Bearbeiten von Drucktechnische Begriffe

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===Abklatsch===
===Abklatsch===
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Im klassischen [[#Buchdruck|<span title="Buchdruck">Buchdruck</span>]] war ein ''Abklatsch'' ein erster Korrekturabzug, der dadurch erhalten wurde, dass das zu bedruckende Material auf die eingefärbte Druckform gelegt und meist mit einer Bürste abgeklopft wurde, wobei die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] auf den Bogen ''abklatschte''. Im modernen Druck entsteht ein Abklatsch versehentlich, wenn noch nicht getrocknete Druckfarbe abfärbt. So entsteht ein Abklatsch zum Beispiel durch einen sogenannten Durchläufer, bei dem durch fehlendes [[#Papier|<span title="Papier">Papier</span>]] in der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] das Druckbild zunächst auf den [[#Gegendruckzylinder|<span title="Gegendruckzylinder">Gegendruckzylinder</span>]] übertragen und dann beim nächsten Bogen Papier zusätzlich dessen Unterseite mit einem Abklatsch bedruckt wird. Ein Abklatsch entsteht auch beim [[#Abliegen|<span title="Abliegen">Abliegen</span>]]. Der Abklatsch zählt zu den verfahrensbedingten [[#Druckfehler|<span title="Druckfehler">Druckfehlern</span>]].
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Im klassischen [[#Buchdruck|<span title="Buchdruck">Buchdruck</span>]] war ein ''Abklatsch'' ein erster Korrekturabzug, der dadurch erhalten wurde, dass das zu bedruckende Material auf die eingefärbte Druckform gelegt und meist mit einer Bürste abgeklopft wurde, wobei die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] auf den Bogen ''abklatschte''. Im modernen Druck entsteht ein Abklatsch versehentlich, wenn noch nicht getrocknete Druckfarbe abfärbt. So entsteht ein Abklatsch zum Beispiel durch einen sogenannten Durchläufer, bei dem durch fehlendes Papier in der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] das Druckbild zunächst auf den [[#Gegendruckzylinder|<span title="Gegendruckzylinder">Gegendruckzylinder</span>]] übertragen und dann beim nächsten Bogen Papier zusätzlich dessen Unterseite mit einem Abklatsch bedruckt wird. Ein Abklatsch entsteht auch beim [[#Abliegen|<span title="Abliegen">Abliegen</span>]]. Der Abklatsch zählt zu den verfahrensbedingten [[#Druckfehler|<span title="Druckfehler">Druckfehlern</span>]].
===Abliegen===
===Abliegen===
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Mit ''Abliegen'' wird das Abfärben der noch feuchten [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] eines [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogens</span>]] auf die Rückseite des im Stapel darüber liegenden Druckbogens bezeichnet. Das Ergebnis des Abliegens ist ein [[#Abklatsch|<span title="Abklatsch">Abklatsch</span>]]. Das Abliegen zählt zu den verfahrensbedingten [[#Druckfehler|<span title="Druckfehler">Druckfehlern</span>]]. Um dem Abliegen vorzubeugen, werden entweder [[#Papier|<span title="Papier">Papier</span>]]<nowiki>bogen</nowiki> zwischen die frisch bedruckten Druckbogen eingeschossen oder die frischen Druckbogen zur Schaffung einer Schutzschicht zur guten Durchlüftung leicht mit Kalkstaub, Stärkepulver oder ähnlichen Substanzen bestäubt.
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Mit ''Abliegen'' wird das Abfärben der noch feuchten [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] eines [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogens</span>]] auf die Rückseite des im Stapel darüber liegenden Druckbogens bezeichnet. Das Ergebnis des Abliegens ist ein [[#Abklatsch|<span title="Abklatsch">Abklatsch</span>]]. Das Abliegen zählt zu den verfahrensbedingten [[#Druckfehler|<span title="Druckfehler">Druckfehlern</span>]]. Um dem Abliegen vorzubeugen, werden entweder Papierbogen zwischen die frisch bedruckten Druckbogen eingeschossen oder die frischen Druckbogen zur Schaffung einer Schutzschicht zur guten Durchlüftung leicht mit Kalkstaub, Stärkepulver oder ähnlichen Substanzen bestäubt.
===Andruck===
===Andruck===
[[Datei:Rotandruck 39 5.jpg|thumb|right|x200px|Magenta-Andruck von Seite 5 des Hefts [[Mosaik von Hannes Hegen 39 - Ein rätselhafter Fund|39]], ein Teil der Andruckskala]]
[[Datei:Rotandruck 39 5.jpg|thumb|right|x200px|Magenta-Andruck von Seite 5 des Hefts [[Mosaik von Hannes Hegen 39 - Ein rätselhafter Fund|39]], ein Teil der Andruckskala]]
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Unter ''Andruck'' versteht man einen in der Regel einseitigen Probedruck eines Motivs, einer ganzen [[#Heft|<span title="Heft">Heft</span>]]- bzw. [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]]<nowiki>seite</nowiki> oder eines kompletten [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogens</span>]]. Andrucke wurden auf dem gleichen [[#Bedruckstoff|<span title="Bedruckstoff">Bedruckstoff</span>]] und mit den gleichen [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] hergestellt, die später für den [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] Einsatz fanden. Für den [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] konnten Andrucke nur mit einer Farbe, mit mehreren Farben oder mit allen vier Farben angefertigt werden. Andrucke dienten verschiedenen Zwecken. So wurden an ihnen zunächst die Qualität der [[#Farbkorrektur|<span title="Farbkorrektur">farbkorrigierten</span>]] [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszüge</span>]] sowie die [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">originalgetreue</span>]] Farbwiedergabe bewertet, dann dienten sie durch Vorlage beim Auftraggeber der [[#Druckfreigabe|<span title="Druckfreigabe">Druckfreigabe</span>]] und schließlich wurden sie in Form der [[#Andruckskala|<span title="Andruckskala">Andruckskala</span>]] druckereiintern als farbverbindliche [[#Druckvorlage|<span title="Druckvorlage">Druckvorlagen</span>]] für den Fortdruck benutzt. Eine Sonderform sind die [[#Blauandruck|<span title="Blauandruck">Blauandrucke</span>]]. Andrucke wurden nicht auf kommerziellen [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschinen</span>]], sondern auf sogenannten [[#Andruckpresse|<span title="Andruckpresse">Andruckpressen</span>]] hergestellt. Die Fertigung von Andrucken war Teil der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]]. Inzwischen wurde der Andruck weitgehend vom [[#Proof|<span title="Proof">Proof</span>]] abgelöst.
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Unter ''Andruck'' versteht man einen in der Regel einseitigen Probedruck eines Motivs, einer ganzen [[#Heft|<span title="Heft">Heft</span>]]- bzw. [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]]<nowiki>seite</nowiki> oder eines kompletten [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogens</span>]]. Andrucke wurden auf dem gleichen Bedruckstoff und mit den gleichen [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] hergestellt, die später für den [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] Einsatz fanden. Für den [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] konnten Andrucke nur mit einer Farbe, mit mehreren Farben oder mit allen vier Farben angefertigt werden. Andrucke dienten verschiedenen Zwecken. So wurden an ihnen zunächst die Qualität der [[#Farbkorrektur|<span title="Farbkorrektur">farbkorrigierten</span>]] [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszüge</span>]] sowie die [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">originalgetreue</span>]] Farbwiedergabe bewertet, dann dienten sie durch Vorlage beim Auftraggeber der [[#Druckfreigabe|<span title="Druckfreigabe">Druckfreigabe</span>]] und schließlich wurden sie in Form der [[#Andruckskala|<span title="Andruckskala">Andruckskala</span>]] druckereiintern als farbverbindliche [[#Druckvorlage|<span title="Druckvorlage">Druckvorlagen</span>]] für den Fortdruck benutzt. Eine Sonderform sind die [[#Blauandruck|<span title="Blauandruck">Blauandrucke</span>]]. Andrucke wurden nicht auf kommerziellen [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschinen</span>]], sondern auf sogenannten [[#Andruckpresse|<span title="Andruckpresse">Andruckpressen</span>]] hergestellt. Die Fertigung von Andrucken war Teil der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]]. Inzwischen wurde der Andruck weitgehend vom [[#Proof|<span title="Proof">Proof</span>]] abgelöst.
Mit ''Andruck'' wird heute auch der erste Testlauf einer neuen Druckmaschine zur Bewertung der Funktionstüchtigkeit oder der erste Probelauf vor dem Fortdruck zur abschließenden Begutachtung des Druckergebnisses bezeichnet.
Mit ''Andruck'' wird heute auch der erste Testlauf einer neuen Druckmaschine zur Bewertung der Funktionstüchtigkeit oder der erste Probelauf vor dem Fortdruck zur abschließenden Begutachtung des Druckergebnisses bezeichnet.
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===Ausschießschema===
===Ausschießschema===
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Das ''Ausschießschema'' oder ''Ausschießmuster'' gibt an, wie die einzelnen Seiten des Druckerzeugnisses für den [[#Schöndruck|<span title="Schöndruck">Schön-</span>]] und [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdruck</span>]] auf dem [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]] angeordnet werden müssen, damit sie nach dem [[#Zuschnitt|<span title="Zuschnitt">Zuschneiden</span>]] und [[#Falzen|<span title="Falzen">Falzen</span>]] in der richtigen Reihenfolge liegen. Das Ausschießschema ist das Ergebnis des [[#Ausschießen|<span title="Ausschießen">Ausschießens</span>]]. Auf Basis des Ausschießschemas entsteht der [[#Standbogen|<span title="Standbogen">Standbogen</span>]], der bei der [[#Bogenmontage|<span title="Bogenmontage">Bogenmontage</span>]] als Vorlage dient. [[Fehldruck]]e wie der des ''Mosaik'' [[Mosaik von Hannes Hegen 136 - Die falschen Perlen|136]] entstanden nicht durch ein fehlerhaftes Ausschießschema, sondern dadurch, dass nach dem [[#Schöndruck|<span title="Schöndruck">Schöndruck</span>]] einige zur Sichtprüfung entnommene Druckbogen versehentlich um 180° verdreht zurück in den Stoß gelegt wurden, wodurch deren [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdruck</span>]] kopfstehend erfolgte.
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Das ''Ausschießschema'' oder ''Ausschießmuster'' gibt an, wie die einzelnen Seiten des Druckerzeugnisses für den [[#Schöndruck|<span title="Schöndruck">Schön-</span>]] und [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdruck</span>]] auf dem [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]] angeordnet werden müssen, damit sie nach dem [[#Zuschnitt|<span title="Zuschnitt">Zuschneiden</span>]] und [[#Falzen|<span title="Falzen">Falzen</span>]] in der richtigen Reihenfolge liegen. Bei der [[#Bogenmontage|<span title="Bogenmontage">Bogenmontage</span>]] dient das Ausschießschema als Vorlage. Durch ein fehlerhaftes Ausschießschema oder durch das versehentliche Abweichen von einem richtigen Ausschießschema entstand beispielsweise der [[Fehldruck]] des ''Mosaik'' [[Mosaik von Hannes Hegen 136 - Die falschen Perlen|136]].
===Außensteg===
===Außensteg===
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==B==
==B==
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===Bedruckstoff===
 
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Mit ''Bedruckstoff'', ''Druckträger'' oder ''Substrat'' wird ein Material bezeichnet, dass in einem oder in mehreren Druckverfahren bedruckt werden kann. In den meisten Fällen wird der Bedruckstoff plan liegend bedruckt, es können aber, je nach Druckverfahren, auch gewölbte oder unregelmäßige Oberflächen bedruckt werden. Das meist genutzte Substrat ist [[#Papier|<span title="Papier">Papier</span>]], das zudem das einzige Material ist, dass neben [[#Papier|<span title="Papier">Karton</span>]] für den [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] verwendet wird. Darüber hinaus können aber auch andere Druckträger wie beispielsweise Kunststofffolie, Textilien, Blech, Glas, Keramik oder Leder bedruckt werden. Beispiele für die unterschiedlichsten Bedruckstoffe sind unter den ''Mosaik''-[[Merchandising]]-Artikeln zu finden.
 
