Mosaik von Hannes Hegen 65 - Als Kuriere der Zarin

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Stammdaten
Titelbild Erschienen April 1962
Nachdruck in Das Kuriositätenkabinett
Reprintmappe VI
TaschenMosaik 17
Umfang 24 Seiten
Panel 93 + Titelbild
Katalog 1.01.065
Serie Liste aller Digedags-Hefte
Hauptserie: Erfinder-Serie
Kapitel: James-Watt-Kapitel
Heft davor Glücksritter
Heft danach Die Tierstimmenjäger

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Comic

[Bearbeiten] Inhalt

Erzähler: Digedags in der dritten Person
Nachdem Newcomens Dampfmaschine in England einen Siegeszug angetreten hat und neben Grubenbesitzern auch Fürsten die Maschine ordern, um Pumpen von Springbrunnenanlagen anzutreiben, lässt auch die Kaiserin Katharina II. von Russland eine verbesserte Newcomen-Dampfmaschine bauen. Diese bringt die dreimastrige Queen of Palmyra an einem wunderschönen Sommertag des Jahres 1766 von Liverpool nach St. Petersburg.
Die Digedags, welche die Dampfmaschine begleiten, wollen die Begrüßungsschüsse am Ufer erwidern und bitten den Pfeife rauchenden alten Matrosen Tim Tonk, mit der einzigen an Deck befindliche Kanone ebenfalls ein Salut abzugeben.
Da Schießpulver an Bord der Queen of Palmyra Mangelware ist, stellen die Digedags aus diversen brennbaren Materialien eine Feuerwerksmischung her, was Dig zu einer – wohl eher an die Leser gerichteten - pädagogisch wertvollen Mahnung („Aber das ist sehr gefährlich“) verleitet. Mit der hergestellten Spezialmischung wird die Kanone befüllt. Tim Tonks Pfeife zündet schließlich ein herrliches Feuerwerk. Leider ist die Kanone, die unter Admiral Blake Anno 1657 ihren letzten Schuss abgab, nicht für Dauerfeuer geeignet und nimmt beträchtlichen Schaden. Die Digedags versuchen noch zu retten, was zu retten ist, und versenken das heiße Kanonenrohr zur Abkühlung im Meer. Nachdem sich die Kanone wieder an Deck befindet, prophezeit Tim Tonk jede Menge Ärger mit dem Kapitän.
Dazu kommt es allerdings nicht, da die am Ufer wartenden russischen Offiziere der Kaiserin nach dem Anlegen ihre Freude über das Feuerwerk Ausdruck verleihen. Dig bekommt sogar einen Bruderkuss auf die Wange.
Anschließend werden die englischen Ingenieure um Mr. Potter und die Digedags in das Petersburger Zarenschloss, den Winterpalast, gefahren, wo die Kaiserin einen Empfang gibt. Dort angekommen, bestaunen die Digedags den Prunk des Thronsaals, in dem die erlesensten Metalle, Steine und Hölzer aus dem Zarenreich verarbeitet sind. Nach der Ehrerbietung der englischen Ingenieure bittet die Kaiserin diese, die Pläne einer Dampfmaschine zu begutachten, welche ein Untertan in Sibirien entwickelt hat. Da das Urteil der Ingenieure mehr als positiv ausfällt, ernennt die Kaiserin den Untertan Iwan Iwanowitsch Polsunow zum Ingenieur-Kapitän und beauftragt den Sonderkurier Pjotr Alexejewitsch, die Ernennungsurkunde und eine Belohnung von vierhundert Goldrubeln nach Barnaul zu bringen.
Mir Erlaubnis der Kaiserin begleiten die Digedags den Kurier auf eine wochenlange Reise mit der Troika und müssen zwischendurch im Wald übernachten. Während Dig und Dag das Nachtlager herrichten, sich um das Abendessen kümmern und den wehmütigen Liedern von Pjotr lauschen, macht sich ein Bär auf der Suche nach einem ganz besonderen Leckerbissen an dem Gepäck der drei zu schaffen. Mit seinen scharfen Krallen reißt er in großes Loch in die Ledertasche, in welcher sich das Belohnungsgeld befindet. Da Meister Petz nichts Essbares findet, gibt er der Tasche einen Klaps, verteilt so die Goldstücke und trollt sich wieder.
Am nächsten Morgen bemerkt lediglich Pjotr Alexejewitsch, dass an seine Balalaika die Saiten zerstört wurden. Auf der Weiterreise repariert er sie und singt das Lied von „seiner kleinen schwarz(haarig)en Olga“ weiter.
