Bearbeiten von Spanischer Erbfolgekrieg

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=== Der Anlass des Konfliktes ===
=== Der Anlass des Konfliktes ===
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Als im Jahre 1700 der [[Spanien|spanische]] König Karl II. kinderlos verstarb, bedeutete dies das Ende der spanischen Linie der [[Habsburger]]. Zwar hatte Karl, um Erbstreitigkeiten zuvorzukommen, bereits den bayerischen Kurprinzen Joseph Ferdinand als Erben eingesetzt, doch dieser starb am 6. Februar 1699. Deshalb bestimmte Karl testamentarisch Philipp von [[Anjou]], einen Enkel von [[Ludwig XIV.]] und seiner Frau María Teresa (der Halbschwester Karls II.) und späteren Begründer der spanischen Linie der [[Bourbonen]], zu seinem Nachfolger. [[Österreich-Ungarn|Österreich]] befürchtete daraufhin eine Hegemonie der Bourbonen in Europa und eine Vereinigung der französischen und spanischen Kolonialreiche. Deshalb schloss man sich mit [[England]], den [[Niederlande]]n, [[Belgien]], Portugal und den wichtigsten Territorien des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]] zu einer Koalition gegen [[Frankreich]] und das verbündete [[Bayern]] zusammen. Die Kontrahenten hatten zudem eigene Kandidaten für die spanische Thronfolge, nämlich seitens der Österreicher Erzherzog Karl (den zweiten Sohn von Kaiser [[Leopold I.]]) und seitens der Bayern Joseph Ferdinand von Bayern (Sohn des bayerischen Kurfürsten [[Maximilian II. Emanuel]]).
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Als im Jahre 1700 der [[Spanien|spanische]] König Karl II. kinderlos verstarb, bedeutete dies das Ende der spanischen Linie der [[Habsburger]]. Zwar hatte Karl, um Erbstreitigkeiten zuvor zu kommen, bereits den bayerischen Kurprinzen Joseph Ferdinand als Erben eingesetzt, doch dieser starb am 6. Februar 1699. Deshalb bestimmte Karl testamentarisch Philipp von [[Anjou]], einen Enkel [[Ludwig XIV.|Ludwigs XIV.]] und späteren Begründer der spanischen Linie der [[Bourbonen]], zu seinem Nachfolger. [[Österreich-Ungarn|Österreich]] befürchtete daraufhin eine Hegemonie der Bourbonen in Europa und eine Vereinigung der französischen und spanischen Kolonialreiche. Deshalb schloss man sich mit [[England]], den [[Niederlande]]n, [[Belgien]], Portugal und den wichtigsten Territorien des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]] zu einer Koalition gegen [[Frankreich]] und das verbündete [[Bayern]] zusammen. Die Kontrahenten hatten zudem eigene Kandidaten für die spanische Thronfolge, nämlich seitens der Österreicher Erzherzog Karl (den zweiten Sohn von Kaiser [[Leopold I.]]) und seitens der Bayern Joseph Ferdinand von Bayern (Sohn des bayerischen Kurfürsten [[Maximilian II. Emanuel]]).
=== Der Verlauf und die Auswirkungen des Krieges ===
=== Der Verlauf und die Auswirkungen des Krieges ===
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Die hauptsächlichen Kriegshandlungen fanden im Süden des Deutschen Reichs, in [[Flandern]] und [[Brabant]], in Oberitalien und Spanien, aber auch als sogenannte "Stellvertreterkriege" auf dem nordamerikanischen Kontinent statt. Unter [[Prinz Eugen von Savoyen]] und dem Herzog von Marlborough gelangen den alliierten österreichisch/englischen Truppen entscheidende Siege bei [[Schlacht bei Höchstädt|Höchstädt]] an der Donau, bei Ramillies-Offus, bei Turin und Malplaquet. Zwar konnte sich Philipp als König behaupten, doch verlor Spanien seine Besitzungen in Italien und den südlichen Niederlanden an Österreich sowie einen Großteil seiner Kolonien in Nordamerika, außerdem [[Gibraltar]] und Menorca an Großbritannien. Nach den grauenvollen Erfahrungen des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] im vorigen Jahrhundert blieb die Zivilbevölkerung der Kriegsgebiete weitgehend vor Plünderungen verschont.
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Die hauptsächlichen Kriegshandlungen fanden im Süden des Deutschen Reichs, in Flandern und Brabant, in Oberitalien und Spanien, aber auch als sogenannte "Stellvertreterkriege" auf dem nordamerikanischen Kontinent statt. Unter [[Prinz Eugen von Savoyen]] und dem Herzog von Marlborough gelangen den alliierten österreichisch/englischen Truppen entscheidende Siege bei [[Schlacht bei Höchstädt|Höchstädt]] an der Donau, bei Ramillies-Offus, bei Turin und Malplaquet. Zwar konnte sich Philipp als König behaupten, doch verlor Spanien seine Besitzungen in Italien und den südlichen Niederlanden an Österreich sowie einen Großteil seiner Kolonien in Nordamerika, außerdem Gibraltar und Menorca an Großbritannien. Nach den grauenvollen Erfahrungen des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] im vorigen Jahrhundert blieb die Zivilbevölkerung der Kriegsgebiete weitgehend vor Plünderungen verschont.