===Beihefter===
===Beihefter===
[[Datei:Beihefter_10-90.jpg|thumb|right|x200px|der erste Beihefter aus dem Heft [[Mosaik 10/90 - Panik in Kyoto|10/1990]]]]
[[Datei:Beihefter_10-90.jpg|thumb|right|x200px|der erste Beihefter aus dem Heft [[Mosaik 10/90 - Panik in Kyoto|10/1990]]]]
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Ein ''Beihefter'' oder ''Einhefter'' ist in der Regel ein einmal [[#Falzen|<span title="Falzen">gefalzter</span>]] Bogen, der entweder in die Mitte einer [[#Lage|<span title="Lage">Lage</span>]] oder zwischen zwei gefalzte [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbogen</span>]] einer Lage gelegt wird und bei der Heftung zum Bestandteil der Lage wird. Beihefter können auch in Form eines einzelnen Blattes tief am Bund dauerhaft eingeklebt oder mit einem kurzen Falz in die Lage eingeheftet werden. Der Druck und [[#Zuschnitt|<span title="Zuschnitt">Zuschnitt</span>]] von Beiheftern erfolgt unabhängig von den Falzbogen der Lage und oft auf anderem [[#Papier|<span title="Papier">Papier</span>]]. In [[#Buch|<span title="Buch">Büchern</span>]] wurden und werden zum Beispiel einzelne Bildtafeln als Beihefter eingebunden. Heute werden Beihefter jedoch meist zu redaktionellen oder Werbezwecken in Zeitschriften eingeheftet. Beihefter können in die [[#Paginierung|<span title="Paginierung">Paginierung</span>]] eingebunden sein oder unpaginiert bleiben. Zudem können Beihefter ein- oder beidseitig ausklappbar sein. Beihefter können außerdem auch als Falzbogen eingefügt werden, wodurch dann in der Regel acht, seltener sechzehn zusätzliche Seiten entstehen. Und schließlich können Beihefter im Vergleich zu den übrigen Teilen der Lage entweder größer sein, beispielsweise am Kopf und/oder an der Seite überstehend, oder kleiner als die Lage, beispielsweise nur halb- oder viertelseitig ausfallen. Eine Sonderform der Beihefter sind [[#Umhefter|<span title="Umhefter">Umhefter</span>]]. Sofern Beihefter nicht zum eigentlichen Inhalt der Publikation gehören, also zum Beispiel Werbung liefern und zudem nicht in die Paginierung eingebunden sind, zählen sie zu den [[#Beilage|<span title="Beilage">Beilagen</span>]] im weiteren Sinne.
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Ein ''Beihefter'' oder ''Einhefter'' ist in der Regel ein einmal [[#Falzen|<span title="Falzen">gefalzter</span>]] Bogen, der entweder in die Mitte einer [[#Lage|<span title="Lage">Lage</span>]] oder zwischen zwei gefalzte [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbogen</span>]] einer Lage gelegt wird und bei der Heftung zum Bestandteil der Lage wird. Beihefter können auch in Form eines einzelnen Blattes tief am Bund dauerhaft eingeklebt oder mit einem kurzen Falz in die Lage eingeheftet werden. Der Druck und [[#Zuschnitt|<span title="Zuschnitt">Zuschnitt</span>]] von Beiheftern erfolgt unabhängig von den Falzbogen der Lage und oft auf anderem Papier. In [[#Buch|<span title="Buch">Büchern</span>]] wurden und werden zum Beispiel einzelne Bildtafeln als Beihefter eingebunden. Heute werden Beihefter jedoch meist zu redaktionellen oder Werbezwecken in Zeitschriften eingeheftet. Beihefter können in die [[#Paginierung|<span title="Paginierung">Paginierung</span>]] eingebunden sein oder unpaginiert bleiben. Zudem können Beihefter ein- oder beidseitig ausklappbar sein. Beihefter können außerdem auch als Falzbogen eingefügt werden, wodurch dann in der Regel acht, seltener sechzehn zusätzliche Seiten entstehen. Und schließlich können Beihefter im Vergleich zu den übrigen Teilen der Lage kleiner, beispielsweise nur halb- oder viertelseitig ausfallen. Eine Sonderform der Beihefter sind [[#Umhefter|<span title="Umhefter">Umhefter</span>]]. Beihefter zählen zu den [[#Beilage|<span title="Beilage">Beilagen</span>]].
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Der erste ''Mosaik''-Beihefter im Heftformat und gleichzeitig der erste Beihefter im ''Mosaik'' überhaupt war in der Ausgabe [[Mosaik 10/90 - Panik in Kyoto|10/1990]] zu finden. Vier zusätzliche unpaginierte Seiten in der Heftmitte, die auf matterem Papier gedruckt wurden, boten ein [[Preisrätsel]], lieferten eine Abo-Bestellkarte und informierten über [[Origami]]. Der erste Beihefter, der kleiner als ein ''Mosaik''-Heft ausfiel, folgte in der Ausgabe [[Mosaik 11/90 - Der Tanz des Regengottes|11/1990]]. Eine auf glänzendem Papier gedruckte blaue [[Postkarte|Klappkarte]] in der Mitte des Heftes lobte die Vorzüge des Comics und lieferte Informationen zum Abschluss eines Abonnements. Der erste Beihefter im Überformat war schließlich in der Kiosk-Ausgabe des Heftes [[Mosaik 216 - Im Tal der Drachen|216]] zu finden. Hierbei handelte es sich um einen auf mattem [[#Papier|<span title="Papier">Karton</span>]] gedruckten und auf A4-Format gefalteten [[Bastelbogen]] für ein [[Saurier]]-[[Mobile]], der auch eine [[Postkarte]] enthielt und Abo-Hinweise lieferte.
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Der erste Beihefter im ''Mosaik'' war in der Ausgabe [[Mosaik 10/90 - Panik in Kyoto|10/1990]] zu finden. Vier zusätzliche unpaginierte Seiten in der Heftmitte, die auf matterem Papier gedruckt wurden, boten ein [[Preisrätsel]], lieferten eine Abo-Bestellkarte und informierten über [[Origami]].
===Beikleber===
===Beikleber===
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Mit ''Beikleber'' oder ''Einkleber'' werden [[#Beilage|<span title="Beilage">Beilagen</span>]] bezeichnet, die vor oder nach der Heftung der [[#Lage|<span title="Lage">Lage</span>]] und in der Regel vor dem [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">Randbeschnitt</span>]] auf eine Seite eines [[#Falzen|<span title="Falzen">gefalzten</span>]] [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbogens</span>]] geklebt werden. Hierbei werden meist Kleber verwendet, die eine zerstörungsfreie Ablösung des Beiklebers ermöglichen. Der Vorteil von Beiklebern im Vergleich zu losen Beilagen besteht vor allem darin, dass sie nicht schon im [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]]- oder Zeitschriftenhandel verloren gehen. Als Vorläufer der Beikleber können solche Beilagen betrachtet werden, die durch eingeklebte [[#Papier|<span title="Papier">Papier</span>]]<nowiki>taschen</nowiki> oder -schlaufen im Druckerzeugnis fixiert waren. Beikleber können redaktioneller oder werblicher Art sein. Dabei reicht ihr Spektrum heute von unterschiedlichen Druckerzeugnissen über Tonträger bis hin zu Proben von Kosmetik- und anderen Produkten. Sofern die Beikleber nicht in der Druckerei hergestellt werden können, müssen sie vom Herausgeber des Druckerzeugnisses vorab bereitgestellt werden.
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Mit ''Beikleber'' oder ''Einkleber'' werden [[#Beilage|<span title="Beilage">Beilagen</span>]] bezeichnet, die vor oder nach der Heftung der [[#Lage|<span title="Lage">Lage</span>]] und in der Regel vor dem [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">Randbeschnitt</span>]] auf eine Seite eines [[#Falzen|<span title="Falzen">gefalzten</span>]] [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbogens</span>]] geklebt werden. Hierbei werden meist Kleber verwendet, die eine zerstörungsfreie Ablösung des Beiklebers ermöglichen. Der Vorteil von Beiklebern im Vergleich zu losen Beilagen besteht vor allem darin, dass sie nicht schon im [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]]- oder Zeitschriftenhandel verloren gehen. Als Vorläufer der Beikleber können solche Beilagen betrachtet werden, die durch eingeklebte Papiertaschen oder -schlaufen im Druckerzeugnis fixiert waren. Beikleber können redaktioneller oder werblicher Art sein. Dabei reicht ihr Spektrum heute von unterschiedlichen Druckerzeugnissen über Tonträger bis hin zu Proben von Kosmetik- und anderen Produkten. Sofern die Beikleber nicht in der Druckerei hergestellt werden können, müssen sie vom Herausgeber des Druckerzeugnisses vorab bereitgestellt werden.
Der erste Beikleber im ''Mosaik'' war in der Ausgabe [[Mosaik 206 - Triumph des Bösen|206]] zu finden. Auf Seite 24 war ein ausklappbarer sechsseitiger Lego-Prospekt eingeklebt.
Der erste Beikleber im ''Mosaik'' war in der Ausgabe [[Mosaik 206 - Triumph des Bösen|206]] zu finden. Auf Seite 24 war ein ausklappbarer sechsseitiger Lego-Prospekt eingeklebt.
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[[Datei:KuH 25 Titel.jpg|thumb|right|x200px|der erste Einleger aus dem Heft [[Mosaik von Hannes Hegen 25 - Die Digedags und die Entführung ins All|25]]]]
[[Datei:KuH 25 Titel.jpg|thumb|right|x200px|der erste Einleger aus dem Heft [[Mosaik von Hannes Hegen 25 - Die Digedags und die Entführung ins All|25]]]]
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Eine ''Beilage'' beschreibt im weiteren Sinne jeden Bestandteil eines Druckerzeugnisses, der über die [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbogen</span>]] und den Einband oder Umschlag hinaus geht und der nicht zum eigentlichen Inhalt der Publikation gehört. So zählen neben den losen Beilagen auch viele [[#Beihefter|<span title="Beihefter">Beihefter</span>]] sowie sämtliche [[#Beikleber|<span title="Beikleber">Beikleber</span>]] und [[#Umhefter|<span title="Umhefter">Umhefter</span>]] zu den [[Beilagen|<span title="Beilagen (Mosaik)">Beilagen</span>]]. Im engeren Sinne sind unter ''Beilage'' oder ''Einleger'' nur solche Ergänzungen zu verstehen, die einem Druckerzeugnis lose beiliegen. In der Regel handelt es sich bei Einlegern um ungefalzte oder [[#Falzen|<span title="Falzen">gefalzte</span>]] [[#Papier|<span title="Papier">Papier</span>]]<nowiki>bogen</nowiki>, die in einen eigenen Druckgang entstehen. Dabei können Einleger redaktionellen oder Werbezwecken dienen.
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Eine ''Beilage'' beschreibt im weiteren Sinne jeden Bestandteil eines Druckerzeugnisses, der über die [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbogen</span>]] und den Einband oder Umschlag hinaus geht. So zählen neben den losen Beilagen auch [[#Beihefter|<span title="Beihefter">Beihefter</span>]], [[#Beikleber|<span title="Beikleber">Beikleber</span>]] und [[#Umhefter|<span title="Umhefter">Umhefter</span>]] zu den [[Beilagen|<span title="Beilagen (Mosaik)">Beilagen</span>]]. Im engeren Sinne sind unter ''Beilage'' oder ''Einleger'' nur solche Ergänzungen zu verstehen, die einem Druckerzeugnis lose beiliegen. In der Regel handelt es sich bei Einlegern um ungefalzte oder [[#Falzen|<span title="Falzen">gefalzte</span>]] Papierbogen, die in einen eigenen Druckgang entstehen. Dabei können Einleger redaktionellen oder Werbezwecken dienen.
Der erste Einleger im ''[[Mosaik von Hannes Hegen]]'' war in der Ausgabe [[Mosaik von Hannes Hegen 25 - Die Digedags und die Entführung ins All|25]] zu finden. Er trug den Titel ''[[Ein Unterrichtstag in der Produktion]]'' und erschien in der Reihe ''[[Klaus und Hein erzählen aus dem Pionierleben]]''. Der erste Einleger im [[Mosaik ab 1976|''Mosaik'' mit den Abrafaxen]] war erst in der Ausgabe [[Mosaik 1/91 - Sturz in neue Abenteuer|1/1991]] zu finden. Es handelte sich hierbei um ein ausfaltbares [[China-Poster]].
Der erste Einleger im ''[[Mosaik von Hannes Hegen]]'' war in der Ausgabe [[Mosaik von Hannes Hegen 25 - Die Digedags und die Entführung ins All|25]] zu finden. Er trug den Titel ''[[Ein Unterrichtstag in der Produktion]]'' und erschien in der Reihe ''[[Klaus und Hein erzählen aus dem Pionierleben]]''. Der erste Einleger im [[Mosaik ab 1976|''Mosaik'' mit den Abrafaxen]] war erst in der Ausgabe [[Mosaik 1/91 - Sturz in neue Abenteuer|1/1991]] zu finden. Es handelte sich hierbei um ein ausfaltbares [[China-Poster]].
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[[Datei:Blauandruck 3 78 12.jpg|thumb|right|x200px|Blauandruck von Seite 12 des Hefts [[Mosaik 3/78 - Das Vogelschießen|3/1978]]]]
[[Datei:Blauandruck 3 78 12.jpg|thumb|right|x200px|Blauandruck von Seite 12 des Hefts [[Mosaik 3/78 - Das Vogelschießen|3/1978]]]]
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Ein ''Blauandruck'' oder ''Blaudruck'' ist ein erster [[#Andruck|<span title="Andruck">Andruck</span>]] des Schwarzanteils einer Seite mit blassblauer [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]]. Blauandrucke dienten vorrangig der ersten Begutachtung des Druckbildes und der [[#Stand|<span title="Stand">Seitenaufteilung</span>]] und ergänzten oder ersetzten die [[#Blaupause|<span title="Blaupause">Blaupause</span>]]. Heute erfüllen [[#Proof|<span title="Proof">Stand-Proofs</span>]] diesen Zweck. Bei der Herstellung von Comics wie dem ''Mosaik'' spielten Blauandrucke eine besondere Rolle. Hier wurden Blauandrucke in Originalgröße, also nicht auf Heftgröße verkleinert, angefertigt und zusammen mit den [[#Konturenfilm|<span title="Konturenfilm">Konturenfilmen</span>]] an die Redaktion verschickt, wo sie von den [[Kolorist]]en mittels Gouachefarben [[Kolorieren|koloriert]] und so die [[#Kolorit|<span title="Kolorit">Kolorite</span>]] erhalten wurden. Um hierbei Dimensionsänderungen durch Quellung beim Kolorieren zu minimieren, wurden Blauandrucke anfangs auf festerem [[#Papier|<span title="Papier">Karton</span>]] angefertigt, später auf Zinkplatten fixiert, ab 1963 auf aluminiumbeschichtetem Karton gedruckt und schließlich ab 1976 wieder auf festerem Zeichenkarton hergestellt. Blauandrucke wurden ab 1962 auch für die Anfertigung von [[#Lettering-Overlay|<span title="Lettering-Overlay">Lettering-Overlays</span>]] genutzt, indem die aus den [[#Textbogen|<span title="Textbogen">Textbogen</span>]] ausgeschnittenen Textblöcke an die vorgesehenen Stellen der Blauandrucke geklebt wurden. Die Nutzung von Blauandrucken endete beim ''Mosaik'' 1995. [[Johannes Hegenbarth]] jedoch verwendete bei der Anfertigung der Kolorite für die Titelillustrationen der [[Liste aller Digedags-Sammelbände|Digedags-Sammelbände]] noch bis zum Schluss Blauandrucke.
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Ein ''Blauandruck'' oder ''Blaudruck'' ist ein erster [[#Andruck|<span title="Andruck">Andruck</span>]] des Schwarzanteils einer Seite mit blassblauer [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]]. Blauandrucke dienten vorrangig der ersten Begutachtung des Druckbildes und der [[#Stand|<span title="Stand">Seitenaufteilung</span>]] und ergänzten oder ersetzten die [[#Blaupause|<span title="Blaupause">Blaupause</span>]]. Heute erfüllen [[#Proof|<span title="Proof">Stand-Proofs</span>]] diesen Zweck. Bei der Herstellung von Comics wie dem ''Mosaik'' spielten Blauandrucke eine besondere Rolle. Hier wurden Blauandrucke in Originalgröße, also nicht auf Heftgröße verkleinert, angefertigt und zusammen mit den [[#Konturenfilm|<span title="Konturenfilm">Konturenfilmen</span>]] an die Redaktion verschickt, wo sie von den [[Kolorist]]en mittels Gouachefarben [[Kolorieren|koloriert]] und so die [[#Kolorit|<span title="Kolorit">Kolorite</span>]] erhalten wurden. Um hierbei Dimensionsänderungen durch Quellung beim Kolorieren zu minimieren, wurden Blauandrucke anfangs auf festerem Karton angefertigt, später auf Zinkplatten fixiert, ab 1963 auf aluminiumbeschichtetem Karton gedruckt und schließlich ab 1976 wieder auf festerem Zeichenkarton hergestellt. Blauandrucke wurden ab 1962 auch für die Anfertigung von [[#Lettering-Overlay|<span title="Lettering-Overlay">Lettering-Overlays</span>]] genutzt, indem die aus den [[#Textbogen|<span title="Textbogen">Textbogen</span>]] ausgeschnittenen Textblöcke an die vorgesehenen Stellen der Blauandrucke geklebt wurden. Die Nutzung von Blauandrucken endete beim ''Mosaik'' 1995. [[Johannes Hegenbarth]] jedoch verwendete bei der Anfertigung der Kolorite für die Titelillustrationen der [[Liste aller Digedags-Sammelbände|Digedags-Sammelbände]] noch bis zum Schluss Blauandrucke.
===Blaupause===
===Blaupause===
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===Blitzer===
===Blitzer===
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Mit ''Blitzer'' bezeichnet man einen in der Regel verfahrensbedingten [[#Druckfehler|<span title="Druckfehler">Druckfehler</span>]], bei dem das unbedruckte Weiß des [[#Bedruckstoff|<span title="Bedruckstoff">Bedruckstoffs</span>]] an Stellen zu sehen ist, die bedruckt sein sollten. Blitzer können durch [[#Passer|<span title="Passer">Passer</span>]]<nowiki>fehler</nowiki> beim [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] oder durch Ungenauigkeiten beim [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">Randbeschnitt</span>]] entstehen. Um Blitzern an der Schnittkante vorzubeugen, wird ein [[#Randbeschnitt|<span title="Beschnittrand">überstehender Rand des Druckmotivs</span>]] gedruckt, der beim Beschnitt entfernt wird. Um Blitzer durch kleinere Passerungenauigkeiten zu vermeiden, werden aneinandergrenzende Bereiche, die mit verschiedenen Druckwerken gedruckt werden sollen, überfüllt, also etwas vergrößert. Blitzer können aber auch durch Fehler in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] oder durch überholungsbedürftige [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschinen</span>]] entstehen.
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Mit ''Blitzer'' bezeichnet man einen in der Regel verfahrensbedingten [[#Druckfehler|<span title="Druckfehler">Druckfehler</span>]], bei dem das unbedruckte Weiß des Bedruckstoffs an Stellen zu sehen ist, die bedruckt sein sollten. Blitzer können durch [[#Passer|<span title="Passer">Passer</span>]]<nowiki>fehler</nowiki> beim [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] oder durch Ungenauigkeiten beim [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">Randbeschnitt</span>]] entstehen. Um Blitzern an der Schnittkante vorzubeugen, wird ein [[#Randbeschnitt|<span title="Beschnittrand">überstehender Rand des Druckmotivs</span>]] gedruckt, der beim Beschnitt entfernt wird. Um Blitzer durch kleinere Passerungenauigkeiten zu vermeiden, werden aneinandergrenzende Bereiche, die mit verschiedenen Druckwerken gedruckt werden sollen, überfüllt, also etwas vergrößert. Blitzer können aber auch durch Fehler in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] oder durch überholungsbedürftige [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschinen</span>]] entstehen.
===Blockheftung===
===Blockheftung===
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Unter ''Blockheftung'', ''Querheftung'', ''Seitstichheftung'' oder ''Seitenheftung'' ist die seitliche Heftung von Einzelblatt[[#Broschur|<span title="Broschur">broschuren</span>]], [[#Lage|<span title="Lage">einlagigen</span>]] Broschuren oder [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblöcken</span>]] zu verstehen. Dabei wird das Heftmaterial nahe am [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]]- oder [[#Heft|<span title="Heft">Heft</span>]]<nowiki>rücken</nowiki> durch alle Seiten getrieben. Die Blockheftung von Einzelblattbroschuren und einlagigen Broschuren erfolgt meist als [[#Drahtheftung|<span title="Drahtheftung">Drahtheftung</span>]] (Abreißkalender), die von Buchblöcken zum Teil auch als [[#Fadenheftung|<span title="Fadenheftung">Fadenheftung</span>]]. Im Gegensatz zur Blockheftung steht die [[#Rückstichheftung|<span title="Rückstichheftung">Rückstichheftung</span>]].
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Unter ''Blockheftung'', ''Querheftung'', ''Seitstichheftung'' oder ''Seitenheftung'' ist die seitliche Heftung von Einzelblatt[[#Broschur|<span title="Broschur">broschuren</span>]], [[#Lage|<span title="Lage">einlagigen</span>]] Broschuren oder [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblöcken</span>]] zu verstehen. Dabei wird das Heftmaterial nahe am [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]]- oder [[#Heft|<span title="Heft">Heft</span>]]<nowiki>rücken</nowiki> durch alle Seiten getrieben. Die Blockheftung von Einzelblattbroschuren und einlagigen Broschuren erfolgt meist als [[#Drahtheftung|<span title="Drahtheftung">Drahtheftung</span>]] (Abreißkalender), die von Buchblöcken zum Teil als [[#Fadenheftung|<span title="Fadenheftung">Fadenheftung</span>]]. Im Gegensatz zur Blockheftung steht die [[#Rückstichheftung|<span title="Rückstichheftung">Rückstichheftung</span>]].
===Bogendruck===
===Bogendruck===
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Der ''Bogendruck'' oder präziser ''Bogen[[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">offsetdruck</span>]]'' ist ein Druckverfahren, bei dem der Druck auf [[#Papier|<span title="Papier">Papier</span>]]<nowiki>bogen</nowiki> erfolgt. Dabei werden die Papierbogen einzeln aus dem Anleger entnommen, durch die [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] geführt und die fertigen [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]] im Ausleger gesammelt. Der Bogendruck kann ausschließlich im [[#Schöndruck|<span title="Schöndruck">Schöndruck</span>]] oder in Kombination mit dem [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdruck</span>]] erfolgen. Der Bogenoffsetdruck wird heute vorwiegend für Druckerzeugnisse in kleineren Auflagen und guter Qualität genutzt. Bei größeren Auflagen findet der [[#Rollendruck|<span title="Rollendruck">Rollenoffsetdruck</span>]] Anwendung.
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Der ''Bogendruck'' oder präziser ''Bogen[[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">offsetdruck</span>]]'' ist ein Druckverfahren, bei dem der Druck auf Papierbogen erfolgt. Dabei werden die Papierbogen einzeln aus dem Anleger entnommen, durch die [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] geführt und die fertigen [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]] im Ausleger gesammelt. Der Bogendruck kann ausschließlich im [[#Schöndruck|<span title="Schöndruck">Schöndruck</span>]] oder in Kombination mit dem [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdruck</span>]] erfolgen. Der Bogenoffsetdruck wird heute vorwiegend für Druckerzeugnisse in kleineren Auflagen und guter Qualität genutzt. Bei größeren Auflagen findet der [[#Rollendruck|<span title="Rollendruck">Rollenoffsetdruck</span>]] Anwendung.
Die [[#Heft|<span title="Heft">Hefte</span>]] [[Mosaik von Hannes Hegen 1 - Dig, Dag, Digedag auf der Jagd nach dem Golde|1]] bis [[Mosaik von Hannes Hegen 229 - Als Gefangene der Pisaner|229]] des ''[[Mosaik von Hannes Hegen]]'' entstanden vollständig im Bogenoffsetdruck. Für die Hefte [[Mosaik 1/76 - Das Geheimnis der Grotte|1/1976]] bis [[Mosaik 235 - Panik am Nil|235]] und [[Mosaik 326 - Jagd durch Eis und Schnee|326]] bis [[Mosaik 445 - Von Ruhm und Rum|445]] wurden nur noch die Heftumschläge im Bogenoffsetdruck hergestellt. Eine kurzzeitige Ausnahme waren die Hefte [[Mosaik 446 - Califax in Ketten|446]] bis [[Mosaik 449 - Die Wigham-Bande|449]], die wieder komplett im Bogendruck gefertigt wurden. Seit dem Heft [[Mosaik 450 - Im Outback|450]] entstehen erneut nur noch die Heftumschläge im Bogenoffsetdruck.
Die [[#Heft|<span title="Heft">Hefte</span>]] [[Mosaik von Hannes Hegen 1 - Dig, Dag, Digedag auf der Jagd nach dem Golde|1]] bis [[Mosaik von Hannes Hegen 229 - Als Gefangene der Pisaner|229]] des ''[[Mosaik von Hannes Hegen]]'' entstanden vollständig im Bogenoffsetdruck. Für die Hefte [[Mosaik 1/76 - Das Geheimnis der Grotte|1/1976]] bis [[Mosaik 235 - Panik am Nil|235]] und [[Mosaik 326 - Jagd durch Eis und Schnee|326]] bis [[Mosaik 445 - Von Ruhm und Rum|445]] wurden nur noch die Heftumschläge im Bogenoffsetdruck hergestellt. Eine kurzzeitige Ausnahme waren die Hefte [[Mosaik 446 - Califax in Ketten|446]] bis [[Mosaik 449 - Die Wigham-Bande|449]], die wieder komplett im Bogendruck gefertigt wurden. Seit dem Heft [[Mosaik 450 - Im Outback|450]] entstehen erneut nur noch die Heftumschläge im Bogenoffsetdruck.
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===Bogenmontage===
===Bogenmontage===
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Bei der ''Bogenmontage'' in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] wird für ein herzustellendes Druckerzeugnis die Anordnung der Seiten auf den einzelnen [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]] festgeschrieben. Früher nutzte man für die Bogenmontage [[#Montagefilm|<span title="Montagefilm">Montagefolien</span>]] in der Größe der Druckbogen, auf denen man für jeden [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszug</span>]] die entsprechenden [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilme</span>]] für die einzelnen Seiten mittels transparenter Klebesteifen oder flüssigem Filmkleber fixierte. Um sicherzustellen, dass die Bogenaufteilung auf allen Montagefilmen identisch erfolgte, wurden die Folien mit Lochregistern versehen und bei der Montage auf dem Leuchttisch ein gedruckter oder gezeichneter [[#Standbogen|<span title="Standbogen">Standbogen</span>]], der die genaue [[#Stand|<span title="Stand">Bogenaufteilung</span>]] nach dem [[#Ausschießschema|<span title="Ausschießschema">Ausschießschema</span>]] anzeigte, unter die Montagefolien gelegt. Neben den Positivfilmen für die einzelnen Seiten des Druckerzeugnisses wurden auch Druckmarken wie Anlagemarken, Flattermarken, [[#Zuschnitt|<span title="Zuschnitt">Schneide</span>]]<nowiki>marken</nowiki>, [[#Falzen|<span title="Falzen">Falz</span>]]<nowiki>marken</nowiki>, [[#Passer|<span title="Passer">Passer</span>]]<nowiki>kreuze</nowiki> und Farbkontrollstreifen sowie eine Bogensignatur einmontiert. Von den komplettierten Montagefilmen wurden im [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Komtaktkopiergerät">Kontaktkopiergerät</span>]] [[#Negativfilm|<span title="Negativfilm">Negative</span>]] [[#Belichtung|<span title="Belichtung">belichtet</span>]], wobei Streufolien (Streulichtfolien, Diffusfolien) dafür sorgten, dass die Kanten der montierten Positivfilme und der Klebestreifen nicht übertragen wurden. Die erhaltenen Negative konnten als negative [[#Druckfilm|<span title="Druckfilm">Druckfilme</span>]] eingesetzt oder als Kontaktkopiervorlage für positive Druckfilme genutzt werden. Heute erfolgt die Bogenmontage mit geeigneten Computerprogrammen. Im Falle von weniger aufwändigen [[#Seitenmontage|<span title="Seitenmontage">Seitenmontagen</span>]] konnten und können Bogenmontage und Seitenmontage auch in einem Schritt erfolgen.
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Bei der ''Bogenmontage'' in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] wird für ein herzustellendes Druckerzeugnis die Anordnung der Seiten auf den einzelnen [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]] festgeschrieben. Hierbei dient das [[#Ausschießschema|<span title="Ausschießschema">Ausschießschema</span>]] als Vorlage. Früher nutzte man für die Bogenmontage [[#Montagefilm|<span title="Montagefilm">Montagefolien</span>]] in der Größe der Druckbogen, auf denen man für jeden [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszug</span>]] die entsprechenden [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilme</span>]] für die einzelnen Seiten mittels transparenter Klebesteifen oder flüssigem Filmkleber fixierte. Um sicherzustellen, dass die Bogenaufteilung auf allen Montagefilmen identisch erfolgte, wurden die Folien mit Lochregistern versehen und bei der Montage eine Unterlage mit Millimetereinteilung oder ein gedruckter oder gezeichneter [[#Stand|<span title="Stand">Stand</span>]]<nowiki>bogen</nowiki>, der die genaue Bogenaufteilung anzeigte, unter die Montagefolien gelegt. Neben den Positivfilmen für die einzelnen Seiten des Druckerzeugnisses wurden auch Druckmarken wie Anlagemarken, Flattermarken, [[#Zuschnitt|<span title="Zuschnitt">Schneide</span>]]<nowiki>marken</nowiki>, [[#Falzen|<span title="Falzen">Falz</span>]]<nowiki>marken</nowiki>, [[#Passer|<span title="Passer">Passer</span>]]<nowiki>kreuze</nowiki> und Farbkontrollstreifen sowie eine Bogensignatur einmontiert. Von den komplettierten Montagefilmen wurden im [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Komtaktkopiergerät">Kontaktkopiergerät</span>]] [[#Negativfilm|<span title="Negativfilm">Negative</span>]] [[#Belichtung|<span title="Belichtung">belichtet</span>]], wobei Streufolien (Streulichtfolien, Diffusfolien) dafür sorgten, dass die Kanten der montierten Positivfilme und der Klebestreifen nicht übertragen wurden. Die erhaltenen Negative konnten als negative [[#Druckfilm|<span title="Druckfilm">Druckfilme</span>]] eingesetzt oder als Kontaktkopiervorlage für positive Druckfilme genutzt werden. Heute erfolgt die Bogenmontage mit geeigneten Computerprogrammen. Im Falle von weniger aufwändigen [[#Seitenmontage|<span title="Seitenmontage">Seitenmontagen</span>]] konnten und können Bogenmontage und Seitenmontage auch in einem Schritt erfolgen.
===Broschur===
===Broschur===
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Mit ''Broschur'' (vom französischen ''brocher'', "aufspießen", "durchstechen") wurde früher eine Zwischenlösung bei der [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]]<nowiki>herstellung</nowiki> bezeichnet, bei der der [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblock</span>]] in einen weichen [[#Papier|<span title="Papier">Karton</span>]]<nowiki>einband</nowiki> eingeklebt und dem Kunden übergeben wurde, der den Umschlag dann später durch einen höherwertigen Einband nach eigenem Geschmack ersetzen ließ. Heute wird mit Broschur nahezu jedes Publikationsformat bezeichnet, das vom festen [[#Deckenband|<span title="Deckenband">Deckenband</span>]] abweicht. Es werden Einzelblattbroschuren, [[#Lage|<span title="Lage">einlagige</span>]] Broschuren und mehrlagige Broschuren unterschieden. Einzelblattbroschuren können beispielsweise durch [[#Blockheftung|<span title="Blockheftung">seitliche Drahtheftung</span>]] (Rechnungsblock), Spiralheftung ([[Digedags-Kalender]]) oder [[#Klebebindung|<span title="Klebebindung">Klebebindung</span>]] (Diplomarbeiten) hergestellt werden, einlagige Broschuren können durch [[#Rückstichheftung|<span title="Rückstichheftung">Rückstichheftung</span>]] mittels [[#Fadenheftung|<span title="Fadenheftung">Heftfäden</span>]] (alte Schulhefte) oder [[#Drahtheftung|<span title="Drahtheftung">Heftklammern</span>]] (Zeitschriften) oder durch Klebebindung ([[Mosaik - Die unglaublichen Abenteuer von Anna, Bella & Caramella - Leseprobe|Leseprobe ''Anna, Bella & Caramella'']]) zusammengehalten werden und mehrlagige Broschuren werden überwiegend durch Klebebindung, seltener durch Rückstich- oder Blockheftung hergestellt. Darüber hinaus werden Broschuren auch nach der Art und der Befestigung des Einbandes in verschiedene Typen unterteilt, von denen hier nur die für ''Mosaik''-Publikationen relevante [[#französische Broschur|<span title="französische Broschur">französische Broschur</span>]] genannt werden soll. Der Begriff Broschur wird oft synonym für [[#Weichbroschur|<span title="Weichbroschur">Weichbroschur</span>]] verwendet. Ein Spezialfall der Broschur ist die [[#Broschüre|<span title="Broschüre">Broschüre</span>]]. ''Mosaik''-Hefte sind rückstichdrahtgeheftete einlagige Broschuren.
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Mit ''Broschur'' (vom französischen ''brocher'', "aufspießen", "durchstechen") wurde früher eine Zwischenlösung bei der [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]]<nowiki>herstellung</nowiki> bezeichnet, bei der der [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblock</span>]] in einen weichen Kartoneinband eingeklebt und dem Kunden übergeben wurde, der den Umschlag dann später durch einen höherwertigen Einband nach eigenem Geschmack ersetzen ließ. Heute wird mit Broschur nahezu jedes Publikationsformat bezeichnet, das vom festen [[#Deckenband|<span title="Deckenband">Deckenband</span>]] abweicht. Es werden Einzelblattbroschuren, [[#Lage|<span title="Lage">einlagige</span>]] Broschuren und mehrlagige Broschuren unterschieden. Einzelblattbroschuren können beispielsweise durch [[#Blockheftung|<span title="Blockheftung">seitliche Drahtheftung</span>]] (Rechnungsblock), Spiralheftung ([[Digedags-Kalender]]) oder [[#Klebebindung|<span title="Klebebindung">Klebebindung</span>]] (Diplomarbeiten) hergestellt werden, einlagige Broschuren können durch [[#Rückstichheftung|<span title="Rückstichheftung">Rückstichheftung</span>]] mittels [[#Fadenheftung|<span title="Fadenheftung">Heftfäden</span>]] (alte Schulhefte) oder [[#Drahtheftung|<span title="Drahtheftung">Heftklammern</span>]] (Zeitschriften) oder durch Klebebindung ([[Mosaik - Die unglaublichen Abenteuer von Anna, Bella & Caramella - Leseprobe|Leseprobe ''Anna, Bella & Caramella'']]) zusammengehalten werden und mehrlagige Broschuren werden überwiegend durch Klebebindung, seltener durch Rückstichfadenheftung hergestellt. Darüber hinaus werden Broschuren auch nach der Art und der Befestigung des Einbandes in verschiedene Typen unterteilt, von denen hier nur die für ''Mosaik''-Publikationen relevante [[#französische Broschur|<span title="französische Broschur">französische Broschur</span>]] genannt werden soll. Der Begriff Broschur wird oft synonym für [[#Weichbroschur|<span title="Weichbroschur">Weichbroschur</span>]] verwendet. Ein Spezialfall der Broschur ist die [[#Broschüre|<span title="Broschüre">Broschüre</span>]]. ''Mosaik''-Hefte sind rückstichdrahtgeheftete einlagige Broschuren.
===Broschüre===
===Broschüre===
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===Buchdruck===
===Buchdruck===
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Der ''Buchdruck'' ist das älteste Druckverfahren und zählt zu den Hochdruckverfahren. Beim Buchdruck sind die druckenden Bereiche der Druckform erhaben ausgearbeitet, werden mit [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] benetzt und übergeben das Druckbild [[#direkter Druck|<span title="direkter Druck">direkt</span>]] an den [[#Bedruckstoff|<span title="Bedruckstoff">Bedruckstoff</span>]]. Für das ''Mosaik'' wurden ab 1958 anteilig und ab 1962 ausschließlich [[#Textbogen|<span title="Textbogen">Textbogen</span>]] für das [[Lettering]] eingesetzt, die im Buchdruck und dem damit verbundenen [[#Satz|<span title="Satz">Letternsatz</span>]] hergestellt wurden. Es ist bislang noch unklar, ob der Einsatz des Buchdruckes für diese Zwecke erst mit der Einstellung der Bereitstellung von Textbogen durch die Druckerei in den 1990er Jahren endete oder ob hier bereits vorher der [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] und der damit verbundene [[#Satz|<span title="Satz">Fotosatz</span>]] den Buchdruck ablöste.
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Der ''Buchdruck'' ist das älteste Druckverfahren und zählt zu den Hochdruckverfahren. Beim Buchdruck sind die druckenden Bereiche der Druckform erhaben ausgearbeitet, werden mit [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] benetzt und übergeben das Druckbild [[#direkter Druck|<span title="direkter Druck">direkt</span>]] an den Bedruckstoff. Für das ''Mosaik'' wurden ab 1958 anteilig und ab 1962 ausschließlich [[#Textbogen|<span title="Textbogen">Textbogen</span>]] für das [[Lettering]] eingesetzt, die im Buchdruck und dem damit verbundenen [[#Satz|<span title="Satz">Letternsatz</span>]] hergestellt wurden. Es ist bislang noch unklar, ob der Einsatz des Buchdruckes für diese Zwecke erst mit der Einstellung der Bereitstellung von Textbogen durch die Druckerei in den 1990er Jahren endete oder ob hier bereits vorher der [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] und der damit verbundene [[#Satz|<span title="Satz">Fotosatz</span>]] den Buchdruck ablöste.
===Bundsteg===
===Bundsteg===
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===Butzen===
===Butzen===
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Der ''Butzen'' oder ''Putzen'' zählt zu den verfahrensbedingten [[#Druckfehler|<span title="Druckfehler">Druckfehlern</span>]]. Butzen werden durch Verunreinigungen der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]] oder des [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituches</span>]] verursacht, die aus angetrockneter [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]], [[#Papier|<span title="Papier">Papier</span>]]<nowiki>staub</nowiki> und ähnlichen Ansammlungen entstehen. Im Druckbild zeigen sich Butzen als rundliche oder unförmige Farbfehlstellen. Um das Auftreten von Butzen zu minimieren werden im Farbwerk der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschinen</span>]] sogenannte Butzenfängerwalzen eingesetzt.
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Der ''Butzen'' oder ''Putzen'' zählt zu den verfahrensbedingten [[#Druckfehler|<span title="Druckfehler">Druckfehlern</span>]]. Butzen werden durch Verunreinigungen der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]] oder des [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituches</span>]] verursacht, die aus angetrockneter [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]], Papierstaub und ähnlichen Ansammlungen entstehen. Im Druckbild zeigen sich Butzen als rundliche oder unförmige Farbfehlstellen. Um das Auftreten von Butzen zu minimieren werden im Farbwerk der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschinen</span>]] sogenannte Butzenfängerwalzen eingesetzt.
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===CMYK-Farbmodell===
===CMYK-Farbmodell===
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Das ''CMYK-Farbmodell'' ist ein subtraktives Farbmodell, das beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] Anwendung findet. Dabei steht ''C'' für ''Cyan'', ''M'' für ''Magenta'', ''Y'' für ''Yellow'' (Gelb) und ''K'' für ''Key'' (Schwarz). Während ein [[#RGB-Farbmodell|<span title="RGB-Farbmodell">additives Farbmodell</span>]] die Mischung von Lichtfarben erklärt, beschreibt ein subtraktives Farbmodell die Mischung von Körperfarben in weißem Licht. Wird demnach ein gelber Körper mit weißem Licht bestrahlt, dann absorbiert dieser den komplementären Blauanteil des Lichts und erscheint dadurch gelb. Mischt man hingegen Cyan und Magenta, werden deren Komplementärfarben (Rot und Grün) absorbiert und der Körper erscheint blau. Subtraktives Farbmodell bedeutet demzufolge, dass beim Mischen der [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] Cyan, Magenta und Gelb die jeweils absorbierten komplementären Lichtanteile (Rot, Grün und Blau) vom Weiß des [[#Papier|<span title="Papier">Papiers</span>]] abgezogen, subtrahiert werden. Somit ergäbe die optimale vollflächige Mischung aller drei Grundfarben im Idealfall Schwarz. Da es jedoch weder ein Papier mit ideal-weißer Oberfläche gibt noch die herstellbaren Druckfarben in Optimalfarbe existieren und zudem ein vollflächiger Druck aller drei Farben übereinander beim zweiten und insbesondere beim dritten Druckgang verminderte Farbannahme zeigt, ergab die Mischung der Farben im Dreifarbdruck nach dem CMY-Modell auch kein ausreichend tiefes Schwarz. So wurde bei der Entwicklung des Vierfarbdrucks die ''Schlüssel''komponente ''K'' (''key'', "Schlüssel") ergänzt. Eine andere Interpretation der Nutzung des Begriffes ''Key'' für Schwarz ist, dass der Schwarzanteil meist zuerst gedruckt wird und die anderen Druckwerke über das [[#Passer|<span title="Passer">Passer</span>]]<nowiki>kreuz</nowiki> daran ausgerichtet werden. Für viele deutschsprachige Drucker steht ''K'' jedoch für ''Kontrast'', weil dadurch die Tiefenzeichnung des Druckbildes verbessert wird, während durch die drei Grundfarben auf Basis der [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszüge</span>]] die verschiedenen Farbmischungen entstehen.
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Das ''CMYK-Farbmodell'' ist ein subtraktives Farbmodell, das beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] Anwendung findet. Dabei steht ''C'' für ''Cyan'', ''M'' für ''Magenta'', ''Y'' für ''Yellow'' (Gelb) und ''K'' für ''Key'' (Schwarz). Während ein [[#RGB-Farbmodell|<span title="RGB-Farbmodell">additives Farbmodell</span>]] die Mischung von Lichtfarben erklärt, beschreibt ein subtraktives Farbmodell die Mischung von Körperfarben in weißem Licht. Wird demnach ein gelber Körper mit weißem Licht bestrahlt, dann absorbiert dieser den komplementären Blauanteil des Lichts und erscheint dadurch gelb. Mischt man hingegen Cyan und Magenta, werden deren Komplementärfarben (Rot und Grün) absorbiert und der Körper erscheint blau. Subtraktives Farbmodell bedeutet demzufolge, dass beim Mischen der [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] Cyan, Magenta und Gelb die jeweils absorbierten komplementären Lichtanteile (Rot, Grün und Blau) vom Weiß des Papiers abgezogen, subtrahiert werden. Somit ergäbe die optimale vollflächige Mischung aller drei Grundfarben im Idealfall Schwarz. Da es jedoch weder ein Papier mit ideal-weißer Oberfläche gibt noch die herstellbaren Druckfarben in Optimalfarbe existieren und zudem ein vollflächiger Druck aller drei Farben übereinander beim zweiten und insbesondere beim dritten Druckgang verminderte Farbannahme zeigt, ergab die Mischung der Farben im Dreifarbdruck nach dem CMY-Modell auch kein ausreichend tiefes Schwarz. So wurde bei der Entwicklung des Vierfarbdrucks die ''Schlüssel''komponente ''K'' (''key'', "Schlüssel") ergänzt. Eine andere Interpretation der Nutzung des Begriffes ''Key'' für Schwarz ist, dass der Schwarzanteil meist zuerst gedruckt wird und die anderen Druckwerke über das [[#Passer|<span title="Passer">Passer</span>]]<nowiki>kreuz</nowiki> daran ausgerichtet werden. Für viele deutschsprachige Drucker steht ''K'' jedoch für ''Kontrast'', weil dadurch die Tiefenzeichnung des Druckbildes verbessert wird, während durch die drei Grundfarben auf Basis der [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszüge</span>]] die verschiedenen Farbmischungen entstehen.
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[[Bild:Sb Runkel 1 alt.jpg|right|frame|der erste ''Mosaik''-Deckenband von 1965]]
[[Bild:Sb Runkel 1 alt.jpg|right|frame|der erste ''Mosaik''-Deckenband von 1965]]
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Mit ''Deckenband'', ''Pappband'' oder ''Hardcover'' wird in Abgrenzung zur [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschur</span>]] ein [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]] mit festem Einband und hohlem Buchrücken bezeichnet. Hergestellt wird ein Deckenband durch das Einhängen des [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblocks</span>]] in die Buchdecke. Die Buchdecke muss dazu vorher aus den zwei Deckeln, der Rückeneinlage (Schrenz) und dem Einbandmaterial (Bezug, Überzug) gefertigt werden. Die beiden Deckel und die Rückeneinlage bestehen in der Regel aus [[#Papier|<span title="Papier">Pappe</span>]] und werden meist erst so auf einem zusätzlichen Papierstreifen fixiert, dass zwischen ihnen mehrere Millimeter Platz bleibt. Diese Konstruktion wird dann mit dem Einbandmaterial, das aus bedrucktem [[#Papier|<span title="Papier">Papier</span>]], Kunststofffolie, Leinen, Kunstleder oder sogar Leder bestehen kann, eingeschlagen. Durch die Abstände zwischen den Deckeln und der Rückeneinlage entstehen flexible Verbindungen, die quasi als Scharniere dienen und daher Falzgelenke genannt werden. Gegebenenfalls kann die fertige Buchdecke noch durch Prägungen und nachträgliche Aufdrucke verziert werden. Die Verbindung zwischen Buchblock und Buchdecke wird dadurch hergestellt, dass die [[#Vorsatz|<span title="Vorsatz">Vorsätze</span>]] des Buchblocks mit je einem Deckel der Buchdecke verklebt werden. Bei Büchern größeren Umfangs wird eine zusätzliche Verklebung über eine Hülse genutzt. Die Hülse ist dabei ein flacher Papierschlauch passender Breite, der zwischen die Rückeneinlage der Buchdecke und den Heftrücken des Buchblocks geklebt wird, wodurch ein stabilerer hohler Rücken entsteht. Der fertige Deckenband kann abschließend noch mit einem meist nur einseitig bedruckten Buchumschlag (Schutzumschlag) versehen werden.
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Mit ''Deckenband'', ''Pappband'' oder ''Hardcover'' wird in Abgrenzung zur [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschur</span>]] ein [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]] mit festem Einband und hohlem Buchrücken bezeichnet. Hergestellt wird ein Deckenband durch das Einhängen des [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblocks</span>]] in die Buchdecke. Die Buchdecke muss dazu vorher aus den zwei Deckeln, der Rückeneinlage (Schrenz) und dem Einbandmaterial (Bezug, Überzug) gefertigt werden. Die beiden Deckel und die Rückeneinlage bestehen in der Regel aus Pappe und werden meist erst so auf einem zusätzlichen Papierstreifen fixiert, dass zwischen ihnen mehrere Millimeter Platz bleibt. Diese Konstruktion wird dann mit dem Einbandmaterial, das aus bedrucktem Papier, Kunststofffolie, Leinen, Kunstleder oder sogar Leder bestehen kann, eingeschlagen. Durch die Abstände zwischen den Deckeln und der Rückeneinlage entstehen flexible Verbindungen, die quasi als Scharniere dienen und daher Falzgelenke genannt werden. Gegebenenfalls kann die fertige Buchdecke noch durch Prägungen und nachträgliche Aufdrucke verziert werden. Die Verbindung zwischen Buchblock und Buchdecke wird dadurch hergestellt, dass die [[#Vorsatz|<span title="Vorsatz">Vorsätze</span>]] des Buchblocks mit je einem Deckel der Buchdecke verklebt werden. Bei Büchern größeren Umfangs wird eine zusätzliche Verklebung über eine Hülse genutzt. Die Hülse ist dabei ein flacher Papierschlauch passender Breite, der zwischen die Rückeneinlage der Buchdecke und den Heftrücken des Buchblocks geklebt wird, wodurch ein stabilerer hohler Rücken entsteht. Der fertige Deckenband kann abschließend noch mit einem meist nur einseitig bedruckten Buchumschlag (Schutzumschlag) versehen werden.
Viele ''Mosaik''-[[Sammelbände]] und diverse [[Sekundärliteratur]] liegen in Form von Deckenbänden vor. Der erste ''Mosaik''-Deckenband war der [[1965]] veröffentlichte Sammelband [[Sammelband Runkel-Serie 1 - Die Reise nach Venedig|''Die Reise nach Venedig'']].
Viele ''Mosaik''-[[Sammelbände]] und diverse [[Sekundärliteratur]] liegen in Form von Deckenbänden vor. Der erste ''Mosaik''-Deckenband war der [[1965]] veröffentlichte Sammelband [[Sammelband Runkel-Serie 1 - Die Reise nach Venedig|''Die Reise nach Venedig'']].
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===direkter Druck===
===direkter Druck===
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Unter ''direktem Druck'' können alle Druckverfahren zusammengefasst werden, bei denen die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] von der Druckform direkt auf den [[#Bedruckstoff|<span title="Bedruckstoff">Bedruckstoff</span>]] übertragen wird. Daher zeigt die Druckform das Spiegelbild des Druckmotivs. Die meisten Druckverfahren arbeiten im direkten Druck. Im Gegensatz zum direkten Druck steht der [[#indirekter Druck|<span title="indirekter Druck">indirekte Druck</span>]]. Der [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]] kann sowohl als direkter als auch als indirekter Flachdruck ausgeführt werden. Für den ''direkten Flachdruck'' musste, sofern [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">positive</span>]] [[#Druckfilm|<span title="Druckfilm">Druckfilme</span>]] für die [[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] genutzt wurden, das Druckmotiv vorher nicht [[#Kontern|<span title="Kontern">gekontert</span>]] werden.
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Unter ''direktem Druck'' können alle Druckverfahren zusammengefasst werden, bei denen die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] von der Druckform direkt auf den Bedruckstoff übertragen wird. Daher zeigt die Druckform das Spiegelbild des Druckmotivs. Die meisten Druckverfahren arbeiten im direkten Druck. Im Gegensatz zum direkten Druck steht der [[#indirekter Druck|<span title="indirekter Druck">indirekte Druck</span>]]. Der [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]] kann sowohl als direkter als auch als indirekter Flachdruck ausgeführt werden. Für den ''direkten Flachdruck'' musste, sofern [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">positive</span>]] [[#Druckfilm|<span title="Druckfilm">Druckfilme</span>]] für die [[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] genutzt wurden, das Druckmotiv vorher nicht [[#Kontern|<span title="Kontern">gekontert</span>]] werden.
===Drahtheftung===
===Drahtheftung===
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===Druckbogen===
===Druckbogen===
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[[Bild:Druckbogen 307.jpg|thumb|x250px|ein halber Druckbogen des Heftes [[Mosaik 307 - Böses Spiel mit falschen Karten|307]], Schöndruck; der Rohbogen war doppelt so groß und bestand aus zwei identischen Falzbogen]]
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[[Bild:Druckbogen 307.jpg|thumb|x250px|ein Druckbogen des Heftes [[Mosaik 307 - Böses Spiel mit falschen Karten|307]], Schöndruck]]
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Der ''Druckbogen'' ist das Ergebnis eines Druckganges, das während des [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdrucks</span>]] bei jedem weiteren Druckgang reproduziert wird. Die Größe des Druckbogens wird maßgeblich durch die Größe der Druckform bestimmt. Bei der Nutzung von Druckzylindern geben die Breite und der Umfang der Zylinder die Größe des Druckbogens vor. Beim [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogendruck</span>]] ist die Größe der [[#Papier|<span title="Papier">Papier</span>]]<nowiki>bogen</nowiki> an die Größe des Druckbogens angepasst, beim [[#Rollendruck|<span title="Rollendruck">Rollendruck</span>]] ist die Breite der Papierrollen auf die Breite des Druckbogens abgestimmt. Der Druck des Druckbogens kann ausschließlich im [[#Schöndruck|<span title="Schöndruck">Schöndruck</span>]] oder im Schön- und [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdruck</span>]] erfolgen. Bei der Herstellung von [[#Buch|<span title="Buch">Büchern</span>]] oder Zeitschriften kann der Druckbogen mehrere [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbogen</span>]] umfassen oder im Idealfall aus nur einem Falzbogen bestehen. Die Anordnung der einzelnen Buch- oder [[#Heft|<span title="Heft">Heft</span>]]<nowiki>seiten</nowiki> auf dem Druckbogen folgt dem [[#Ausschießschema|<span title="Ausschießschema">Ausschießschema</span>]] und wird anhand des [[#Standbogen|<span title="Standbogen">Standbogens</span>]] bei der [[#Bogenmontage|<span title="Bogenmontage">Bogenmontage</span>]] festgeschrieben. Bei der Aufteilung der Druckbogen müssen zudem Greiferkanten, der [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">Beschnitt</span>]] und gegebenenfalls Fräsränder beachtet werden. Neben den einzelnen Seiten des Druckerzeugnisses sollten Druckbogen auch Druckmarken wie Anlagemarken, Flattermarken, [[#Zuschnitt|<span title="Zuschnitt">Schneide</span>]]<nowiki>marken</nowiki>, [[#Falzen|<span title="Falzen">Falz</span>]]<nowiki>marken</nowiki>, [[#Passer|<span title="Passer">Passer</span>]]<nowiki>kreuze</nowiki> und Farbkontrollstreifen sowie eine Bogensignatur enthalten. Beim Rollendruck werden die Druckbogen nach dem Druck von der Papierbahn abgelängt. Die fertigen Druckbogen, die man auch ''Rohbogen'' nennt, werden entweder im Ausleger der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] gesammelt oder inline dem nächsten Verarbeitungsschritt zugeführt. Eine besondere Rolle beim ''Mosaik'' spielten früher die für die Herstellung von [[Auslandsausgaben Digedags|Auslandsausgaben]] angefertigten [[#neutraler Druckbogen|<span title="neutraler Druckbogen">neutralen Druckbogen</span>]].
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Der ''Druckbogen'' ist das Ergebnis eines Druckganges, das während des [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdrucks</span>]] bei jedem weiteren Druckgang reproduziert wird. Die Größe des Druckbogens wird maßgeblich durch die Größe der Druckform bestimmt. Bei der Nutzung von Druckzylindern geben die Breite und der Umfang der Zylinder die Größe des Druckbogens vor. Beim [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogendruck</span>]] ist die Größe der Papierbogen an die Größe des Druckbogens angepasst, beim [[#Rollendruck|<span title="Rollendruck">Rollendruck</span>]] ist die Breite der Papierrollen auf die Breite des Druckbogens abgestimmt. Der Druck des Druckbogens kann ausschließlich im [[#Schöndruck|<span title="Schöndruck">Schöndruck</span>]] oder im Schön- und [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdruck</span>]] erfolgen. Bei der Herstellung von [[#Buch|<span title="Buch">Büchern</span>]] oder Zeitschriften kann der Druckbogen mehrere [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbogen</span>]] umfassen oder im Idealfall aus nur einem Falzbogen bestehen. Die Anordnung der einzelnen Buch- oder [[#Heft|<span title="Heft">Heft</span>]]<nowiki>seiten</nowiki> auf dem Druckbogen folgt dem [[#Ausschießschema|<span title="Ausschießschema">Ausschießschema</span>]] und wird bei der [[#Bogenmontage|<span title="Bogenmontage">Bogenmontage</span>]] festgeschrieben. Bei der Aufteilung der Druckbogen müssen zudem Greiferkanten, der [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">Beschnitt</span>]] und gegebenenfalls Fräsränder beachtet werden. Neben den einzelnen Seiten des Druckerzeugnisses sollten Druckbogen auch Druckmarken wie Anlagemarken, Flattermarken, [[#Zuschnitt|<span title="Zuschnitt">Schneide</span>]]<nowiki>marken</nowiki>, [[#Falzen|<span title="Falzen">Falz</span>]]<nowiki>marken</nowiki>, [[#Passer|<span title="Passer">Passer</span>]]<nowiki>kreuze</nowiki> und Farbkontrollstreifen sowie eine Bogensignatur enthalten. Beim Rollendruck werden die Druckbogen nach dem Druck von der Papierbahn abgelängt. Die fertigen Druckbogen, die man auch ''Rohbogen'' nennt, werden entweder im Ausleger der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] gesammelt oder inline dem nächsten Verarbeitungsschritt zugeführt. Eine besondere Rolle beim ''Mosaik'' spielten früher die für die Herstellung von [[Auslandsausgaben Digedags|Auslandsausgaben]] angefertigten [[#neutraler Druckbogen|<span title="neutraler Druckbogen">neutralen Druckbogen</span>]].
