Jürgen Günther

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Als der geniale Erfinder und Zeichner von Rätseln, der Günther schon immer war, fand er nach der Wiedervereinigung Deutschlands mit den Ratecomics um „Detektiv Blöff“ zunächst bei der Rätselzeitschrift „KnobelEi“ ein neues Betätigungsfeld. In den 1990ern zeichnete er über 300 Strips mit den zwei Bären „Ed und Eddy“ für die Kinderseite der „Berliner Zeitung“. 1994 entwickelte Günther schließlich für die Kinderseite der „Sächsischen Zeitung“ eigene Maskottchen, den Löwen Kasimir und die Ente Josefine. Die Stripreihe mit den beiden lief über 15 Jahre.   
Als der geniale Erfinder und Zeichner von Rätseln, der Günther schon immer war, fand er nach der Wiedervereinigung Deutschlands mit den Ratecomics um „Detektiv Blöff“ zunächst bei der Rätselzeitschrift „KnobelEi“ ein neues Betätigungsfeld. In den 1990ern zeichnete er über 300 Strips mit den zwei Bären „Ed und Eddy“ für die Kinderseite der „Berliner Zeitung“. 1994 entwickelte Günther schließlich für die Kinderseite der „Sächsischen Zeitung“ eigene Maskottchen, den Löwen Kasimir und die Ente Josefine. Die Stripreihe mit den beiden lief über 15 Jahre.   
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Anfang der 2000er Jahre wurde ein kläglicher Wiederbelebungsversuch der FRÖSI gestartet. Jürgen Günthers „Otto und Alwin“ waren mit dabei, fanden ihr wahres Comeback neben anderen Arbeiten des Künstlers allerdings erst mit dem Nachdruck aller ihrer Abenteuer in diversen Gesamtausgaben und Anthologien im [[Klassiker der DDR-Bildgeschichte|Holzhof Verlag]].  
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Anfang der 2000er Jahre wurde ein kläglicher Wiederbelebungsversuch der ''FRÖSI'' gestartet. Jürgen Günthers „Otto und Alwin“ waren mit dabei, fanden ihr wahres Comeback neben anderen Arbeiten des Künstlers allerdings erst mit dem Nachdruck aller ihrer Abenteuer in diversen Gesamtausgaben und Anthologien im [[Klassiker der DDR-Bildgeschichte|Holzhof Verlag]].  
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Im Zuge dieser Renaissance seiner Werke arbeitete Jürgen Günther an neuen Abenteuern seiner Helden, als er im Frühjahr 2015 völlig überraschend am Abend des [[Dresdner Comicfest|8. Dresdner Comicfests]] nach kurzer schwerer Krankheit verstarb.  
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Im Zuge dieser Renaissance seiner Werke arbeitete Jürgen Günther an neuen Abenteuern seiner Helden, als er im Frühjahr 2015 völlig überraschend am Abend des [[Dresdner Comicfest|8. Dresdner Comicfests]] nach kurzer schwerer Krankheit verstarb.
== Ehrungen ==  
== Ehrungen ==  

Version vom 15:10, 29. Nov. 2015

Jürgen Günther (* 24.2.1938 in Halle; † 30.5.2015 in Dresden) war ein deutscher Comiczeichner. Bekannt wurde er vor allem durch seine Comicreihe Otto und Alwin, die ab 1974 in der DDR-Kinderzeitschrift FRÖSI erschien und sich großer Beliebtheit erfreute.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Zu Beginn seiner beruflichen Karriere arbeitete Jürgen Günther ab 1958 beim Trickfilmstudio Dresden als Phasenzeichner. In der sächsischen Metropole lernte er seine spätere Frau Herta kennen und blieb in Sachsen. Bereits 1961 begann Jürgen Günther, als freischaffender Künstler bzw. Comiczeichner zu arbeiten. Hauptabnehmer seiner Werke waren damals die Kinder- und Jugendzeitschriften FRÖSI und ATZE. Günther adaptierte zunächst etliche klassische Stoffe wie z. B. „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ von Jules Verne, „Gullivers wundersame Reisen“ von Jonathan Swift oder „Die Irrfahrten des Odysseus“ für FRÖSI sowie historische Themen wie beispielsweise „Paracelsus“ oder „Ordensritter im Pruzzenland“ für ATZE. Anfang der 1970er Jahre schuf Günther außerdem mehr als 60 Bildgeschichten, die in einer für DDR-Botschaften in aller Welt in verschiedenen Sprachen gedruckten Zeitschrift veröffentlicht wurden und welche zumeist Märchen- und Sagensujets aus Deutschland beinhalteten. Um diese Zeit arbeitete der Künstler für Illustrierte wie „Freie Welt“ oder „NBI“, aber als eine Art „Stamm- oder Hauszeitschrift“ Günthers kristallisierte sich FRÖSI heraus. Serien wie „Flitzi“ oder „Olaf der Zauberer“ sind dafür ein beredtes Beispiel. Der ganz große Wurf gelang Jürgen Günther allerdings 1974 mit der Erfindung des grünen Affen Otto, der kurz darauf mit dem Pinguin Alwin für etliche Jahre Monat für Monat die FRÖSI belebte.

