Mosaiken

Aus MosaPedia

Wechseln zu: Navigation, Suche
Dieser Artikel befasst sich mit den zusammengesetzten Bild-/Musterflächen Mosaik.

Zur gleichnamigen Zeitschrift findet man Informationen im Artikel Mosaik.

Zum mehrzahlgleichklangigen Fanzine siehe bitte bei Mosa-icke.

Antike Mosaikkassette mit dem Portrait der Digedags auf Fanzinecover des Pascalifax 12

Als Mosaik (Plural: die Mosaiken, auch die Mosaike) bezeichnet man dekorative, aus verschiedenfarbigen Stücken zusammengesetzte Flächen. Bei den Teilstücken kann es sich um gleich- oder verschiedenartige Materialien, wie Gestein und Glas, aber auch Holz, Metall u.a. handeln. Recht große Mosaiksteine werden bei Pflastern verwendet, welche man zur Gestaltung von Plätzen, Straßen, Peristylen, Atrien oder Innenhöfen benutzt. In Gebäuden nutzte man Mosaiken ursprünglich für Böden. Mosaiksteine, -stifte, -keramiken oder -fliesen eignen sich aber ebenso zur Dekorationen oder Bebilderung von Säulen, Wänden, Gewölben und Decken.

In Analogie zum Zusammenfügen einzelner farbiger Elemente zu einem gesamten bildnerischen Werk ist auch der gewählte Name der Comic-Zeitschrift Mosaik zu sehen. Viele Bilder (= Panel) ergeben eine Geschichte (= Mosaik-Heft).

Auch die 1960 bis 1962 üblichen „Steinchen an Steinchen“-Beilagen zur Zeitschrift und der Verlagsname „Steinchen für Steinchen“ sind in diesem Kontext zu betrachten.

“Mosaik“ als opus sectile aus einer Mosaik-Shop-Werbung im Mosaik in einem Mosaik-Fanzine
An so einem Mosaik rollerskatet man doch gern mal vorbei.

Natürlich werden sowohl in den Comikhandlungen des Mosaik von Hannes Hegen, als auch in denen im Mosaik ab 1976 in diversen Panels Mosaiken, also Mosaiken im Mosaik oder auch Mosaike im Mosaik, dargestellt oder von den Protagonisten gesehen oder gefunden.

Meist sollen die dargestellten Mosaike dabei als chronologie-, epocheillustrierendes oder szenendekorierendes Bildelement dienen. Daher kann man nicht in jedem Fall strukturreich ausgearbeitete Details erwarten. Vielmehr vergnügt man sich an einer cartoonhaft stilisierten Darstellung, die je nach Bildebene und –komposition im jeweiligen Panel unterschiedlich stark abstrahierte Einzelheiten des gezeichneten Mosaiks zeigt.

So kommt es z.B. bei durch Mosaiken geschmückten historischen Gebäuden auf den Wiedererkennungswert der markanten Bauten an, wofür u.U. bereits eine Farbkontrastabstraktion, aber in den meisten Fällen mit Sicherheit eine Abstraktionsstufe, die gerade noch das Bildmotiv des Mosaiks erkennen lässt, ausreicht.

An dieser Stelle liegt es nun beim Comicrezipienten ein eventuelles Mosaik von einer Wandmalerei oder einem Wandteppich zu unterscheiden, oder sich mit dem erkannten Motiv oder Gebäude zu begnügen und dieses gegebenenfalls narrativ in die restlichen Bild- und Textinformationen des Comics einzubeziehen.

In einem Handlungsstrang, wo es um Details von Mosaiken, oder gar um deren Herstellung geht, wie z.B. beim Besuch der Mosaikwerkstatt auf der Insel Pordoselene durch die Digedags, bieten die Zeichner selbstverständlich auch solche Einzelheiten, wie einzelne Mosaiksteine.