===Druckfahne===
===Druckfahne===
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===Druckfarbe===
===Druckfarbe===
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Eine ''Druckfarbe'' ist eine farbmittelhaltige und in der Regel flüssige Zubereitung, die beim Druck von der Druckform auf den [[#Bedruckstoff|<span title="Bedruckstoff">Bedruckstoff</span>]] übertragen wird und die in ihrer Zusammensetzung und ihren Eigenschaften auf das jeweilige Druckverfahren zugeschnitten ist. Druckfarben für den [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] bestehen aus Farbpigmenten (Farbpulver meist mineralischen Ursprungs), Bindemitteln (Harze und Öle mineralischen oder pflanzlichen Ursprungs) und Hilfsstoffen (Antioxidantien, Katalysatoren, Wachse), die die Verarbeitung, die Trocknung und die Abriebfestigkeit verbessern. Hierbei sind Druckfarben zwar nicht mit Wasser mischbar, müssen prozessbedingt aber in der Lage sein, kleine Mengen an [[#Feuchtmittel|<span title="Feuchtmittel">Feuchtmittel</span>]] in sich aufzunehmen. Druckfarben können in der Druckerei in ihrer Zusammensetzung verändert werden. So wurden beispielsweise früher für die [[#Blauandruck|<span title="Blauandruck">Blauandrucke</span>]] Druckfarben mit verringertem Farbmittelanteil eingesetzt. Beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] müssen Druckfarben lasierend sein, damit durch die neben- und übereinander gedruckten [[#Druckraster|<span title="Druckraster">Rasterpunkte</span>]] die gewünschten Farbmischungen entstehen. In der Frühzeit des Vierfarbdrucks waren die Druckfarben in ihren Farbwerten noch nicht standardisiert und unterschieden sich oft von Druckerei zu Druckerei. 1954 erschien diesbezüglich eine erste deutsche Norm, die ab 1960 auch in der DDR Beachtung fand. Hierin wurden erstmals die Lichtechtheit, die Deckkraft und die Chemikalienbeständigkeit der Druckfarben festgelegt. 1971 wurde diese Norm durch einen europäischen Standard abgelöst, der die ''Europäische Farbskala'' (auch ''Europaskala'' oder ''Euroskala'' genannt) regelte, welche im Grunde bereits dem heutigem [[#CMYK-Farbmodell|<span title="CMYK-Farbmodell">CMYK-Farbmodell</span>]] entsprach. In Übereinstimmung mit der Europaskala wurde 1976 eine erste internationale Norm veröffentlicht, die jedoch erst nach ihrer Überarbeitung in den 1990er Jahren, bei der die Euroskala, die US-amerikanische und die japanische Farbskala gemittelt wurden, international Beachtung fand und heute weltweit als bindend angesehen wird.
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Eine ''Druckfarbe'' ist eine farbmittelhaltige und in der Regel flüssige Zubereitung, die beim Druck von der Druckform auf den Bedruckstoff übertragen wird und die in ihrer Zusammensetzung und ihren Eigenschaften auf das jeweilige Druckverfahren zugeschnitten ist. Druckfarben für den [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] bestehen aus Farbpigmenten (Farbpulver meist mineralischen Ursprungs), Bindemitteln (Harze und Öle mineralischen oder pflanzlichen Ursprungs) und Hilfsstoffen (Antioxidantien, Katalysatoren, Wachse), die die Verarbeitung, die Trocknung und die Abriebfestigkeit verbessern. Hierbei sind Druckfarben zwar nicht mit Wasser mischbar, müssen prozessbedingt aber in der Lage sein, kleine Mengen an [[#Feuchtmittel|<span title="Feuchtmittel">Feuchtmittel</span>]] in sich aufzunehmen. Druckfarben können in der Druckerei in ihrer Zusammensetzung verändert werden. So wurden beispielsweise früher für die [[#Blauandruck|<span title="Blauandruck">Blauandrucke</span>]] Druckfarben mit verringertem Farbmittelanteil eingesetzt. Beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] müssen Druckfarben lasierend sein, damit durch die neben- und übereinander gedruckten [[#Druckraster|<span title="Druckraster">Rasterpunkte</span>]] die gewünschten Farbmischungen entstehen. In der Frühzeit des Vierfarbdrucks waren die Druckfarben in ihren Farbwerten noch nicht standardisiert und unterschieden sich oft von Druckerei zu Druckerei. 1954 erschien diesbezüglich eine erste deutsche Norm, die ab 1960 auch in der DDR Beachtung fand. Hierin wurden erstmals die Lichtechtheit, die Deckkraft und die Chemikalienbeständigkeit der Druckfarben festgelegt. 1971 wurde diese Norm durch einen europäischen Standard abgelöst, der die ''Europäische Farbskala'' (auch ''Europaskala'' oder ''Euroskala'' genannt) regelte, welche im Grunde bereits dem heutigem [[#CMYK-Farbmodell|<span title="CMYK-Farbmodell">CMYK-Farbmodell</span>]] entsprach. In Übereinstimmung mit der Europaskala wurde 1976 eine erste internationale Norm veröffentlicht, die jedoch erst nach ihrer Überarbeitung in den 1990er Jahren, bei der die Euroskala, die US-amerikanische und die japanische Farbskala gemittelt wurden, international Beachtung fand und heute weltweit als bindend angesehen wird.
===Druckfehler===
===Druckfehler===
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===Druckmaschine===
===Druckmaschine===
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Auf der ''Druckmaschine'' erfolgt nach der [[#Druckfreigabe|<span title="Druckfreigabe">Druckfreigabe</span>]] der [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] eines Druckerzeugnisses. Für den [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] kommen Bogendruckmaschinen oder Rollendruckmaschinen zum Einsatz. Darüber hinaus können sich die einzelnen Druckmaschinen in der Anzahl und im Aufbau der vorhandenen Druckwerke sowie hinsichtlich der Art und Anzahl der installierten zusätzlichen Fertigungseinrichtungen (Trockner, Falzstationen usw.) unterscheiden.
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Auf der ''Druckmaschine'' erfolgt nach der [[#Druckfreigabe|<span title="Druckfreigabe">Druckfreigabe</span>]] der [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] eines Druckerzeugnisses. Beim [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogendruck</span>]] befindet sich vor der Druckmaschine der Anleger. Der Transport der Papierbogen durch die Druckmaschine erfolgt mittels Umführ- und Übergabetrommeln. Beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] wird der Bogen durch mindestens vier Druckwerke geführt. Jedes der Druckwerke besteht beim klassischen [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] aus dem [[#Feuchtmittel|<span title="Feuchtmittel">Feucht</span>]]<nowiki>werk</nowiki>, dem [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Farb</span>]]<nowiki>werk</nowiki>, dem [[#Plattenzylinder|<span title="Plattenzylinder">Plattenzylinder</span>]] mit der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]], dem [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituchzylinder</span>]] und dem [[#Gegendruckzylinder|<span title="Gegendruckzylinder">Gegendruckzylinder</span>]]. Mit Druckmaschinen, die ausschließlich im [[#Schöndruck|<span title="Schöndruck">Schöndruck</span>]] arbeiten, muss ein [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdruck</span>]] gegebenenfalls in einem gesonderten Drucklauf mit anderen Druckplatten erfolgen. Druckmaschinen, die im Schön- und Widerdruck arbeiten, nutzen Speicher- und Wendetrommeln, um die Bogen zu wenden, und besitzen beim Vierfarbdruck mindestens acht Druckwerke. Zudem können neben den vier Standardfarben nach dem [[#CMYK-Farbmodell|<span title="CMYK-Farbmodell">CMYK-Farbmodell</span>]] auch eine Sonderfarbe (beispielsweise für Imagebroschüren) und eine Lackschicht gedruckt werden, weshalb dann sechs Druckwerke im Schöndruck oder zwölf Druckwerke im Schön- und Widerdruck nötig werden. Nach den Druckwerken folgen in der Regel ein kurzer Trockner und eine Pudereinrichtung zur Vermeidung des [[#Abliegen|<span title="Abliegen">Abliegens</span>]], bevor die Bogen im Ausleger gestapelt werden. Beim [[#Rollendruck|<span title="Rollendruck">Rollendruck</span>]] befindet sich vor der Druckmaschine ein Abwickler und ein Bahnspeicher, von wo aus die Papierbahn zu den Druckwerken verläuft. Während beim Bogendruck mit ausreichend vielen Druckwerken gewählt werden kann, ob nur im Schöndruck oder im Schön- und Wiederdruck gearbeitet wird, werden beim Rollendruck immer beide Seiten der Bahn bedruckt. Jedoch bestehen beim Rollendruck Unterschiede in der Anordnung der Druckwerke. Am häufigsten werden Doppeldruckwerke eingesetzt, bei denen die Bahn zwischen zwei Gummituchzylindern verläuft, die einander den Gegendruck liefern. In einer anderen oft genutzten Bauweise sind die getrennten Druckwerke für den Schöndruck und den Widerdruck um jeweils einen gemeinsamen Gegendruckzylinder gruppiert. Insbesondere beim Druck von Zeitschriften schließen sich ein Trockner und ein Kühlaggregat an (''Heatset''), auf die beispielsweise beim Zeitungsdruck verzichtet wird (''Coldset''). In der Regel folgt danach direkt ein [[#Falzen|<span title="Falzen">Falzwerk</span>]], wo die [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]] von der Bahn abgelängt, gefalzt und zum Teil auch [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">beschnitten</span>]] werden. Bei anderen Druckmaschinen können die abgelängten Druckbogen ausschließlich im Ausleger gestapelt werden.
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Beim [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogendruck</span>]] befindet sich vor der Druckmaschine der Anleger. Der Transport der [[#Papier|<span title="Papier">Papier</span>]]<nowiki>bogen</nowiki> durch die Druckmaschine erfolgt mittels Umführ- und Übergabetrommeln. Für den [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] wurden früher auch Druckmaschinen mit nur einem Druckwerk (Einfarb-Maschinen, 1C-Maschinen) oder mit zwei Druckwerken (Zweifarb-Maschinen, 2C-Maschinen) genutzt, wodurch damals noch vier bzw. zwei Druckläufe sowie entsprechende Umrüstzeiten nötig waren, um das gewünschte Druckergebnis zu erzielen. Heute wird der Bogen bei einem Drucklauf auf Vierfarbmaschinen (4C-Maschinen) durch mindestens vier Druckwerke geführt. Jedes der Druckwerke besteht beim klassischen Offsetdruck aus dem [[#Feuchtmittel|<span title="Feuchtmittel">Feucht</span>]]<nowiki>werk</nowiki>, dem [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Farb</span>]]<nowiki>werk</nowiki>, dem [[#Plattenzylinder|<span title="Plattenzylinder">Plattenzylinder</span>]] mit der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]], dem [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituchzylinder</span>]] und dem [[#Gegendruckzylinder|<span title="Gegendruckzylinder">Gegendruckzylinder</span>]]. Mit Druckmaschinen, die ausschließlich im [[#Schöndruck|<span title="Schöndruck">Schöndruck</span>]] arbeiten, muss ein [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdruck</span>]] gegebenenfalls in einem gesonderten Drucklauf mit anderen Druckplatten erfolgen. Druckmaschinen, die im Schön- und Widerdruck arbeiten, nutzen Speicher- und Wendetrommeln, um die Bogen zu wenden, und besitzen beim Vierfarbdruck heute mindestens acht Druckwerke. Zudem können neben den vier Standardfarben nach dem [[#CMYK-Farbmodell|<span title="CMYK-Farbmodell">CMYK-Farbmodell</span>]] auch eine Sonderfarbe (beispielsweise für Imagebroschüren) und eine Lackschicht gedruckt werden, weshalb dann sechs Druckwerke im Schöndruck oder zwölf Druckwerke im Schön- und Widerdruck nötig werden. Nach den Druckwerken folgen in der Regel ein kurzer Trockner und eine Pudereinrichtung zur Vermeidung des [[#Abliegen|<span title="Abliegen">Abliegens</span>]], bevor die Bogen im Ausleger gestapelt werden.
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Beim [[#Rollendruck|<span title="Rollendruck">Rollendruck</span>]] befindet sich vor der Druckmaschine ein Abwickler und ein Bahnspeicher, von wo aus die Papierbahn zu den Druckwerken verläuft. Während beim Bogendruck mit ausreichend vielen Druckwerken gewählt werden kann, ob nur im Schöndruck oder im Schön- und Wiederdruck gearbeitet wird, werden beim Rollendruck immer beide Seiten der Bahn bedruckt. Jedoch bestehen beim Rollendruck Unterschiede in der Anordnung der Druckwerke. Am häufigsten werden Doppeldruckwerke eingesetzt, bei denen die Bahn zwischen zwei Gummituchzylindern verläuft, die einander den Gegendruck liefern. In einer anderen oft genutzten Bauweise sind die getrennten Druckwerke für den Schöndruck und den Widerdruck um jeweils einen gemeinsamen Gegendruckzylinder gruppiert. Insbesondere beim Druck von Zeitschriften schließen sich ein Trockner und ein Kühlaggregat an (''Heatset''), auf die beispielsweise beim Zeitungsdruck verzichtet wird (''Coldset''). In der Regel folgt danach direkt ein [[#Falzen|<span title="Falzen">Falzwerk</span>]], wo die [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]] von der Bahn abgelängt, gefalzt und zum Teil auch [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">beschnitten</span>]] werden. Bei anderen Druckmaschinen können die abgelängten Druckbogen ausschließlich im Ausleger gestapelt werden.
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===Druckplatte===
===Druckplatte===
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Die ''Fadenheftung'' ist ein Heftverfahren, bei dem Heftfäden für die Heftung von Einzelblättern, [[#Lage|<span title="Lage">Lagen</span>]] oder [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblöcken</span>]] verwendet werden. Die Fadenheftung erfolgt mittels Heftmaschinen, die mit Fadenspulen arbeiten und in ihrer Funktionsweise mit Vorstechnadeln, Nähnadeln und Hakennadeln einer Nähmaschine nicht unähnlich sind. Die Fadenheftung kann als [[#Blockheftung|<span title="Blockheftung">Blockheftung</span>]] oder als [[#Rückstichheftung|<span title="Rückstichheftung">Rückstichheftung</span>]] ausgeführt werden. Die Fadenenden können zum Abschluss der Heftung verknotet, verklebt oder versiegelt werden. Die Fadenheftung wurde zwischenzeitlich in vielen Bereichen durch die zeitsparender einsetzbare [[#Drahtheftung|<span title="Drahtheftung">Drahtheftung</span>]] abgelöst. Heute dominiert die Fadenheftung wieder bei der Heftung von Buchblöcken, während die Drahtheftung für Zeitschriften und ähnlich kurzlebige Druckerzeugnisse angewendet wird.
Die ''Fadenheftung'' ist ein Heftverfahren, bei dem Heftfäden für die Heftung von Einzelblättern, [[#Lage|<span title="Lage">Lagen</span>]] oder [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblöcken</span>]] verwendet werden. Die Fadenheftung erfolgt mittels Heftmaschinen, die mit Fadenspulen arbeiten und in ihrer Funktionsweise mit Vorstechnadeln, Nähnadeln und Hakennadeln einer Nähmaschine nicht unähnlich sind. Die Fadenheftung kann als [[#Blockheftung|<span title="Blockheftung">Blockheftung</span>]] oder als [[#Rückstichheftung|<span title="Rückstichheftung">Rückstichheftung</span>]] ausgeführt werden. Die Fadenenden können zum Abschluss der Heftung verknotet, verklebt oder versiegelt werden. Die Fadenheftung wurde zwischenzeitlich in vielen Bereichen durch die zeitsparender einsetzbare [[#Drahtheftung|<span title="Drahtheftung">Drahtheftung</span>]] abgelöst. Heute dominiert die Fadenheftung wieder bei der Heftung von Buchblöcken, während die Drahtheftung für Zeitschriften und ähnlich kurzlebige Druckerzeugnisse angewendet wird.
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Eine Sonderform der Fadenheftung ist das ''Fadensiegeln''. Hierbei werden einzelne Kunststofffäden in Form von Klammern durch die Lage geführt und hinterher durch Hitze mit dem [[#Papier|<span title="Papier">Papier</span>]] verschmolzen. Das Fadensiegeln nimmt damit quasi eine Zwischenstellung zwischen der Fadenheftung und der [[#Klebebindung|<span title="Klebebindung">Klebebindung</span>]] ein.
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Eine Sonderform der Fadenheftung ist das ''Fadensiegeln''. Hierbei werden einzelne Kunststofffäden in Form von Klammern durch die Lage geführt und hinterher durch Hitze mit dem Papier verschmolzen. Das Fadensiegeln nimmt damit quasi eine Zwischenstellung zwischen der Fadenheftung und der [[#Klebebindung|<span title="Klebebindung">Klebebindung</span>]] ein.
===Falzbogen===
===Falzbogen===
[[Bild:Falzbogen 345.jpg|thumb|x230px|zwei Falzbogen des Heftes [[Mosaik 345 - Start mit Hindernissen|345]], zur kompletten Lage fehlen noch ein Falzbogen innen und der Umschlag außen]]
[[Bild:Falzbogen 345.jpg|thumb|x230px|zwei Falzbogen des Heftes [[Mosaik 345 - Start mit Hindernissen|345]], zur kompletten Lage fehlen noch ein Falzbogen innen und der Umschlag außen]]
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Ein ''Falzbogen'' im weiteren Sinne beschreibt den entsprechenden Bogen sowohl im ungefalzten als auch im gefalzten Zustand. Drucker unterscheiden meist zwischen dem ungefalzten ''Planobogen'' und dem gefalzten ''Falzbogen'' im engeren Sinne. Der ungefalzte Planobogen ist der kleinste zusammenhängende [[#Bedruckstoff|<span title="Bedruckstoff">Bedruckstoff</span>]]<nowiki>nutzen</nowiki> bei der Produktion von Druckerzeugnissen, die aus mehreren Seiten besteht. Die Seiten sind auf dem Falzbogen so angeordnet, dass sie nach dem [[#Falzen|<span title="Falzen">Falzen</span>]] in der gewünschten Reihenfolge liegen. Im Idealfall entspricht ein Planobogen einem [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]]. Jedoch kann, insbesondere bei der Herstellung von Einbänden, Umschlägen, [[#Beihefter|<span title="Beihefter">Beiheftern</span>]] oder [[#Umhefter|<span title="Umhefter">Umheftern</span>]], ein Druckbogen auch mehrere identische Planobogen umfassen, die nach dem Druck im Rahmen des [[#Zuschnitt|<span title="Zuschnitt">Zuschnitts</span>]] voneinander getrennt werden müssen. Die nach dem [[#Falzschema|<span title="Falzschema">Falzschema</span>]] gefalzten Falzbogen werden bei der weiteren Verarbeitung in der Regel zum Bestandteil einer [[#Lage|<span title="Lage">Lage</span>]].
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Ein ''Falzbogen'' im weiteren Sinne beschreibt den entsprechenden Bogen sowohl im ungefalzten als auch im gefalzten Zustand. Drucker unterscheiden meist zwischen dem ungefalzten ''Planobogen'' und dem gefalzten ''Falzbogen'' im engeren Sinne. Der ungefalzte Planobogen ist der kleinste zusammenhängende Bedruckstoffnutzen bei der Produktion von Druckerzeugnissen, die aus mehreren Seiten besteht. Die Seiten sind auf dem Falzbogen so angeordnet, dass sie nach dem [[#Falzen|<span title="Falzen">Falzen</span>]] in der gewünschten Reihenfolge liegen. Im Idealfall entspricht ein Planobogen einem [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]]. Bei der Herstellung von Einbänden, Umschlägen, [[#Beihefter|<span title="Beihefter">Beiheftern</span>]] oder [[#Umhefter|<span title="Umhefter">Umheftern</span>]] kann ein Druckbogen auch mehrere identische Planobogen umfassen, die nach dem Druck im Rahmen des [[#Zuschnitt|<span title="Zuschnitt">Zuschnitts</span>]] voneinander getrennt werden müssen. Die nach dem [[#Falzschema|<span title="Falzschema">Falzschema</span>]] gefalzten Falzbogen werden bei der weiteren Verarbeitung zum Bestandteil einer [[#Lage|<span title="Lage">Lage</span>]].
===Falzen===
===Falzen===
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Unter ''Falzen'' versteht man das scharfkantige Umlegen von [[#Papier|<span title="Papier">Papier, Karton oder Pappe</span>]] entlang einer geraden Linie. Gefalzt werden unter anderem [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbogen</span>]] und Einbände von [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschuren</span>]]. Das Falzen von Falzbogen erfolgt entlang der Falzmarken und folgt dem [[#Falzschema|<span title="Falzschema">Falzschema</span>]]. Gefalzt wird mit speziellen Falzmaschinen, die Bestandteil der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] sein oder losgelöst von der Druckmaschine arbeiten können. Das Falzen wird bei stabileren Materialien oft mit dem ''Nuten'', dem ''Rillen'' oder dem ''Perforieren'' kombiniert. Beim Nuten wird das zu falzende Material entlang einer Linie geritzt, wodurch beim Falzen ein Brechen oder Platzen am Falz vermieden wird. Beim Rillen wird das zu falzende Material entlang einer Linie gequetscht, wodurch ein flexibler Falz entsteht, durch den beispielsweise Einbände von Broschuren leichter zu öffnen sind. Beim Perforieren wird das zu falzende Material entlang einer Linie durchstochen, wodurch das Falzen erleichtert wird aber auch die Möglichkeit gegeben ist, das Material später am Falz zu durchtrennen. Die [[Leserclub-Karte]]n der ''Mosaik''-[[#Heft|<span title="Heft">Hefte</span>]] [[Mosaik 265 - Die Stadt in den Bäumen|265]] und [[Mosaik 277 - Im Schatten des Bösen|277]] waren beispielsweise derart gefalzter, abtrennbarer Bestandteil der Heftumschläge.
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Unter ''Falzen'' versteht man das scharfkantige Umlegen von Papier, Karton oder Pappe entlang einer geraden Linie. Gefalzt werden unter anderem [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbogen</span>]] und Einbände von [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschuren</span>]]. Das Falzen von Falzbogen erfolgt entlang der Falzmarken und folgt dem [[#Falzschema|<span title="Falzschema">Falzschema</span>]]. Gefalzt wird mit speziellen Falzmaschinen, die Bestandteil der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] sein oder losgelöst von der Druckmaschine arbeiten können. Das Falzen wird bei stabileren Materialien oft mit dem ''Nuten'', dem ''Rillen'' oder dem ''Perforieren'' kombiniert. Beim Nuten wird das zu falzende Material entlang einer Linie geritzt, wodurch beim Falzen ein Brechen oder Platzen am Falz vermieden wird. Beim Rillen wird das zu falzende Material entlang einer Linie gequetscht, wodurch ein flexibler Falz entsteht, durch den beispielsweise Einbände von Broschuren leichter zu öffnen sind. Beim Perforieren wird das zu falzende Material entlang einer Linie durchstochen, wodurch das Falzen erleichtert wird aber auch die Möglichkeit gegeben ist, das Material später am Falz zu durchtrennen. Die [[Leserclub-Karte]]n der ''Mosaik''-[[#Heft|<span title="Heft">Hefte</span>]] [[Mosaik 265 - Die Stadt in den Bäumen|265]] und [[Mosaik 277 - Im Schatten des Bösen|277]] waren beispielsweise derart gefalzter, abtrennbarer Bestandteil der Heftumschläge.
===Falzschema===
===Falzschema===
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===Farbkorrektur===
===Farbkorrektur===
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Mit ''Farbkorrektur'' wird allgemein eine Änderung von Bildinformationen in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] bezeichnet. Unter Farbkorrekturen werden neben tatsächlichen Farbwertkorrekturen (Änderung von Farbtönen, z. B. von orangerot nach violettrot) auch Tonwertkorrekturen (Änderung von Farbtiefen, z. B. von hellrot nach dunkelrot) zusammengefasst. Farbkorrekturen können künstlerischen Zwecken dienen und vom Auftraggeber gewünscht sein. So ist es beispielsweise möglich, bestimmte Bildteile durch Änderung des Farbkontrastes oder durch Farbänderungen hervorzuheben oder zurückzustufen. Dann können Fehler in der [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlage</span>]], wie zum Beispiel Rotstichigkeit, durch Farbkorrekturen behoben werden. Und schließlich sind im [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] Farbkorrekturen notwendig, um technisch bedingten Farbverschiebungen entgegenzuwirken. Ein Hauptgrund für Farbkorrekturen ist hier die dem Offsetdruck eigene [[#Tonwertverschiebung|<span title="Tonwertverschiebung">Tonwertverschiebung</span>]], die bei der Übertragung des Druckbildes über das [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituch</span>]] auftritt, aber auch andere Ursachen haben kann. So traten früher beim [[#Druckraster|<span title="Druckraster">Rastern</span>]] der [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilme</span>]] oft hellere Randbereiche auf, die durch Farbkorrekturen nachgedunkelt wurden. Ebenso waren Farbkorrekturen nötig, wenn die zur Anfertigung der [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszüge</span>]] eingesetzten [[#Farbfilter|<span title="Farbfilter">Farbfilter</span>]] nicht genau auf die beim [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] genutzten [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] abgestimmt waren. Da die Druckfarben nicht exakt in den Optimalfarben nach dem [[#CMYK-Farbmodell|<span title="CMYK-Farbmodell">CMYK-Farbmodell</span>]] herstellbar sind und früher zudem noch stärker abwichen, sind und waren Farbkorrekturen nötig, um beim Druck eine originalgetreue Farbwiedergabe zu gewährleisten. Dann hat die Reihenfolge der Druckfarben beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] Einfluss auf das Druckergebnis, woraus sich ein weiterer Grund für Farbkorrekturen ergibt. Und schließlich muss bei Farbkorrekturen auch die Eigenfarbe des [[#Bedruckstoff|<span title="Bedruckstoff">Bedruckstoffes</span>]] beachtet werden, die mehr oder weniger stark vom Idealweiß abweichen kann. In der Anfangszeit des Offsetdrucks wurden Farbkorrekturen ausschließlich durch [[#Retusche|<span title="Retusche">Retuschieren</span>]] vorgenommen, bis der Einsatz von geeigneten [[#Maskierung|<span title="Maskierung">Farbkorrekturmasken</span>]] den manuellen Aufwand deutlich reduzierte. Als später die [[#Reproduktionskamera|<span title="Reproduktionskamera">Reproduktionskamera</span>]] durch den [[#Trommelscanner|<span title="Trommelscanner">Trommelscanner</span>]] abgelöst wurde, konnten bereits die meisten Farbkorrekturen verrechnet werden, wodurch manuelle Retuschen zur Ausnahme wurden. Heute werden die Farbauszüge am Computer farbkorrigiert.
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Mit ''Farbkorrektur'' wird allgemein eine Änderung von Bildinformationen in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] bezeichnet. Unter Farbkorrekturen werden neben tatsächlichen Farbwertkorrekturen (Änderung von Farbtönen, z. B. von orangerot nach violettrot) auch Tonwertkorrekturen (Änderung von Farbtiefen, z. B. von hellrot nach dunkelrot) zusammengefasst. Farbkorrekturen können künstlerischen Zwecken dienen und vom Auftraggeber gewünscht sein. So ist es beispielsweise möglich, bestimmte Bildteile durch Änderung des Farbkontrastes oder durch Farbänderungen hervorzuheben oder zurückzustufen. Dann können Fehler in der [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlage</span>]], wie zum Beispiel Rotstichigkeit, durch Farbkorrekturen behoben werden. Und schließlich sind im [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] Farbkorrekturen notwendig, um technisch bedingten Farbverschiebungen entgegenzuwirken. Ein Hauptgrund für Farbkorrekturen ist hier die dem Offsetdruck eigene [[#Tonwertverschiebung|<span title="Tonwertverschiebung">Tonwertverschiebung</span>]], die bei der Übertragung des Druckbildes über das [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituch</span>]] auftritt, aber auch andere Ursachen haben kann. So traten früher beim [[#Druckraster|<span title="Druckraster">Rastern</span>]] der [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilme</span>]] oft hellere Randbereiche auf, die durch Farbkorrekturen nachgedunkelt wurden. Ebenso waren Farbkorrekturen nötig, wenn die zur Anfertigung der [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszüge</span>]] eingesetzten [[#Farbfilter|<span title="Farbfilter">Farbfilter</span>]] nicht genau auf die beim [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] genutzten [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] abgestimmt waren. Da die Druckfarben nicht exakt in den Optimalfarben nach dem [[#CMYK-Farbmodell|<span title="CMYK-Farbmodell">CMYK-Farbmodell</span>]] herstellbar sind und früher zudem noch stärker abwichen, sind und waren Farbkorrekturen nötig, um beim Druck eine originalgetreue Farbwiedergabe zu gewährleisten. Dann hat die Reihenfolge der Druckfarben beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] Einfluss auf das Druckergebnis, woraus sich ein weiterer Grund für Farbkorrekturen ergibt. Und schließlich muss bei Farbkorrekturen auch die Eigenfarbe des Bedruckstoffes beachtet werden, die mehr oder weniger stark vom Idealweiß abweichen kann. In der Anfangszeit des Offsetdrucks wurden Farbkorrekturen ausschließlich durch [[#Retusche|<span title="Retusche">Retuschieren</span>]] vorgenommen, bis der Einsatz von geeigneten [[#Maskierung|<span title="Maskierung">Farbkorrekturmasken</span>]] den manuellen Aufwand deutlich reduzierte. Als später die [[#Reproduktionskamera|<span title="Reproduktionskamera">Reproduktionskamera</span>]] durch den [[#Trommelscanner|<span title="Trommelscanner">Trommelscanner</span>]] abgelöst wurde, konnten bereits die meisten Farbkorrekturen verrechnet werden, wodurch manuelle Retuschen zur Ausnahme wurden. Heute werden die Farbauszüge am Computer farbkorrigiert.
===Feuchtmittel===
===Feuchtmittel===
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Mit ''Feuchtmittel'' werden wasserbasierte Zubereitungen bezeichnet, die für die meisten [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]]<nowiki>verfahren</nowiki> notwendig sind, um die Farbannahme ausschließlich in den druckenden Bereichen der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] sicherzustellen. Die Basis von Feuchtmitteln ist in der Regel teilentsalztes Leitungs- oder Brunnenwasser, dem verschiedene Zusatzstoffe beigemischt werden, zu denen pH-Puffer, Tenside, Entschäumer, Netzmittel und Verdicker gehören. Mit diesen Zusatzstoffen wird erreicht, dass nichtdruckende Bereiche der Druckplatten gleichmäßig vom Feuchtmittel benetzt werden und dass das Feuchtmittel von druckenden Bereichen der Druckplatten schnell abläuft. Außerdem sollen sich beim prozessbedingten Emulgieren geringer Mengen des Feuchtmittels in der [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] möglichst kleine Tröpfchen bilden. Das Feuchtmittel wird über das Feuchtwerk dosiert, das in der Regel vor dem Farbwerk angeordnet ist. In einigen [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschinen</span>]] jedoch wird das Feuchtmittel erst nach der Druckfarbe aufgetragen (''Nachfeuchten''). Beim Druckgang wird neben der Druckfarbe auch Feuchtmittel (in den unbedruckten Bereichen des [[#Bedruckstoff|<span title="Bedruckstoff">Bedruckstoffes</span>]]) "gedruckt". Die Dosiermenge an Feuchtmittel muss optimal eingestellt und an die Oberflächenbeschaffenheit des Bedruckstoffes angepasst sein. Zu wenig Feuchtmittel kann zum ''Zulaufen'' nichtdruckender Bereiche führen, zu viel Feuchtmittel kann sich in unterfärbten Bereichen wie ''Wassernasen'' zeigen.
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Mit ''Feuchtmittel'' werden wasserbasierte Zubereitungen bezeichnet, die für die meisten [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]]<nowiki>verfahren</nowiki> notwendig sind, um die Farbannahme ausschließlich in den druckenden Bereichen der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] sicherzustellen. Die Basis von Feuchtmitteln ist in der Regel teilentsalztes Leitungs- oder Brunnenwasser, dem verschiedene Zusatzstoffe beigemischt werden, zu denen pH-Puffer, Tenside, Entschäumer, Netzmittel und Verdicker gehören. Mit diesen Zusatzstoffen wird erreicht, dass nichtdruckende Bereiche der Druckplatten gleichmäßig vom Feuchtmittel benetzt werden und dass das Feuchtmittel von druckenden Bereichen der Druckplatten schnell abläuft. Außerdem sollen sich beim prozessbedingten Emulgieren geringer Mengen des Feuchtmittels in der [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] möglichst kleine Tröpfchen bilden. Das Feuchtmittel wird über das Feuchtwerk dosiert, das in der Regel vor dem Farbwerk angeordnet ist. In einigen [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschinen</span>]] jedoch wird das Feuchtmittel erst nach der Druckfarbe aufgetragen (''Nachfeuchten''). Beim Druckgang wird neben der Druckfarbe auch Feuchtmittel (in den unbedruckten Bereichen des Bedruckstoffes) "gedruckt". Die Dosiermenge an Feuchtmittel muss optimal eingestellt und an die Oberflächenbeschaffenheit des Bedruckstoffes angepasst sein. Zu wenig Feuchtmittel kann zum ''Zulaufen'' nichtdruckender Bereiche führen, zu viel Feuchtmittel kann sich in unterfärbten Bereichen wie ''Wassernasen'' zeigen.
===Flachdruck===
===Flachdruck===
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Der ''Flachdruck'' gehört neben dem Hochdruck, dem Tiefdruck und dem Durchdruck zu den vier Hauptdruckverfahren. Beim Flachdruck liegen druckende und nichtdruckende Bereiche der Druckform in einer Ebene. Der Flachdruck nutzt die chemischen Unterschiede zwischen Fett und Wasser. Die Druckformen für den Flachdruck sind wasserannehmend (hydrophil) und damit fettabweisend (lipophob). Die mit Fettstiften, Tusche oder durch fotographische Prozesse ([[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] und [[#Entwicklung|<span title="Entwicklung">Entwicklung</span>]]) auf die Druckform aufgebrachten druckenden Bereiche sind wasserabweisend (hydrophob) und damit fettannehmend (lipophil). Beim Druck wird die Druckform meist erst mit einem wasserbasierten [[#Feuchtmittel|<span title="Feuchtmittel">Feuchtmittel</span>]] benetzt, welches sich in den hydrophilen nichtdruckenden Bereichen sammelt. Die meist danach aufgetragene ölbasierte [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] wird dann nur von den lipophilen druckenden Bereichen angenommen. Sowohl die Druckfarbe als auch das Feuchtmittel werden dann entsprechend ihrer Anordnung auf der Druckform auf den [[#Bedruckstoff|<span title="Bedruckstoff">Bedruckstoff</span>]] übertragen. Der Flachdruck kann als [[#direkter Druck|<span title="direkter Druck">direkter</span>]] oder als [[#indirekter Druck|<span title="indirekter Druck">indirekter Druck</span>]] ausgeführt werden. Das heute meistgenutzte Druckverfahren, der [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]], ist ein indirekter Flachdruck.
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Der ''Flachdruck'' gehört neben dem Hochdruck, dem Tiefdruck und dem Durchdruck zu den vier Hauptdruckverfahren. Beim Flachdruck liegen druckende und nichtdruckende Bereiche der Druckform in einer Ebene. Der Flachdruck nutzt die chemischen Unterschiede zwischen Fett und Wasser. Die Druckformen für den Flachdruck sind wasserannehmend (hydrophil) und damit fettabweisend (lipophob). Die mit Fettstiften, Tusche oder durch fotographische Prozesse ([[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] und [[#Entwicklung|<span title="Entwicklung">Entwicklung</span>]]) auf die Druckform aufgebrachten druckenden Bereiche sind wasserabweisend (hydrophob) und damit fettannehmend (lipophil). Beim Druck wird die Druckform meist erst mit einem wasserbasierten [[#Feuchtmittel|<span title="Feuchtmittel">Feuchtmittel</span>]] benetzt, welches sich in den hydrophilen nichtdruckenden Bereichen sammelt. Die meist danach aufgetragene ölbasierte [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] wird dann nur von den lipophilen druckenden Bereichen angenommen. Sowohl die Druckfarbe als auch das Feuchtmittel werden dann entsprechend ihrer Anordnung auf der Druckform auf den Bedruckstoff übertragen. Der Flachdruck kann als [[#direkter Druck|<span title="direkter Druck">direkter</span>]] oder als [[#indirekter Druck|<span title="indirekter Druck">indirekter Druck</span>]] ausgeführt werden. Das heute meistgenutzte Druckverfahren, der [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]], ist ein indirekter Flachdruck.
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===flächenbezogene Masse===
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Mit ''flächenbezogener Masse'' oder ''Flächenmasse'' wird das Verhältnis von Masse und Fläche eines dünnen Materials oder einer aufgetragenen bzw. abgelagerten Schicht bezeichnet. In folien-, textil- und [[#Papier|<span title="Papier">papier</span>]]<nowiki>verarbeitenden</nowiki> Branchen werden hierfür auch die Begriffe ''Flächengewicht'', ''Quadratmetergewicht'', ''Basisgewicht'', ''Grammgewicht'' oder ''Grammatur'' verwendet. Das Flächengewicht von Papier wird in g/m² gemessen und gibt an, wieviel Gramm ein Quadratmeter (also ein Bogen im A0-Format) wiegt. Indirekt kann das Flächengewicht auch als Maß für die Dicke oder Stärke eines Papiers angesehen werden. Allerdings können auf diese Weise nur die Dicken von Papieren ähnlicher Zusammensetzung und identischer Kompaktierung miteinander verglichen werden, da die Stärke von Papier nicht nur durch das Flächengewicht allein, sondern auch von seiner Dichte bestimmt wird. So fällt beispielsweise die Dicke von [[#gestrichenes Papier|<span title="gestrichenes Papier">gestrichenem Papier</span>]] durch den füllstoffhaltigen Papierstrich in der Regel geringer aus als die von [[#ungestrichenes Papier|<span title="ungestrichenes Papier">ungestrichenem Papier</span>]] gleichen Flächengewichts. Weiterhin werden Flächengewichtsangaben auch dazu genutzt, ein Papier hinsichtlich seiner Zusammensetzung zu charakterisieren. Insbesondere vollflächig aufgetragene Papierkomponenten wie die Leimung oder der Papierstrich werden in g/m² angegeben, wodurch die Flächengewichtszunahme bei solchen Veredlungsschritten beschrieben wird. Auch beim [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Druck</span>]] wird das Flächengewicht des Papiers verändert. Da allerdings beim [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] nur ungefähr 1 g/m² [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] aufgetragen wird (die exakte Menge variiert und ist sowohl von der Füllung der bedruckten Fläche als auch von der Beschaffenheit der Papieroberfläche abhängig), geht diese Menge in der herstellungsbedingten Flächengewichtsschwankung des Papiers von etwa ±5% unter. Zur Ermittlung des Flächengewichts mit herkömmlichen Laborwaagen ist Papier zunächst unter genormten Luftfeuchtigkeits- und Temperaturbedingungen zu konditionieren, damit sich ein Gleichgewicht zwischen der relativen Luftfeuchtigkeit und dem Feuchtegehalt des Papiers einstellen kann. Daher schließen Flächengewichtsangaben je nach Zusammensetzung eines Papiers auch immer zwischen 5 und 8% Feuchte mit ein.
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===Fortdruck===
===Fortdruck===
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Mit ''Fortdruck'' oder ''Auflagendruck'' wird die kommerzielle Fertigung der [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]] für ein Druckerzeugnis bezeichnet. Der Fortdruck erfolgt auf Basis der [[#Druckvorlage|<span title="Druckvorlage">Druckvorlagen</span>]] aus der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] und beginnt nach dem Einrichten der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]]. Beim [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] muss sich während des [[#Andruck|<span title="Andruck">Andrucks</span>]] der Maschine erst ein stabiles [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]]-[[#Feuchtmittel|<span title="Feuchtmittel">Feuchtmittel</span>]]-Gleichgewicht einstellen. Beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] müssen zudem die einzelnen Druckwerke hinsichtlich der Farbwiedergabe, des [[#Passer|<span title="Passer">Passers</span>]] und der [[#Register|<span title="Register">Registerhaltigkeit</span>]] von [[#Schöndruck|<span title="Schöndruck">Schön-</span>]] und [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdruck</span>]] aufeinander abgestimmt werden. Dabei fällt zunächst [[#Makulatur|<span title="Makulatur">Makulatur</span>]] an. Danach erfolgt die Fertigung der Druckbogen in der notwendigen Auflage. Ist der Fortdruck abgeschlossen, wird die Druckmaschine in der Regel gereinigt und für den folgenden Fortdruck eingerichtet.
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Mit ''Fortdruck'' oder ''Auflagendruck'' wird die kommerzielle Fertigung der [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]] für ein Druckerzeugnis bezeichnet. Der Fortdruck erfolgt auf Basis der [[#Druckvorlage|<span title="Druckvorlage">Druckvorlagen</span>]] aus der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] und beginnt nach dem Einrichten der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]]. Beim [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] muss sich während des [[#Andruck|<span title="Andruck">Andrucks</span>]] der Maschine erst ein stabiles [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]]-[[#Feuchtmittel|<span title="Feuchtmittel">Feuchtmittel</span>]]-Gleichgewicht einstellen. Beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] müssen zudem die einzelnen Druckwerke hinsichtlich der Farbwiedergabe und des [[#Passer|<span title="Passer">Passers</span>]] aufeinander abgestimmt werden. Dabei fällt zunächst [[#Makulatur|<span title="Makulatur">Makulatur</span>]] an. Danach erfolgt die Fertigung der Druckbogen in der notwendigen Auflage. Ist der Fortdruck abgeschlossen, wird die Druckmaschine gegebenenfalls gereinigt und für den folgenden Fortdruck eingerichtet.
===französische Broschur===
===französische Broschur===
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[[Bild:Space Surfer 2.jpg|right|frame|die erste französische Broschur mit ''Mosaik''-Protagonisten von 1999]]
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[[Bild:Space Surfer 2.jpg|right|frame|der erste französische Broschur mit ''Mosaik''-Protagonisten von 1999]]
Die ''französische Broschur'' ist eine mehr[[#Lage|<span title="Lage">lagige</span>]] [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschur</span>]] mit einem besonderen Einband. Im Unterschied zur [[#Weichbroschur|<span title="Weichbroschur">Weichbroschur</span>]] wird bei der französischen Broschur um den [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblock</span>]] ein Einband mit ausklappbaren Seitendeckeln gelegt. Französische Broschuren werden meist durch [[#Klebebindung|<span title="Klebebindung">Klebebindung</span>]] hergestellt. Der [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">Beschnitt</span>]] im Bereich der [[#Kopfsteg|<span title="Kopfsteg">Kopf-</span>]] und [[#Fußsteg|<span title="Fußsteg">Fußstege</span>]] erfolgt in der Regel nach der Bindung, der Beschnitt im Bereich der [[#Außensteg|<span title="Außensteg">Außenstege</span>]] kann je nach gewünschter Größe der eingeklappten Buchdeckel vor oder nach der Bindung durchgeführt werden.
Die ''französische Broschur'' ist eine mehr[[#Lage|<span title="Lage">lagige</span>]] [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschur</span>]] mit einem besonderen Einband. Im Unterschied zur [[#Weichbroschur|<span title="Weichbroschur">Weichbroschur</span>]] wird bei der französischen Broschur um den [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblock</span>]] ein Einband mit ausklappbaren Seitendeckeln gelegt. Französische Broschuren werden meist durch [[#Klebebindung|<span title="Klebebindung">Klebebindung</span>]] hergestellt. Der [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">Beschnitt</span>]] im Bereich der [[#Kopfsteg|<span title="Kopfsteg">Kopf-</span>]] und [[#Fußsteg|<span title="Fußsteg">Fußstege</span>]] erfolgt in der Regel nach der Bindung, der Beschnitt im Bereich der [[#Außensteg|<span title="Außensteg">Außenstege</span>]] kann je nach gewünschter Größe der eingeklappten Buchdeckel vor oder nach der Bindung durchgeführt werden.
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===Gegendruckzylinder===
===Gegendruckzylinder===
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Ein ''Gegendruckzylinder'', ''Druckzylinder'' oder einfach ''Gegendruck'' ist ein rollenförmiges Maschinenteil in den meisten [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschinen</span>]], das bei [[#direkter Druck|<span title="direkter Druck">direkten Druckverfahren</span>]] den [[#Bedruckstoff|<span title="Bedruckstoff">Bedruckstoff</span>]] gegen die Druckform presst. Beim [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] als [[#indirekter Druck|<span title="indirekter Druck">indirekten</span>]] [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]] presst der Gegendruckzylinder den [[#Bedruckstoff|<span title="Bedruckstoff">Bedruckstoff</span>]] gegen das [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituch</span>]], welches die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] von der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]] auf dem [[#Plattenzylinder|<span title="Plattenzylinder">Plattenzylinder</span>]] übernimmt und anschließend auf den Bedruckstoff überträgt. Gegendruckzylinder werden in der Regel aus Gusseisen hergestellt und sind so präzise gefertigt, dass sie über ihre gesamte Breite einen nahezu gleichmäßigen Umfang aufweisen. Beim [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogenoffsetdruck</span>]] besitzt jedes Druckwerk seinen eigenen Gegendruckzylinder, der zudem über einen Kanal (eine Vertiefung über die gesamte Breite) verfügt, in dem Greifer sitzen. Die Greifer erfassen den [[#Papier|<span title="Papier">Papier</span>]]<nowiki>bogen</nowiki> an seiner Greiferkante, führen ihn durch das Druckwerk und übergeben ihn an die Greifer der Übergabetrommel. Beim [[#Rollendruck|<span title="Rollendruck">Rollenoffsetdruck</span>]] können je nach Bauweise zwei oder mehr Druckwerke auf einem Gegendruckzylinder sitzen. Maschinen mit Doppeldruckwerken kommen sogar ohne Gegendruckzylinder aus, da die Papierbahn hier zwischen zwei Gummituchzylindern verläuft, die einander den nötigen Gegendruck liefern.
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Ein ''Gegendruckzylinder'', ''Druckzylinder'' oder einfach ''Gegendruck'' ist ein rollenförmiges Maschinenteil in den meisten [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschinen</span>]], das bei [[#direkter Druck|<span title="direkter Druck">direkten Druckverfahren</span>]] den Bedruckstoff gegen die Druckform presst. Beim [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] als [[#indirekter Druck|<span title="indirekter Druck">indirekten</span>]] [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]] presst der Gegendruckzylinder den Bedruckstoff gegen das [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituch</span>]], welches die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] von der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]] auf dem [[#Plattenzylinder|<span title="Plattenzylinder">Plattenzylinder</span>]] übernimmt und anschließend auf den Bedruckstoff überträgt. Gegendruckzylinder werden in der Regel aus Gusseisen hergestellt und sind so präzise gefertigt, dass sie über ihre gesamte Breite einen nahezu gleichmäßigen Umfang aufweisen. Beim [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogenoffsetdruck</span>]] besitzt jedes Druckwerk seinen eigenen Gegendruckzylinder, der zudem über einen Kanal (eine Vertiefung über die gesamte Breite) verfügt, in dem Greifer sitzen. Die Greifer erfassen den Papierbogen an seiner Greiferkante, führen ihn durch das Druckwerk und übergeben ihn an die Greifer der Übergabetrommel. Beim [[#Rollendruck|<span title="Rollendruck">Rollenoffsetdruck</span>]] können je nach Bauweise zwei oder mehr Druckwerke auf einem Gegendruckzylinder sitzen. Maschinen mit Doppeldruckwerken kommen sogar ohne Gegendruckzylinder aus, da die Papierbahn hier zwischen zwei Gummituchzylindern verläuft, die einander den nötigen Gegendruck liefern.  
===Glosse===
===Glosse===
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===Gummituchzylinder===
===Gummituchzylinder===
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Der ''Gummituchzylinder'', ''Gummizylinder'', ''Drucktuchzylinder'' oder einfach das ''Gummituch'' oder ''Drucktuch'' ist ein rollenförmiges Maschinenteil in den [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschinen</span>]] für den [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]]. Der Gummituchzylinder befindet sich zwischen dem [[#Plattenzylinder|<span title="Plattenzylinder">Plattenzylinder</span>]] mit der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]] und dem [[#Gegendruckzylinder|<span title="Gegendruckzylinder">Gegendruckzylinder</span>]]. Durch die Nutzung des Gummituchzylinders wird der Offsetdruck zum [[#indirekter Druck|<span title="indirekter Druck">indirekten</span>]] [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]], da die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] von der Druckform zunächst vom Gummituch übernommen und erst danach auf den [[#Bedruckstoff|<span title="Bedruckstoff">Bedruckstoff</span>]] übertragen wird. Der Gummituchzylinder besteht aus einem Stahlzylinder, auf dem sich das eigentliche Gummituch in Form eines Aufzuges (Sleeve) befindet. Der Gummiaufzug hat einen komplexen mehrlagigen Aufbau und muss, da er die Druckqualität maßgeblich mitbestimmt, regelmäßig ausgetauscht werden. Im Vergleich zum [[#direkter Druck|<span title="direkter Druck">direkten Flachdruck</span>]] bietet die Verwendung des Gummituches den Vorteil, dass dieses sich beim Druck an eventuelle Unebenheiten im Bedruckstoff anpasst.
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Der ''Gummituchzylinder'', ''Gummizylinder'', ''Drucktuchzylinder'' oder einfach das ''Gummituch'' oder ''Drucktuch'' ist ein rollenförmiges Maschinenteil in den [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschinen</span>]] für den [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]]. Der Gummituchzylinder befindet sich zwischen dem [[#Plattenzylinder|<span title="Plattenzylinder">Plattenzylinder</span>]] mit der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]] und dem [[#Gegendruckzylinder|<span title="Gegendruckzylinder">Gegendruckzylinder</span>]]. Durch die Nutzung des Gummituchzylinders wird der Offsetdruck zum [[#indirekter Druck|<span title="indirekter Druck">indirekten</span>]] [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]], da die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] von der Druckform zunächst vom Gummituch übernommen und erst danach auf den Bedruckstoff übertragen wird. Der Gummituchzylinder besteht aus einem Stahlzylinder, auf dem sich das eigentliche Gummituch in Form eines Aufzuges (Sleeve) befindet. Der Gummiaufzug hat einen komplexen mehrlagigen Aufbau und muss, da er die Druckqualität maßgeblich mitbestimmt, regelmäßig ausgetauscht werden. Im Vergleich zum [[#direkter Druck|<span title="direkter Druck">direkten Flachdruck</span>]] bietet die Verwendung des Gummituches den Vorteil, dass dieses sich beim Druck an eventuelle Unebenheiten im Bedruckstoff anpasst.
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Der Begriff ''Heft'' wurde im 16. Jahrhundert von "heften" abgeleitet und beschrieb eine [[#Rückstichheftung|<span title="Rückstichheftung">rückstich</span>]][[#Fadenheftung|<span title="Fadenheftung">fadengeheftete</span>]] Lage unbedruckter Seiten mit oder ohne Umschlag. Hefte im ursprünglichen Sinne sind heute Schulhefte und ähnliche Aufzeichnungsmittel, auch wenn diese inzwischen durch [[#Drahtheftung|<span title="Drahtheftung">Drahtheftung</span>]], Spiralheftung oder [[#Klebebindung|<span title="Klebebindung">Klebebindung</span>]] hergestellt sein können. Der Begriff Heft im erweiterten Sinne beschreibt heute ebenso meist rückstichdrahtgeheftete, seltener anderweitig geheftete oder gebundene, gedruckte Publikationen wie Zeitschriften, [[#Broschüre|<span title="Broschüre">Broschüren</span>]] und Prospekte. Somit werden als Hefte heute synonym einlagige [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschuren</span>]] oder Einzelblattbroschuren geringeren Umfanges bezeichnet, unabhängig davon, ob deren Seiten bedruckt sind oder nicht. Demzufolge ist auch ein ''Mosaik'' ein Heft. Bei der Herstellung von [[#Buch|<span title="Buch">Büchern</span>]] oder Zeitungen wird der Begriff Heft außerdem synonym für [[#Lage|<span title="Lage">Lage</span>]] verwendet. Und schließlich ist das Heft auch ein Papierzählmaß, dem 10 Bogen entsprechen.
Der Begriff ''Heft'' wurde im 16. Jahrhundert von "heften" abgeleitet und beschrieb eine [[#Rückstichheftung|<span title="Rückstichheftung">rückstich</span>]][[#Fadenheftung|<span title="Fadenheftung">fadengeheftete</span>]] Lage unbedruckter Seiten mit oder ohne Umschlag. Hefte im ursprünglichen Sinne sind heute Schulhefte und ähnliche Aufzeichnungsmittel, auch wenn diese inzwischen durch [[#Drahtheftung|<span title="Drahtheftung">Drahtheftung</span>]], Spiralheftung oder [[#Klebebindung|<span title="Klebebindung">Klebebindung</span>]] hergestellt sein können. Der Begriff Heft im erweiterten Sinne beschreibt heute ebenso meist rückstichdrahtgeheftete, seltener anderweitig geheftete oder gebundene, gedruckte Publikationen wie Zeitschriften, [[#Broschüre|<span title="Broschüre">Broschüren</span>]] und Prospekte. Somit werden als Hefte heute synonym einlagige [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschuren</span>]] oder Einzelblattbroschuren geringeren Umfanges bezeichnet, unabhängig davon, ob deren Seiten bedruckt sind oder nicht. Demzufolge ist auch ein ''Mosaik'' ein Heft. Bei der Herstellung von [[#Buch|<span title="Buch">Büchern</span>]] oder Zeitungen wird der Begriff Heft außerdem synonym für [[#Lage|<span title="Lage">Lage</span>]] verwendet. Und schließlich ist das Heft auch ein Papierzählmaß, dem 10 Bogen entsprechen.
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===holzfreies Papier===
 