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== Der Spanische Erbfolgekrieg im MOSAIK ==
== Der Spanische Erbfolgekrieg im MOSAIK ==
=== Im Mosaik von Hannes Hegen ===
=== Im Mosaik von Hannes Hegen ===
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Die [[Digedags]] geraten zu Beginn des Hefts [[63]] vor [[Antwerpen]] in die Kampfhandlungen des Spanischen Erbfolgekrieges. [[Dig]] und [[Dag]] wollen einen [[Denis Papins Brief an die Royal Society|Brief]] ihres Freundes [[Denis Papin]] nach [[London]] zur [[Royal Society]] bringen. Vor Antwerpen werden sie zunächst von einem Stabsfeldwebel samt [[Söldnertrupp vor Antwerpen|Söldnertrupp]] ausgeraubt, später scheitert ihr Anliegen beinahe aufgrund der Hafenblockade der [[England|Engländer]]. Von [[Schmuggel|Schmugglern]] des [[Käppen Pomuchelskopp]] gefesselt und geknebelt auf ein improvisiertes Floß gebunden, entkommen die Digedags dem Krieg nur durch Glück und mit Hilfe eines günstigen Südostwindes.  
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Die [[Digedags]] geraten zu Beginn des Hefts [[63]] vor [[Antwerpen]] in die Kampfhandlungen des Spanischen Erbfolgekrieges. [[Dig]] und [[Dag]] wollen einen [[Denis Papins Brief an die Royal Society|Brief]] ihres Freundes [[Denis Papin]] nach [[London]] zur [[Royal Society]] bringen. Vor Antwerpen werden sie zunächst von einem [[Stabsfeldwebel vor Antwerpen|Stabsfeldwebel]] samt Söldnertrupp ausgeraubt, später scheitert ihr Anliegen beinahe aufgrund der Hafenblockade der [[England|Engländer]]. Von [[Schmuggel|Schmugglern]] des [[Käppen Pomuchelskopp]] gefesselt und geknebelt auf ein improvisiertes Floß gebunden, entkommen die Digedags dem Krieg nur durch Glück und mit Hilfe eines günstigen Südostwindes.  
Auch [[Karl von Hessen-Kassel]] erwähnt den gerade stattfindenden Krieg in Heft [[60]], jedoch vergeht ihm jede Lust daran, als die neue, [[fest verankerte Kanone]] auf dem [[Schießplatz von Kassel]] nach hinten losgeht. Lieber will er sein Geld in neue Lustbarkeiten investieren.
Auch [[Karl von Hessen-Kassel]] erwähnt den gerade stattfindenden Krieg in Heft [[60]], jedoch vergeht ihm jede Lust daran, als die neue, [[fest verankerte Kanone]] auf dem [[Schießplatz von Kassel]] nach hinten losgeht. Lieber will er sein Geld in neue Lustbarkeiten investieren.
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In den redaktionellen Teilen der Hefte [[1/78]], [[4/78]] und [[6/78]] wird teilweise recht ausführlich auf den Krieg eingegangen. Der Begriff ''Spanischer Erbfolgekrieg'' fällt zwar nie, aber durch die Umschreibung "großer Krieg [...] wegen der Besetzung des spanischen Thrones mit einem neuen König" ([[1/78]] S. 4) wird deutlich, dass dieser gemeint ist.
In den redaktionellen Teilen der Hefte [[1/78]], [[4/78]] und [[6/78]] wird teilweise recht ausführlich auf den Krieg eingegangen. Der Begriff ''Spanischer Erbfolgekrieg'' fällt zwar nie, aber durch die Umschreibung "großer Krieg [...] wegen der Besetzung des spanischen Thrones mit einem neuen König" ([[1/78]] S. 4) wird deutlich, dass dieser gemeint ist.