Inhaltsverzeichnis

Die Technik des Mosaizierens im Mosaik mit den Digedags

Tesseare, Smalti, Farbsortierung, ...

Besonderheit ...

Runkel wies die Mosaikgestalter in Pordoselene 1284 in die, schon aus der darstellenden Kunst des Altertums bekannten, und in der Gotik zu neuer Blüte gelangenden, Bedeutungsperspektive ein.

Mosaiken im Mosaik

Steinmosaik mit den Abrafaxen

Das Abrafaxe-Mosaik in Erlangen.

Zum 6. Internationaler Comic-Salon - Erlangen haben Lona Rietschel und Jörg Reuter mit Hilfe Erlanger Schülerinnen und Schüler auf dem Hof des Jugend- und Freizeitzentrums in Erlangen ein Steinmosaik mit den Abrafaxen, von 2 Meter Durchmesser, gelegt.

Da der Steinchen für Steinchen Verlag in diesem Jahr erst das zweite Mal am Salon teilnahm, ließ sich diese Teilnahme gleichzeitig mit einer "Urgrundsuche" untermauern. Am Beispiel des Abrafaxe-Steinbildes eben mit der vom Mosaik, also dem Namensgeber der Zeitschrift, denn in der öffentlichen Wahrnehmung werden Mosaiken häufig mit dem alten Griechenland, welches ja zum Veranstaltungszeitpunkt seit fünf Heften Handlungsort der aktuellen Abrafaxe-Abenteuer ist, in Verbindung gebracht. Deshalb hatte der Verlag auf dem Erlanger Markt als weitere Aktion für Kinder und Jugendliche "Griechische Spiele", mit Tempelbau, Bogenschießen, Orakelbefragung, einem Mosaik-Archäologie-für-Anfanger-Puzzle, Steinkegeln und Kraftproben organisiert. Die zweite Seite der "Urgrundsuche" betraf das Thema: Gab es "Comic in der DDR?", welche der Verlag ja mit der Ausstellung und dem dazu erschienen Buch beleuchtete.


Mesopotamische Mosaike im Mosaik und seinen Nebenuniversen

Babylonische Ziegelreliefmosakbasis für das Juli-Kalenderblatt 1994

...

Griechisch-römische Mosaike im Mosaik und seinen Nebenuniversen

Bodenmosaik im Haus des Alkibiades
Das mosaizierte MOSAIK-Logo
Kartusche 222 S.2


Die Alexanderschlacht in den redaktionellen Texten

SB 25

Byzantinische und venezianische Mosaike im Mosaik und seinen Nebenuniversen

...

Datei:Mosaik byz114a.jpg Datei:Mosaik byz114b.jpg

Moderne Mosaiken im Mosaik und seinen Nebenuniversen

285v: Hygienisch geflieste Fleischerei mit anspruchsvollem Fliesenrelief.

Mosaike in Fanzines

Das Mythenmausoleum mit einem Digedags-Mosaik.
Die Zwölf gefliest. - Nicht ganz stilecht zum Mosaik aus Tesseare.
  • Die Rückseite vom Digefax 4 zeigt die Crossover-Collage So vergeht der Ruhm... von Volker Stehr.
  • Im Pascalifax 12 widmet sich ein Artikel einer fanartlichen Suche nach den Ursprüngen des MOSAIK, wobei ein Streifzug durch die Kunstgeschichte beabsichtigt scheint. Dabei werden byzantinsche, römische, griechische und sumerische Mosaiken gestreift.
  • Im selben Fanzin schließt sich ein Artikel mit Ermunterung zum Selbstgestalten verschiedener Mosaiken an. Papierschnipsel-, Steckerle- oder Scherbenmosaike werden in ihrer Art ganz kurz erläutert, bevor eine einfache Möglichkeit zur Selbstherstellung von Gipstessares und eines wie-die-alten-Römer-Mosaiks erklärt wird. Als Literaturempfehlung ist dazu die Zeitschrift KUNST+Unterricht vom August 1999 angegeben.