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Der Begriff ''holzfreies Papier'' bezieht sich auf den Cellulose-Gehalt in den aus Holz gewonnenen Fasern, die für die [[#Papier|<span title="Papier">Papier</span>]]<nowiki>herstellung</nowiki> genutzt werden. Im Holz bestehen nur die Wände der faserförmigen Zellen aus Cellulose. Neben anderen Bestandteilen enthält Holz hauptsächlich das Biopolymer Lignin (vom lateinischen ''lignum'', "Holz"), dass die Zellwände durchdringt und die Zellen miteinander verbindet, wodurch Holz von seinem Aufbau her durchaus mit faserverstärkten Kunststoffen verglichen werden kann. Bei der Gewinnung der Fasern für holzfreies Papier wird die Cellulose in den Holzschnitzeln nahezu vollständig vom Lignin befreit. Dadurch ist die Faserausbeute geringer als bei der Fasergewinnung für [[#holzhaltiges Papier|<span title="holzhaltiges Papier">holzhaltiges Papier</span>]]. Zur Anwendung kommen dabei chemische Verfahren, unter denen der basische Sulfat- und der saure Sulfitaufschluss dominieren. Das anschließend gewaschene und gebleichte Produkt dieser Prozesse wird Zellstoff genannt. Aus Zellstoff hergestellte holzfreie Papiere sind hochwertige Feinpapiere, die eine sehr glatte und geschlossene Oberfläche liefern und kaum vergilben. [[#ungestrichenes Papier|<span title="ungestrichenes Papier">Ungestrichene</span>]] holzfreie Papiere werden für den Druck von Werbematerialien, [[#Buch|<span title="Buch">Büchern</span>]] und Landkarten, aber auch als Büropapier eingesetzt. [[#gestrichenes Papier|<span title="gestrichenes Papier">Gestrichene</span>]] holzfreie Papiere, zu denen auch das sogenannte Kunstdruck- oder Bilderdruckpapier, das durch seine mehrfach gestrichene Oberfläche selbst feinste [[#Druckraster|<span title="Druckraster">Druckraster</span>]] gut wiedergibt, gehört, werden für anspruchsvolle Druckerzeugnisse wie beispielsweise Zeitschriftenumschläge, Bildbände oder hochwertige Werbeprospekte genutzt.
 