Nachdem sie gegen Mittag das Dorf hinter dem Wald erreicht haben und das Gepäck in die Herberge getragen werden soll, stellt Pjotr Alexejewitsch fest, dass die Tasche zerstört und das Geld weg ist. Da sich im gesamten Wagen kein Goldstück finden lässt, vermutet Pjotr, dass sie von Räubern bestohlen wurden. Pjotr will den Vorfall dem Grafen, dem das Dorf gehört, melden. Im Gespräch mit dem Wirt der Herberge erfahren die Digedags, dass der Graf ein abergläubischer Mensch sei und an Feen, Kobolde, Hexen und jede Art von Hokuspokus glaubt. Die Digedags beschließen, sich dieses zu Nutze zu machen und den Grafen um vierhundert Rubel zu erleichtern. Zu diesem Zweck begeben sie sich zum heruntergekommenen Anwesen des Grafen und gaukeln ihm mit einer aus Weidenzweigen hergestellten Wünschelrute vor, dass sich ausgerechnet unter seinem Haus eine Quelle befände, die nicht nur gegen Gicht und Zipperlein helfe, sondern auch verjünge. Der Graf ist begeistert. Diese Chance versuchen Dig und Dag zu nutzen und fordern vierhundert Rubel ein – zum einen für diese sensationelle Entdeckung und zum anderen für die Bohrgeräte. Da der Graf zwar abergläubisch, jedoch nicht einfältig ist, gibt er seinem Diener Iwan auf, die Bohrgeräte zu besorgen. Den Digedags bleibt nichts anderes übrig, als vor den Augen des Grafen ein Loch zu bohren und zu hoffen, dass irgendetwas aus diesem Loch heraussprudelt. Diese Hoffnung erfüllt sich zwar zunächst, als jedoch der Graf das „Wässerchen“ kostet, stellt er wutentbrannt fest, dass die zwei Wünschelrutengänger seinen Sektkeller angebohrt haben, und jagt sie von dannen.
Zurück in der Herberge im Dorf hinter dem Wald erklärt ihnen ein geübter Scharlatan, wie er Leuten Wunderheilungen vorgaukelt. Da er sich ausschließlich den armen Teil der Bevölkerung aussucht, wollen die Digedags ihm die Suppe versalzen. Der Gauner lässt sich die kranke Kuh der Bäuerin Amalia Petrowa bringen, streut einen Kreis weißes Pulver (welches Dig als „reines Roggenmehl“ enttarnt) um die Kuh und beginnt nun seine "echte Hexenbeschwörung", d.h. er hüpft unter beschwörenden blödsinnigen Zauberformeln rückwärts um die Kuh. Nach einer Reihe von Formeln und Hüpfern landet er in dem von den Digedags in den Weg gestellten Waschzuber und wird von der Bäuerin fortgejagt.
Die Digedags fahren ohne Geld weiter und erreichen bald Barnaul – das Ziel der Reise. Sie besichtigen Polsunows Dampfmaschine und stellen bald fest, dass diese um einiges besser als jene von Newcomen ist. Daraufhin wollen sie mit Polsunow zusammentreffen und müssen erfahren, dass dieser bereits verstorben ist. Die Digedags und Pjotr werden zum Direktor der Silbergrube geschickt, welcher die Botschaft aus Petersburg eingehend studiert und dann energisch die vierhundert Goldrubel einfordert. Den Bekundungen von Pjotr, von Räubern beraubt worden zu sein, schenkt er keinen Glauben und lässt die Digedags und Pjotr von der Polizei durchsuchen. Da diese auch bei der Demontage der Troika keinen einzigen Rubel findet, glauben sie schließlich der Aussage Pjotrs.
Nachdem der Wagen wieder zusammengebaut ist und Dig noch die Achse schmieren will, findet er in dem Eimer mit Schmiere (der immer unter dem Wagen hängt) ein Goldstück. Der Eimer wird geleert und alle vierhundert Goldrubel kommen zum Vorschein; sie waren durch den Wagen in den Eimer gefallen. Die für Polsunow von der Kaiserin angedachte Belohnung wird schließlich von den Digedags Polsunows Witwe übergeben.

[Bearbeiten] Figuren

[Bearbeiten] Bemerkungen

[Bearbeiten] Redaktioneller Teil

  • Auf der Rückseite des Heftes wird die Dampfmaschine von Iwan Polsunow vorgestellt.

[Bearbeiten] Mitarbeiter

[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten

  • Einer Teilauflage des Heftes wurde eine Beilage aus der Reihe Steinchen an Steinchen unter dem Titel Sibirien wird zum zweitenmal erobert beigefügt (Bild 1).
  • Eine kleine Auflage des Heftes wurde textlich und bildlich unverändert auf holzfreiem Papier gedruckt. Diese Hefte wurden an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
  • Für den Sammelband Das Kuriositätenkabinett wurden das Titelbild und die Kartusche auf Seite 2 von Hannes Hegen neu gezeichnet.
  • Von diesem Heft erschien 1962 eine finnische Export-Ausgabe auf holzhaltigem Papier - das erste fremdsprachige Mosaik überhaupt. Mit diesem Heft, das noch als "Probenummer" gekennzeichnet war, begann ein über fünf Jahre währender Auftritt der Digedags in Finnland.

[Bearbeiten] Externe Links

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