Begriffserklärungen rund um Mosaiken

Materialien und Techniken

Techniken und Spezialisierungen

Für das Mosaizieren von Flächen hat man die beiden Möglichkeiten des direkten oder indirekten Aufbringens der verschiedenfarbigen Materialien auf eine Fläche. Je nach dem werden die Mosaikelemente entweder, wie später sichtbar, auf einen Grundfläche gelegt (und dabei häufig in eine Mörtelmasse gedrückt) und anschließend verfugt und gegebenenfalls sogar noch verschliffen, oder man legt sie spiegelverkehrt auf eine Vorlage, um sie durch Übergießen mit Gips o.ä. zu binden und setzt die dadurch entstehende Platte später an die vorgesehene Wand. Bei direktem Mosaizieren gibt es noch den "Umweg" über das Zwischenkleben des Mosaikornaments auf eine Trägergaze o.ä., bevor das Mosaikbild an Ort und Stelle auf den Putz aufgebracht wird. Nach Entfernen der Trägerschicht wird auch hier meist verfugt. Beim direkten Mosaizieren wurden die einfarbigen Flächen und einfache geometrische Muster meist vor Ort verlegt, während man mit zunehmender Bild- und Farbkomplexität dazu über ging, Bildkassetten von Spezialisten in speziellen Werkstätten fertigen zu lassen. Die Mosaikkästen wurden dann vor Ort mit einfachen Flächen und Mustern umrahmt.

Mosaikwerkstätten gab es im Mittelmeerraum besonders auf Inseln, da deren Häfen ideal waren, um die verschiedenfarbigsten Marmore aus den verschiedensten Gegenden der bekannten Welt heranzuschiffen. Denn, je mehr Steinfarbtöne bei den Tesserae verfügbar waren, um so genauer ließen sich Farbübergänge in Bilddetails legen. Daran änderte sicherlich auch das Ersetzen von Steintessera durch farbige Smalti wenig, denn die Smaltiherstellung war eine Kunst und wurde wie ein Geheimnis gehütet.

Unter den Mosaiklegern gab es ebenfalls Spezialisierungen. Für den Unterbau war der pavimentarius zuständig und der tesselarius für das "einfache" und der vermiculator für das filigrane Mosaiklegen. Der museiarius war auf Wand- und Deckenmosaike spezialisiert.

