Mosaik von Hannes Hegen 46 - Erfindungen nicht gefragt

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Stammdaten
Titelbild Erschienen September 1960
Nachdruck in Das Eierkarussell
Reprintmappe IV
TaschenMosaik 13
Umfang 24 Seiten
Panel 110 + Titelbild + Rückseite
Katalog 1.01.046
Serie Liste aller Digedags-Hefte
Hauptserie: Erfinder-Serie
Kapitel: Heron-Ktesibios-Serie
Heft davor Ziolkowski weist den Weg
Heft danach Keine Sklaven für den König

Inhaltsverzeichnis

Comic

Inhalt

Erzähler: anonymer Erzähler, sowie Dig und Dag
Die Digedags leben zur Zeit des Ktesibios (in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts v. Chr.) in der Hauptstadt Ägyptens, in Alexandria.
Die Geschichte beginnt am Stadttor von Alexandria, wo ein Kaufmann ankommt und als Wegezoll eine seltene Schrift für die Bibliothek von Alexandria abgeben muss. Diese wird von einem Laufburschen in die Bibliothek gebracht. Dort begegnen wir dem Leiter der Bibliothek, Sermones, und vielen dort versammelten Wissenschaftlern, darunter Ktesibios und Heron von Alexandria. Die Wissenschaftler, allen voran Sermones, ereifern sich über die neueste Erfindung des Ktesibios, einen Wasserkocher, der pfeift, wenn das Wasser heiß ist. Da diese Erfindung dem Menschen nützen würde, nicht aber dem König und den Göttern, ist sie nach Ansicht des hohen Hauses unbrauchbar. Dasselbe gilt für Herons Aeolipile. Die beiden enttäuschten jungen Wissenschaftler kehren daraufhin zurück in den Friseursalon von Ktesibios' Vater, in dem auch Dig und Dag als Barbiere arbeiten. Dort besprechen sie die ganze Sache noch einmal und werden vom Klempner Monopolos belauscht, der sich vornimmt, die Idee des pfeifenden Kessels zu stehlen und dem König vorzuführen. Auch die Digedags überlegen sich etwas Sinnloses, um damit beim König vorstellig werden zu können, und basteln ein von Dampf angetriebenes Eierkarussell.
Vor dem Palast des Königs herrscht viel Trubel, in den auch Monopolos verwickelt wird. Die Digedags unterdessen haben Glück, weil sie der Obertorhüter Almoses - einer ihrer Stammkunden - vor allen anderen einlässt. Im Thronsaal führen die Digedags Ptolemäos und seinem Hofstaat ihre Erfindung trotz der Proteste des Sermones (die Digedags sind keine Wissenschaftler) vor. Dabei löst sich eines der Eier und verschafft Sermones ein blaues Auge, was dem König viel Freude bereitet. Allerdings nur, bis sich auch das zweite Ei löst und sein eigenes Auge trifft. Daraufhin werden die Digedags aus dem Palast geworfen und der König möchte sich erst einmal einen Pfefferminztee gönnen. Jedoch ist dieser nur lauwarm und somit kommt Monopolos mit "seinem" Pfeifkessel zum rechten Zeitpunkt. Der König ist sehr erfreut über diese nützliche Erfindung und auch im Hofstaat ist die Nachfrage danach groß. Monopolos schwatzt dem König sogar ein paar Sklaven ab, um mehr Kessel produzieren zu können. Sermones, der natürlich weiß, dass die Erfindung von Ktesibios ist, lässt sich großzügig von Monopolos bestechen und stellt diesem daraufhin ein Patent aus.
Als Ktesibios und Heron das herausfinden, sind sie natürlich alles andere als begeistert. Als ihnen auch noch das gefälschte Patent vorgelegt wird, beschließen sie, eine Alarmanlage zu bauen, damit ihnen nie mehr eine Erfindung gestohlen werden kann. Jedoch sieht Sermones die Bauanleitung beim Besuch des Friseursalons und gibt die Idee an Monopolos weiter, der diese Idee natürlich begierig aufnimmt. Als die beiden Erfinder und die Digedags kurz darauf Sermones einen Besuch abstatten, staunen sie nicht schlecht, an dessen Haus die von ihnen erfundene Alarmanlage vorzufinden. Als sie Sermones gegenüber nun etwas unfreundlich werden, lässt dieser sie hinauswerfen.
Das ruft erneut die Digedags auf den Plan. Sie verkaufen ihre Erfindung des Eierkarussells an Monopolos und behaupten, dass dieses den König sicher erfreuen wird. Dieser eilt sogleich damit zum König, der gerade die Aufstellung eines Obelisken beaufsichtigt. Weil ihm eines der Eier des Eierkarussells in den Nacken fliegt, gibt er das geplante Signal zur Errichtung des Obelisken nicht in dem Moment, wo er es wollte. Daraufhin wird Monopolos vor den König gebracht. Dort versucht er, alle Schuld auf Ktesibios, Heron und die Digedags abzuwälzen. Da Ktesibios und Heron nichts mit alledem zu tun haben, nehmen die Digedags alle Schuld auf sich. Doch dann stellt sich heraus, dass der König das Signal im richtigen Moment gegeben hatte. Daraufhin wird Monopolos, der vermeintlich dafür verantwortlich war, belohnt und zum Hofmechanikus ernannt. Die Digedags, Ktesibios und Heron hingegen dürfen den Palast des Königs nicht mehr betreten.
Die Geschichte wird im nächsten Mosaik fortgesetzt.

Figuren

Bemerkungen

  • Die von den Mosaikmachern kreierte Welt des alten Ägyptens ist ein Mix aus Vorurteilen, ideologischer Propaganda und einer Karikatur der realen Situation in der DDR und kommt nur in wenigen Punkten dem realen alten Ägypten nahe.
  • Für Teile des Hefts stand der Monumentalfilm Die zehn Gebote von 1956 Pate.
  • Als Vorbild für die Sonnenuhr vor dem Friseursalon könnte das Horologium des Augustus gedient haben, denn im Alten Ägypten waren Obelisken als Zeiger von Sonnenuhren nicht gebäuchlich.

Redaktioneller Teil

  • Die Geschichte vom Riesen Dampf (auf der Rückseite)

Mitarbeiter

Weitere Besonderheiten

  • In diesem Heft Nr. 46 wurde erstmals der Einleitungstext auf Seite 2 in Maschinenschrift gesetzt und gedruckt. Damit war das vorläufige Ende der in Handarbeit geletterten Sprechblasen im Mosaik eingeläutet, das dann mit Heft Nr. 62 vollzogen wurde.
  • Die in einer Teilauflage des Heftes enthaltene Beilage Steinchen an Steinchen trägt den Titel Physikus lädt ein! und bietet u.a. einen weiteren Auftritt von Heron (Bild 1).
  • Eine kleine Auflage des Heftes wurde textlich und bildlich unverändert auf holzfreiem Papier gedruckt. Diese Hefte wurden an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
  • Für den Sammelband Das Eierkarussell wurden das Titelbild, die Seite 2 und die Rückseite von Hannes Hegen neu gezeichnet.

Externe Links

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