Mosaik von Hannes Hegen 98 - Auf dem Rübenstein

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Stammdaten
Titelbild Erschienen Januar 1965
Nachdruck in Auf der Spur von Digedag
Reprintmappe IX, TaschenMosaik 26
Umfang 24 Seiten
Panel 80 + Titelbild
Katalog 1.01.098
Serie Liste aller Digedags-Hefte
Hauptserie: Runkel-Serie
Kapitel: Auf dem Rübenstein / In Italien
Heft davor Der Sieger von Villamare
Heft danach Das Geheimnis der Ruinenstadt

Inhaltsverzeichnis

Comic

Inhalt

Erzähler: Digedags in der dritten Person. Von Dig allein stammt der Rest der Erzählung, wie die Digedags Ritter Runkel kennenlernten.
Auf Burg Rübenstein wird für Runkel nach seinem Jagdunfall durch den Alchimisten Scharlatanius ein Lebenselixier gemixt. Als er sich weigert, diese „Medizin“ einzunehmen, versucht der Burgnarr vergeblich, ihn zum Lachen zu bringen. Deshalb erzählt Dag ihm einen Witz: „Was ist das, es steht in der Ecke, ist aus Eisen und qualmt?“ – da Runkel nicht antwortet, gibt Dag ihm gleich die Lösung: „Ein heißgelaufener Ritter!“
Der Erfolg bleibt nicht aus und Runkel kann sich vor Lachen nicht mehr halten. Der Burgalchimist nutzt sofort die Gelegenheit und kippt ihm die ganze Flasche mit dem Wundermittel in den Rachen. Runkel verstummt plötzlich, erbleicht und fängt an zu zittern und zu röcheln. Dann springt er auf und hüpft durch den Ahnensaal. Dabei wechselt seine Gesichtsfarbe von dunkelblau bis giftgrün. Der Alchimist ist stolz auf die Wirkung seiner Medizin und verkündet, dass er Runkel die nächste Dosis in einer halben Stunde verabreicht. Doch der Patient nimmt Anlauf und rennt mit seinem Kopf gegen die schwere Eichentür. In diesem Moment kommen sein Vater und der alte Möhrenfelder zur Tür herein. Während der Rübensteiner betroffen seinen Sohn betrachtet, der nun besinnungslos am Boden liegt, schimpft sein Begleiter gleich drauf los. Mit der heutigen Ritterjugend, meint er, ist nichts mehr los. Der alte Rübensteiner verweist auf seine ruhmreichen Vorfahren - wie Albin Runkel von Rübenstein oder Winfried von Rübenstein -, deren Bildnisse im Rittersaal eine beeindruckende Ahnengalerie bilden. Ganz besonders stolz ist er auf den Rübensteiner am Hofe Theoderichs, weil dieser als erster in den Orient reiste. Dann schwelgt er in seinen Erinnerungen vom Hofe Balduins von Flandern. Dort traf er einst den Möhrenfelder und zog mit ihm in den nach Anatolien. Er drang in die Burg von Emir Nureddin ein, die einst sein Urgroßvater erbaut hatte. Um die rückständige Miete einzutreiben, beschlagnahmte er die Kasse und flüchtete damit. Allerdings musste er sie im Sand verscharren, um sich vor den tausend Türken in Sicherheit zu bringen. Bei seinem Ritt mit dem Stuhl zerbricht das gute Stück und dies holt den Rübensteiner wieder in die Realität zurück. Den zurückgelassenen Schatz könnte er jetzt für die Anschaffung neuer Möbel gebrauchen. Der Möhrenfelder glaubt nicht daran, dass Runkel nach dem vergrabenen Schatz suchen wird, weil er nur an Adelaide denkt.
Als Runkel den Namen seiner Liebsten hört, erwacht er aus seiner Ohnmacht. Er legt sofort seine Rüstung an und bricht auf, um sich mit Adelaide zu treffen. Runkel fragt die Digedags, ob sie ihn nicht begleiten wollen. Sie sollen Adelaide ein Ständchen spielen, damit er ihr Herz gewinnen kann. Sie sagen zu und begleiten Runkel mit ihren Harfen zur Burg Möhrenfeld. Dort begegnen sie dem Grafen Kuck von Kuckucksberg und seinen Knappen. Als der Graf Adelaide als eingebildete Möhre beschimpft, fordert ihn Runkel zum Zweikampf heraus. Die Digedags versuchen vergeblich, ihn noch umzustimmen. Dabei werden sie derart von den Knappen angepöbelt, dass sie sich schließlich zur Wehr setzen. Sie knallen ihnen ihre Harfen über den Kopf und zerren sie vom Pony. Nach einem Kinnhaken nehmen die Knappen heulend Reißaus. Inzwischen hatte der Kuckucksberger den Ritter vom Pferd geworfen und ritt eilig davon.
Dig und Dag legen den Knappeneid ab
Dann erblickt auch Adelaide den Ritter und begrüßt ihn. Runkel fordert die Digedags auf, schnell ein Lied zu spielen. Aber die Harfen sind von der Prügelei zerstört und die Digedags sind ratlos. Runkel hat eine Idee: Im Gebüsch soll Dig ein Minnelied singen, während Dag dazu die Harfe imitiert. Doch als Runkel sein Playback der Angebeteten präsentieren will, bekommt Dig einen Hustenanfall. Runkel jammert entsetzt: „Ach du lieber Augustin“, worauf Adelaide ihn verspottet. Um sie doch noch zu beeindrucken, verspricht er ihr, sich noch heute auf Schatzsuche in die weite Welt zu begeben. Er reitet sogleich mit den Digedags zur heimatlichen Burg zurück und fragt sie unterwegs, ob dabei als seine Knappen begleiten wollen. Da ihnen das Musikantenleben nicht mehr gefiel, sagten sie zu und hatten dann im Rübensteiner Rittersaal einen Knappeneid zu schwören. Anschließend erhalten sie vom alten Rübensteiner zwei passende Rüstungen, die der Burgalchimist noch mit seinem Rüstungsbalsam entrostet. Dann verabschieden alle Burgbewohner den Ritter und seine frischgebackenen Knappen auf dem Burghof. Während sie über die endlosen Rübenfelder davon reiten, singt man ihnen noch das Lied „Muss i denn“ hinterher.
Nach der Digs Bericht vom tränenreichen Abschied der Rübensteiner erwacht Runkel von seinem Rausch. Er will sofort Villamare verlassen und nach Venedig reisen. Paolo und Pietro Pescarini bringen sie mit einem Fuhrwerk aus dem Fischerdorf.

