Tal der Enttäuschung

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"Gold"rausch im Tal der Enttäuschung

Das Tal der Enttäuschung (auch: Val d'Oro) ist ein Handlungsort in der Amerika-Serie des Mosaik von Hannes Hegen.

Inhaltsverzeichnis

Im 19. Jahrhundert

Auf dem Rückweg von der Stadt des Schweigens in Richtung San Francisco durchqueren Mrs. Jefferson, Abe Gunstick, Colonel Springfield, die ehemaligen Coffins-Leibwächter und der unbelehrbare Rest der Goldsucher aus Buffalo Springs eine Wüste. Bei dem Skelett eines vor Jahrhunderten verdursteten Spaniers entdecken sie eine Karte, die zu einer als Val d'Oro bezeichneten Felsenschlucht führt und vermuten, dass die Spanier dort tatsächlich Gold gefunden haben. Sie folgen der Karte und stellen bei Erreichen der Schlucht fest, dass die Wände des Tales und sämtliches Geröll scheinbar aus purem Gold bestehen. Völlig enthemmt stürzen sich die Goldsucher auf das goldglänzende Gestein und horten binnen kurzem riesige Mengen davon zusammen. Die Desperados beginnen sogar, sich um das scheinbare Gold zu prügeln. Abe Gunsticks Goldgräberweisheit verhindert, dass sich Mrs. Jefferson, der Colonel und er an der Streiterei beteiligen, und so schichten die drei etwas abseits "millionenschwere" Haufen auf.

Die Freude währt jedoch nicht lange, denn etwas später treffen die Digedags in Begleitung ihrer indianischen Freunde in der Gegend ein. Auch die Digedags zeigen sich zunächst sehr interessiert an der Ausbeutung des Fundes, bis ihnen Häuptling Rote Wolke zeigt, dass es sich bei dem Gestein bloß um wertloses Katzengold handelt. Rote Wolke erzählt den Digedags, dass bereits vor Jahrhunderten spanische Konquistadoren durch das Scheingold in die Irre geführt wurden. Die Digedags amüsieren sich nun köstlich über die (todbringende!) Dummheit der Spanier und ihrer Gegenspieler. Diese haben allerdings das Gespräch belauscht und wissen nun Bescheid. Die drei beschließen, den Desperados nichts zu erzählen, sondern sich still und heimlich Richtung Frisco abzusetzen.

Im 16. Jahrhundert

In der Erzählung von Rote Wolke erfährt man von der Entdeckung des Tals der Enttäuschung durch goldgierige Spanier im 16. Jahrhundert. Auf der Suche nach der sagenhaften Goldstadt Cibola kamen die Spanier einst in dieses Tal und wurden von dem goldglänzenden Gestein geblendet. Sie warfen sogar ihre Wasser- und Nahrungsvorräte weg, um mehr von dem scheinbaren Gold wegschleppen zu können. Auf dem Rückweg durch die Wüste haben deswegen viele von ihnen ihr Leben verloren. Die wenigen Überlebenden wurden von Indianern wieder aufgepäppelt und erfuhren dann auch von der Wertlosigkeit ihrer Entdeckung. In schmerzlicher Erinnerung gaben sie dann dem Tal seinen jetzigen Namen: Tal der Enttäuschung. Der Spanier, welcher die oben erwähnte Karte hinterlassen hat, erfuhr vor seinem Tod wohl nichts mehr von der wahren Natur des "Goldes" in der Schlucht.

Mögliches Vorbild

Die für das Tal verwendete Bezeichnung "Val d'Oro" hat zu Vermutungen Anlass gegeben, ob diese nicht einer bestimmten Vorlage entnommen sein könnte. Thomas Kramer hat im zweiten Teil seines Mosaik-Fanbuches (S. 93 und 112) auf den Western "Mackennas Gold" als mögliche Vorlage für die Hefte 161 (mit der spanischen Schatzkarte und der Bezeichnung "Terra d'Oro" auf der Rückseite) und 193 hingewiesen. Sven-Roger Schulz dagegen verweist im Mosa-icke 10 (Artikel "Cibola - Ein Traum aus Gold", S. 15-19) darauf, dass der Western erst vier Monate nach dem Erscheinen des Heftes 161 in der DDR lief und nennt anstelle dessen das Buch "Puebla oder der Schatz der Inkas" von John Retcliffe als mögliche Vorlage für die Motive.

Handlungsort in folgendem Mosaikheft

193
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