Otto und Alwin waren in der Folgezeit nicht nur im Comic, sondern auch auf Bastelbögen und Weihnachtskalendern, auf Rätselseiten und sogar Showkulissen zu finden. Außerdem gelang Jürgen Günther mit Otto und Alwin Mitte der 1980er Jahre etwas, das keinen anderen ostdeutschen Comichelden und -künstlern vergönnt war: Ihre Abenteuer erschienen auf Kaugummibildern. Die beiden Figuren prägten also nachhaltig und maßgeblich das gesamte Bild der FRÖSI bis zu deren Einstellung kurz nach der Wende.

Als der geniale Erfinder und Zeichner von Rätseln, der Günther schon immer war, fand er nach der Wiedervereinigung Deutschlands mit den Ratecomics um „Detektiv Blöff“ zunächst bei der Rätselzeitschrift „KnobelEi“ ein neues Betätigungsfeld. In den 1990ern zeichnete er über 300 Strips mit den zwei Bären „Ed und Eddy“ für die Kinderseite der „Berliner Zeitung“. 1994 entwickelte Günther schließlich für die Kinderseite der „Sächsischen Zeitung“ eigene Maskottchen, den Löwen Kasimir und die Ente Josefine. Die Stripreihe mit den beiden lief über 15 Jahre.

Anfang der 2000er Jahre wurde ein kläglicher Wiederbelebungsversuch der FRÖSI gestartet. Jürgen Günthers „Otto und Alwin“ waren mit dabei, fanden ihr wahres Comeback neben anderen Arbeiten des Künstlers allerdings erst mit dem Nachdruck aller ihrer Abenteuer in diversen Gesamtausgaben und Anthologien im Holzhof Verlag.

Im Zuge dieser Renaissance seiner Werke arbeitete Jürgen Günther an neuen Abenteuern seiner Helden, als er im Frühjahr 2015 völlig überraschend am Abend des 8. Dresdner Comicfests nach kurzer schwerer Krankheit verstarb.

Ehrungen

Zum 75. Geburtstag Jürgen Günthers erschien als Hommage an den Künstler im Holzhof Verlag Dresden eine Comic-Anthologie mit dem Titel Otto und Alwins großes Fest, an der sich 28 deutsche Künstler beteiligten.

Werke

  • Otto & Alwin - Frösi-Bastel-Bühne, Verlag Junge Welt, Berlin 1984;
  • Klassiker der DDR-Bildgeschichte 1 - Flitzi, Holzhof Verlag, Dresden 2005;
  • Klassiker der DDR-Bildgeschichte 10 - Mischa und Kalle (Text: Wolfgang Altenburger), Holzhof Verlag, Dresden 2008;
  • Kinder, wie die Zeit vergeht!, Edition Sächsische Zeitung, Dresden 2008;
  • Otto und Alwin. Gesamtausgabe 1974-1981, Edition Jürgen Günther im Holzhof Verlag, Dresden 2008;
  • Frühling, Sommer, Herbst & Winter. Rätselspaß von Jürgen Günther, Edition Jürgen Günther im Holzhof Verlag, Dresden 2009;
  • Klassiker der DDR-Bildgeschichte 19 - Opa und die Badewanne, Holzhof Verlag, Dresden 2010;
  • Otto und Alwin. Gesamtausgabe 1981-2005, Edition Jürgen Günther im Holzhof Verlag, Dresden 2011;
  • Alle Jahre wieder. Weihnachten mit Otto und Alwin, Edition Jürgen Günther im Holzhof Verlag, Dresden 2013.
  • Unvollendet: Otto & Alwin - Drei Koffer aus Berlin, 5 Seiten in: Holzhof Comix 2 und 8 Seiten in: Holzhof Comix 3, erschienen zum Gratis-Comic-Tag 2012 und 2013, Holzhof Verlag, Dresden 2012-2013.

Literatur

  • Guido Weißhahn, Jürgen Günther Comics - Teile 1-5, , in: Mosa.X 1-5, Dresden 2005-2007
  • Andreas Greve, Jürgen Günther, bevor er ein Comiczeichner wurde, in: Mosa.X 9, Dresden 2009
  • Dirk Seliger, Jürgen Günther - Einer der „großen Drei“ des DDR-Comics, in: Comixene 106, Lehrte 2009.

Externe Links

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