Material- und Technikbegriffe

Begriff Erklärung ggf. Bsp.
Dekorfliesen keramische Abziehbilder werden auf keramischen Fliesen aufgebrannt (Die keramische Druckfarbe verschmilzt dabei mit der Glasur der Fliese.) ...
Dekorfliesen keramische Abziehbilder werden auf keramischen Fliesen aufgebrannt (Die keramische Druckfarbe verschmilzt dabei mit der Glasur der Fliese.) ...
Fayence (französische Bezeichnung die im 16. Jahrhundert von der italienischen Stadt Faenza abgeleitete wurde) Teilbereich kunsthandwerklich hergestellter Keramik, bei welchem gelblich-graues oder rötlich bis bräunliches, gebranntes Material mit einer meist weiß deckenden Glasur überzogen ist, da der unglasierte Brand wegen seiner Porosität wasserdurchlässig wäre (Fayencen sind meist blau oder mehrfarbig bemalt.) ...
Fayencemosaik aus Fayenceplatten werden kleine Formstücke ausgeschnitten und nach Mustervorlagen neu zusammengelegt, mit Gips zu einer Platte gegossen und an die Wände gesetzt (Ursprung: Asien) ...
Feinsteinzeug unglasiertes keramisches Material für Mosaikböden, härter als Granit, mit hoher Abriebbeständigkeit und geringerer Wasseraufnahmefähigkeit als Steinzeug ...
Fliesen nach Material unterschiedene Platten, für Wand- und Bodenverkleidung (Keramik~, Naturstein~, Beton~, Glas~, Teppich~, ...) ...
Florentiner Mosaik spezielle Form des opus sectile aus harten Steinsorten (z.B. Achat, Lapislazuli, Perlmutt,...), deren Oberflächen spiegelglatt geschliffen werden (Blütezeit 16. Jh. Florenz; Verfahrensverbreitung über Italien hinaus; z.B. Taj Mahal) ...
Inkrustation Verkleidung von Elementflächen minderen Materials mit flachgeschnittenen, meist verschiedenfarbigen Marmorplatten s.o. Dogenpalast
Kieselmosaik (klassisch im Mittelmeerraum): flache Flusskiesel werden einfach zu einen Fliesenbelag verarbeitet ...
Knopfmosaik s. Rundmosaik ...
Marmorkassetten präzieser Rand + Stabilität ...
Rundmosaik statt Tesserae werden runde Mosaikplättchen verwendet ...
opus sectile Steinintarsienarbeiten, beinahe fugenfrei verlegbar ...
Opus tesselatum Tesseramosaiken ...
Opus vermiculatum mit oft sehr feinen Tesserae werden um Formen (z.B. figurengeformte Kupferbänder) Umrisslinien mosaiziert (erlaubt im Mosaikbild feinere Farbabstufungen, genauere Figurenumrisse und Konturen; sehr anspruchsvolle Technik) ...
Pavimentum jede Art gefestigter oder fester Bodenbeläge (antiker Architekturbegriff) ...
Pietra dura (it. „harter Stein”), s. Florentiner Mosaik ...
Plättchenmosaiken Tesseramosaiken ...
Pseudomosaikfliesen Fliesen, denen vorm Brand mosaizierte Muster eingeprägt wurden (Zur Steigerung des Effektes wurden die Prägerillen teilweise mit weißem Zement/Gips etc. verspachtelt.) s. Bsp. über der Tabelle
Reliefmosaik man unterscheidet in Reliefziegelmosaiken (z.B. Ischtar-Tor), mosaizierte Reliefs (z.B. Bruchkeramikmosaiken im Park Güell) und reliefmosaizierte Flächen (z.B. "Relief Mosaik Sphinx" an der Fassade einer iranischen Mosche) ...
Setzkästen Schiefer oder Marmorrahmen ...
Schmuckfelder meist in ferneren Spezielwekstätten vorgefertigte Kassettenbilder (Vor Ort ist nur noch die Umrahmen/Einfasung notwendig.) ...
Smalti (Glastessera): farbiger, auf Platten erkalteter, und anschließend handgeschittener, Glasfluss - (Ursprung: wahrscheinlich Ägypten; Ausbreitung über Perser --> Assyrer --> Griechen; spätestens ab 425 n. Chr. auch technisch mit Einschluss von Blattgold und Blattsilber möglich) ...
Spaltplatten (Spaltfliesen): moderne Fliese, die sich im Herstellungsprozess (im Strang ziehen, dann zuschneiden) und damit in ihren Eigenschaften (geringere Wasseraufnahme) von herkömmlichen Keramikfliesen unterscheidet ...
Steinzeug keramisches Material, welches durch den Brand verdichtet oder verglast ist ...
Stabmosaik s. Streifenmosaik ...
Streifenmosaik Fläche aus Fliesenstreifen ...
Terracotta unglasierte gebrannte Tonwaren ...
Tessera (lat. für Viereck; Plural: tesserae; vom altgriechischen τέσσαρες/téssares: "vier") kleine viereckige Mosaikplättchen, griech. 1-3 mm², später größere 8 mm² bis 2x2 cm² ...
Trimmen Mosaiksteinchen werden mit einer Zange in kleinere Stücke gebrochen ...
Tonstiftmosaiken ca. fingerlange Keramikstifte wurden so in den Lehmputz gedrückt, dass nur noch die glasierten Stiftköpfe heraus schauten (frühsumerische Technik) ...
Ziegel künstlich geformter und luftgetrockneter Stein (meist gebrannt) s. z.B. auf Herpes' Ziegelei
Ziegelmosaik verschiedenfarbige glasierte oder unglasierte Ziegel werden zu Wandmustern verbaut s. Zikkurat über der Tabelle
oder auch
Juli-Kalenderblatt 1994:

Bildmotive

Motivbegriffe

Begriff Erklärung ggf. Bsp.
Asárotos oíkos griech.: ἀσάρωτος οἶκος = „ungefegtes Haus“
derart berühmtes Mosaik von Sosos von Pergamon, dass der Begriff auch Synonym für eine ganze Motivgattung ist
modernes Bsp. s.o. (Banane + Zigarettenkippe)
Binnenzeichnung (linienhaftes) Detailbild im Innern einer umgrenzten Form ...
Bordüre
(oder Borte)
verzierte Kante ...
Doppelmäander besteht aus zwei entgegengesetzt verlaufenden Mäandern ...
Flechtbänder ornamentales Zierelement aus regelmäßig verschlungenen, bandartigen, Linien oder Streifen ...
Kassette rechteckiges mosaiziertes Feld - meist in entsprechenden Spezialwerkstätten gefertigt, und dann an Ort und Stelle eingefügt und umrahmt ...
Kieselmosaik (klassisch im Mittelmeerraum)
flache Flusskiesel werden einfach zu einen Fliesenbelag verarbeitet
...
Laufender Hund gerundeter Mäander, wobei das Ornament an sich überschlagende Wellen erinnert s. Bildbeispiel über der Tab.
Mäander ein geradliniges Flächen- und Bandmotiv sich orthogonal krümmender Linien - manchmal auch mit räumlichem Effekt (Name in Anlehnung an die gleichnamigen Flussschlingen) - In der griechischen Antike steht dieses Ornament für die Erlangung der Ewigkeit durch Reproduktion. (Anspielung auf den uralten und ewig jungen Gott Eros und die sich ewig erneuernde Energie des Kosmos) s. Bildbeispiel über der Tab.
Mosaikemblem (altgriechisch und lateinisch für an- oder eingesetztes Teil) mosaiziertes Zentralbild, oft von gleichmäßig mosaizierter Fläche oder Ornamenten umfasst (kann sowohl rund [s. Tondo], als auch (recht)eckig sein - eventuell auch in einer Kassette [s.dort] vorgefertigt) ...
Pelte/Pelta antikes Schildmotov ...
Perlstab architektonisches Ornament, bei welchem sich lineare mit runden Elementen abwechseln ...
Pseudomosaik Rillen oder Linien täuschen den Eindruck von "Fugen zwischen Mosaiksteinen" vor, hauptsächl. auf Fliesen (Zeitersparnis gegenüber mosaizieren) ...
Rapportmuster sich wiederholendes, flächenfüllendes Element zur Oberflächengestaltung ...
Ravennische Mosaiken neben der Verwendung der übermäßig vielen Goldsmalti sind für r.M. die dunkelgrünen "Hintergrund-Smalti" charakteristisch ...
Tondo kreisrundes Bild (all. Begriff der bildnerischen Kunst) ...
Zierstreifen Motivstreifenumrandung zur Umrahmung mit Bildern
  • Nach Umrandungen mit den orthogonalen Mäandernlinien und Flechtbändernornamenten war die nächste Stufe aufwändige Bildstreifen um die Mosaikembleme zu legen.