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Für die Herstellung von ''Mosaik''-[[#Heft|<span title="Heft">Heften</span>]] wurde und wird holzfreies Papier nur im begrenztem Umfang eingesetzt. Ungestrichenes holzfreies Papier wurde bis 1975 für die an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegebenen und in [[Auslandsausgaben Digedags - Österreich|Österreich]] und [[Auslandsausgaben Digedags - Westdeutschland|Westdeutschland]] verkauften [[Exporthefte]] sowie für die [[Auslandsausgaben Digedags|Auslandsausgaben]] für [[Auslandsausgaben Digedags - Finnland|Finnland]], die [[Auslandsausgaben Digedags - USA|USA]] und die [[Auslandsausgaben Digedags - Niederlande/Belgien|Niederlande]] genutzt. Gestrichenes holzfreies Papier wird seit 1990 vermutlich nur gelegentlich für den Druck der Heftumschläge von Jubiläumsausgaben verwendet. Beim Druck der ''Mosaik''-Nachdrucke für die [[Liste aller Reprintmappen|Reprintmappen]] wurde wahrscheinlich wieder ungestrichenes holzfreies Papier verarbeitet.
 
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===holzhaltiges Papier===
 
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Der Begriff ''holzhaltiges Papier'' bezieht sich auf den Cellulose-Gehalt in den aus Holz gewonnenen Fasern, die für die [[#Papier|<span title="Papier">Papier</span>]]<nowiki>herstellung</nowiki> genutzt werden. Im Holz bestehen nur die Wände der faserförmigen Zellen aus Cellulose. Neben anderen Bestandteilen enthält Holz hauptsächlich das Biopolymer Lignin (vom lateinischen ''lignum'', "Holz"), dass die Zellwände durchdringt und die Zellen miteinander verbindet, wodurch Holz von seinem Aufbau her durchaus mit faserverstärkten Kunststoffen verglichen werden kann. Bei der Gewinnung der Fasern für holzhaltiges Papier bleibt das Lignin an und in der Cellulose größtenteils erhalten. Dadurch ist die Faserausbeute höher als bei der Fasergewinnung für [[#holzfreies Papier|<span title="holzfreies Papier">holzfreies Papier</span>]]. Zur Anwendung kommen dabei mechanische und chemo-mechanische Verfahren, unter denen das Schliffverfahren (Nassschleifen von Rundholz) und das CTMP-Verfahren (chemo-thermo-mechanischer Aufschluss von Holzschnitzeln) dominieren. Das anschließend gewaschene und gebleichte Produkt dieser Prozesse wird Holzschliff oder Holzstoff genannt. Aus Holzstoff hergestellte holzhaltige Papiere sind preiswerter und rauer als Feinpapiere. Durch ihren höheren Gehalt an Lignin können holzhaltige Papiere schnell vergilben, weshalb sie oft Titanweiß als Füllstoff und nicht selten optische Aufheller enthalten. [[#ungestrichenes Papier|<span title="ungestrichenes Papier">Ungestrichene</span>]] holzhaltige Papiere werden für den Druck von Zeitschriften, Verkaufskatalogen und Werbematerialien eingesetzt. Enthalten sie zudem einen hohen Altpapieranteil, werden sie als Zeitungspapier verwendet. [[#gestrichenes Papier|<span title="gestrichenes Papier">Gestrichene</span>]] holzhaltige Papiere werden je nach Qualität beispielsweise für Zeitschriften mit farbigen Abbildungen, Werbemittel oder Lehrmaterialien genutzt.
 
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Für die Herstellung von ''Mosaik''-[[#Heft|<span title="Heft">Heften</span>]] wurde und wird mehrheitlich holzhaltiges Papier eingesetzt. Ungestrichenes holzhaltiges Papier wurde bis 1990 für alle in der [[DDR]] verkauften Hefte sowie bis 1975 für die [[Auslandsausgaben Digedags|Auslandsausgaben]] für [[Auslandsausgaben Digedags - Jugoslawien|Jugoslawien]] und [[Auslandsausgaben Digedags - Ungarn|Ungarn]] und ab 1976 auch für die [[Auslandsausgaben Abrafaxe|Auslandsausgaben]] für [[Auslandsausgaben Abrafaxe - Ungarn|Ungarn]] und [[Auslandsausgaben Abrafaxe - Indien|Indien]] genutzt. Gestrichenes holzhaltiges Papier wird seit 1990 verwendet, wobei anfangs gelegentlich und seit etwa Mitte der 1990er Jahre fast ausschließlich optische Aufheller im Papier enthalten sind. Die Nutzung von holzhaltigem Papier ist übrigens auch ein Hauptgrund dafür, warum sammelwürdige Comics lichtgeschützt aufbewahrt werden sollten, denn dadurch kann der Vergilbungsprozess durch die Einwirkung von Sauerstoff und dem UV-Anteil des Tageslichts deutlich verzögert werden.
 
