Ktesibios

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Dieser Artikel befasst sich mit dem ägyptischen Erfinder Ktesibios. Zu seinem gleichnamigen Vater, dem Barbier, siehe Meister Ktesibios.
Ktesibios im MOSAIK

Ktesibios aus Alexandria (Ägypten), griechischer Ingenieur, Techniker, Erfinder, der in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts v. Chr. lebte. Er gilt als einer der ersten Techniker überhaupt.

Inhaltsverzeichnis

Ktesibios im Mosaik

Taten

Ktesibios und sein Freund Heron arbeiten als Erfinder im ägyptischen Alexandria. In der dortigen Bibliothek stellen die beiden ihre neuesten Erfindungen vor. Ktesibios hat einen Pfeifkessel konstruiert, der durch einen schrillen Ton anzeigt, dass das in ihm befindliche Wasser kocht. Leider werden solche Erfindungen, die einen echten Nutzen bringen, verpönt, und so trollen sich Heron und Ktesibios samt ihrer Erfindungen wieder. Eine weitere nützliche Erfindung zeigt Ktesibios seinem Freund: Er hat einen vermittels Gegengewicht und Luftdruck höhenverstellbaren Wandspiegel gebaut, der pfeift, wenn man ihn bewegt. Der zufällig anwesende Handwerker Monopolos erkennt den potentiellen Wert der Erfindungen Herons und Ktesibios' besser als die Erfinder selbst. Er beschließt, deren Werke als seine eigene Arbeit auszugeben, sie sich patentieren zu lassen und kräftig abzusahnen,- mit Erfolg. Schon bald wird er zum Hofmechanikus ernannt,- nicht zuletzt dank einer zweiten Erfindung Herons und Ktesibios', die er ihnen gestohlen hat: einer Alarmanlage.

Später sieht man Ktesibios zusammen mit Heron die Aufstellung eines Obelisken überwachen, doch als es auch hierbei zu Pannen kommt, fallen sie bei Ptolemäos in Ungnade. Danach zieht es Ktesibios wieder in den Frisiersalon seines Vaters zurück. Wie es ihm und Heron weiter erging, erfährt der Leser nicht, da die Digedags kurze Zeit später aus Ägypten verbannt werden.

Spätere Erwähnungen

Ktesibios wird zusammen mit Heron im Heft 9/85 auf S. 4 erwähnt. Dort findet sich eine schöne technische Zeichnung, die die Hydraulik des Schlosstores erläutert.

Der reale Ktesibios

Ktesibios wirkte unter Ptolemaios I. und Ptolemaios II. im alexandrinischen Museion.

Ktesibios soll nach Vitruv (De architectura libri decem, Buch IX, Kapitel 8, Abschnitt 2ff) im Barbiersalon seines Vaters einen höhenverstellbaren Spiegel installiert haben und dabei die Körperlichkeit und Arbeitsfähigkeit der Luft entdeckt haben (siehe Mosaik 46). Doch war der Begründer der Pneumatik, der in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts v. Chr. lebte, mit einem gleichnamigen Barbier verwechselt worden, der im 2. Jahrhundert v. Chr. in Alexandria lebte. Somit ist auch eine Schülerschaft bei Archimedes kaum möglich und eine spätere Fiktion.

Als wichtigste Erfindungen des Ktesibios gelten:

  • Federkatapult (Luftspanner)

In (zwei) Bronzezylindern wurde Luft komprimiert und damit Bronzeblattfedern vorgespannt. Beim Öffnen der Ventile wurden durch die Entspannung der Blattfedern über einen Hebel Gegenstände wie z.B. Steine weggeschleudert.

  • Feuerspritze (Saug- und Druckpumpe)

Die wichtigste Erfindung des Ktesibios stellte die kombinierte Saug- und Druckpumpe dar, die später mit angebrachtem Schlauch zum Feuerlöschen verwendet wurde (siehe Mosaik 47).

  • Wasseruhr mit Zahnradgetriebe

Über einen Wasserzulauf in ein geschlossenes Gefäß wurde durch einen auf einem Korkschwimmer befestigten Zeiger (senkrechte Stundenskala) die Zeit gemessen. Durch Zahnräder an Zahnstangen wurden gleichfalls Figuren gedreht. Eine andere Version bewegte über Zahnräder auf einem drehbaren Zylinder die für jede Tageszeit berechnete Stundenanzeige. Ein Nachbau befindet sich heute im Deutschen Museum in München.

  • Wasserorgel

Bei der Wasserorgel des Ktesibios (organon hydraulikon) wurde wie bei der Druckpumpe Luft komprimiert, um Töne zu erzeugen. Diese Erfindung fand insbesondere im antiken Rom häufige Verbreitung.

Sein Schüler war vermutlich Philon von Byzanz. Seine Konstruktionen waren Heron von Alexandria und Vitruv bekannt.

Externe Links

Auftritte

46, 47

redaktionell: 46 (die Geschichte vom Riesen Dampf), 47 (Der Baukasten des Heron)
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