Berühmte Mosaiken

Zeit Region Mosaik Bemerkungen
ca. 400.000
v. Chr.
Steinrinne Bilzingsleben fast kreisrunder Platz mit etwa 9 Metern Durchmesser, mit mosaizierter Fläche
  • aus teilweise ortsfremden Steinen und Knochen
  • einlagiges, auf Lössschicht eingedrücktes, pflasterartiges Mosaik
ca. 2550
v. Chr.
Mesopotamien
(heute Britisches Museum)
"Standarte von Ur"
  • eingelegte Mosaik-Tafeln aus rotem Kalkstein, Bitumen, Muscheln und Lapislazuli
um 375 – 300
v. Chr.
Mittelmeerraum
Pella
"Hirschjagd- und Löwenjagdmosaik"
  • griechisch-makedonische Kieselsteinmosaiken
ca. 2. Jh.
v. Chr.
Mittelmeerraum
Pompeji
"Taubenmosaik"
  • wahrscheinlich von Sosos von Pergamon
ca. 2. Jh.
v. Chr.
Mittelmeerraum "ungefegter Raum"
  • ungefegter Raum = oikos asarotos
  • wahrscheinlich von Sosos von Pergamon
zw. Mitte & Ende des 2. Jh.
v. Chr.
Mittelmeerraum
Pompeji
"Alexandermosaik"
  • ca. 1 Mio. sehr kleiner, sehr eng mosaizierter Natursteine auf einer Fläche von (5,82 × 3,13) m
ca. 165 oder 100
v. Chr.
Mittelmeerraum
Praeneste
(heute Palestrina)
"Nilmosaik von Palestrina"
auch:
"Barberinisches Mosaik"
  • Größe: (5,85 × 4,31) m
  • Eines der sechs Segmente befindet sich in der Antikensammlung in Berlin.
117-134 n. Chr. Mittelmeerraum
bei Tivoli
(Heute: Rom, Musei Capitolini)
"Taubenmosaik" aus der Villa Hadrian
  • Größe (98 x 85) cm
  • vermutete griechische Vorlage wahrscheinlich von Sosos von Pergamon - s. Plinius d.Ä. "naturalis historiae" (XXXVI, 184)
5. - 7. Jh. Mittelmeerraum
Ravenna
frühchristliche ravennische Mosaiken
  • Mausoleum der Galla Placidia
  • Baptisterium der Kathedrale
  • Baptisterium der Arianer
  • Basilika San Apollinare Nuovo
  • Kirche San Vitale
  • Sant’ Apollinare in Classe
1874 Berlin "Kampf und Sieg"
  • Glasmosaik an der Rückwand der Säulenhalle auf dem Sockel der Siegessäule
  • Entwurf von Anton von Werner (Ausführung: Firma Antonio Salviati Venedig)
1900-1914 Barcelona
Park Güell
Bruchkeramikmosaiken
  • von Antoni Gaudí z.B.:
    • "Markthalle"
    • Drachenbrunnen
1906 Dresden "Der Lebensbaum"
  • Jugendstilmosaik von Prof. Paul Rößler (Erlweinschule)
ca. ab 1908 Wiener Jugendstil Jugendstilmosaike
  • Entwürfe von Leopold Forstner,
  • Forstner setzte aber auch Entwürfe von Gustav Klimt, Otto Wagner, Otto Schönthal und Emil Hoppe um.
1926 Dresden
Großer Garten
"Mosaikbrunnen"
  • nach einem Entwurf von Hans Poelzig
1964 Berlin
Haus des Lehrers
"Unser Leben"
  • Mosaikwandfries (125 x 7) m
  • Entwurf von Walter Womacka
ab 1989 Europa "Hunderwasserfassaden"
  • teilmosaiziertverkleidete Fassaden nach Entwürfen von Friedensreich Hundertwasser z.B.:
    • KunstHaus in Wien
    • Themendorf in Bad Blumau
    • Hundertwasser-Bahnhof in Uelzeno
    • Hundertwasserhaus in Magdeburg