===Hurenkind===
===Hurenkind===
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===indirekter Druck===
===indirekter Druck===
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Unter ''indirektem Druck'' können alle Druckverfahren zusammengefasst werden, bei denen die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] nicht direkt von der Druckform auf den [[#Bedruckstoff|<span title="Bedruckstoff">Bedruckstoff</span>]] übertragen, sondern erst an einen Zwischenspeicher (z.B. ein [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituch</span>]]) übergeben wird. Daher zeigt die Druckform hier das ungespiegelte Bild des Druckmotivs. Nur wenige Druckverfahren arbeiten im indirekten Druck. Im Gegensatz zum indirekten Druck steht der [[#direkter Druck|<span title="direkter Druck">direkte Druck</span>]]. Der [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]] kann sowohl als indirekter als auch als direkter Flachdruck ausgeführt werden. Für den ''indirekten Flachdruck'' wie den [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] musste, sofern [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">positive</span>]] [[#Druckfilm|<span title="Druckfilm">Druckfilme</span>]] für die [[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] genutzt wurden, das Druckmotiv vorher [[#Kontern|<span title="Kontern">gekontert</span>]] werden.
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Unter ''indirektem Druck'' können alle Druckverfahren zusammengefasst werden, bei denen die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] nicht direkt von der Druckform auf den Bedruckstoff übertragen, sondern erst an einen Zwischenspeicher (z.B. ein [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituch</span>]]) übergeben wird. Daher zeigt die Druckform hier das ungespiegelte Bild des Druckmotivs. Nur wenige Druckverfahren arbeiten im indirekten Druck. Im Gegensatz zum indirekten Druck steht der [[#direkter Druck|<span title="direkter Druck">direkte Druck</span>]]. Der [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]] kann sowohl als indirekter als auch als direkter Flachdruck ausgeführt werden. Für den ''indirekten Flachdruck'' wie den [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] musste, sofern [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">positive</span>]] [[#Druckfilm|<span title="Druckfilm">Druckfilme</span>]] für die [[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] genutzt wurden, das Druckmotiv vorher [[#Kontern|<span title="Kontern">gekontert</span>]] werden.
===Initiale===
===Initiale===
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Mit ''Kolorit'' wird eine [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlage</span>]] für den Druck von kolorierten Strichzeichnungen bezeichnet, die ausschließlich den Farbanteil, nicht aber die schwarzen Konturen zeigt. Grundlage eines Kolorits war ein zuvor in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Reproduktionsabteilung</span>]] der Druckerei angefertigter [[#Blauandruck|<span title="Blauandruck">Blauandruck</span>]] der Konturen in Originalgröße. Im Atelier wurde der Blauandruck von den [[Kolorist]]en mit Gouachefarben [[Kolorieren|koloriert]]. Dabei diente der mit dem Blauandruck gelieferte [[#Konturenfilm|<span title="Konturenfilm">Konturenfilm</span>]] der Überprüfung der Arbeiten. Vom fertigen Kolorit wurden in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] die drei [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszüge</span>]] für die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] [[#CMYK-Farbmodell|<span title="CMYK-Farbmodell">Cyan, Magenta und Gelb</span>]] angefertigt.
Mit ''Kolorit'' wird eine [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlage</span>]] für den Druck von kolorierten Strichzeichnungen bezeichnet, die ausschließlich den Farbanteil, nicht aber die schwarzen Konturen zeigt. Grundlage eines Kolorits war ein zuvor in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Reproduktionsabteilung</span>]] der Druckerei angefertigter [[#Blauandruck|<span title="Blauandruck">Blauandruck</span>]] der Konturen in Originalgröße. Im Atelier wurde der Blauandruck von den [[Kolorist]]en mit Gouachefarben [[Kolorieren|koloriert]]. Dabei diente der mit dem Blauandruck gelieferte [[#Konturenfilm|<span title="Konturenfilm">Konturenfilm</span>]] der Überprüfung der Arbeiten. Vom fertigen Kolorit wurden in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] die drei [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszüge</span>]] für die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] [[#CMYK-Farbmodell|<span title="CMYK-Farbmodell">Cyan, Magenta und Gelb</span>]] angefertigt.
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Die ''Mosaik''-Farbgrafiker hatten über die Jahre gelernt, sich bei der Anfertigung der Kolorite an die Druckbedingungen anzupassen. Da die Comics früher auf vergleichsweise saugfähigem [[#holzhaltiges Papier|<span title="holzhaltiges Papier">holzhaltigem Papier</span>]] gedruckt wurden, glichen sie den damit verbundenen Farbverlust durch "überbuntes" Kolorieren aus. Als dann 1990 erstmals auf gut gestrichenem Glanzpapier gedruckt wurde, fiel das erste Ergebnis "quietschbunt" aus, weshalb die Koloristen fortan die Farbtiefe reduzierten. Seit 1995 werden keine Kolorite mehr angefertigt. Die Kolorierung der Comics erfolgt seither am Computer. [[Johannes Hegenbarth]] jedoch hielt bei der Anfertigung der Titelillustrationen für die [[Liste aller Digedags-Sammelbände|Digedags-Sammelbände]] noch bis zum Schluss an dieser Arbeitsweise fest.
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Die ''Mosaik''-Farbgrafiker hatten über die Jahre gelernt, sich bei der Anfertigung der Kolorite an die Druckbedingungen anzupassen. Da die Comics früher auf vergleichsweise saugfähigem holzhaltigem Papier gedruckt wurden, glichen sie den damit verbundenen Farbverlust durch "überbuntes" Kolorieren aus. Als dann 1990 erstmals auf gut gestrichenem Glanzpapier gedruckt wurde, fiel das erste Ergebnis "quietschbunt" aus, weshalb die Koloristen fortan die Farbtiefe reduzierten. Seit 1995 werden keine Kolorite mehr angefertigt. Die Kolorierung der Comics erfolgt seither am Computer. [[Johannes Hegenbarth]] jedoch hielt bei der Anfertigung der Titelillustrationen für die [[Liste aller Digedags-Sammelbände|Digedags-Sammelbände]] noch bis zum Schluss an dieser Arbeitsweise fest.
===Kontaktkopiergerät===
===Kontaktkopiergerät===
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===Kontern===
===Kontern===
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Mit ''Kontern'' wird das Ändern von Druckmotiven von seitenverkehrt in seitenrichtig und umgekehrt, also das Spiegeln von Motiven bezeichnet. Da unbelichtete fotografische Filme auf ihrer Rückseite eine Lichthofschutzschicht besitzen, muss bei deren [[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] immer die fotografische Schicht zum einfallenden Licht zeigen. Somit trug die fotografische Schicht des in einer [[#Reproduktionskamera|<span title="Reproduktionskamera">Reproduktionskamera</span>]] von einer [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlage</span>]] belichteten [[#Negativfilm|<span title="Negativfilm">Halbtonnegativs</span>]] normalerweise ein seitenverkehrtes Abbild. Würde dieses in [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Kontaktkopiergerät">Kontaktbelichtung</span>]], bei der zur Vermeidung zusätzlicher Unschärfen durch Lichtstreuungen möglichst fotografische Schicht auf fotografischer Schicht liegen sollte, auf einen [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilm</span>]] übertragen, trüge dieser wieder ein seitenrichtiges und die am Ende mit einem positiven [[#Druckfilm|<span title="Druckfilm">Druckfilm</span>]] belichtete [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]] ein seitenverkehrtes Druckmotiv. Für den [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] jedoch muss die Druckplatte ein seitenrichtiges Abbild tragen, weil das Motiv zunächst gespiegelt an das [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituch</span>]] übergeben und erst danach nochmals gespiegelt (also wieder seitenrichtig) auf den [[#Bedruckstoff|<span title="Bedruckstoff">Bedruckstoff</span>]] übertragen wird. Daher musste bei einem der Belichtungsschritte zur Herstellung positiver Druckfilme das Druckmotiv gekontert werden. Sofern die verwendete Reproduktionskamera einen über einen Spiegel geleiteten, gewinkelten Strahlengang besaß, konnte direkt bei der Belichtung der Negativfilme von den Originalvorlagen gekontert werden. War keine "gewinkelte" Kamera vorhanden, bot sich die Belichtung der Positivfilme für das Kontern an, da diese dann mit der Reproduktionskamera auch [[#Druckraster|<span title="Druckraster">gerastert</span>]] und mittels [[#Maskierung|<span title="Maskierung">Masken</span>]] [[#Farbkorrektur|<span title="Farbkorrektur">farbkorrigiert</span>]] werden konnten. So wurde der Negativfilm einfach seitenverkehrt in den Vorlagenhalter der Reproduktionskamera eingespannt und das gekonterte Motiv mittels Durchlicht auf den Positivfilm übertragen. Dabei stellte die Lichthofschutzschicht des Negativs jedoch kein Problem mehr dar, da diese zuvor bei der [[#Entwicklung|<span title="Entwicklung">Entwicklung</span>]] entfernt worden war. So erhielt der Positivfilm ein seitenverkehrtes Druckmotiv, das dann später wieder seitenrichtig auf die Druckplatte übertragen werden konnte. Spätestens seit der Nutzung des [[#Trommelscanner|<span title="Trommelscanner">Trommelscanners</span>]] wurden Filme auch auf dem Kontaktkopiergerät gekontert. Die direkt von den Originalvorlagen erhaltenen Positivfilme waren bereits farbkorrigiert und gerastert, wodurch entsprechende Belichtungsschritte entfielen und damit verbundene Schärfeverluste oder [[#Tonwertverschiebung|<span title="Tonwertverschiebung">Tonwertverschiebungen</span>]] nicht mehr auftraten. Hier fielen die minimalen Lichtstreuungen beim Kontaktkopieren von seitenverkehrt vorgelegten Filmen, bei dem dann fotografische Schicht nicht mehr auf fotografischer Schicht lag, nicht mehr ins Gewicht. Bei der später genutzten digitalen Belichtung der Druckfilme (''Computer to Film'') wurde das Kontern über die Software berechnet. Für die digitale Belichtung der Druckplatten (''Computer to Plate'') muss heute nicht mehr gekontert werden, da hierbei ein seitenrichtiges Druckbild ausgegeben werden muss. Das Kontern erfolgte in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]]. Wird heute noch ein Kontern von Motiven nötig (beispielsweise zu künstlerischen Zwecken), realisiert man das an den digitalen Originalvorlagen am Computer.
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Mit ''Kontern'' wird das Ändern von Druckmotiven von seitenverkehrt in seitenrichtig und umgekehrt, also das Spiegeln von Motiven bezeichnet. Da unbelichtete fotografische Filme auf ihrer Rückseite eine Lichthofschutzschicht besitzen, muss bei deren [[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] immer die fotografische Schicht zum einfallenden Licht zeigen. Somit trug die fotografische Schicht des in einer [[#Reproduktionskamera|<span title="Reproduktionskamera">Reproduktionskamera</span>]] von einer [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlage</span>]] belichteten [[#Negativfilm|<span title="Negativfilm">Halbtonnegativs</span>]] normalerweise ein seitenverkehrtes Abbild. Würde dieses in [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Kontaktkopiergerät">Kontaktbelichtung</span>]], bei der zur Vermeidung zusätzlicher Unschärfen durch Lichtstreuungen möglichst fotografische Schicht auf fotografischer Schicht liegen sollte, auf einen [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilm</span>]] übertragen, trüge dieser wieder ein seitenrichtiges und die am Ende mit einem positiven [[#Druckfilm|<span title="Druckfilm">Druckfilm</span>]] belichtete [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]] ein seitenverkehrtes Druckmotiv. Für den [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] jedoch muss die Druckplatte ein seitenrichtiges Abbild tragen, weil das Motiv zunächst gespiegelt an das [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituch</span>]] übergeben und erst danach nochmals gespiegelt (also wieder seitenrichtig) auf den Bedruckstoff übertragen wird. Daher musste bei einem der Belichtungsschritte zur Herstellung positiver Druckfilme das Druckmotiv gekontert werden. Sofern die verwendete Reproduktionskamera einen über einen Spiegel geleiteten, gewinkelten Strahlengang besaß, konnte direkt bei der Belichtung der Negativfilme von den Originalvorlagen gekontert werden. War keine "gewinkelte" Kamera vorhanden, bot sich die Belichtung der Positivfilme für das Kontern an, da diese dann mit der Reproduktionskamera auch [[#Druckraster|<span title="Druckraster">gerastert</span>]] und mittels [[#Maskierung|<span title="Maskierung">Masken</span>]] [[#Farbkorrektur|<span title="Farbkorrektur">farbkorrigiert</span>]] werden konnten. So wurde der Negativfilm einfach seitenverkehrt in den Vorlagenhalter der Reproduktionskamera eingespannt und das gekonterte Motiv mittels Durchlicht auf den Positivfilm übertragen. Dabei stellte die Lichthofschutzschicht des Negativs jedoch kein Problem mehr dar, da diese zuvor bei der [[#Entwicklung|<span title="Entwicklung">Entwicklung</span>]] entfernt worden war. So erhielt der Positivfilm ein seitenverkehrtes Druckmotiv, das dann später wieder seitenrichtig auf die Druckplatte übertragen werden konnte. Spätestens seit der Nutzung des [[#Trommelscanner|<span title="Trommelscanner">Trommelscanners</span>]] wurden Filme auch auf dem Kontaktkopiergerät gekontert. Die direkt von den Originalvorlagen erhaltenen Positivfilme waren bereits farbkorrigiert und gerastert, wodurch entsprechende Belichtungsschritte entfielen und damit verbundene Schärfeverluste oder [[#Tonwertverschiebung|<span title="Tonwertverschiebung">Tonwertverschiebungen</span>]] nicht mehr auftraten. Hier fielen die minimalen Lichtstreuungen beim Kontaktkopieren von seitenverkehrt vorgelegten Filmen, bei dem dann fotografische Schicht nicht mehr auf fotografischer Schicht lag, nicht mehr ins Gewicht. Bei der später genutzten digitalen Belichtung der Druckfilme (''Computer to Film'') wurde das Kontern über die Software berechnet. Für die digitale Belichtung der Druckplatten (''Computer to Plate'') muss heute nicht mehr gekontert werden, da hierbei ein seitenrichtiges Druckbild ausgegeben werden muss. Das Kontern erfolgte in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]]. Wird heute noch ein Kontern von Motiven nötig (beispielsweise zu künstlerischen Zwecken), realisiert man das an den digitalen Originalvorlagen am Computer.
Bei der Herstellung des [[Auslandsausgaben Abrafaxe - Libanon#Heftreihe Mosaik|libanesischen Heftes]] von den gelieferten gekonterten Druckfilmen musste in der Beiruter Druckerei nochmals gekontert werden, um die Panelfolge des [[#Heft|<span title="Heft">Heftes</span>]] an die Leserichtung des Arabischen anzupassen. Das Titelmotiv des Heftes [[Mosaik 216 - Im Tal der Drachen|216]] hingegen wurde in der [[Dresdner Druck- und Verlagshaus, Betriebsteil Riesaer Straße|Dresdner]] [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Reproduktionsabteilung</span>]] absichtlich nicht gekontert, wodurch es im Vergleich zur [[Reinzeichnung|<span title="Reinzeichnung">Reinzeichnung</span>]] seitenverkehrt in die Titelseite eingefügt wurde.
Bei der Herstellung des [[Auslandsausgaben Abrafaxe - Libanon#Heftreihe Mosaik|libanesischen Heftes]] von den gelieferten gekonterten Druckfilmen musste in der Beiruter Druckerei nochmals gekontert werden, um die Panelfolge des [[#Heft|<span title="Heft">Heftes</span>]] an die Leserichtung des Arabischen anzupassen. Das Titelmotiv des Heftes [[Mosaik 216 - Im Tal der Drachen|216]] hingegen wurde in der [[Dresdner Druck- und Verlagshaus, Betriebsteil Riesaer Straße|Dresdner]] [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Reproduktionsabteilung</span>]] absichtlich nicht gekontert, wodurch es im Vergleich zur [[Reinzeichnung|<span title="Reinzeichnung">Reinzeichnung</span>]] seitenverkehrt in die Titelseite eingefügt wurde.
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Eine ''Lage'' eines Druckerzeugnisses kann aus mehreren ineinander gelegten [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbogen</span>]] oder aus nur einem [[#Falzen|<span title="Falzen">gefalzten</span>]] Falzbogen bestehen. Weitere Bestandteile einer Lage können bei ein- und mehrlagigen Produkten [[#Beihefter|<span title="Beihefter">Beihefter</span>]] und bei einlagigen [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschuren</span>]] wie Zeitschriften Umschläge sowie gegebenenfalls [[#Umhefter|<span title="Umhefter">Umhefter</span>]] sein. Bei der [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]]<nowiki>herstellung</nowiki> werden mehrere Lagen zu einem [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblock</span>]] zusammengetragen. Dabei dienten bis Ende des 20. Jahrhunderts Bogensignaturen auf den [[#Fußsteg|<span title="Fußsteg">Fußstegen</span>]] der ersten und dritten Seite jeder Lage als Sortierungshilfe. Heute erfüllen nur noch die Flattermarken auf der Außenseite des Falzes der Lagen diesen Zweck. Bei der Herstellung von Zeitungen bleiben die Lagen in der Regel ungeheftet, bei der Herstellung von Zeitschriften und Büchern werden Lagen [[#Rückstichheftung|<span title="Rückstichheftung">rückstichgeheftet</span>]]. Die Rückstichheftung der Lagen erfolgt bei Büchern in der Regel als [[#Fadenheftung|<span title="Fadenheftung">Fadenheftung</span>]], bei Zeitschriften meist als [[#Drahtheftung|<span title="Drahtheftung">Drahtheftung</span>]]. Die Lagen bei der Herstellung von Büchern und Zeitungen werden auch synonym als [[#Heft|<span title="Heft">Hefte</span>]] bezeichnet. Bei der Zeitungsherstellung wird für die Lagen außerdem der Terminus Buch benutzt.  
Eine ''Lage'' eines Druckerzeugnisses kann aus mehreren ineinander gelegten [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbogen</span>]] oder aus nur einem [[#Falzen|<span title="Falzen">gefalzten</span>]] Falzbogen bestehen. Weitere Bestandteile einer Lage können bei ein- und mehrlagigen Produkten [[#Beihefter|<span title="Beihefter">Beihefter</span>]] und bei einlagigen [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschuren</span>]] wie Zeitschriften Umschläge sowie gegebenenfalls [[#Umhefter|<span title="Umhefter">Umhefter</span>]] sein. Bei der [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]]<nowiki>herstellung</nowiki> werden mehrere Lagen zu einem [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblock</span>]] zusammengetragen. Dabei dienten bis Ende des 20. Jahrhunderts Bogensignaturen auf den [[#Fußsteg|<span title="Fußsteg">Fußstegen</span>]] der ersten und dritten Seite jeder Lage als Sortierungshilfe. Heute erfüllen nur noch die Flattermarken auf der Außenseite des Falzes der Lagen diesen Zweck. Bei der Herstellung von Zeitungen bleiben die Lagen in der Regel ungeheftet, bei der Herstellung von Zeitschriften und Büchern werden Lagen [[#Rückstichheftung|<span title="Rückstichheftung">rückstichgeheftet</span>]]. Die Rückstichheftung der Lagen erfolgt bei Büchern in der Regel als [[#Fadenheftung|<span title="Fadenheftung">Fadenheftung</span>]], bei Zeitschriften meist als [[#Drahtheftung|<span title="Drahtheftung">Drahtheftung</span>]]. Die Lagen bei der Herstellung von Büchern und Zeitungen werden auch synonym als [[#Heft|<span title="Heft">Hefte</span>]] bezeichnet. Bei der Zeitungsherstellung wird für die Lagen außerdem der Terminus Buch benutzt.  
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Als einlagige Broschuren bestehen ''Mosaik''-Hefte folglich nur aus einer Lage. Bis Ende 1975 trug man diese Lage noch aus zwei Falzbogen zusammen. Erst ab 1976 wurde auch ein gesondert gedruckter Umschlag zum Bestandteil der Lage, die darüber hinaus dann nur noch aus einem Falzbogen bestand. Ab 1990 wurde die Lage gelegentlich um Beihefter und Umhefter ergänzt und wenig später wieder auf zwei Falzbogen erweitert. Heute besteht die das Heft bildende Lage hauptsächlich aus drei Falzbogen und einem Umschlag. Die Lagen der Digedags-Hefte für die [[Liste aller Reprintmappen|Reprintmappen]] wurden, wie die Originalhefte, ebenfalls durchweg aus zwei Falzbogen zusammengetragen.
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Als einlagige Broschuren bestehen ''Mosaik''-Hefte nur aus einer Lage. Bis Ende der 1960er Jahre trug man diese Lage noch aus zwei Falzbogen zusammen, danach bestand sie bis Mitte 1975 nachweislich nur noch aus einem Falzbogen. Vermutlich setzte sich die Lage der [[Nachdruck von sechs Runkel-Heften|letzten sechs Digedags-Hefte]] wieder aus zwei Falzbogen zusammen. Erst 1976 wurde auch ein gesondert gedruckter Umschlag zum Bestandteil der Lage, die darüber hinaus dann wieder aus nur einem Falzbogen bestand. Ab 1990 wurde die Lage gelegentlich um Beihefter und Umhefter ergänzt und wenig später auf zwei Falzbogen erweitert. Heute besteht die das Heft bildende Lage hauptsächlich aus drei Falzbogen und einem Umschlag. Die Lagen der Digedags-Hefte für die [[Liste aller Reprintmappen|Reprintmappen]] wurden durchweg aus zwei Falzbogen zusammengetragen.
===langes s (ſ)===
===langes s (ſ)===
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Das ''lange s'', das auch ''Lang-s'', ''kleines Lang-s'', ''Schaft-s'', ''Anlaut-s'', ''Inlaut-s'' oder ''Silbenanfang-s'' genannt wird, ist ein [[#Minuskel|<span title="Minuskel">Kleinbuchstabe</span>]] in gebrochenen Schriften und deutschen Schreibschriften. Bei der Entwicklung der Kleinbuchstaben aus der römischen [[#Majuskel|<span title="Majuskel">Kapitalschrift</span>]] entstand im Mittelalter zunächst das lange s (ſ). Erst später ergänzte man den [[#Satz|<span title="Satz">Schriftsatz</span>]] auch um das runde s (s). Über die Jahrhunderte entstanden feste Regeln zur Verwendung von langem s (ſ) und rundem s (s). Mit dem Aufkommen der modernen Antiqua-Schriftsätze in der Neuzeit verlor das lange s zunehmend an Bedeutung. Lediglich im Buchstaben ß (Eszett) ist noch zu erkennen, dass er auf die Ligaturen ſs (Lang-s und Rund-s) und ſʒ (Lang-s und Zett mit Unterschlinge) zurückgeht.
Das ''lange s'', das auch ''Lang-s'', ''kleines Lang-s'', ''Schaft-s'', ''Anlaut-s'', ''Inlaut-s'' oder ''Silbenanfang-s'' genannt wird, ist ein [[#Minuskel|<span title="Minuskel">Kleinbuchstabe</span>]] in gebrochenen Schriften und deutschen Schreibschriften. Bei der Entwicklung der Kleinbuchstaben aus der römischen [[#Majuskel|<span title="Majuskel">Kapitalschrift</span>]] entstand im Mittelalter zunächst das lange s (ſ). Erst später ergänzte man den [[#Satz|<span title="Satz">Schriftsatz</span>]] auch um das runde s (s). Über die Jahrhunderte entstanden feste Regeln zur Verwendung von langem s (ſ) und rundem s (s). Mit dem Aufkommen der modernen Antiqua-Schriftsätze in der Neuzeit verlor das lange s zunehmend an Bedeutung. Lediglich im Buchstaben ß (Eszett) ist noch zu erkennen, dass er auf die Ligaturen ſs (Lang-s und Rund-s) und ſʒ (Lang-s und Zett mit Unterschlinge) zurückgeht.
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In der Welt des ''Mosaik'' werden gelegentlich gebrochene Schriften verwendet, die dann bei regelgerechtem Gebrauch ein langes s notwendig machen. Insbesondere in den [[Neues von Runkel|Comics und Romanen um den gealterten Ritter Runkel]] ist das lange s mehrfach zu finden. Aber auch in den Panels der ''Mosaik''-[[#Heft|<span title="Heft">Hefte</span>]] taucht vereinzelt ein langes s auf. So ist beispielsweise auf der Rückseite der Ausgabe [[Mosaik von Hannes Hegen 147 - Drachenkampf und Bärenjagd|147]] ein Gemälde von [[Kunz Ritter von Rübenstein|Kunz Ritter von Rübenſtein]] zu sehen, das den Namen des Ahnen in gebrochener Schrift ausweist, und auf Seite 2 der Ausgabe [[Mosaik 357 - Wiedersehen in Moskau|357]] leitet die [[St. Petersburgische Zeitung|''St. Petersburgiſche Zeitung'']] in die Hefthandlung ein, deren Titel den regelkonformen Gebrauch von langem s und rundem s zeigt.
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In der Welt des ''Mosaik'' werden gelegentlich gebrochene Schriften verwendet, die dann bei regelgerechtem Gebrauch ein langes s notwendig machen. Insbesondere in den [[Neues von Runkel|Comics und Romanen um den gealterten Ritter Runkel]] ist das lange s mehrfach zu finden. Aber auch in den Panels der ''Mosaik''-[[#Heft|<span title="Heft">Hefte</span>]] taucht vereinzelt ein langes s auf. So ist beispielsweise auf der Rückseite der Ausgabe [[Mosaik von Hannes Hegen 147 - Drachenkampf und Bärenjagd|147]] ein Gemälde von [[Kunz Ritter von Rübenstein|Kunz Ritter von Rübenſtein]] zu sehen, das den Namen des Ahnen in gebrochener Schrift ausweist, und auf Seite 2 der Ausgabe [[Mosaik 357 - Wiedersehen in Moskau|357]] leitet die [[St. Petersburgische Zeitung|''St. Petersburgiſche Zeitung'']] die Hefthandlung ein, deren Titel den regelkonformen Gebrauch von langem s und rundem s zeigt.
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===Lettering-Overlay===
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''Lettering-Overlays'' sind [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlagen</span>]], die hauptsächlich für die Herstellung von Comic-Publikationen genutzt werden. Im Gegensatz zum ''Lettering on Art'', bei dem das [[Lettering]] zum Bestandteil der [[#Reinzeichnung|<span title="Reinzeichnung">Reinzeichnung</span>]] wird, entsteht beim ''Lettering on Overlay'' der Textteil auf einer gesonderten Vorlage. Dadurch kann beispielsweise zeitgleich und sogar räumlich getrennt an der [[Zeichnung]] und am Lettering gearbeitet werden. Lettering-Overlays können dabei entweder ausschließlich den Textteil des Comics enthalten oder auch die Sprechblasen-Ränder mit einbeziehen. In der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] wurden früher auf Basis der Lettering-Overlays gesonderte [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilme</span>]] angefertigt, die bei der [[#Seitenmontage|<span title="Seitenmontage">Seitenmontage</span>]] über die von den Reinzeichnungen angefertigten Schwarz-[[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Auszüge</span>]] gelegt wurden, woraus sich auch der Begriff ''Overlay'' ableitet. Heute werden digitale Lettering-Overlays genutzt, die mit geeigneten Computerprogrammen erzeugt werden. Die Nutzung von Lettering-Overlays bietet zudem den Vorteil, dass spätere Textkorrekturen einfacher vorgenommen und dass fremdsprachige Texte für die Herstellung von Auslandsausgaben leichter eingefügt werden können.
''Lettering-Overlays'' sind [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlagen</span>]], die hauptsächlich für die Herstellung von Comic-Publikationen genutzt werden. Im Gegensatz zum ''Lettering on Art'', bei dem das [[Lettering]] zum Bestandteil der [[#Reinzeichnung|<span title="Reinzeichnung">Reinzeichnung</span>]] wird, entsteht beim ''Lettering on Overlay'' der Textteil auf einer gesonderten Vorlage. Dadurch kann beispielsweise zeitgleich und sogar räumlich getrennt an der [[Zeichnung]] und am Lettering gearbeitet werden. Lettering-Overlays können dabei entweder ausschließlich den Textteil des Comics enthalten oder auch die Sprechblasen-Ränder mit einbeziehen. In der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] wurden früher auf Basis der Lettering-Overlays gesonderte [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilme</span>]] angefertigt, die bei der [[#Seitenmontage|<span title="Seitenmontage">Seitenmontage</span>]] über die von den Reinzeichnungen angefertigten Schwarz-[[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Auszüge</span>]] gelegt wurden, woraus sich auch der Begriff ''Overlay'' ableitet. Heute werden digitale Lettering-Overlays genutzt, die mit geeigneten Computerprogrammen erzeugt werden. Die Nutzung von Lettering-Overlays bietet zudem den Vorteil, dass spätere Textkorrekturen einfacher vorgenommen und dass fremdsprachige Texte für die Herstellung von Auslandsausgaben leichter eingefügt werden können.
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Für das ''Mosaik'' wurden Lettering-Overlays auf Basis von [[#Blauandruck|<span title="Blauandruck">Blauandrucken</span>]] angefertigt, indem man die zuvor aus den [[#Textbogen|<span title="Textbogen">Textbogen</span>]] ausgeschnittenen Textblöcke an den vorgesehenen Stellen in die Andrucke einklebte. Lettering-Overlays wurden bis 1975 ausschließlich für [[Auslandsausgaben Digedags|Auslandsausgaben]] verwendet. Zwischen 1962 und 1967 wurden erste Overlays für die [[Auslandsausgaben Digedags - Finnland|finnischen Ausgaben]] und das [[Auslandsausgaben Digedags - USA|englische Heft]] vermutlich noch dazu herangezogen, die fremdsprachigen Texte, wie oben beschrieben, bei der Seitenmontage einzukopieren. Ab 1969 nutzte man für die [[Auslandsausgaben Digedags - Niederlande/Belgien|niederländischen Hefte]] ein verändertes Verfahren, das dann auch für die [[Auslandsausgaben Digedags - Jugoslawien|jugoslawischen Ausgaben]] und bis Mitte 1975 ebenso für die [[Auslandsausgaben Digedags - Ungarn|ungarischen Hefte]] beibehalten wurde. Hierbei stellte man anhand der Lettering-Overlays gesonderte [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] her, die nur den fremdsprachigen Textteil enthielten und mit denen man zuvor angefertigte [[#neutraler Druckbogen|<span title="neutraler Druckbogen">neutrale Druckbogen</span>]] in einem fünften Druckgang mit den übersetzten Texten versah. Nach dem Druckereiwechsel von [[Grafischer Betrieb Röderdruck|Leipzig]] nach [[Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden, Stammbetrieb|Dresden]] wurden die Overlays für die letzten sechs ungarischen Ausgaben wieder dazu verwendet, die fremdsprachigen Texte bereits bei der Seitenmontage einzukopieren. Ab 1976 dann wurden Lettering-Overlays auch für die deutschen [[#Heft|<span title="Heft">Hefte</span>]] angefertigt, während parallel dazu weiterhin Overlays für die [[Auslandsausgaben Abrafaxe - Ungarn#Heftreihe Mozaik 1976-1990|ungarischen]] und später ebenso für die [[Auslandsausgaben Abrafaxe - Indien#Heftreihe Mosaic|indischen Auslandsausgaben]] entstanden. Ab dieser Zeit wurden also nicht nur die fremssprachigen, sondern auch die deutschen Texte während der Seitenmontage in die entsprechenden Schwarz-Auszüge einkopiert. Seit 1995 erfolgt das Einmontieren der Texte in der ''Mosaik''-Redaktion auf Basis digitaler Lettering-Overlays.
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Für das ''Mosaik'' wurden Lettering-Overlays auf Basis von [[#Blauandruck|<span title="Blauandruck">Blauandrucken</span>]] angefertigt, indem man die zuvor aus den [[#Textbogen|<span title="Textbogen">Textbogen</span>]] ausgeschnittenen Textblöcke an den vorgesehenen Stellen in die Andrucke einklebte. Lettering-Overlays wurden bis 1975 ausschließlich für [[Auslandsausgaben Digedags|Auslandsausgaben]] genutzt. Allerdings wurden die fremdsprachigen Texte noch nicht bei der Seitenmontage einkopiert, sondern man stellte anhand der Overlays gesonderte [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] her, mit denen man zuvor angefertigte [[#neutraler Druckbogen|<span title="neutraler Druckbogen">neutrale Druckbogen</span>]] in einem fünften Druckgang mit den übersetzten Texten versah. Erst ab 1976 wurden auch für deutsche [[#Heft|<span title="Heft">Hefte</span>]] Lettering-Overlays angefertigt. Parallel dazu entstanden zudem Overlays für die [[Auslandsausgaben Abrafaxe - Ungarn#Heftreihe Mozaik 1976-1990|ungarischen]] und später ebenso für die [[Auslandsausgaben Abrafaxe - Indien#Heftreihe Mosaic|indischen Auslandsausgaben]]. Erst ab dieser Zeit nutzte man die Lettering-Overlays, um mit Hilfe davon hergestellter Positivfilme während der Seitenmontage den Textteil in die Schwarz-Auszüge für die deutschen und ausländischen Ausgaben einzukopieren. Heute erfolgt das Einmontieren der Texte in der ''Mosaik''-Redaktion auf Basis digitaler Lettering-Overlays.
===Lithografie===
===Lithografie===
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===Makulatur===
===Makulatur===
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Der Begriff ''Makulatur'' geht auf das lateinische Wort ''maculatura'' ("das Befleckte") zurück und beschreibt [[#Bedruckstoff|<span title="Bedruckstoff">Bedruckstoff</span>]]<nowiki>abfälle</nowiki>. Beim [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] fällt ein großer Teil der Makulatur beim [[#Andruck|<span title="Andruck">Andruck</span>]] der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] an, da sich hierbei zunächst durch Emulgieren das [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]]-[[#Feuchtmittel|<span title="Feuchtmittel">Feuchtmittel</span>]]-Gleichgewicht einstellen muss. Sofern [[#Druckfehler|<span title="Druckfehler">Druckfehler</span>]] auftreten, können die entsprechenden [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]] ebenfalls als Makulatur aussortiert werden. Darüber hinaus fällt Makulatur auch beim [[#Zuschnitt|<span title="Zuschnitt">Zuschnitt</span>]] von Druckbogen und beim [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">Randbeschnitt</span>]] von [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblöcken</span>]] und [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschuren</span>]] an. Teile der Makulatur wurden früher als nicht sichtbare Teile von [[#Buch|<span title="Buch">Büchern</span>]] wie Hinterklebungen und dergleichen verwendet. Heute wird Makulatur nahezu vollständig dem Recycling zugeführt.
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Der Begriff ''Makulatur'' geht auf das lateinische Wort ''maculatura'' ("das Befleckte") zurück und beschreibt Bedruckstoffabfälle. Beim [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] fällt ein großer Teil der Makulatur beim [[#Andruck|<span title="Andruck">Andruck</span>]] der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] an, da sich hierbei zunächst durch Emulgieren das [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]]-[[#Feuchtmittel|<span title="Feuchtmittel">Feuchtmittel</span>]]-Gleichgewicht einstellen muss. Sofern [[#Druckfehler|<span title="Druckfehler">Druckfehler</span>]] auftreten, können die entsprechenden [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]] ebenfalls als Makulatur aussortiert werden. Darüber hinaus fällt Makulatur auch beim [[#Zuschnitt|<span title="Zuschnitt">Zuschnitt</span>]] von Druckbogen und beim [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">Randbeschnitt</span>]] von [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblöcken</span>]] und [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschuren</span>]] an. Teile der Makulatur wurden früher als nicht sichtbare Teile von [[#Buch|<span title="Buch">Büchern</span>]] wie Hinterklebungen und dergleichen verwendet. Heute wird Makulatur nahezu vollständig dem Recycling zugeführt.
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Bei der Produktion der ''Mosaik''-Comics wurden früher wegen der streng limitierten [[#Papier|<span title="Papier">Papier</span>]]<nowiki>kontingente</nowiki> zum Teil auch Makulatur-Bogen mit kleineren Druckfehlern für die [[#Heft|<span title="Heft">Heft</span>]]<nowiki>herstellung</nowiki> herangezogen.
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Bei der Produktion der ''Mosaik''-Comics wurden früher wegen der streng limitierten Papierkontingente zum Teil auch Makulatur-Bogen mit kleineren Druckfehlern für die [[#Heft|<span title="Heft">Heft</span>]]<nowiki>herstellung</nowiki> herangezogen.
===Marginalie===
===Marginalie===
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===Minuskel===
===Minuskel===
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Der Begriff ''Minuskel'' leitet sich vom lateinischen ''minusculus'' ("etwas kleiner") ab und ist der Fachbegriff für einen ''Kleinbuchstaben''. Für Minuskel wird auch der Terminus ''Gemeiner'' ("Gewöhnlicher") benutzt, der vorwiegend in der Druckersprache Verwendung findet. Werden in Texten ausschließlich Minuskeln benutzt, spricht man von ''Minuskelschrift'' oder ''Kleinschreibung''. Bei der [[#Majuskel|<span title="Majuskel">Großschreibung</span>]] hingegen werden [[#Majuskel|<span title="Majuskel">Majuskeln</span>]] und Minuskeln entsprechend geltender Rechtschreibregeln nebeneinander eingesetzt. Die heute verwendeten Kleinbuchstaben gehen auf die [[Karolinger|karolingischen]] Minuskeln zurück.
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Der Begriff ''Minuskel'' leitet sich vom lateinischen ''minusculus'' ("etwas kleiner") ab und ist der Fachbegriff für einen ''Kleinbuchstaben''. Für Minuskel wird auch der Terminus ''Gemeiner'' ("Gewöhnlicher") benutzt, der vorwiegend in der Druckersprache Verwendung findet. Werden in Texten ausschließlich Minuskeln benutzt, spricht man von ''Minuskelschrift'' oder ''Kleinschreibung''. Bei der [[#Majuskel|<span title="Majuskel">Großschreibung</span>]] hingegen werden [[#Majuskel|<span title="Majuskel">Majuskeln</span>]] und Minuskeln entsprechend geltender Rechtschreibregeln nebeneinander eingesetzt. Die heute verwendeten Kleinbuchstaben gehen auf die karolingischen Minuskeln zurück.
In ''Mosaik''-[[#Heft|<span title="Heft">Heften</span>]] wird mehrheitlich die Großschreibung angewendet. Lediglich in den meisten Ausgaben der [[Templer-Serie]] leiteten auf den Seiten 2 Pergamente in Minuskelschrift in die Hefthandlung ein. Im Hefttitel auf dem Cover wurde bislang nur für die Ausgaben [[Mosaik_194_-_Kreuz_oder_Schwert|194]], [[Mosaik_199_-_Im_Hungerturm|199]] und [[Mosaik_202_-_Die_Schlacht_bei_Legnano|202]] Kleinschreibung genutzt.
In ''Mosaik''-[[#Heft|<span title="Heft">Heften</span>]] wird mehrheitlich die Großschreibung angewendet. Lediglich in den meisten Ausgaben der [[Templer-Serie]] leiteten auf den Seiten 2 Pergamente in Minuskelschrift in die Hefthandlung ein. Im Hefttitel auf dem Cover wurde bislang nur für die Ausgaben [[Mosaik_194_-_Kreuz_oder_Schwert|194]], [[Mosaik_199_-_Im_Hungerturm|199]] und [[Mosaik_202_-_Die_Schlacht_bei_Legnano|202]] Kleinschreibung genutzt.
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===neutraler Druckbogen===
===neutraler Druckbogen===
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[[Bild:Tb_207_ung_FD.jpg|right|thumb|x200px|[[Auslandsausgaben Digedags - Ungarn|ungarisches Heft]] 1975/1. ([[Mosaik von Hannes Hegen 207 - Das Waffenlager|207]]), anteilig mit neutralem Druckbogen]]
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Als ''neutraler Druckbogen'' oder ''stummer Druckbogen'' wurde ein Zwischenprodukt bei der Herstellung von [[Auslandsausgaben Digedags|Digedags-Auslandsausgaben]] bezeichnet, bei dem es sich um einen im [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] auf einer [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogenoffsetdruck</span>]]<nowiki>maschine</nowiki> hergestellten [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]] handelte, der zwar den vollständigen Bildteil, nicht aber den Textteil des fertigen Comics enthielt. Für die Anfertigung neutraler Druckbogen wurden in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]], nachdem die [[#Druckvorlage|<span title="Druckvorlage">Druckvorlagen</span>]] für ein deutsches [[#Heft|<span title="Heft">Heft</span>]] vorbereitet waren, die Texte aus den [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilmen</span>]] heraus[[#Seitenmontage|<span title="Seitenmontage">montiert</span>]]. Dabei wurden aus den Schwarz-[[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Auszügen</span>]] die deutschen Texte, das Impressum, das Nummernoval und gegebenenfalls der Hannes-Hegen-Schriftzug, aus den Magenta-Auszügen die [[#Initiale|<span title="Initiale">Initialen</span>]] sowie aus den jeweils betroffenen Farbauszügen der ''Mosaik''-Schriftzug entfernt. Schließlich fertigte man auf Basis so veränderter [[#Druckfilm|<span title="Druckfilm">Druckfilme</span>]] neue [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] an, mit denen nach dem Druck des deutschen Heftes die neutralen Druckbogen in vorab festgelegter Stückzahl hergestellt wurden. In einem weiteren Arbeitsschritt wurden auf Basis von [[#Lettering-Overlay|<span title="Lettering-Overlay">Lettering-Overlays</span>]] weitere Druckplatten hergestellt, die dann ausschließlich die übersetzten Texte, ein auf den ausländischen Lizenznehmer zugeschnittenes Impressum, den fremdsprachigen ''Mosaik''-Schriftzug und ein neues Nummernoval enthielten. Mit diesen Druckplatten wurden danach in einem fünften Druckgang die Druckbogen für die Auslandsausgaben vervollständigt. Dabei druckte man in den meisten Fällen nur mit schwarzer [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]], lediglich im Falle der Hefte für die [[Auslandsausgaben Digedags - Niederlande/Belgien|Niederlande]] wurde ein zusätzliches Druckwerk genutzt, um den magentafarbenen Schriftzug ''Dig en Dag op stap'' aufzubringen. Restbestände an neutralen Druckbogen wurden zu einem späteren Zeitpunkt dazu verwendet, um die Hefte der [[Schwarze Serie|schwarzen Serie]] herzustellen. Dazu wurden jedoch keine Lettering-Overlays genutzt, sondern man montierte aus deutschen Druckfilmen für den Schwarz-Anteil jetzt den Bildteil heraus und fügte aus den Magenta-Auszügen die Initialen und den ''Mosaik''-Schriftzug ein.
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Als ''neutrale Druckbogen'' oder ''stumme Druckbogen'' wurden Zwischenprodukte bei der Herstellung von [[Auslandsausgaben Digedags|Digedags-Auslandsausgaben]] bezeichnet, die von Mitte 1969 bis Mitte 1975 Verwendung fanden. Bei einem neutralen Druckbogen handelte es sich um einen im [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] auf einer [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogenoffsetdruck</span>]]<nowiki>maschine</nowiki> hergestellten [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]], der zwar den vollständigen Bildteil, nicht aber den Textteil des fertigen Comics enthielt. Für die Anfertigung neutraler Druckbogen wurden in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]], nachdem die [[#Druckvorlage|<span title="Druckvorlage">Druckvorlagen</span>]] für ein deutsches [[#Heft|<span title="Heft">Heft</span>]] vorbereitet waren, die Texte aus den [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilmen</span>]] heraus[[#Seitenmontage|<span title="Seitenmontage">montiert</span>]]. Dabei wurden aus den Schwarz-[[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Auszügen</span>]] die deutschen Texte, das Impressum, das Nummernoval und gegebenenfalls der Hannes-Hegen-Schriftzug und aus den Magenta-Auszügen die [[#Initiale|<span title="Initiale">Initialen</span>]] sowie der ''Mosaik''-Schriftzug entfernt. Eine Ausnahme stellte diesbezüglich das Heft [[Mosaik von Hannes Hegen 198 - Der stärkste Mann der Welt|198]] dar, da zur Beseitigung seines orangefarbenen ''MOSAIK''-Ovals nicht nur der Magenta-, sondern auch der Gelb-Auszug bearbeitet werden musste. Schließlich fertigte man auf Basis so veränderter [[#Druckfilm|<span title="Druckfilm">Druckfilme</span>]] neue [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] an, mit denen nach dem Druck der deutschen Hefte die neutralen Druckbogen in vorab festgelegter Stückzahl hergestellt wurden. Erst in einem späteren Arbeitsschritt wurden die neutralen Druckbogen mit den übersetzten Texten versehen. Dazu stellte man zwischen 1969 und 1972 für die [[Auslandsausgaben Digedags - Niederlande/Belgien|niederländischen Hefte]] zunächst noch Druckplatten für zwei [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] her. So entstanden zum einen auf Basis von [[#Lettering-Overlay|<span title="Lettering-Overlay">Lettering-Overlays</span>]] Druckplatten für den Schwarz-Anteil, die dann ausschließlich die übersetzten Texte, ein auf den ausländischen Lizenznehmer zugeschnittenes Impressum und ein neues Nummernoval enthielten. Zum anderen fertigte man für die Titelseiten Magenta-Druckplatten an, mit denen ausschliesslich der Schriftzug ''DIG EN DAG OP STAP'' aufgebracht werden konnte. In einem fünften und sechsten Druckgang mit jeweils einem Druckwerk wurden dann die neutralen Druckbögen zu fertigen Rohbogen für die niederländischen Ausgaben vervollständigt. Für die [[Auslandsausgaben Digedags - Jugoslawien|jügoslawischen]] und [[Auslandsausgaben Digedags - Ungarn|ungarischen Hefte]], die zwischen 1971 und 1975 entstanden, vereinfachte man dieses Verfahren, indem man den neuen Schriftzug ''MOZAIK'' nun ebenfalls in den Schwarz-Anteil hineinkopierte, wodurch nur noch ein zusätzlicher Druckgang nötig wurde, um die neutralen Druckbogen zu vervollständigen. Restbestände an neutralen Druckbogen wurden zu einem späteren Zeitpunkt dazu verwendet, weitere deutsche Ausgaben herzustellen. Anfangs entstanden so die Hefte der [[Schwarze Serie|schwarzen Serie]]. Hierzu wurden jedoch keine Lettering-Overlays genutzt, sondern man montierte aus deutschen Druckfilmen für den Schwarz-Anteil jetzt den Bildteil heraus und fügte aus den Magenta-Auszügen die Initialen und den ''Mosaik''-Schriftzug ein. Sofern nach 1972 noch Restbestände an neutralen Druckbogen anfielen, wurde diese nach entsprechender Film-Montage mit Schwarz und Magenta zu deutschen Heften vervollständigt. Solche Hefte sind aber nur noch in Ausnahmefällen (z.B. wenn [[#Passer|<span title="Passer">Passerfehler</span>]] auftraten) als Nachdrucke identifizierbar.
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===Offsetdruck===
===Offsetdruck===
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Der ''Offsetdruck'' ist ein [[#indirekter Druck|<span title="indirekter Druck">indirektes</span>]] [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]]<nowiki>verfahren</nowiki>, bei dem das Druckbild demnach nicht direkt von der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]] auf den [[#Bedruckstoff|<span title="Bedruckstoff">Bedruckstoff</span>]] gedruckt, sondern zunächst an einen Zwischenspeicher übergeben und erst von dort auf den Bedruckstoff übertragen wird. Aus dieser Zwischenspeicherung des Druckbildes, dem kurzfristigen "Ablegen" oder "Absetzen" (engl. ''offset'') des Druckmotives auf dem [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituch</span>]], leitet sich auch der Name für das Verfahrens ab. Der Offsetdruck kann je nach [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Maschinen</span>]]<nowiki>bauweise</nowiki> als [[#Rollendruck|<span title="Rollendruck">Rollen-</span>]] oder [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogendruck</span>]] sowie als Einfarb- oder [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Mehrfarbendruck</span>]] ausgeführt werden. Der Offsetdruck ist das heute meist genutzte Druckverfahren.
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Der ''Offsetdruck'' ist ein [[#indirekter Druck|<span title="indirekter Druck">indirektes</span>]] [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]]<nowiki>verfahren</nowiki>, bei dem das Druckbild demnach nicht direkt von der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]] auf den Bedruckstoff gedruckt, sondern zunächst an einen Zwischenspeicher übergeben und erst von dort auf den Bedruckstoff übertragen wird. Aus dieser Zwischenspeicherung des Druckbildes, dem kurzfristigen "Ablegen" oder "Absetzen" (engl. ''offset'') des Druckmotives auf dem [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituch</span>]], leitet sich auch der Name für das Verfahrens ab. Der Offsetdruck kann je nach [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Maschinen</span>]]<nowiki>bauweise</nowiki> als [[#Rollendruck|<span title="Rollendruck">Rollen-</span>]] oder [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogendruck</span>]] sowie als Einfarb- oder [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Mehrfarbendruck</span>]] ausgeführt werden. Der Offsetdruck ist das heute meist genutzte Druckverfahren.
===Originalvorlage===
===Originalvorlage===
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===Paginierung===
===Paginierung===
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Mit ''Paginierung'' (vom lateinischen ''pagina'', "Seite") wird die Ausweisung der Seitenzahl, also die ''Seitennummerierung'' in Druckerzeugnissen bezeichnet. Hierbei müssen jedoch nicht alle gezählten Seiten auch eine Seitennummer zeigen. So werden beispielsweise [[#Titelei|<span title="Titelei">Titeleien</span>]] von [[#Buch|<span title="Buch">Büchern</span>]] oder Titelseiten von Zeitschriften zwar gezählt, sind jedoch nicht paginiert. Weiterhin können Druckerzeugnisse auch Seiten enthalten, die weder paginiert sind noch gezählt werden. Hierbei handelt es sich in der Regel um [[#Beihefter|<span title="Beihefter">Beihefter</span>]] wie Bildtafeln in Büchern oder die [[redaktionelle Rubrik|redaktionellen]] [[Mittelteil]]e einiger ''Mosaik''-[[#Heft|<span title="Heft">Hefte</span>]] der Jahre [[1991]] und [[1992]]. Und schließlich können Druckerzeugnisse auch zwei oder noch mehr Seitenzählungen enthalten, die durch unterschiedliche Paginierungen ausgewiesen sein können. So ist beispielsweise in den [[Liste aller Abrafaxe-Sammelbände|Abrafaxe-Sammelbänden]] der Comic-Teil mit arabischen Zahlen und der redaktionelle Anhang mit römischen Zahlen paginiert. Die Paginierung ist typografischer Bestandteil des [[#Satzspiegel|<span title="Satzspiegel">Kolumnentitels</span>]]. Paginierungen sind oft auf dem [[#Fußsteg|<span title="Fußsteg">Fußsteg</span>]] oder dem [[#Kopfsteg|<span title="Kopfsteg">Kopfsteg</span>]], seltener an anderen Stellen einer Seite zu finden. ''Mosaik''-Seiten sind auf dem Fußsteg auf Höhe des [[#Außensteg|<span title="Außensteg">Außen</span>]]<nowiki>randes</nowiki> des [[#Satzspiegel|<span title="Satzspiegel">Satzspiegels</span>]] paginiert.
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Mit ''Paginierung'' (vom lateinischen ''pagina'', "Seite") wird die Ausweisung der Seitenzahl, also die ''Seitennummerierung'' in Druckerzeugnissen bezeichnet. Hierbei müssen jedoch nicht alle gezählten Seiten auch eine Seitennummer zeigen. So werden beispielsweise [[#Titelei|<span title="Titelei">Titeleien</span>]] von [[#Buch|<span title="Buch">Büchern</span>]] oder Titelseiten von Zeitschriften zwar gezählt, sind jedoch nicht paginiert. Weiterhin können Druckerzeugnisse auch Seiten enthalten, die weder paginiert sind noch gezählt werden. Hierbei handelt es sich in der Regel um [[#Beihefter|<span title="Beihefter">Beihefter</span>]] wie Bildtafeln in Büchern oder die [[redaktionelle Rubrik|redaktionellen]] [[Mittelteil]]e einiger ''Mosaik''-[[#Heft|<span title="Heft">Hefte</span>]] der Jahre [[1991]] und [[1992]]. Und schließlich können Druckerzeugnisse auch zwei oder noch mehr Seitenzählungen enthalten, die durch unterschiedliche Paginierungen ausgewiesen sein können. So ist beispielsweise in den [[Liste aller Abrafaxe-Sammelbände|Abrafaxe-Sammelbänden]] der Comic-Teil mit arabischen Zahlen und der redaktionelle Anhang mit römischen Zahlen paginiert. Die Paginierung ist typografischer Bestandteil des [[#Satz|<span title="Satz">Kolumnentitels</span>]]. Paginierungen sind oft auf dem [[#Fußsteg|<span title="Fußsteg">Fußsteg</span>]] oder dem [[#Kopfsteg|<span title="Kopfsteg">Kopfsteg</span>]], seltener an anderen Stellen einer Seite zu finden. ''Mosaik''-Seiten sind auf dem Fußsteg auf Höhe des [[#Außensteg|<span title="Außensteg">Außen</span>]]<nowiki>randes</nowiki> des [[#Satzspiegel|<span title="Satzspiegel">Satzspiegels</span>]] paginiert.
Ein Vorläufer der Seitennummerierung oder Paginierung war die ''Blattnummerierung'' oder ''Foliierung'' (vom lateinischen ''folium'', "Blatt"), die bis ins 16. Jahrhundert hinein für Bücher und Handschriften verwendet wurde. Um in solchen Fällen die Vorder- und Rückseite ein und desselben Blattes unterscheiden zu können, werden heute die Begriffe [[#Recto|<span title="Recto">''Recto''</span>]] und [[#Verso|<span title="Verso">''Verso''</span>]] genutzt.
Ein Vorläufer der Seitennummerierung oder Paginierung war die ''Blattnummerierung'' oder ''Foliierung'' (vom lateinischen ''folium'', "Blatt"), die bis ins 16. Jahrhundert hinein für Bücher und Handschriften verwendet wurde. Um in solchen Fällen die Vorder- und Rückseite ein und desselben Blattes unterscheiden zu können, werden heute die Begriffe [[#Recto|<span title="Recto">''Recto''</span>]] und [[#Verso|<span title="Verso">''Verso''</span>]] genutzt.
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===Papier===
 