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In [[1/78]] werden zunächst die beteiligten europäischen Hauptmächte - [[Frankreich]], [[Österreich-Ungarn]] und [[England]] - sowie die Kriegsschauplätze - [[Deutschland]], Niederlande, Italien - genannt. Außerdem wird erwähnt, dass [[Schweden]] und [[Russland]] in ihre "eigene Auseinandersetzung" verwickelt gewesen seien (gemeint ist der [[Großer Nordischer Krieg|Große Nordische Krieg]]). Danach wird auf die parallel stattfindenden Aufstandsbewegungen ([[Kuruzen]] in [[Ungarn]], [[Rebellen in den Pyrenäen|aufständische Bauern]] in Frankreich, [[Tirol]]er Bauern gegen den Herzog - d.h. den Kurfürsten - von Bayern) eingegangen und erwähnt, dass Ludwig XIV. den Kuruzen Unterstützung zugesagt hatte. Auf S. 2 von Heft [[4/78]] werden neben dem Kuruzenaufstand auch die Kriegspläne Frankreichs beschrieben: Ludwig XIV. stellt eine große Armee auf, um quer durch Süddeutschland auf [[Wien]] zu marschieren. Dabei wird er vom "Bayernherzog" [[Maximilian II. Emanuel|Max Emanuel]] unterstützt. Auf S. 2 von Heft [[6/78]] erfährt man zum einen  vom [[Die Linie|Linienbau]] und andererseits davon, dass Prinz Eugen von Savoyen im Mai 1704 mit 50.000 Mann nach Deutschland gezogen sei. Wozu diese militärischen Aktionen führen, nämlich zur [[Schlacht von Höchstädt]], wird im MOSAIK zunächst nicht besprochen. Die Jahrgänge [[1978]] und [[1979]] (die [[Hans-Wurst-Serie]]) befassen sich danach mit dem Kuruzenaufstand. Mehrfach spielt immerhin der [[Hofkriegsrat]] eine Rolle, dem neben dem Prinzen von Savoyen auch [[Erzherzog Xaver]] und [[Graf Wurz von Bitterwasser]] angehören.
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In [[1/78]] werden zunächst die beteiligten europäischen Hauptmächte - [[Frankreich]], [[Österreich-Ungarn]] und [[England]] - sowie die Kriegsschauplätze - [[Deutschland]], Niederlande, Italien - genannt. Danach wird auf die parallel stattfindenden Aufstandsbewegungen ([[Kuruzen]] in [[Ungarn]], [[Camisarden|aufständische Bauern]] in Frankreich, [[Tirol]]er Bauern gegen den Herzog - d.h. den Kurfürsten - von Bayern) eingegangen und erwähnt, dass Ludwig XIV. den Kuruzen Unterstützung zugesagt hatte. Auf S. 2 von Heft [[4/78]] werden neben dem Kurzenaufstand auch die Kriegspläne Frankreichs beschrieben: Ludwig XIV. stellt eine große Armee auf, um quer durch Süddeutschland auf [[Wien]] zu marschieren. Dabei wird er vom "Bayernherzog" [[Maximilian II. Emanuel|Max Emanuel]] unterstützt. Auf S. 2 von Heft [[6/78]] erfährt man zum einen  vom [[Die Linie|Linienbau]] und andererseits davon, dass Prinz Eugen von Savoyen im Mai 1704 mit 50.000 Mann nach Deutschland gezogen sei. Wozu diese militärischen Aktionen führen, nämlich zur [[Schlacht von Höchstädt]], wird im MOSAIK zunächst nicht besprochen. Die Jahrgänge [[1978]] und [[1979]] (die [[Hans-Wurst-Serie]]) befassen sich danach mit dem Kuruzenaufstand. Mehrfach spielt immerhin der [[Hofkriegsrat]] eine Rolle, dem neben dem Prinzen von Savoyen auch [[Erzherzog Xaver]] und [[Graf Wurz von Bitterwasser]] angehören.
Auf die Entscheidungsschlacht von Höchstädt geht schließlich der folgende Jahrgang [[1980]] (die [[Knödelfanny-Serie]]) mehrfach ein. Aus narrativen Gründen wird sie freilich ins Jahr 1705 verlegt (statt 1704). Der MOSAIK-Leser wird Zeuge des Truppenaufmarschs (bei [[Knödlingen]]), erfährt den Namen des französischen Oberkommandierenden (der fiktive [[Marschall Villefort]]) und hört vom Ausgang der Schlacht zuungunsten der Franzosen, die sich nun hinter den [[Rhein]] zurückziehen müssen (vgl. Heft [[6/80]]).
Auf die Entscheidungsschlacht von Höchstädt geht schließlich der folgende Jahrgang [[1980]] (die [[Knödelfanny-Serie]]) mehrfach ein. Aus narrativen Gründen wird sie freilich ins Jahr 1705 verlegt (statt 1704). Der MOSAIK-Leser wird Zeuge des Truppenaufmarschs (bei [[Knödlingen]]), erfährt den Namen des französischen Oberkommandierenden (der fiktive [[Marschall Villefort]]) und hört vom Ausgang der Schlacht zuungunsten der Franzosen, die sich nun hinter den [[Rhein]] zurückziehen müssen (vgl. Heft [[6/80]]).
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[[Kategorie:Anno 1704/05 (Ereignis)]]
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[[Kategorie:Erfinder-Serie (Ereignis)]]
[[Kategorie:Erfinder-Serie (Ereignis)]]
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[[Kategorie:Krieg]]
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[[Kategorie:Schlachten und Kriege]]

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