Figuren

Bemerkungen

  • Sehr gut bewährt sich oft auf Reisen ein Anzug, welcher ganz aus Eisen.
  • Ein Ritter, der den Weg nicht kennt, kommt niemals in den Orient. (beides Spottverse des Rübensteiner Burgnarren)
  • Diesmal werden Dig und Dag von den Kuckucksberger Knappen beschimpft.
  • Das verunglückte Minneständchen, wie Dig es in diesem Heft schildert, unterscheidet sich etwas von der Fassung, die Dag in Heft 90 en passant zum besten gibt. Dag behauptet in jenem Heft nämlich, Dig sei heiser gewesen, während Dig seinen Stimmverlust auf den geschluckten Staub schiebt. Runkel greift in seiner Verzweiflung auf das Volkslied "Ach du lieber Augustin" zurück.
  • Die Wegbeschreibung von Runkels Vater lässt an Präzision nichts zu wünschen übrig: "Wenn ihr durch Innsbruck kommt - auf der ersten Straße rechts geht's zum Brenner hinauf!". Zudem rät er, sich vom Dogen von Venedig ein Schiff geben zu lassen, und grüßt den "Kaiser in Konstantinopel". Ob er mit letzterem tatsächlich den damals regierenden Andronikos II. meint, oder noch - in der Vergangenheit schwelgend - Balduin II., den er ja persönlich kannte, muss offenbleiben.
  • Runkels Vater behauptet auf dem Weg nach Neurübenstein durch das Land der Osmanen gekommen zu sein, jedoch war dessen Gründer Osman I. zu dieser Zeit (1260) gerade mal ein oder zwei Jahre alt. Die "Osmanen" sind in dem Fall vermutlich als Synonym für "Türken" zu verstehen.
  • Mehrere Anspielungen auf Ägypten finden sich in dem Heft:

Mitarbeiter

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