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Der Begriff ''Papier'' entwickelte sich aus dem lateinischen Wort ''papyrus'', welches wiederum auf das altgriechische πάπυρος (''pápyros'', "Papyrusstaude") zurückgeht. Papier wurde etwa um die Zeitenwende in China erfunden. Das Wissen um seine Herstellung gelangte über den indischen und arabischen Kulturkreis schließlich etwa im 11. Jahrhundert nach Europa. Hier löste das Papier nach und nach ältere Schriftträger wie Pergament ab und findet seit der Erfindung des [[#Buchdruck|<span title="Buchdruck">Buchdrucks</span>]] auch als hauptsächlichster [[#Bedruckstoff|<span title="Bedruckstoff">Bedruckstoff</span>]] Einsatz. Papier wurde lange Zeit aus Lumpen hergestellt und manuell geschöpft, bis die Papierherstellung ab dem Beginn des 18. Jahrhunderts sukzessive auf Holz und andere pflanzliche Faserlieferanten ausgerichtet und industrialisiert wurde. Heute wird Papier auf großen, kontinuierlich arbeitenden Papiermaschinen produziert.
 
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Im Holz, wie auch in anderen Pflanzen, bestehen nur die Zellwände aus Cellulose, wodurch die Gestalt der Zellen die Form der gewonnenen Fasern bestimmt. Daher werden für die Fasergewinnung vornehmlich Nadelhölzer (überwiegend Fichten- und Kiefernarten) mit ihren längeren, mehr Festigkeit liefernden Faser herangezogen und nur in geringem Umfang schnellwachsende Laubhölzer (wie Pappeln, Buchen, Birken oder Eukalyptus) mit ihren deutlich kürzeren Fasern genutzt. Für die Gewinnung der Fasern aus dem Holz können verschiedene Verfahren zum Einsatz kommen, die die Cellulose unterschiedlich stark von ihren Begleitstoffen im Holz (Hemicellulose, Lignin, Harze, Mineralien) befreien. Nach dem in den Fasern verbleibenden Restgehalt an Lignin unterscheidet man später zwischen [[#holzhaltiges Papier|<span title="holzhaltiges Papier">holzhaltigem</span>]] und [[#holzfreies Papier|<span title="holzfreies Papier">holzfreiem Papier</span>]]. Anschließend werden die gewonnenen Rohfasern gebleicht und danach, um sie für die Papierherstellung nutzen zu können, als wässriger Brei gemahlen, wodurch sie vollständig vereinzelt und zum Teil auch zerkleinert werden. Auch Altpapier wird als Faserlieferant genutzt, das zuvor jedoch erst von [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]]<nowiki>resten</nowiki> und anderen Verunreinigungen befreit werden muss. Da durch die damit verbundenen chemischen Prozesse und das anschließende Mahlen die rezyklierten Fasern zunehmend zerstört werden, können aus Altpapier gewonnene Fasern meist nur anteilig hinzugegeben werden. Papiere mit den höchsten Altfaseranteilen werden vornehmlich für kurzlebige Druckerzeugnisse wie Tageszeitungen und Versandhauskataloge eingesetzt.
 
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Der gemahlene Faserbrei wird anschließend zu einer stark verdünnten Flotte aufgearbeitet (1% Faseranteil), die zudem Zusatzstoffe wie beispielsweise Dispergiermittel, Verdicker und Entschäumer enthält. Für bestimmte Zwecke werden der Flotte auch Farbstoffe, Nassfestmittel oder optische Aufheller zugesetzt. In der Papiermaschine wird die Flotte kontinuierlich auf ein angetriebenes Siebband gegossen, wodurch die Blattbildung erfolgt. Häufig enthält die Flotte auch feinkörnige Füllstoffe wie beispielsweise Kaolin, Kreide oder Titanweiß, die sich in die Lücken zwischen den Fasern einlagern und so zur Glättung der Papieroberfläche beitragen, aber auch die mechanischen und optischen Eigenschaften des Papiers verbessern. Ein weiterer wesentlicher Prozessschritt der Papierherstellung ist die Leimung. Diese dient der weiteren Glättung und der Imprägnierung der Papieroberfläche. Dadurch wird erreicht, dass Tinte oder Druckfarbe später nicht verläuft. Die Leimung wird heute meist mit Stärke, Celluloseethern oder vollsynthetischen Polymeren vorgenommen. Dabei kann das Leimungsmittel bereits in der Flotte enthalten sein (Masseleimung) oder nachträglich aufgetragen werden (Oberflächenleimung). Nach der nassen Blattbildung wird das entstehende Papier durch Press- und thermische Prozesse getrocknet. Für bestimmte Anwendungen kann es danach noch mit einem Papierstrich versehen werden, weshalb zwischen [[#ungestrichenes Papier|<span title="ungestrichenes Papier">ungestrichenem</span>]] und [[#gestrichenes Papier|<span title="gestrichenes Papier">gestrichenem Papier</span>]] unterschieden wird. Danach wird die Papierbahn in der Regel durch ein System von beheizten Presswalzen (Kalander) geführt und so abschließend kompaktiert sowie geglättet (satiniert). Die Satinierung kann glänzend oder matt ausgeführt werden. Am Ende der Papiermaschine wird die Bahn schließlich aufgerollt. Die erhaltenen Großrollen werden mit geeignetem Equipment kommissioniert und in [[#Rollendruck|<span title="Rollendruck">Rollen-</span>]] oder [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogenform</span>]] an Druckereien geliefert. Nach dem [[#flächenbezogene Masse|<span title="flächenbezogene Masse">Flächengewicht</span>]] des erhaltenen Produkts (gemessen in g/m²) unterscheidet man zwischen ''Papier'', ''Karton'' oder ''Pappe''.
 
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Papier ist nur scheinbar ein homogenes Material. Bedingt durch die einseitige Entwässerung bei der Blattbildung können insbesondere bei ungestrichenem Papier die glattere [[#Schönseite|<span title="Schönseite">Schönseite</span>]] und die rauere [[#Siebseite|<span title="Siebseite">Siebseite</span>]] unterschieden werden. Außerdem führt die bevorzugte Orientierung der Fasern in Maschinenlaufrichtung bei der Blattbildung dazu, dass die Reißfestigkeit von Papier in Maschinenlaufrichtung höher ist als in Querrichtung.
 
===Passer===
===Passer===
[[Datei:Passerfehler 9-77.jpg|thumb|right|x200px|Passerfehler auf dem Titel von Heft [[Mosaik 9/77 - Die italienische Komödie|9/1977]]]]
[[Datei:Passerfehler 9-77.jpg|thumb|right|x200px|Passerfehler auf dem Titel von Heft [[Mosaik 9/77 - Die italienische Komödie|9/1977]]]]
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Als ''Passer'' wird beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Mehrfarbendruck</span>]] die Passgenauigkeit oder das Übereinanderpassen der mit den einzelnen [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] erhaltenen Druckbilder, also das [[#Stand|<span title="Stand">stand</span>]]<nowiki>gerechte</nowiki> Drucken in mehreren aufeinander folgenden Druckgängen bezeichnet. Passerfehler können zu Unschärfen, Farbverschiebungen und [[#Blitzer|<span title="Blitzer">Blitzern</span>]] führen und haben ihre Ursache beispielsweise in Ungenauigkeiten bei der Anlage der Bogen im [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogendruck</span>]], in an der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] vorgenommenen Geschwindigkeitsänderungen oder in während der Lagerung oder während des Drucks veränderten [[#Papier|<span title="Papier">Papier</span>]]<nowiki>eigenschaften</nowiki>. Während des [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdrucks</span>]] orientieren sich Drucker an bestimmten Druckmarken wie dem Passerkreuz und dem Farbkontrollstreifen, wenn sie den Passer einregeln.
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Als ''Passer'' wird beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Mehrfarbendruck</span>]] die Passgenauigkeit oder das Übereinanderpassen der mit den einzelnen [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] erhaltenen Druckbilder, also das [[#Stand|<span title="Stand">stand</span>]]<nowiki>gerechte</nowiki> Drucken in mehreren aufeinander folgenden Druckgängen bezeichnet. Passerfehler können zu Unschärfen, Farbverschiebungen und [[#Blitzer|<span title="Blitzer">Blitzern</span>]] führen und haben ihre Ursache beispielsweise in Ungenauigkeiten bei der Anlage der Bogen im [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogendruck</span>]], in an der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] vorgenommenen Geschwindigkeitsänderungen oder in während der Lagerung oder während des Drucks veränderten Papiereigenschaften. Während des [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdrucks</span>]] orientieren sich Drucker an bestimmten Druckmarken wie dem Passerkreuz und dem Farbkontrollstreifen, wenn sie den Passer einregeln.
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Gelegentlich wird der Begriff ''Passer'' auch synonym für die [[#Register|<span title="Register">Registerhaltigkeit</span>]] verwendet, die jedoch das genaue Übereinanderpassen von [[#Schöndruck|<span title="Schöndruck">Schön-</span>]] und [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdruck</span>]] eines [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogens</span>]] beschreibt.
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===Plattenkopierer===
===Plattenkopierer===
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===Plattenzylinder===
===Plattenzylinder===
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Der ''Plattenzylinder'' oder ''Druckplattenzylinder'' ist ein rollenförmiges Maschinenteil in vielen [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschinen</span>]], auf das eine [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]] aufgespannt wird. Zu diesem Zweck besitzt der aus Stahl gefertigte Zylinder einen Plattenspannkanal, in dem mittels Spannschienen die Druckplatte fixiert werden kann. Zur möglichst genauen Einpassung in den Plattenspannkanal sind Druckplatten in der Regel mit U-förmigen Ausstanzungen an den Spannkanten versehen, die beim Aufspannen der Platte auf den Plattenzylinder über die Passbolzen der gelösten Spannschienen geschoben werden. Beim [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] als [[#indirekter Druck|<span title="indirekter Druck">indirekten</span>]] [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]] sitzen am Plattenzylinder das [[#Feuchtmittel|<span title="Feuchtmittel">Feucht</span>]]<nowiki>werk</nowiki> und das [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Farb</span>]]<nowiki>werk</nowiki>, denen gegenüber sich der [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituchzylinder</span>]] als Druckbildspeicher befindet. Der Plattenzylinder kann im Druckwerk axial und radial verschoben werden, was dazu genutzt wird, beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] den [[#Passer|<span title="Passer">Passer</span>]] und beim [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdruck</span>]] die [[#Register|<span title="Register">Registerhaltigkeit</span>]] einzuregeln.
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Der ''Plattenzylinder'' oder ''Druckplattenzylinder'' ist ein rollenförmiges Maschinenteil in vielen [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschinen</span>]], auf das eine [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]] aufgespannt wird. Zu diesem Zweck besitzt der aus Stahl gefertigte Zylinder einen Plattenspannkanal, in dem mittels Spannschienen die Druckplatte fixiert werden kann. Zur möglichst genauen Einpassung in den Plattenspannkanal sind Druckplatten in der Regel mit U-förmigen Ausstanzungen an den Spannkanten versehen, die beim Aufspannen der Platte auf den Plattenzylinder über die Passbolzen der gelösten Spannschienen geschoben werden. Beim [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] als [[#indirekter Druck|<span title="indirekter Druck">indirekten</span>]] [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]] sitzen am Plattenzylinder das [[#Feuchtmittel|<span title="Feuchtmittel">Feucht</span>]]<nowiki>werk</nowiki> und das [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Farb</span>]]<nowiki>werk</nowiki>, denen gegenüber sich der [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituchzylinder</span>]] als Druckbildspeicher befindet. Der Plattenzylinder kann im Druckwerk axial und radial verschoben werden, was beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] dazu genutzt wird, den [[#Passer|<span title="Passer">Passer</span>]] einzuregeln.  
===Positivfilm===
===Positivfilm===
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[[Datei:476 vorschau 3.jpg|thumb|right|x200px|digitale Proofs zum Heft [[Mosaik 476 - Die ewige Baustelle|476]], ineinander gelegt]]
[[Datei:476 vorschau 3.jpg|thumb|right|x200px|digitale Proofs zum Heft [[Mosaik 476 - Die ewige Baustelle|476]], ineinander gelegt]]
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Mit dem Begriff ''Proof'' (engl. "Beweis, Beleg") werden vorab erstellte Simulationen des späteren Druckergebnisses bezeichnet. Nach der Art der Ausgabe eines Proofs unterscheidet man zwischen einem ''Soft-Proof'' (Darstellung am Computermonitor) und einem ''Hard-Proof'' (Darstellung auf papierartigem Trägermaterial). Nach ihrem Zweck wird zwischen einem ''Stand-Proof'' und einem ''Kontakt-Proof'' unterschieden. Sofern ein [[#Stand|<span title="Stand">Stand</span>]]-Proof nur die Aufteilung einer Seite wiedergibt, wird er auch als ''Layout-Proof'' bezeichnet. Gibt ein Stand-Proof hingegen die Aufteilung des [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogens</span>]] wieder, wird auch der Begriff ''Form-Proof'' verwendet. Da Stand-Proofs in der Regel nicht farbverbindlich sind, können sie auch verkleinert, schwarz-weiß und, sofern sie als Hard-Proof vorliegen sollen, auf herkömmlichen Bürodruckern ausgegeben werden. Für den Stand-Proof wird zum Teil auch noch der Begriff [[#Blaupause|<span title="Blaupause">Blaupause</span>]] verwendet. Kontakt-Proofs hingegen nehmen das [[#Druckraster|<span title="Druckraster">gerasterte</span>]] Druckbild in allen Einzelheiten vorweg und werden auch als ''farbverbindliche Proofs'' bezeichnet. Farbverbindliche oder Kontakt-Proofs wurden früher in Form von ''analogen Proofs'' hergestellt. Dafür war das Vorhandensein von [[#Druckfilm|<span title="Druckfilm">Druckfilmen</span>]] Voraussetzung. Zunächst wurde ein spezielles Proof-Papier mit einer dünnen lichtempfindlichen Polymerfolie beschichtet und in einem [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Kontaktkopiergerät">Kontaktkopiergerät</span>]] oder einem [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Kontaktkopiergerät">Kopierrahmen</span>]] anhand eines [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">positiven</span>]] Druckfilms mit UV-Licht [[#Belichtung|<span title="Belichtung">belichtet</span>]]. In den belichteten Bereichen wurde die Folie gehärtet, in den unbelichteten Bereichen blieb die Folie klebrig. Im folgenden Arbeitsschritt wurde das dem bei der Belichtung verwendeten [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszug</span>]] entsprechende Farbpigment aufgetragen. Dieser Auftrag konnte früher mit feinkörnigem Pudertoner (Pigmentpulver) oder später mit vorgefertigten Farbfolien erfolgen. In den klebrigen Bereichen der Proof-Folie blieben dann entweder das Farbpuder oder Teile der Farbfolie haften. Diese Arbeitsschritte wurden danach für die übrigen Farbauszüge wiederholt, wobei abweichend zum späteren Fortdruck der Schwarz-Anteil des Druckbildes nicht zu allererst, sondern zum Schluss aufgetragen werden musste, damit die Tiefenzeichnung erhalten blieb. Abschließend wurde eine letzte Polymerschicht aufgetragen und ohne Druckfilm mit UV-Licht bestrahlt, wodurch die gesamte Schicht gehärtet und stabilisiert wurde. Seit der Ablösung der Druckfilme durch die Direktbelichtung der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] (''Computer to Plate'') werden farbverbindliche oder Kontakt-Proofs in Form von ''digitalen Proofs'' hergestellt. Digitale Proofs werden mit speziellen [[#Digitaldruck|<span title="Digitaldruck">Proof-Druckern</span>]] angefertigt. Hierbei kamen früher Thermosublimationsdrucker zum Einsatz, während heute fast ausschließlich Tintenstrahldrucker genutzt werden. Im Unterschied zu analogen Proofs können digitale Proofs auf demselben [[#Papier|<span title="Papier">Papier</span>]] erstellt werden, das später auch für den Fortdruck genutzt wird. Das Proof-Verfahren hat in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] die Anfertigung von [[#Andruck|<span title="Andruck">Andrucken</span>]] abgelöst. Sofern Hard-Proofs der [[#Druckfreigabe|<span title="Druckfreigabe">Druckfreigabe</span>]] dienen, werden sie gelegentlich auch als [[#Druckfahne|<span title="Druckfahne">Druckfahnen</span>]] bezeichnet. Ist für den Fortdruck heute noch eine [[#Andruckskala|<span title="Andruckskala">Farbskala</span>]] nötig, wird diese [[#Druckvorlage|<span title="Druckvorlage">Druckvorlage</span>]] ebenfalls im Proof-Verfahren hergestellt.
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Mit dem Begriff ''Proof'' (engl. "Beweis, Beleg") werden vorab erstellte Simulationen des späteren Druckergebnisses bezeichnet. Nach der Art der Ausgabe eines Proofs unterscheidet man zwischen einem ''Soft-Proof'' (Darstellung am Computermonitor) und einem ''Hard-Proof'' (Darstellung auf papierartigem Trägermaterial). Nach ihrem Zweck wird zwischen einem ''Stand-Proof'' und einem ''Kontakt-Proof'' unterschieden. Sofern ein [[#Stand|<span title="Stand">Stand</span>]]-Proof nur die Aufteilung einer Seite wiedergibt, wird er auch als ''Layout-Proof'' bezeichnet. Gibt ein Stand-Proof hingegen die Aufteilung des [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogens</span>]] wieder, wird auch der Begriff ''Form-Proof'' verwendet. Da Stand-Proofs in der Regel nicht farbverbindlich sind, können sie auch verkleinert, schwarz-weiß und, sofern sie als Hard-Proof vorliegen sollen, auf herkömmlichen Bürodruckern ausgegeben werden. Für den Stand-Proof wird zum Teil auch noch der Begriff [[#Blaupause|<span title="Blaupause">Blaupause</span>]] verwendet. Kontakt-Proofs hingegen nehmen das [[#Druckraster|<span title="Druckraster">gerasterte</span>]] Druckbild in allen Einzelheiten vorweg und werden auch als ''farbverbindliche Proofs'' bezeichnet. Farbverbindliche oder Kontakt-Proofs wurden früher in Form von ''analogen Proofs'' hergestellt. Dafür war das Vorhandensein von [[#Druckfilm|<span title="Druckfilm">Druckfilmen</span>]] Voraussetzung. Zunächst wurde ein spezielles Proof-Papier mit einer dünnen lichtempfindlichen Polymerfolie beschichtet und in einem [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Kontaktkopiergerät">Kontaktkopiergerät</span>]] oder einem [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Kontaktkopiergerät">Kopierrahmen</span>]] anhand eines [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">positiven</span>]] Druckfilms mit UV-Licht [[#Belichtung|<span title="Belichtung">belichtet</span>]]. In den belichteten Bereichen wurde die Folie gehärtet, in den unbelichteten Bereichen blieb die Folie klebrig. Im folgenden Arbeitsschritt wurde das dem bei der Belichtung verwendeten [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszug</span>]] entsprechende Farbpigment aufgetragen. Dieser Auftrag konnte früher mit feinkörnigem Pudertoner (Pigmentpulver) oder später mit vorgefertigten Farbfolien erfolgen. In den klebrigen Bereichen der Proof-Folie blieben dann entweder das Farbpuder oder Teile der Farbfolie haften. Diese Arbeitsschritte wurden danach für die übrigen Farbauszüge wiederholt, wobei abweichend zum späteren Fortdruck der Schwarz-Anteil des Druckbildes nicht zu allererst, sondern zum Schluss aufgetragen werden musste, damit die Tiefenzeichnung erhalten blieb. Abschließend wurde eine letzte Polymerschicht aufgetragen und ohne Druckfilm mit UV-Licht bestrahlt, wodurch die gesamte Schicht gehärtet und stabilisiert wurde. Seit der Ablösung der Druckfilme durch die Direktbelichtung der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] (''Computer to Plate'') werden farbverbindliche oder Kontakt-Proofs in Form von ''digitalen Proofs'' hergestellt. Digitale Proofs werden mit speziellen [[#Digitaldruck|<span title="Digitaldruck">Proof-Druckern</span>]] angefertigt. Hierbei kamen früher Thermosublimationsdrucker zum Einsatz, während heute fast ausschließlich Tintenstrahldrucker genutzt werden. Im Unterschied zu analogen Proofs können digitale Proofs auf demselben Papier erstellt werden, das später auch für den Fortdruck genutzt wird. Das Proof-Verfahren hat in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] die Anfertigung von [[#Andruck|<span title="Andruck">Andrucken</span>]] abgelöst. Sofern Hard-Proofs der [[#Druckfreigabe|<span title="Druckfreigabe">Druckfreigabe</span>]] dienen, werden sie gelegentlich auch als [[#Druckfahne|<span title="Druckfahne">Druckfahnen</span>]] bezeichnet. Ist für den Fortdruck heute noch eine [[#Andruckskala|<span title="Andruckskala">Farbskala</span>]] nötig, wird diese [[#Druckvorlage|<span title="Druckvorlage">Druckvorlage</span>]] ebenfalls im Proof-Verfahren hergestellt.
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Der Begriff ''Recto'' (vom lateinischen ''rectus'', "aufrecht, gerade, richtig") stammt ursprünglich aus der Papyrologie und bezeichnet hier die beschriebene, innen liegende Vorderseite einer Papyrusrolle. Heute wird dieser Begriff auch für die Vorderseiten von Pergamenten, Gemälden und Banknoten sowie für bestimmte Buch- und Heftseiten benutzt. In [[#Buch|<span title="Buch">Büchern</span>]] und [[#Heft|<span title="Heft">Heften</span>]] ist jede rechtsläufige Seite ein Recto. Da Bücher und Handschriften bis ins 16. Jahrhundert hinein noch blattnummeriert, also [[#Paginierung|<span title="Foliierung">foliiert</span>]] (vom lateinischen ''folium'', "Blatt") waren, wird heute beispielsweise die Vorderseite des Blattes 24 mit f. 24<sup>r</sup> oder f. 24<sup>a</sup> (sprich: "folio 24 recto") bezeichnet. In modernen seitennummerierten, also [[#Paginierung|<span title="Paginierung">paginierten</span>]] Büchern und Heften sind ausschließlich Seiten mit ungerader Seitenzahl ein Recto und können beispielsweise mit 5<sup>r</sup> (sprich: "5 recto" oder "das Recto 5") bezeichnet werden. Nur bei einfachen Druckerzeugnissen wie ungefalzten [[#Beilage|<span title="Beilage">Einlegern</span>]] wird die Seite, die im [[#Schöndruck|<span title="Schöndruck">Schöndruck</span>]] hergestellt wird, also auf der Ober- oder Vorderseite des [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogens</span>]] liegt, auch immer zum Recto im Produkt. Bei komplexeren Druckerzeugnissen können, bedingt durch das [[#Ausschießen|<span title="Ausschießen">Ausschießen</span>]] und [[#Falzen|<span title="Falzen">Falzen</span>]], auch im [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdruck</span>]] hergestellte, also auf der Unter- oder Rückseite des Druckbogens liegende Seiten zu einem Recto im Produkt werden. Dennoch wird in der Typografie der Begriff ''Schöndruck'' gelegentlich synonym für ''Recto'' verwendet. Das Gegenteil von Recto ist [[#Verso|<span title="Verso">Verso</span>]].
Der Begriff ''Recto'' (vom lateinischen ''rectus'', "aufrecht, gerade, richtig") stammt ursprünglich aus der Papyrologie und bezeichnet hier die beschriebene, innen liegende Vorderseite einer Papyrusrolle. Heute wird dieser Begriff auch für die Vorderseiten von Pergamenten, Gemälden und Banknoten sowie für bestimmte Buch- und Heftseiten benutzt. In [[#Buch|<span title="Buch">Büchern</span>]] und [[#Heft|<span title="Heft">Heften</span>]] ist jede rechtsläufige Seite ein Recto. Da Bücher und Handschriften bis ins 16. Jahrhundert hinein noch blattnummeriert, also [[#Paginierung|<span title="Foliierung">foliiert</span>]] (vom lateinischen ''folium'', "Blatt") waren, wird heute beispielsweise die Vorderseite des Blattes 24 mit f. 24<sup>r</sup> oder f. 24<sup>a</sup> (sprich: "folio 24 recto") bezeichnet. In modernen seitennummerierten, also [[#Paginierung|<span title="Paginierung">paginierten</span>]] Büchern und Heften sind ausschließlich Seiten mit ungerader Seitenzahl ein Recto und können beispielsweise mit 5<sup>r</sup> (sprich: "5 recto" oder "das Recto 5") bezeichnet werden. Nur bei einfachen Druckerzeugnissen wie ungefalzten [[#Beilage|<span title="Beilage">Einlegern</span>]] wird die Seite, die im [[#Schöndruck|<span title="Schöndruck">Schöndruck</span>]] hergestellt wird, also auf der Ober- oder Vorderseite des [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogens</span>]] liegt, auch immer zum Recto im Produkt. Bei komplexeren Druckerzeugnissen können, bedingt durch das [[#Ausschießen|<span title="Ausschießen">Ausschießen</span>]] und [[#Falzen|<span title="Falzen">Falzen</span>]], auch im [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdruck</span>]] hergestellte, also auf der Unter- oder Rückseite des Druckbogens liegende Seiten zu einem Recto im Produkt werden. Dennoch wird in der Typografie der Begriff ''Schöndruck'' gelegentlich synonym für ''Recto'' verwendet. Das Gegenteil von Recto ist [[#Verso|<span title="Verso">Verso</span>]].
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===Register===
 
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Mit ''Register'' wird ein Raster bezeichnet, das die grundlegende Aufteilung der zu druckenden Seiten eines Druckerzeugnisses vorgibt. Das Register dokumentiert die Position und Größe des [[#Satzspiegel|<span title="Satzspiegel">Satzspiegels</span>]], die Anzahl und Breite der Spalten, die Zeilenhöhe, den Zeilenabstand, die Zeilenlänge, die Position der [[#Paginierung|<span title="Paginierung">Seitenzahl</span>]], die Breite der [[#Steg|<span title="Steg">Stege</span>]] und ähnliche Charakteristika. Der [[#Stand|<span title="Stand">Stand</span>]] einzelner Druckelemente (Textblöcke, Bilder) wird am Register ausgerichtet und durch [[#Standbogen|<span title="Standbogen">Standbogen</span>]] festgeschrieben, die bei der [[#Seitenmontage|<span title="Seitenmontage">Seiten-</span>]] und [[#Bogenmontage|<span title="Bogenmontage">Bogenmontage</span>]] als Vorgabe dienen. Das genaue Übereinanderpassen der Register des [[#Schöndruck|<span title="Schöndruck">Schön-</span>]] und [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdrucks</span>]] eines [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogens</span>]] wird ''Registerhaltigkeit'' genannt. Je durchscheinender der verwendete [[#Bedruckstoff|<span title="Bedruckstoff">Bedruckstoff</span>]] ist, desto wichtiger wird eine gute Registerhaltigkeit. Drucker prüfen die Registerhaltigkeit, indem sie nach dem Druck einzelne Druckbogen entnehmen und gegen das Licht halten. Gelegentlich wird für die Registerhaltigkeit auch der Begriff [[#Passer|<span title="Passer">Passer</span>]] verwendet, obwohl dieser beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Mehrfarbendruck</span>]] das genaue Übereinanderpassen der mit den einzelnen [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] erhaltenen Druckbilder nur einer Bogenseite beschreibt.
 