Zur Geschichte von Mosaiken

Zeit Region mosaizierte Fläche(n) bzw. deren Besonderheit
ca. 400.000
v. Chr.
Bilzingsleben Bisher wahrscheinlich älteste nachgewiesene humanoid mosaizierte Fläche:
  • Auf einem fast kreisrunde Platz mit etwa 9 Metern Durchmesser hat der Homo erectus bilzingslebenensis offensichtlich teilweise ortsfremde Steine und Knochen pflasterartig in den Löss eingedrückt.
4. Jt.
v. Chr.
Mesopotamien erste Glasstücke in den Ziegelmosaiken
um 3000
v. Chr.
Mittelmeerraum Fußböden mit eingestampften Kieseln
um 3000
v. Chr.
Mesopotamien Sumerer verzierten ihre Prunkbauten mit so genannten Stiftmosaiken
17. - 11. Jh.
v. Chr.
mykenische Kultur Muster mit verschiedenfarbigen Steinen
ab 5. Jh.
v. Chr.
Mittelmeerraum größere Verbreitung von Kieselmosaiken in Griechenland / Schmuckflächen mit Figuren und Ornamenten
ab. 4. Jh.
v. Chr.
Mittelmeerraum Ergänzung der schwarz-weiß-Mosaikstruktur mit farbigen Steinen
ab 4. Jh.
v. Chr.
Mittelmeerraum Umlaufende Figurenfriese auf Kieselmosaiken
im 3. Jh.
v. Chr.
Mittelmeerraum Tassera / Oberflächen aufwändig geschliffen
ab 3. Jh.
v. Chr.
Mittelmeerraum Kombination von Marmorböden mit Mosaiken / intarsienartigen Steinbildern (opus sectile) / geschnittenen Steinbildern in Marmorglanzputz eingebettet / geschnittenen Steinbildern in farbig bildfortsetzend übermaltem Putz
ab 3. Jh.
v. Chr.
Mittelmeerraum hochspezialisierte Werkstätten
Diese hochspezialisierten Werkstätten fanden sich auf Mittelmeerinseln, da der verschiedenstfarbige Marmor aus den verschiedenen Gegenden herantransportiert werden musste.
ab 3. Jh.
v. Chr.
Mittelmeerraum Ersetzung einzelner Steintesserae durch Glastesserae (Smalti), falls keine Marmorvariante der gewünschten Farbe vorhanden war (Smalti waren außerdem mit leuchtenderen Farben, als sie die verschiedenfarbigen Marmore boten, möglich.)
ab 2. Jh.
v. Chr.
Mittelmeerraum Übergang von der direkten Bodenverlegung zu Verlegung auf Trägerfliesen
im 1. Jh.
v. Chr.
Mittelmeerraum Zunahme des Glasanteils in den Mosaiken
3. Jh.
n. Chr.
Mittelmeerraum Abkehr von den großen Figurenbildern.
4. Jh.
n. Chr.
Mittelmeerraum Ersetzung figürlichen Dekore von Wandmosaiken durch bildliche Wandbehänge
spätestens 425 Goldsmalti - zwischen zwei Glasschichten wurde auch dünnes Blattgold oder -silber eingegossen
5. bis 7. Jh
n.Chr.
Blütezeit der frühchristlichen ravennischen Mosaikkunst
12. bis 13. Jh
n.Chr.
byzantinisches Reich byzantinsche Blütezeit der Mosaikkunst
Mittelalter Pseudomosaik
Mittelalter nicht mediterraner Raum hauptsächlich einfache (mit wenig Strichen, Details und Farbabstufungen gelegte), meist, Fußbodenmosaiken in Kirchen zu sakralen Themen
ab 14. Jh. Mosaikkunst weitestgehend von Malerei verdrängt
ab 17. Jh. nach Ausschmückung des Petersdoms wieder neue Mosaiken
ab 19. Jh. neue Blüte der Mosaikkunst durch Historismus
nach 1860 Die Firma Maw and Company erhält ein Patent auf ein Verfahren zur Herstellung von Pseudomosaikfliesen

Weiterführende Informationen

Persönliche Werkzeuge