===Reinzeichnung===
===Reinzeichnung===
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===Retusche===
===Retusche===
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Der Begriff ''Retusche'' (vom französischen ''retouche'', "Nachbesserung", wörtlich: "nochmals berühren") beschriebt die meist manuelle Bearbeitung von Bildinformationen, um Bildfehler zu korrigieren oder unerwünschte Motivteile zu beseitigen. In der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] dienten Retuschen früher außerdem vorrangig der [[#Farbkorrektur|<span title="Farbkorrektur">Farbkorrektur</span>]]. Dazu wurden sowohl die in der [[#Reproduktionskamera|<span title="Reproduktionskamera">Reproduktionskamera</span>]] von den [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlagen</span>]] erhaltenen [[#Negativfilm|<span title="Negativfilm">Halbtonnegative</span>]] als auch die mit den Negativfilmen hergestellten [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Rasterpositive</span>]] ''retuschiert''. Die Arbeiten erforderten ein hohes Maß an Farbverständnis und Farbempfinden vom ''Retuscheur'', da sie zum einen an [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszügen</span>]] ausgeführt wurden, die als Schwarz-Weiß-Filme vorlagen, und zum anderen bedacht werden musste, dass beispielsweise Abschwächungen an Negativfilmen zu Verstärkungen im Endergebnis führten. Zudem waren Erfahrung und Fertigkeit nötig, um Retuschen so auszuführen, dass sie später im Druckerzeugnis möglichst nicht mehr als solche zu erkennen waren. Retuschen wurden je nach genutzter Methode entweder an trockenen oder an feuchten Filmen mit angequollener Gelatineschicht vorgenommen. Zur Verstärkung von Tonwerten wurde beispielsweise lasierende Farbe aufgepinselt oder aufgesprüht, Graphit mittels Wattebausch aufgetragen und anschließend mit einem Schaber oder einem Knetgummi auf die gewünschte Verstärkung abgeschwächt, mit Allschreibstiften (auf der Schichtseite des Films) oder Bleistiften (auf der Rückseite des Films) nachgezeichnet, eingefärbte dünne Gelatinefolie aufgelegt oder mit chemischen Lösungen (Quecksilberverstärker) nachgedunkelt. Zur Abschwächung von Tonwerten wurde beispielsweise mit einem Schaber die fotografische Schicht in feinsten Teilen abgetragen, mit Polierpaste eine Schichtverringerung vorgenommen oder mit chemischen Lösungen (Farmerscher Abschwächer) aufgehellt. Seit der Nutzung des [[#Maskierung|<span title="Maskierung">Maskenverfahrens</span>]] wurden Retuschen zur Farbkorrektur auf ein Minimum reduziert und beschränkten sich mit der Einführung des [[#Trommelscanner|<span title="Trommelscanner">Trommelscanners</span>]] nur noch auf die Behebung von Bildfehlern. Seit der Nutzung digitaler Originalvorlagen werden Retuschen mit geeigneten Computerprogrammen durchgeführt und können entweder bereits in der Redaktion oder erst in der Druckerei vorgenommen werden.
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Der Begriff ''Retusche'' (vom französischen ''retouche'', "Nachbesserung", wörtlich: "nochmals berühren") beschriebt die meist manuelle Bearbeitung von Bildinformationen, um Bildfehler zu korrigieren oder unerwünschte Motivteile zu beseitigen. In der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] dienten Retuschen früher außerdem vorrangig der [[#Farbkorrektur|<span title="Farbkorrektur">Farbkorrektur</span>]]. Dazu wurden sowohl die in der [[#Reproduktionskamera|<span title="Reproduktionskamera">Reproduktionskamera</span>]] von den [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlagen</span>]] erhaltenen [[#Negativfilm|<span title="Negativfilm">Halbtonnegative</span>]] als auch die mit den Negativfilmen hergestellten [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Rasterpositive</span>]] ''retuschiert''. Die Arbeiten erforderten ein hohes Maß an Farbverständnis und Farbempfinden vom ''Retuscheur'', da sie zum einen an [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszügen</span>]] ausgeführt wurden, die als Schwarz-Weiß-Filme vorlagen, und zum anderen bedacht werden musste, dass beispielsweise Abschwächungen an Negativfilmen zu Verstärkungen im Endergebnis führten. Zudem waren Erfahrung und Fertigkeit nötig, um Retuschen so auszuführen, dass sie später im Druckerzeugnis möglichst nicht mehr als solche zu erkennen waren. Retuschen wurden je nach genutzter Methode entweder an trockenen oder an feuchten Filmen mit angequollener Gelatineschicht vorgenommen. Zur Verstärkung von Tonwerten wurde beispielsweise lasierende Farben aufgepinselt oder aufgesprüht, Graphit mittels Wattebausch aufgetragen und anschließend mit einem Schaber oder einem Knetgummi auf die gewünschte Verstärkung abgeschwächt, mit Allschreibstiften (auf der Schichtseite des Films) oder Bleistiften (auf der Rückseite des Films) nachgezeichnet, eingefärbte dünne Gelatinefolie aufgelegt oder mit chemischen Lösungen (Quecksilberverstärker) nachgedunkelt. Zur Abschwächung von Tonwerten wurde beispielsweise mit einem Schaber die fotografische Schicht in feinsten Teilen abgetragen, mit Polierpaste eine Schichtverringerung vorgenommen oder mit chemischen Lösungen (Farmerscher Abschwächer) aufgehellt. Seit der Nutzung des [[#Maskierung|<span title="Maskierung">Maskenverfahrens</span>]] wurden Retuschen zur Farbkorrektur auf ein Minimum reduziert und beschränkten sich mit der Einführung des [[#Trommelscanner|<span title="Trommelscanner">Trommelscanners</span>]] nur noch auf die Behebung von Bildfehlern. Seit der Nutzung digitaler Originalvorlagen werden Retuschen mit geeigneten Computerprogrammen durchgeführt und können entweder bereits in der Redaktion oder erst in der Druckerei vorgenommen werden.  
===RGB-Farbmodell===
===RGB-Farbmodell===
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===Rollendruck===
===Rollendruck===
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Der ''Rollendruck'' oder präziser ''Rollen[[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">offsetdruck</span>]]'' ist ein Druckverfahren, bei dem der Druck auf [[#Papier|<span title="Papier">Papier</span>]]<nowiki>rollen</nowiki> erfolgt. Dabei wird die Papierbahn von einem Abwickler mit Bahnspeicher kommend durch die [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] geführt und entweder häufiger inline an eine [[#Falzen|<span title="Falzen">Falz</span>]]<nowiki>station</nowiki> übergeben oder seltener zu einzelnen [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]] abgelängt, die im Ausleger gesammelt werden. Der Rollendruck erfolgt ausschließlich simultan im [[#Schöndruck|<span title="Schöndruck">Schön-</span>]] und [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdruck</span>]]. Der Rollenoffsetdruck wird heute vorwiegend für Druckerzeugnisse in großen Auflagen genutzt. Bei kleineren Auflagen findet der [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogenoffsetdruck</span>]] Anwendung.
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Der ''Rollendruck'' oder präziser ''Rollen[[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">offsetdruck</span>]]'' ist ein Druckverfahren, bei dem der Druck auf Papierrollen erfolgt. Dabei wird die Papierbahn von einem Abwickler mit Bahnspeicher kommend durch die [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] geführt und entweder häufiger inline an eine [[#Falzen|<span title="Falzen">Falz</span>]]<nowiki>station</nowiki> übergeben oder seltener zu einzelnen [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]] abgelängt, die im Ausleger gesammelt werden. Der Rollendruck erfolgt ausschließlich simultan im [[#Schöndruck|<span title="Schöndruck">Schön-</span>]] und [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdruck</span>]]. Der Rollenoffsetdruck wird heute vorwiegend für Druckerzeugnisse in großen Auflagen genutzt. Bei kleineren Auflagen findet der [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogenoffsetdruck</span>]] Anwendung.
Für die [[#Heft|<span title="Heft">Hefte</span>]] [[Mosaik 1/76 - Das Geheimnis der Grotte|1/1976]] bis [[Mosaik 235 - Panik am Nil|235]] wurden nur die Innenseiten im Rollenoffsetdruck hergestellt. Die Hefte [[Mosaik 236 - Das Geheimnis der Pyramide|236]] bis [[Mosaik 325 - Ein fast perfekter Plan|325]] entstanden vollständig im Rollendruck. Für die Hefte [[Mosaik 326 - Jagd durch Eis und Schnee|326]] bis [[Mosaik 445 - Von Ruhm und Rum|445]] wurden zunächst wieder nur die Innenseiten im Rollendruck hergestellt. Nach einer kurzen Unterbrechung entstehen seit dem Heft [[Mosaik 450 - Im Outback|450]] erneut nur die Innenseiten im Rollenoffsetdruck.
Für die [[#Heft|<span title="Heft">Hefte</span>]] [[Mosaik 1/76 - Das Geheimnis der Grotte|1/1976]] bis [[Mosaik 235 - Panik am Nil|235]] wurden nur die Innenseiten im Rollenoffsetdruck hergestellt. Die Hefte [[Mosaik 236 - Das Geheimnis der Pyramide|236]] bis [[Mosaik 325 - Ein fast perfekter Plan|325]] entstanden vollständig im Rollendruck. Für die Hefte [[Mosaik 326 - Jagd durch Eis und Schnee|326]] bis [[Mosaik 445 - Von Ruhm und Rum|445]] wurden zunächst wieder nur die Innenseiten im Rollendruck hergestellt. Nach einer kurzen Unterbrechung entstehen seit dem Heft [[Mosaik 450 - Im Outback|450]] erneut nur die Innenseiten im Rollenoffsetdruck.
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  Datei:NL 147 1.png|thumb|right|x200px|Satzspiegel, Stege und Pagina einer Mosaik-Seite, Heft [[Mosaik 437 - Der Bote der Regenbogenschlange|437]], Seite 12
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  Datei:NL 147 1.png|thumb|right|x200px|Satzspiegel und Stege einer Mosaik-Seite, Heft [[Mosaik 437 - Der Bote der Regenbogenschlange|437]], Seite 12
  poly 480, 27, 480, 679, 500, 679, 500, 27 [[Datei:NL 147 1.png|Bundsteg]]
  poly 480, 27, 480, 679, 500, 679, 500, 27 [[Datei:NL 147 1.png|Bundsteg]]
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  poly 53, 682, 53, 714, 479, 714, 479, 682 [[Datei:NL 147 1.png|Fußsteg]]
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  poly 479, 26, 479, 681, 39, 681, 39, 26 [[Datei:NL 147 1.png|Satzspiegel]]
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Mit ''Satzspiegel'' wird die bedruckte Nutzfläche einer Seite bezeichnet, die durch vier in der Regel unbedruckte Ränder, die [[#Steg|<span title="Steg">Stege</span>]] begrenzt wird. Der Begriff Satzspiegel stammt aus dem klassischen [[#Buchdruck|<span title="Buchdruck">Buchdruck</span>]] und beschreibt technisch das mit [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] angefertigte Abbild (den Spiegel) der aus Bleilettern gesetzten Druckform (des [[#Satz|<span title="Satz">Satzes</span>]]). Aus typografischer Sicht ist der Satzspiegel das wesentliche Element der Seitenaufteilung, das nach künstlerischen Maßstäben hinsichtlich seiner Platzierung, seiner Abmaße und seiner Seitenverhältnisse so konstruiert wird, dass das Ergebnis vom Betrachter als harmonisch wahrgenommen wird. Das Resultat dieser Konstruktion wird in Form des [[#Register|<span title="Register">Registers</span>]] dokumentiert. Der Satzspiegel kann aus nur einer Spalte oder aus mehreren Spalten (Kolumnen) bestehen. Gleichzeitig wird der Begriff ''Kolumne'' auch synonym für Satzspiegel benutzt, unabhängig davon, ob dieser ein- oder mehrspaltig ist. Überschriften, Abbildungen und Fußnoten sind immer Bestandteil des Satzspiegels. Gedruckte [[#Marginalie|<span title="Marginalie">Marginalien</span>]] können, wenn sie gebündelt auftreten und umfangreicher ausfallen, als Teil des Satzspiegels arrangiert sein, werden jedoch auch, wenn sie nur vereinzelt genutzt werden und kurz ausfallen, außerhalb des Satzspiegels auf einen der Stege gedruckt. Und schließlich können auch ''Kolumnentitel'' Bestandteil von Satzspiegeln sein. ''Lebende Kolumnentitel'', die beispielsweise Kapitelüberschriften wiederholen, sich also über das gesamte Druckerzeugnis gesehen verändern (leben), sind immer Bestandteil des Satzspiegels. Sie dienen dem schnelleren Auffinden von Kapiteln und Unterkapiteln (z.B. in Sachbüchern) oder Lemmata (z.B. in Lexika) und sind entweder häufiger in der Kopfzeile oder seltener in der Fußzeile des Satzspiegels oder einer Spalte zu finden. ''Tote Kolumnentitel'', die beispielsweise nur den Buchtitel wiederholen, sich also über das gesamte Druckerzeugnis nicht verändern (tot sind), werden nicht zum Satzspiegel gezählt, befinden sich also auf einem der Stege. Die gedruckte Seitenzahl (die [[#Paginierung|<span title="Paginierung">Pagina</span>]]) ist immer Teil eines Kolumnentitels. Besteht ein toter Kolumnentitel ausschließlich aus der Pagina, wurde früher hierfür auch der Begriff ''Kolumnenziffer'' benutzt. In Comics wie dem ''Mosaik'' besteht der Satzspiegel aus den zu einem Block arrangierten [[Panel]]s und schließt gelegentlich auch Fußnoten mit ein.
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Mit ''Satzspiegel'' wird die bedruckte Nutzfläche einer Seite bezeichnet, die durch vier in der Regel unbedruckte Ränder, die [[#Steg|<span title="Steg">Stege</span>]] begrenzt wird. Der Begriff Satzspiegel stammt aus dem klassischen [[#Buchdruck|<span title="Buchdruck">Buchdruck</span>]] und beschreibt technisch das mit [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] angefertigte Abbild (den Spiegel) der aus Bleilettern gesetzten Druckform (des [[#Satz|<span title="Satz">Satzes</span>]]). Aus typografischer Sicht ist der Satzspiegel das wesentliche Element der Seitenaufteilung, das nach künstlerischen Maßstäben hinsichtlich seiner Platzierung, seiner Abmaße und seiner Seitenverhältnisse so konstruiert wird, dass das Ergebnis vom Betrachter als harmonisch wahrgenommen wird. Der Satzspiegel kann aus nur einer Spalte oder aus mehreren Spalten (Kolumnen) bestehen. Gleichzeitig wird der Begriff ''Kolumne'' auch synonym für Satzspiegel benutzt, unabhängig davon, ob dieser ein- oder mehrspaltig ist. Überschriften, Abbildungen und Fußnoten sind immer Bestandteil des Satzspiegels. Gedruckte [[#Marginalie|<span title="Marginalie">Marginalien</span>]] können, wenn sie gebündelt auftreten und umfangreicher ausfallen, als Teil des Satzspiegels arrangiert sein, werden jedoch auch, wenn sie nur vereinzelt genutzt werden und kurz ausfallen, außerhalb des Satzspiegels auf einen der Stege gedruckt. Und schließlich können auch ''Kolumnentitel'' Bestandteil von Satzspiegeln sein. ''Lebende Kolumnentitel'', die beispielsweise Kapitelüberschriften wiederholen, sich also über das gesamte Druckerzeugnis gesehen verändern (leben), sind immer Bestandteil des Satzspiegels. Sie dienen dem schnelleren Auffinden von Kapiteln und Unterkapiteln (z.B. in Sachbüchern) oder Lemmata (z.B. in Lexika) und sind entweder häufiger in der Kopfzeile oder seltener in der Fußzeile des Satzspiegels oder einer Spalte zu finden. ''Tote Kolumnentitel'', die beispielsweise nur den Buchtitel wiederholen, sich also über das gesamte Druckerzeugnis nicht verändern (tot sind), werden nicht zum Satzspiegel gezählt, befinden sich also auf einem der Stege. Die gedruckte Seitenzahl (die [[#Paginierung|<span title="Paginierung">Pagina</span>]]) ist immer Teil eines Kolumnentitels. Besteht ein toter Kolumnentitel ausschließlich aus der Pagina, wurde früher hierfür auch der Begriff ''Kolumnenziffer'' benutzt. In Comics wie dem ''Mosaik'' besteht der Satzspiegel aus den zu einem Block arrangierten [[Panel]]s und schließt gelegentlich auch Fußnoten mit ein.
Der Begriff ''Satzspiegel'' wird auch synonym für den ''Schriftspiegel'' benutzt, der das Erscheinungsbild zweier Satzspiegel auf einer aufgeschlagenen Doppelseite beschreibt. Darüber hinaus wird der Terminus ''Satzspiegel'' auch synonym für den ''Buchsatzspiegel'' verwendet, mit dem das vollständige Ordnungssystem einer aufgeschlagenen Doppelseite bezeichnet wird, welches sowohl die beiden Satzspiegel als auch die sie umgebenen Stege umfasst.
Der Begriff ''Satzspiegel'' wird auch synonym für den ''Schriftspiegel'' benutzt, der das Erscheinungsbild zweier Satzspiegel auf einer aufgeschlagenen Doppelseite beschreibt. Darüber hinaus wird der Terminus ''Satzspiegel'' auch synonym für den ''Buchsatzspiegel'' verwendet, mit dem das vollständige Ordnungssystem einer aufgeschlagenen Doppelseite bezeichnet wird, welches sowohl die beiden Satzspiegel als auch die sie umgebenen Stege umfasst.
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===Schöndruck===
===Schöndruck===
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Mit ''Schöndruck'' wird beim zweiseitigen Druck der Druckgang bezeichnet, der auf der Ober- oder Vorderseite eines [[#Papier|<span title="Papier">Papier</span>]]<nowiki>bogens</nowiki> oder einer Papierbahn erfolgt. Die Herkunft des Begriffes ''Schöndruck'' ist unklar. Weit verbreitet ist die Annahme, dass damit ursprünglich auf die glattere Oberseite eines klassisch geschöpften Papierbogens angespielt wurde, die im Vergleich zur raueren Siebseite des Bogens "schöner" war. Das Gegenteil des Schöndrucks ist der [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdruck</span>]]. Beim [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogendruck</span>]] erfolgt der Schöndruck immer vor dem Widerdruck. Dabei kann der Schöndruck als eigenständiger Maschinendurchlauf oder, sofern die [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] über ausreichend viele Druckwerke verfügt, in Kombination mit dem Widerdruck im Rahmen ein und desselben Maschinendurchlaufs erfolgen. Beim [[#Rollendruck|<span title="Rollendruck">Rollendruck</span>]] hingegen werden immer Schön- und Widerdruck im Rahmen ein und desselben Maschinendurchlaufs gedruckt und können zudem, wenn die Druckmaschine über Doppeldruckwerke verfügt, zeitgleich ausgeführt werden. Bei einfachen Druckerzeugnissen wie ungefalzten [[#Beilage|<span title="Beilage">Einlegern</span>]] entsteht im Schöndruck immer das [[#Recto|<span title="Recto">Recto</span>]] des Produktes. Bei komplexeren Druckerzeugnissen können, bedingt durch das [[#Ausschießen|<span title="Ausschießen">Ausschießen</span>]] und [[#Falzen|<span title="Falzen">Falzen</span>]] der [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]], im Schöndruck hergestellte Seiten auch zu einem [[#Verso|<span title="Verso">Verso</span>]] im Produkt werden. Dennoch wird in der Typografie der Begriff ''Schöndruck'' gelegentlich synonym für ''Recto'' verwendet.
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Mit ''Schöndruck'' wird beim zweiseitigen Druck der Druckgang bezeichnet, der auf der Ober- oder Vorderseite eines Papierbogens oder einer Papierbahn erfolgt. Die Herkunft des Begriffes ''Schöndruck'' ist unklar. Weit verbreitet ist die Annahme, dass damit ursprünglich auf die glattere Oberseite eines klassisch geschöpften Papierbogens angespielt wurde, die im Vergleich zur raueren Siebseite des Bogens "schöner" war. Das Gegenteil des Schöndrucks ist der [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdruck</span>]]. Beim [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogendruck</span>]] erfolgt der Schöndruck immer vor dem Widerdruck. Dabei kann der Schöndruck als eigenständiger Maschinendurchlauf oder, sofern die [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] über ausreichend viele Druckwerke verfügt, in Kombination mit dem Widerdruck im Rahmen ein und desselben Maschinendurchlaufs erfolgen. Beim [[#Rollendruck|<span title="Rollendruck">Rollendruck</span>]] hingegen werden immer Schön- und Widerdruck im Rahmen ein und desselben Maschinendurchlaufs gedruckt und können zudem, wenn die Druckmaschine über Doppeldruckwerke verfügt, zeitgleich ausgeführt werden. Bei einfachen Druckerzeugnissen wie ungefalzten [[#Beilage|<span title="Beilage">Einlegern</span>]] entsteht im Schöndruck immer das [[#Recto|<span title="Recto">Recto</span>]] des Produktes. Bei komplexeren Druckerzeugnissen können, bedingt durch das [[#Ausschießen|<span title="Ausschießen">Ausschießen</span>]] und [[#Falzen|<span title="Falzen">Falzen</span>]] der [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]], im Schöndruck hergestellte Seiten auch zu einem [[#Verso|<span title="Verso">Verso</span>]] im Produkt werden. Dennoch wird in der Typografie der Begriff ''Schöndruck'' gelegentlich synonym für ''Recto'' verwendet.
===Schusterjunge===
===Schusterjunge===
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===Seitenmontage===
===Seitenmontage===
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Bei der ''Seitenmontage'' in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] wird für ein herzustellendes Druckerzeugnis die Aufteilung der einzelnen Seiten festgeschrieben. Früher nutzte man für die Seitenmontage [[#Montagefilm|<span title="Montagefilm">Montagefolien</span>]] in der Größe einer Seite, auf denen man für jeden [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszug</span>]] die entsprechenden [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilme</span>]] für die einzelnen Seitenelemente (Text, Zeichnung und Foto) mittels transparenter Klebestreifen oder flüssigem Filmkleber fixierte. Um sicherzustellen, dass die Seitenaufteilung auf allen Montagefilmen identisch erfolgte, wurden die Folien mit Lochregistern versehen und bei der Montage auf dem Leuchttisch entweder eine Unterlage mit Millimetereinteilung oder ein gedruckter oder gezeichneter [[#Standbogen|<span title="Standbogen">Standbogen</span>]], der die dem [[#Register|<span title="Register">Register</span>]] folgende genaue [[#Stand|<span title="Stand">Seitenaufteilung</span>]] anzeigte, unter die Montagefolien gelegt. Von den komplettierten Montagefilmen wurden im [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Komtaktkopiergerät">Kontaktkopiergerät</span>]] [[#Negativfilm|<span title="Negativfilm">Negative</span>]] [[#Belichtung|<span title="Belichtung">belichtet</span>]], wobei Streufolien (Streulichtfolien, Diffusfolien) dafür sorgten, dass die Kanten der montierten Positivfilme und der Klebestreifen nicht übertragen wurden. Die erhaltenen Negative wurden als Kontaktkopiervorlage für Positivfilme der komplettierten Seiten genutzt. Bei komplexeren Seitenaufteilungen konnten pro Farbauszug auch zwei oder mehrere Montagefilme notwendig sein, die erst in einem späteren Arbeitsschritt zusammenkopiert wurden. Heute erfolgt die Seitenmontage meist im Hause des Auftraggebers (Redaktion) mit geeigneten Computerprogrammen. Im Falle von wenig aufwändigen Seitenmontagen konnten und können Seitenmontage und [[#Bogenmontage|<span title="Bogenmontage">Bogenmontage</span>]] auch in einem Schritt erfolgen.
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Bei der ''Seitenmontage'' in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] wird für ein herzustellendes Druckerzeugnis die Aufteilung der einzelnen Seiten festgeschrieben. Früher nutzte man für die Seitenmontage [[#Montagefilm|<span title="Montagefilm">Montagefolien</span>]] in der Größe einer Seite, auf denen man für jeden [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszug</span>]] die entsprechenden [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilme</span>]] für die einzelnen Seitenelemente (Text, Zeichnung und Foto) mittels transparenter Klebestreifen oder flüssigem Filmkleber fixierte. Um sicherzustellen, dass die Seitenaufteilung auf allen Montagefilmen identisch erfolgte, wurden die Folien mit Lochregistern versehen und bei der Montage eine Unterlage mit Millimetereinteilung oder ein gedruckter oder gezeichneter [[#Stand|<span title="Stand">Stand</span>]]<nowiki>bogen</nowiki>, der die genaue Seitenaufteilung anzeigte, unter die Montagefolien gelegt. Von den komplettierten Montagefilmen wurden im [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Komtaktkopiergerät">Kontaktkopiergerät</span>]] [[#Negativfilm|<span title="Negativfilm">Negative</span>]] [[#Belichtung|<span title="Belichtung">belichtet</span>]], wobei Streufolien (Streulichtfolien, Diffusfolien) dafür sorgten, dass die Kanten der montierten Positivfilme und der Klebestreifen nicht übertragen wurden. Die erhaltenen Negative wurden als Kontaktkopiervorlage für Positivfilme der komplettierten Seiten genutzt. Bei komplexeren Seitenaufteilungen konnten pro Farbauszug auch zwei oder mehrere Montagefilme notwendig sein, die erst in einem späteren Arbeitsschritt zusammenkopiert wurden. Heute erfolgt die Seitenmontage meist im Hause des Auftraggebers (Redaktion) mit geeigneten Computerprogrammen. Im Falle von wenig aufwändigen Seitenmontagen konnten und können Seitenmontage und [[#Bogenmontage|<span title="Bogenmontage">Bogenmontage</span>]] auch in einem Schritt erfolgen.
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Bis 1975 waren beim deutschsprachigen ''Mosaik'' komplexere Seitenmontagen wohl eher die Ausnahme. Bis dahin wurden vermutlich nur die Heftimpressen einmontiert oder einkopiert. Lediglich für die [[Auslandsausgaben Digedags|Auslandsausgaben]] waren umfangfangreichere Arbeiten nötig. So montierte man zunächst aus den jeweils betroffenen Farbauszügen sämtliche deutschen Texte heraus. Zwischen 1962 und 1967 wurden dann die als [[#Lettering-Overlay|<span title="Lettering-Overlay">Lettering-Overlays</span>]] gelieferten fremdsprachigen Texte, der ausländische ''MOSAIK''-Schriftzug, ein neues Nummernoval, das auf den ausländischen Lizenznehmer zugeschnittene Heftimpressum sowie gegebenenfalls einige veränderte Panels oder ganze Seiten in die Positivfilme einmontiert oder einkopiert und anschließend direkt die [[Auslandsausgaben Digedags - Finnland|finnischen Ausgaben]] oder das [[Auslandsausgaben Digedags - USA|englische Heft]] gedruckt. Von 1969 bis 1975 nutzte man die von den deutschen Texten befreiten Farbauszüge, um zunächst [[#neutraler Druckbogen|<span title="neutraler Druckbogen">neutrale Druckbogen</span>]] (ohne Text) in allen vier Farben herzustellen, und fügte erst durch einen fünften Druckgang die übersetzten und weiterhin als Lettering-Overlays gelieferten fremdsprachigen Texte ein. Um aus den Restbeständen an neutralen Druckbogen später weitere deutsche zu drucken, montierte man aus den Schwarzfilmen den Bildteil heraus und setzte von 1971 bis 1972/73 in den verbliebenen Textteil auch die [[#Initiale|<span title="Initiale">Initialen</span>]] und den ''MOSAIK''-Schriftzug ein, wodurch die Hefte der [[Schwarze Serie|schwarzen Serie]] entstanden. Fielen ab 1973 noch Restbestände an neutralen Druckbogen an, montierte man sowohl aus den Schwarz- aus auch aus den Magentafilmen den Bildteil heraus und fügte später mit zwei Druckwerken den schwarzen Text sowie rote Initialen und ''MOSAIK''-Schriftzüge ein, um weitere deutsche Hefte zu erhalten. Für die letzten sechs ungarischen Digedags-Hefte stellte man keine neutralen Druckbogen mehr her, sondern bediente sich wieder der klassische Seitenmontage, wie sie schon für die finnischen Ausgaben genutzt wurde. Ab 1976 wurden auch für deutsche Hefte Lettering-Overlays als [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlagen</span>]] geliefert, auf deren Basis Positivfilme angefertigt wurden. Die Seitenmontage bestand nun darin, die Zeichnungskonturen und den Textteil in ein und denselben Schwarz-Film zu montieren bzw. zu kopieren. Für die [[Auslandsausgaben Abrafaxe|Auslandsausgaben]] wurden bis 1990 gesonderte Lettering-Overlays geliefert, mit denen analog verfahren wurde. Zudem waren hier weitere Seitenmontagen nötig, um den neuen Heftkopf mit dem [[Auslandsausgaben Abrafaxe - Ungarn#Heftreihe Mozaik 1976-1990|ungarischen]] oder [[Auslandsausgaben Abrafaxe - Indien#Heftreihe Mosaic|englischen]] ''Mosaik''-Schriftzug und gegebenenfalls abgeänderte Panels einzumontieren. Heutzutage werden Seitenmontagen in der ''Mosaik''-Redaktion durchgeführt. Hierzu gehören sowohl die Seitenaufteilung für den [[Redaktionelle Rubrik|redaktionellen]] [[Mittelteil|Teil]] als auch das Lettering über digitale Lettering-Overlays. Sofern Lizenznehmer ausländische Ausgaben drucken wollen, erhalten sie digitale Bildvorlagen, in die sie selbst die übersetzten Texte einmontieren können.
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Bis 1975 waren beim deutschsprachigen ''Mosaik'' komplexere Seitenmontagen wohl eher die Ausnahme. Bis dahin wurden vermutlich nur die Heftimpressen einmontiert oder einkopiert. Nur für die [[Auslandsausgaben Digedags|Auslandsausgaben]] montierte man aus den jeweils betroffenen Farbauszügen sämtliche deutschen Texte heraus, druckte [[#neutraler Druckbogen|<span title="neutraler Druckbogen">neutrale Druckbogen</span>]] (ohne Text) in allen vier Farben und fügte durch einen fünften Druckgang die übersetzten und als [[#Lettering-Overlay|<span title="Lettering-Overlay">Lettering-Overlays</span>]] gelieferten fremdsprachigen Texte ein. Um aus den Restbeständen an neutralen Druckbogen später die [[#Heft|<span title="Heft">Hefte</span>]] der [[Schwarze Serie|schwarzen Serie]] zu drucken, montierte man aus den Schwarzfilmen den Bildteil heraus und setzte in den verbliebenen Textteil die [[#Initiale|<span title="Initiale">Initialen</span>]] und den ''Mosaik''-Schriftzug ein. Ab 1976 wurden auch für deutsche Hefte Lettering-Overlays als [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlagen</span>]] geliefert, auf deren Basis Positivfilme angefertigt wurden. Die Seitenmontage bestand nun darin, die Zeichnungskonturen und den Textteil in ein und denselben Schwarz-Film zu montieren bzw. zu kopieren. Für die [[Auslandsausgaben Abrafaxe|Auslandsausgaben]] wurden bis 1990 gesonderte Lettering-Overlays geliefert, mit denen analog verfahren wurde. Zudem waren hier weitere Seitenmontagen nötig, um den neuen Heftkopf mit dem fremdsprachigen ''Mosaik''-Schriftzug und gegebenenfalls abgeänderte Panels einzumontieren. Heutzutage werden Seitenmontagen in der ''Mosaik''-Redaktion durchgeführt. Hierzu gehören sowohl die Seitenaufteilung für den [[Redaktionelle Rubrik|redaktionellen]] [[Mittelteil|Teil]] als auch das Lettering über digitale Lettering-Overlays. Sofern Lizenznehmer ausländische Ausgaben drucken wollen, erhalten sie digitale Bildvorlagen, in die sie selbst die übersetzten Texte einmontieren können.
===Siebdruck===
===Siebdruck===
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Der ''Siebdruck'' ist das jüngste der Hauptdruckverfahren und wird im Vergleich mit dem Hoch-, Tief- und [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]] auch als Durchdruck bezeichnet. Die Druckform besteht hier aus einen Maschengewebe, auf das eine Schablone mit dem Druckmotiv aufgetragen wurde. In den druckenden Bereichen sind die Maschen noch vorhanden, in den nicht druckenden Bereichen sind sie durch die Schablone verschlossen. Beim Druck wird [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] mit einer Rakel durch die Druckform [[#direkter Druck|<span title="direkter Druck">direkt</span>]] auf den [[#Bedruckstoff|<span title="Bedruckstoff">Bedruckstoff</span>]] übertragen. Für das ''Mosaik'' fand der Siebdruck nur ein einziges Mal Anwendung. So existiert eine [[Varianthefte|Variante]] des [[Exporthefte]]s der Ausgabe [[Mosaik von Hannes Hegen 121 - Der Alte vom Berge|121]], deren Nummernoval im Siebdruck überdruckt wurde.
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Der ''Siebdruck'' ist das jüngste der Hauptdruckverfahren und wird im Vergleich mit dem Hoch-, Tief- und [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]] auch als Durchdruck bezeichnet. Die Druckform besteht hier aus einen Maschengewebe, auf das eine Schablone mit dem Druckmotiv aufgetragen wurde. In den druckenden Bereichen sind die Maschen noch vorhanden, in den nicht druckenden Bereichen sind sie durch die Schablone verschlossen. Beim Druck wird [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] mit einer Rakel durch die Druckform [[#direkter Druck|<span title="direkter Druck">direkt</span>]] auf den Bedruckstoff übertragen. Für das ''Mosaik'' fand der Siebdruck nur ein einziges Mal Anwendung. So existiert eine [[Varianthefte|Variante]] des [[Exporthefte]]s der Ausgabe [[Mosaik von Hannes Hegen 121 - Der Alte vom Berge|121]], deren Nummernoval im Siebdruck überdruckt wurde.
===Stand===
===Stand===
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Mit ''Stand'' wird die genaue Position der einzelnen Druckelemente (Texte, Bilder) auf einer Seite oder der einzelnen Seiten auf einem [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]] bezeichnet. Der Stand von Druckelementen auf einer Seite ist am [[#Register|<span title="Register">Register</span>]] ausgerichtet. Bei der [[#Seitenmontage|<span title="Seitenmontage">Seiten-</span>]] und [[#Bogenmontage|<span title="Bogenmontage">Bogenmontage</span>]] wurden früher gezeichnete oder gedruckte [[#Standbogen|<span title="Standbogen">Standbogen</span>]] unter die [[#Montagefilm|<span title="Montagefilm">Montagefolie</span>]] gelegt, um den Stand anzuzeigen und vorzugeben. Heute helfen geeignete Computerprogramme, das Layout einzelner Seiten vorzunehmen und das [[#Ausschießen|<span title="Ausschießen">Ausschießen</span>]] der Seiten auf einem Druckbogen durchzuführen. Früher überprüfte man den Stand anhand von [[#Blaupause|<span title="Blaupause">Blaupausen</span>]] oder [[#Blauandruck|<span title="Blauandruck">Blauandrucken</span>]], heute werden hierzu [[#Proof|<span title="Proof">Stand-Proofs</span>]] genutzt.
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Mit ''Stand'' wird die genaue Position der einzelnen Druckelemente (Texte, Bilder) auf einer Seite oder der einzelnen Seiten auf einem [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]] bezeichnet. Bei der [[#Seitenmontage|<span title="Seitenmontage">Seiten-</span>]] und [[#Bogenmontage|<span title="Bogenmontage">Bogenmontage</span>]] wurden früher gezeichnete oder gedruckte Standbogen unter die [[#Montagefilm|<span title="Montagefilm">Montagefolie</span>]] gelegt, um den Stand anzuzeigen und vorzugeben. Heute helfen geeignete Computerprogramme, das Layout einzelner Seiten vorzunehmen und das [[#Ausschießen|<span title="Ausschießen">Ausschießen</span>]] der Seiten auf einem Druckbogen durchzuführen. Früher überprüfte man den Stand anhand von [[#Blaupause|<span title="Blaupause">Blaupausen</span>]] oder [[#Blauandruck|<span title="Blauandruck">Blauandrucken</span>]], heute werden hierzu [[#Proof|<span title="Proof">Stand-Proofs</span>]] genutzt.
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===Standbogen===
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Ein ''Standbogen'' oder ''Einteilungsbogen'' ist eine den [[#Stand|<span title="Stand">Stand</span>]] anzeigende Vorlage in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]], die früher zum Teil auch bei der [[#Seitenmontage|<span title="Seitenmontage">Seitenmontage</span>]] genutzt wurde, heute jedoch nur noch bei der [[#Bogenmontage|<span title="Bogenmontage">Bogenmontage</span>]] Anwendung findet. Früher wurden gezeichnete oder gedruckte Standbogen bei der Seiten- oder Bogenmontage auf dem Leuchttisch unter die [[#Montagefilm|<span title="Montagefilm">Montagefolie</span>]] gelegt. Dadurch wurde sichergestellt, dass die [[#Stand|<span title="Stand">Seiten- oder Bogenaufteilung</span>]] auf allen [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszügen</span>]] für den [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] identisch erfolgte. Bei weniger komplexen Seitenmontagen dienten zum Teil auch nur Unterlagen mit Millimetereinteilung, die quasi nur das [[#Register|<span title="Register">Register</span>]] vorgaben, diesem Zweck. Bei der Bogenmontage folgte und folgt die Aufteilung des Standbogen dem [[#Ausschießschema|<span title="Ausschießschema">Ausschießschema</span>]], gibt jedoch auch die Position weiterer Elemente des [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogens</span>]] vor. Dazu zählen Greiferkanten, der [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">Beschnitt</span>]] und gegebenenfalls Fräsränder sowie Druckmarken wie Anlagemarken, Flattermarken, [[#Zuschnitt|<span title="Zuschnitt">Schneide</span>]]<nowiki>marken</nowiki>, [[#Falzen|<span title="Falzen">Falz</span>]]<nowiki>marken</nowiki>, [[#Passer|<span title="Passer">Passer</span>]]<nowiki>kreuze</nowiki>, Farbkontrollstreifen und eine Bogensignatur. Heute nutzt man für die Bogenmontage digitale Stand- oder Einteilungsbogen, in die die einzelnen Elemente des Druckbogens eingefügt werden.
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===Steg===
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[[Datei:Textbogen 216.jpg|right|thumb|x200px|Stoß von Textbogen für das Heft [[Mosaik von Hannes Hegen 216 - Das vertauschte Kamel|216]]]]
[[Datei:Textbogen 216.jpg|right|thumb|x200px|Stoß von Textbogen für das Heft [[Mosaik von Hannes Hegen 216 - Das vertauschte Kamel|216]]]]
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Mit ''Textbogen'' werden hier Druckerzeugnisse bezeichnet, die ausschließlich den zu passenden Blöcken arrangierten Textinhalt von ''Mosaik''-[[#Heft|<span title="Heft">Heften</span>]] enthielten und die für das [[Lettering]] herangezogen wurden. In der ''Mosaik''-Redaktion wurden diese Bogen seinerzeit oft einfach nur ''die Texte'' genannt. Vorläufer der Textbogen waren ab 1957 zunächst gesonderte Zeichenblätter, auf denen die Sprechblasentexte im Handlettering mit Schablone angefertigt wurden, die dann ausgeschnitten und an passender Stelle in die [[#Reinzeichnung|<span title="Reinzeichnung">Reinzeichnungen</span>]] eingeklebt wurden. Ab 1958 wurden für diese Zwecke erstmals gedruckte Textbogen verwendet, die jedoch zunächst nur für die redaktionellen Seiten und die [[Beilagen - Mosaik von Hannes Hegen|Heftbeilagen]] genutzt wurden. Schon bei der Erteilung entsprechender Druckaufträge wurden von der ''Mosaik''-Redaktion in der Regel Zeilenumbrüche, Zeilenanzahlen und Breiten (in Cicero (cic) und Halbgevierten (n) angegeben) festgelegt. Die entsprechenden Texte wurden dann in der Druckerei im [[#Satz|<span title="Satz">Bleisatz</span>]] gesetzt und im [[#Buchdruck|<span title="Buchdruck">Buchdruck</span>]] hergestellt. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass die Textbogen immer als [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">randbeschnittene</span>]] Einzelblätter und nie als unbeschnittene [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbogen</span>]] geliefert wurden. Nachträgliche Korrekturen wie Kürzungen oder Umformulierungen waren beim Einkleben der Textblöcke in die Reinzeichnung nur noch mit der Schere möglich. In Ausnahmefällen enthielten die Bogen die Textinhalte nur in Form von Fließtext, der dann erst in der Redaktion, ebenfalls mittels Schere, zu passenden Textblöcken umgestaltet werden musste. Da die Nutzung vorgedruckter Textbogen das Lettering vereinfachte und beschleunigte, wurde beschlossen, ab 1962 auch im Comic-Teil des ''Mosaik'' die handgeletterten Sprechblasentexte durch vorgedruckte Bildunterschiften zu ersetzen. Zudem wurden ab Frühjahr 1962 fremdsprachige Textbogen dazu benutzt, mit Hilfe von [[#Blauandruck|<span title="Blauandruck">Blauandrucken</span>]] erste [[#Lettering-Overlay|<span title="Lettering-Overlay">Lettering-Overlays</span>]] für den Druck von [[Auslandsausgaben Digedags|Auslandsausgaben]] anzufertigen. Anfangs wurde diese Texte bei der [[#Seitenmontage|<span title="Seitenmontage">Seitenmontage</span>]] einkopiert, zwischen Mitte 1969 und Mitte 1975 jedoch stellte man Auslandsausgaben auf Basis [[#neutraler Druckbogen|<span title="neutraler Druckbogen">neutraler Druckbogen</span>]] her. Ab 1976 wurden neben den fremsprachigen Textbogen auch die deutschsprachigen Textbogen dazu herangezogen, Lettering-Overlays auf Basis von Blauandrucken anzufertigen, da ab dieser Zeit die Reinzeichnungen keinen Text mehr enthielten. Die Texte sowohl für die [[Auslandsausgaben Abrafaxe|Auslandsausgaben]] als auch für die deutschen Hefte wurden dann allesamt erst bei der Seitenmontage einkopiert. Die Lieferung der Textbogen durch die Druckerei endete in den 1990er Jahren. Ob die Bogen bis zum Schluss im Buchdruck hergestellt wurden oder ob zumindest in den letzten Jahren auch der [[#Satz|<span title="Satz">Fotosatz</span>]] und damit verbunden der [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] Anwendung fand, ist unbekannt. Als Nachfolger der Textbogen können die heute in der Redaktion genutzten Lettering-Ausdrucke angesehen werden, aus denen die Sprechblasentexte ausgeschnitten und in die [[Zeichnung]]en eingeklebt werden, wo sie als Platzhalter dienen und nach dem [[Tuschen]] der Zeichnung wieder entfernt werden.
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Mit ''Textbogen'' werden hier Druckerzeugnisse bezeichnet, die ausschließlich den zu passenden Blöcken arrangierten Textinhalt von ''Mosaik''-[[#Heft|<span title="Heft">Heften</span>]] enthielten und die für das [[Lettering]] herangezogen wurden. Vorläufer der Textbogen waren ab 1957 zunächst gesonderte Zeichenblätter, auf denen die Sprechblasentexte im Handlettering mit Schablone angefertigt wurden, die dann ausgeschnitten und an passender Stelle in die [[#Reinzeichnung|<span title="Reinzeichnung">Reinzeichnungen</span>]] eingeklebt wurden. Ab 1958 wurden für diese Zwecke erstmals gedruckte Textbogen verwendet, die jedoch zunächst nur für die redaktionellen Seiten und die [[Beilagen - Mosaik von Hannes Hegen|Heftbeilagen]] genutzt wurden. Schon bei der Erteilung entsprechender Druckaufträge wurden von der ''Mosaik''-Redaktion Zeilenumbrüche, Zeilenanzahlen und Breiten (in Cicero (cic) und Halbgevierten (n) angegeben) festgelegt. Die entsprechenden Texte wurden dann in der Druckerei im [[#Satz|<span title="Satz">Bleisatz</span>]] gesetzt und im [[#Buchdruck|<span title="Buchdruck">Buchdruck</span>]] hergestellt. Unklar ist bislang, ob die Textbogen immer als [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">randbeschnittene</span>]] Einzelblätter oder auch als unbeschnittene [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbogen</span>]] geliefert wurden. Nachträgliche Korrekturen wie Kürzungen oder Umformulierungen waren beim Einkleben der Textblöcke in die Reinzeichnung nur noch mit der Schere möglich. Da die Nutzung vorgedruckter Textbogen das Lettering vereinfachte und beschleunigte, wurde beschlossen, ab 1962 auch im Comic-Teil des ''Mosaik'' die handgeletterten Sprechblasentexte durch vorgedruckte Bildunterschiften zu ersetzen. Zudem wurden ab Frühjahr 1962 fremdsprachige Textbogen dazu benutzt, mit Hilfe von [[#Blauandruck|<span title="Blauandruck">Blauandrucken</span>]] erste [[#Lettering-Overlay|<span title="Lettering-Overlay">Lettering-Overlays</span>]] für den Druck von [[Auslandsausgaben Digedags|Auslandsausgaben]] anzufertigen, die dann auf Basis [[#neutraler Druckbogen|<span title="neutraler Druckbogen">neutraler Druckbogen</span>]] hergestellt wurden. Ab 1976 wurden auch die deutschsprachigen Textbogen nur noch dazu herangezogen, Lettering-Overlays auf Basis von Blauandrucken anzufertigen, da ab dieser Zeit die Reinzeichnungen keinen Text mehr enthielten, weil dieser erst bei der [[#Seitenmontage|<span title="Seitenmontage">Seitenmontage</span>]] einkopiert wurde. Die Lieferung der Textbogen durch die Druckerei endete in den 1990er Jahren. Ob die Bogen bis zum Schluss im Buchdruck hergestellt wurden oder ob zumindest in den letzten Jahren auch der [[#Satz|<span title="Satz">Fotosatz</span>]] und damit verbunden der [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] Anwendung fand, ist unbekannt. Als Nachfolger der Textbogen können die heute in der Redaktion genutzten Lettering-Ausdrucke angesehen werden, aus denen die Sprechblasentexte ausgeschnitten und in die [[Zeichnung]]en eingeklebt werden, wo sie als Platzhalter dienen und nach dem [[Tuschen]] der Zeichnung wieder entfernt werden.
===Titelei===
===Titelei===
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===Tonwertverschiebung===
===Tonwertverschiebung===
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Mit dem Begriff ''Tonwertverschiebung'' werden Effekte zusammengefasst, durch die [[#Druckraster|<span title="Druckraster">gerasterte</span>]] Druckmotive in ihrer Farbtiefe verändert erscheinen. Diese Veränderungen werden durch Verkleinerungen, Vergrößerungen oder Deformationen der Rasterpunkte hervorgerufen und können sich als ''Tonwertabnahme'' oder ''Tonwertzunahme'' auswirken. Früher traten Tonwertverschiebungen bereits bei den vielzähligen Kopierschritten zur Anfertigung von [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positiv-</span>]] und [[#Negativfilm|<span title="Negativfilm">Negativfilmen</span>]] in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] auf. So konnten sehr helle oder sehr dunkle Bildbereiche dadurch verflachen, also an Kontrast verlieren, dass bei der [[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] mit einem Rasterpositiv oder einem Rasternegativ die in den entsprechenden Bildbereichen sehr kleinen Rasterpunkte durch Lichtstreuung verloren gingen, was beispielsweise durch die Nutzung von [[#Maskierung|<span title="Maskierung">Lichter- oder Tiefendeckern</span>]] kompensiert wurde. Auch bei der Rasterung selbst konnten, sofern Glasgravurraster verwendet wurden, Tonwertverschiebungen auftreten, die sich in aufgehellten Randbereichen zeigten und die man durch [[#Retusche|<span title="Retusche">Retuschen</span>]] oder [[#Maskierung|<span title="Maskierung">Maskierungen</span>]] wieder beheben konnte. Der Hauptgrund für Tonwertverschiebungen ist jedoch die dem [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] eigene prozessbedingte ''Tonwertzunahme'', die auch ''Tonwertzuwachs'', ''Punktzunahme'', ''Punktzuwachs'', ''Punktverbreiterung'' oder ''Druckzuwachs'' genannt wird und die zwei wesentliche Ursachen hat. Zum einen spielt hierbei die ständige Konkurrenz zwischen der [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] und dem [[#Feuchtmittel|<span title="Feuchtmittel">Feuchtmittel</span>]] eine Rolle, die eine Überfärbung der Rasterpunkte auf der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]], also eine Einfärbung der Druckpunkte über ihre Ränder hinaus, bewirkt. Zum anderen führen während des Drucks Quetschvorgänge zwischen der Druckplatte und dem [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituch</span>]] sowie zwischen dem Gummituch und dem durch [[#Gegendruckzylinder|<span title="Gegendruckzylinder">Gegendruck</span>]] gehaltenen [[#Bedruckstoff|<span title="Bedruckstoff">Bedruckstoff</span>]] zur Vergrößerung der Druckpunkte. Beide Effekte sind von der Bautype der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]], von der Chemie der Druckplatte, von der Zusammensetzung der Druckfarbe und des Feuchtmittels, von der Oberflächenbeschaffenheit des Gummituchzylinders und des Gegendruckzylinders sowie von der Art des Bedruckstoffs abhängig, können jedoch für ein konkretes Druckwerk und verschiedene Rahmenbedingungen durch entsprechende ''Druckkennlinien'' oder ''Druckkurven'' recht gut vorhergesagt werden. Eine Druckkurve beschreibt dabei, wie stark der Tonwert in Abhängigkeit von der Füllung einer Fläche, also von der Größe der Rasterpunkte, ansteigt. In sehr hellen Flächen mit sehr kleinen Rasterpunkten, also mit geringer Füllung, ist die Tonwertzunahme noch gering, steigt dann jedoch mit zunehmender Größe der Rasterpunkte an, bis sie bei etwa 50% Füllung ihr Maximum erreicht, um danach hin zu sehr dunklen Bereichen mit sehr großen Rasterpunkten, also mit hoher Füllung, wieder abzunehmen. Bei der [[#Farbkorrektur|<span title="Farbkorrektur">Farbkorrektur</span>]] werden die Rasterpunkte in den [[#Druckvorlage|<span title="Druckvorlage">Druckvorlagen</span>]] gezielt so weit verkleinert, dass sie durch die prozessbedingte Tonwertzunahme beim Druck im Endprodukt wieder als Druckpunkte in der gewünschten Größe erscheinen, also die gewünschte Füllung der Flächen erreicht wird. Solche Farbkorrekturen wurden früher durch Retuschen oder Maskierungen vorgenommen, werden heute jedoch anhand der Druckkennlinien bei der Rasterung der Motive verrechnet. Ein weiterer Grund für eine Tonwertzunahme ist der Lichtfang, der insbesondere bei sehr feinen Druckrastern eine Rolle spielt. Lichtfang bedeutet hier, dass die Reflexion der etwas tiefer liegenden unbedruckten weißen Bereiche des Bedruckstoffes durch die etwas höher liegenden gedruckten Rasterpunkte behindert wird, wodurch die entsprechenden Motivflächen dunkler erscheinen. Auch dieser Effekt kann durch Druckkennlinien vorhergesagt und entsprechend korrigiert werden. Und schließlich kann eine Tonwertzunahme auch dadurch hervorgerufen werden, dass die Zylinder eines Druckwerkes nicht vollständig im Gleichlauf drehen, wodurch die Druckpunkte bei der Übergabe von der Druckplatte an das Gummituch oder vom Gummituch an den Bedruckstoff im Spalt (Nip) zu Ellipsen "verschmiert", also vergrößert werden. Diese Art der Tonwertzunahme wird durch schlecht eingestellte oder reparaturbedürftige Druckmaschinen hervorgerufen und zählt zu den verfahrensbedingten [[#Druckfehler|<span title="Druckfehler">Druckfehlern</span>]].
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Mit dem Begriff ''Tonwertverschiebung'' werden Effekte zusammengefasst, durch die [[#Druckraster|<span title="Druckraster">gerasterte</span>]] Druckmotive in ihrer Farbtiefe verändert erscheinen. Diese Veränderungen werden durch Verkleinerungen, Vergrößerungen oder Deformationen der Rasterpunkte hervorgerufen und können sich als ''Tonwertabnahme'' oder ''Tonwertzunahme'' auswirken. Früher traten Tonwertverschiebungen bereits bei den vielzähligen Kopierschritten zur Anfertigung von [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positiv-</span>]] und [[#Negativfilm|<span title="Negativfilm">Negativfilmen</span>]] in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] auf. So konnten sehr helle oder sehr dunkle Bildbereiche dadurch verflachen, also an Kontrast verlieren, dass bei der [[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] mit einem Rasterpositiv oder einem Rasternegativ die in den entsprechenden Bildbereichen sehr kleinen Rasterpunkte durch Lichtstreuung verloren gingen, was beispielsweise durch die Nutzung von [[#Maskierung|<span title="Maskierung">Lichter- oder Tiefendeckern</span>]] kompensiert wurde. Auch bei der Rasterung selbst konnten, sofern Glasgravurraster verwendet wurden, Tonwertverschiebungen auftreten, die sich in aufgehellten Randbereichen zeigten und die man durch [[#Retusche|<span title="Retusche">Retuschen</span>]] oder [[#Maskierung|<span title="Maskierung">Maskierungen</span>]] wieder beheben konnte. Der Hauptgrund für Tonwertverschiebungen ist jedoch die dem [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] eigene prozessbedingte ''Tonwertzunahme'', die auch ''Tonwertzuwachs'', ''Punktzunahme'', ''Punktzuwachs'', ''Punktverbreiterung'' oder ''Druckzuwachs'' genannt wird und die zwei wesentliche Ursachen hat. Zum einen spielt hierbei die ständige Konkurrenz zwischen der [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] und dem [[#Feuchtmittel|<span title="Feuchtmittel">Feuchtmittel</span>]] eine Rolle, die eine Überfärbung der Rasterpunkte auf der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]], also eine Einfärbung der Druckpunkte über ihre Ränder hinaus, bewirkt. Zum anderen führen während des Drucks Quetschvorgänge zwischen der Druckplatte und dem [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituch</span>]] sowie zwischen dem Gummituch und dem durch [[#Gegendruckzylinder|<span title="Gegendruckzylinder">Gegendruck</span>]] gehaltenen Bedruckstoff zur Vergrößerung der Druckpunkte. Beide Effekte sind von der Bautype der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]], von der Chemie der Druckplatte, von der Zusammensetzung der Druckfarbe und des Feuchtmittels, von der Oberflächenbeschaffenheit des Gummituchzylinders und des Gegendruckzylinders sowie von der Art des Bedruckstoffs abhängig, können jedoch für ein konkretes Druckwerk und verschiedene Rahmenbedingungen durch entsprechende ''Druckkennlinien'' oder ''Druckkurven'' recht gut vorhergesagt werden. Eine Druckkurve beschreibt dabei, wie stark der Tonwert in Abhängigkeit von der Füllung einer Fläche, also von der Größe der Rasterpunkte, ansteigt. In sehr hellen Flächen mit sehr kleinen Rasterpunkten, also mit geringer Füllung, ist die Tonwertzunahme noch gering, steigt dann jedoch mit zunehmender Größe der Rasterpunkte an, bis sie bei etwa 50% Füllung ihr Maximum erreicht, um danach hin zu sehr dunklen Bereichen mit sehr großen Rasterpunkten, also mit hoher Füllung, wieder abzunehmen. Bei der [[#Farbkorrektur|<span title="Farbkorrektur">Farbkorrektur</span>]] werden die Rasterpunkte in den [[#Druckvorlage|<span title="Druckvorlage">Druckvorlagen</span>]] gezielt so weit verkleinert, dass sie durch die prozessbedingte Tonwertzunahme beim Druck im Endprodukt wieder als Druckpunkte in der gewünschten Größe erscheinen, also die gewünschte Füllung der Flächen erreicht wird. Solche Farbkorrekturen wurden früher durch Retuschen oder Maskierungen vorgenommen, werden heute jedoch anhand der Druckkennlinien bei der Rasterung der Motive verrechnet. Ein weiterer Grund für eine Tonwertzunahme ist der Lichtfang, der insbesondere bei sehr feinen Druckrastern eine Rolle spielt. Lichtfang bedeutet hier, dass die Reflexion der etwas tiefer liegenden unbedruckten weißen Bereiche des Bedruckstoffes durch die etwas höher liegenden gedruckten Rasterpunkte behindert wird, wodurch die entsprechenden Motivflächen dunkler erscheinen. Auch dieser Effekt kann durch Druckkennlinien vorhergesagt und entsprechend korrigiert werden. Und schließlich kann eine Tonwertzunahme auch dadurch hervorgerufen werden, dass die Zylinder eines Druckwerkes nicht vollständig im Gleichlauf drehen, wodurch die Druckpunkte bei der Übergabe von der Druckplatte an das Gummituch oder vom Gummituch an den Bedruckstoff im Spalt (Nip) zu Ellipsen "verschmiert", also vergrößert werden. Diese Art der Tonwertzunahme wird durch schlecht eingestellte oder reparaturbedürftige Druckmaschinen hervorgerufen und zählt zu den verfahrensbedingten [[#Druckfehler|<span title="Druckfehler">Druckfehlern</span>]].
===Trommelscanner===
===Trommelscanner===
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Ein ''Trommelscanner'' ist ein Gerät zur elektronischen Bildverarbeitung, das in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] ab den 1960er Jahren sukzessive die [[#Reproduktionskamera|<span title="Reproduktionskamera">Reproduktionskamera</span>]] ablöste. Die ersten Bauausführungen wurden auch ''Reproduktionsscanner'', ''Reproscanner'' oder ''Farbauszugscanner'' genannt und arbeiteten anfangs weitgehend analog. Diese Geräte bestanden aus den beiden horizontal und nebeneinander angeordneten Lese- und Schreibtrommeln sowie einer Recheneinheit. Die Lesetrommel konnte aus Metall gefertigt und so nur für Auflichtvorlagen (Aufsichtvorlagen) wie Fotos oder Zeichnungen geeignet sein, bestand jedoch meist aus Plexiglas oder Glas und konnte dann auch Durchlichtvorlagen (Durchsichtvorlagen) wie Dias verarbeiten. Beim Scanvorgang rotierte die Lesetrommel und der Lesekopf bewegte sich langsam horizontal über die [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Vorlage</span>]], wodurch zeilenweise eingelesen wurde. Dabei wurde die Vorlage durch einen gebündelten Strahl weißen Lichtes (Halogen- oder Xenonlampen) entweder aus dem Inneren der Lesetrommel (Durchlicht) oder vom Lesekopf her (Auflicht) ausgeleuchtet. Das erhaltene remittierte (Auflicht) oder transmittierte (Durchlicht) Lichtsignal wurde im Lesekopf über ein System aus halbdurchlässigen Spiegeln geführt und dabei in vier Signale aufgespalten. Drei dieser Signale wurden über kleine Blenden durch [[#Farbfilter|<span title="Farbfilter">Farbfilter</span>]] geleitet und dienten der [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbseparation</span>]], das vierte Signal wurde durch eine größere Blende, die Umfeldblende, geführt und war für die Schärfesteigerung nötig. Alle vier Lichtsignale wurden durch Photomultiplier (Photoelektronenvervielfacher) in elektrische Signale umgewandelt. In der Recheneinheit wurden mindestens [[#Farbkorrektur|<span title="Farbkorrektur">Farbwert- und Tonwertkorrekturen</span>]] sowie Schärfesteigerungen verrechnet. Zudem konnten mit den meisten Geräten über einen Maßstabsrechner auch Vergrößerungen oder Verkleinerungen des Druckmotivs vorgenommen werden. Analog arbeitende Geräte konnten nur [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Halbtonpositive</span>]] ausgeben. Sofern dennoch ein [[#Druckraster|<span title="Druckraster">gerastertes</span>]] Positiv erhalten werden sollte, man also einen zusätzlichen Kopierschritt im [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Kontaktkopiergerät">Kontaktkopiergerät</span>]] vermeiden wollte, konnte ein Kontaktraster (Rasterfilmfolie) über den zu belichtenden Film auf der Schreibtrommel gelegt werden. Mit digital arbeitenden Geräten konnten verschiedene Rasterweiten und Rasterwinkel ausgewählt werden, die dann in der Recheneinheit kalkuliert und über einen entsprechend modulierten Laserstrahl im Schreibkopf ausgegeben wurden. Die Schreibtrommel war mechanisch mit der Lesetrommel verbunden. Mit frühen Geräten konnte pro Scan nur ein [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszug</span>]] ausgegeben werden. Die Auszüge für die Druckfarben Cyan, Magenta und Gelb wurden jeweils direkt aus dem entsprechenden Farbsignal erhalten, der Schwarz-Auszug hingegen wurde aus allen drei Farbsignalen errechnet. Die mit einem Trommelscanner [[#Belichtung|<span title="Belichtung">belichteten</span>]] Rasterpositive mussten nach der [[#Entwicklung|<span title="Entwicklung">Entwicklung</span>]] genau überprüft werden, da Bildfehler (zum Beispiel verursacht durch Stromschwankungen) nicht ausgeschlossen werden konnten. Notwendige Korrekturen wurden durch [[#Retusche|<span title="Retusche">Retuschen</span>]] vorgenommen. Spätere, vollständig digital arbeitende Geräte mit größerer Rechenkapazität konnten zeitversetzt lesen und schreiben sowie auf Basis eines einzigen Scans alle notwendigen Farbauszüge ausgeben. Die neusten Trommelscanner bestehen nur noch aus einer Lesetrommel und einer Recheneinheit, wobei die Trommel horizontal, vertikal oder auch schräg angeordnet sein kann. Solche Geräte besitzen eine Schnittstelle, über die die eingelesenen Motive an einen Computer ausgegeben werden können. In vielen Bereichen wurden Trommelscanner inzwischen von Flachbettscannern abgelöst, da diese heute über einen ausreichenden Dichteumfang (Umfang der Helligkeitsabstufungen) verfügen. Heute finden Trommelscanner nur noch für hochqualitative Scans mit großer Detailwiedergabe Anwendung.
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Ein ''Trommelscanner'' ist ein Gerät zur elektronisches Bildverarbeitung, das in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] ab den 1960er Jahren sukzessive die [[#Reproduktionskamera|<span title="Reproduktionskamera">Reproduktionskamera</span>]] ablöste. Die ersten Bauausführungen wurden auch ''Reproduktionsscanner'', ''Reproscanner'' oder ''Farbauszugscanner'' genannt und arbeiteten anfangs weitgehend analog. Diese Geräte bestanden aus den beiden horizontal und nebeneinander angeordneten Lese- und Schreibtrommeln sowie einer Recheneinheit. Die Lesetrommel konnte aus Metall gefertigt und so nur für Auflichtvorlagen (Aufsichtvorlagen) wie Fotos oder Zeichnungen geeignet sein, bestand jedoch meist aus Plexiglas oder Glas und konnte dann auch Durchlichtvorlagen (Durchsichtvorlagen) wie Dias verarbeiten. Beim Scanvorgang rotierte die Lesetrommel und der Lesekopf bewegte sich langsam horizontal über die [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Vorlage</span>]], wodurch zeilenweise eingelesen wurde. Dabei wurde die Vorlage durch einen gebündelten Strahl weißen Lichtes (Halogen- oder Xenonlampen) entweder aus dem Inneren der Lesetrommel (Durchlicht) oder vom Lesekopf her (Auflicht) ausgeleuchtet. Das erhaltene remittierte (Auflicht) oder transmittierte (Durchlicht) Lichtsignal wurde im Lesekopf über ein System aus halbdurchlässigen Spiegeln geführt und dabei in vier Signale aufgespalten. Drei dieser Signale wurden über kleine Blenden durch [[#Farbfilter|<span title="Farbfilter">Farbfilter</span>]] geleitet und dienten der [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbseparation</span>]], das vierte Signal wurde durch eine größere Blende, die Umfeldblende, geführt und war für die Schärfesteigerung nötig. Alle vier Lichtsignale wurden durch Photomultiplier (Photoelektronenvervielfacher) in elektrische Signale umgewandelt. In der Recheneinheit wurden mindestens [[#Farbkorrektur|<span title="Farbkorrektur">Farbwert- und Tonwertkorrekturen</span>]] sowie Schärfesteigerungen verrechnet. Zudem konnten mit den meisten Geräten über einen Maßstabsrechner auch Vergrößerungen oder Verkleinerungen des Druckmotivs vorgenommen werden. Analog arbeitende Geräte konnten nur [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Halbtonpositive</span>]] ausgeben. Sofern dennoch ein [[#Druckraster|<span title="Druckraster">gerastertes</span>]] Positiv erhalten werden sollte, man also einen zusätzlichen Kopierschritt im [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Kontaktkopiergerät">Kontaktkopiergerät</span>]] vermeiden wollte, konnte ein Kontaktraster (Rasterfilmfolie) über den zu belichtenden Film auf der Schreibtrommel gelegt werden. Mit digital arbeitenden Geräten konnten verschiedene Rasterweiten und Rasterwinkel ausgewählt werden, die dann in der Recheneinheit kalkuliert und über einen entsprechend modulierten Laserstrahl im Schreibkopf ausgegeben wurden. Die Schreibtrommel war mechanisch mit der Lesetrommel verbunden. Mit frühen Geräten konnte pro Scan nur ein [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszug</span>]] ausgegeben werden. Die Auszüge für die Druckfarben Cyan, Magenta und Gelb wurden jeweils direkt aus dem entsprechenden Farbsignal erhalten, der Schwarz-Auszug hingegen wurde aus allen drei Farbsignalen errechnet. Die mit einem Trommelscanner [[#Belichtung|<span title="Belichtung">belichteten</span>]] Rasterpositive mussten nach der [[#Entwicklung|<span title="Entwicklung">Entwicklung</span>]] genau überprüft werden, da Bildfehler (zum Beispiel verursacht durch Stromschwankungen) nicht ausgeschlossen werden konnten. Notwendige Korrekturen wurden durch [[#Retusche|<span title="Retusche">Retuschen</span>]] vorgenommen. Spätere, vollständig digital arbeitende Geräte mit größerer Rechenkapazität konnten zeitversetzt lesen und schreiben sowie auf Basis eines einzigen Scans alle notwendigen Farbauszüge ausgeben. Die neusten Trommelscanner bestehen nur noch aus einer Lesetrommel und einer Recheneinheit, wobei die Trommel horizontal, vertikal oder auch schräg angeordnet sein kann. Solche Geräte besitzen eine Schnittstelle, über die die eingelesenen Motive an einen Computer ausgegeben werden können. In vielen Bereichen wurden Trommelscanner inzwischen von Flachbettscannern abgelöst, da diese heute über einen ausreichenden Dichteumfang (Umfang der Helligkeitsabstufungen) verfügen. Heute finden Trommelscanner nur noch für hochqualitative Scans mit großer Detailwiedergabe Anwendung.
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Für das ''Mosaik'' wurde ab 1976 ein Trommelscanner genutzt. Die zentrale [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Reproduktionsabteilung</span>]] des [[Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden|''Grafischen Großbetriebes Völkerfreundschaft'']] in der [[Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden, Stammbetrieb|Riesaer Straße]] in [[Dresden]] verfügte über ein solches Gerät (Chromagraph DC 300), das für Devisen vom Kieler Unternehmen ''Dr.-Ing. Rudolf Hell GmbH'' gekauft worden war. Unbekannt ist, ob dieser Trommelscanner bis 1995 im Einsatz war oder ob er möglicherweise bereits in den frühen 1990er Jahren durch ein neueres Gerät ersetzt wurde.
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Für das ''Mosaik'' wurde ab 1976 ein Trommelscanner genutzt. Die zentrale [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Reproduktionsabteilung</span>]] des [[Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden|''Grafischen Großbetriebes Völkerfreundschaft'']] in der [[Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden, Stammbetrieb|Riesaer Straße]] in [[Dresden]] verfügte über ein solches Gerät, dass für Devisen vom Kieler Unternehmen ''Dr.-Ing. Rudolf Hell GmbH'' gekauft worden war. Unbekannt ist, ob dieser Trommelscanner bis 1995 im Einsatz war oder ob er möglicherweise bereits in den frühen 1990er Jahren durch ein neueres Gerät ersetzt wurde.
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Der ''Vierfarbdruck'' oder ''Vierfarbendruck'' ist die meist genutzte Form des ''Mehrfarbdrucks'' oder ''Mehrfarbendrucks''. Er wird heute in verschiedenen Druckverfahren angewendet, um basierend auf dem [[CMYK-Farbmodell|<span title="CMYK-Farbmodell">CMYK-Farbmodell</span>]] farbige Abbildungen herzustellen. Als früher Vorläufer des Vierfarbdrucks kann die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte Chromo[[#Lithografie|<span title="Lithografie">lithografie</span>]] angesehen werden, bei der nicht selten bis zu 16 Farben gedruckt wurden, wobei die entsprechenden [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszüge</span>]] noch manuell angefertigt werden mussten. Mit dem Aufkommen der Fotografie entwickelte man Ende des 19. Jahrhunderts den ''Dreifarbdruck'' oder ''Dreifarbendruck'', der auf dem CMY-Farbmodell mit den [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] Cyan, Magenta und Yellow (Gelb) basierte und bei dem die Farbauszüge bereits auf fotografischem Wege erhalten wurden. Auch wenn die dadurch erreichte Verringerung der Anzahl der Druckgänge einen Vorteil darstellte, mussten nun in den dunkleren Bildbereichen zum Teil alle drei Druckfarben in hoher Füllung übereinander gedruckt werden, was zu Problemen bei der Farbannahme führte. Insbesondere die sogenannten Unbuntwerte (Grau- und Schwarztöne) konnten nur dadurch erhalten werden, dass alle drei Grundfarben mit identischer Füllung übereinander gedruckt wurden. Erst die Entwicklung des Vierfarbdrucks und die damit verbundene Ergänzung der Druckfarbe Key (Schwarz) brachte hier Abhilfe. Unbuntwerte wurden nun nicht mehr aus drei Farben gemischt, sondern nur noch mit Schwarz gedruckt, was die Farbannahme verbesserte und auch den Druckfarbenverbrauch senkte. Dafür musste neben den mit [[#Farbfilter|<span title="Farbfilter">Farbfiltern</span>]] erhaltenen Farbauszügen für die drei Grundfarben auch ein Schwarzauszug (Skelettauszug) mit der [[#Reproduktionskamera|<span title="Reproduktionskamera">Reproduktionskamera</span>]] angefertigt werden. Seit der Nutzung des [[#Trommelscanner|<span title="Trommelscanner">Trommelscanners</span>]] wird der Schwarzauszug dadurch erhalten, dass auf ihm der aus den drei Farbauszügen herausgerechnete Unbuntaufbau des Motivs ausgegeben wird. Beim Vierfarbdruck auf der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] werden somit mit den Druckfarben Cyan, Magenta und Gelb die verschiedenen Mischfarben dargestellt, während die Druckfarbe Schwarz der Verbesserung der Tiefenzeichnung dient. Dabei kann die Druckfarbenreihenfolge sehr unterschiedlich sein, da sie zum einen an die Anzahl der vorhandenen Druckwerke und zum anderen an die Farbgestaltung des herzustellenden Druckerzeugnisses abgepasst sein sollte. Mit modernen Druckmaschinen, die über ausreichend viele Druckwerke verfügen, um alle vier Farben in einem Druckgang zu drucken (Vierfarb-Maschinen oder 4C-Maschinen), wird in der Regel in der Reihenfolge Key-Cyan-Magenta-Yellow, seltener in der Reihenfolge Key-Magenta-Cyan-Yellow gedruckt. Darüber hinaus findet bei der Festlegung der Reihenfolge auch die Füllung der einzelnen Farbauszüge Beachtung. So sollte eine Druckfarbe mit voller Füllung möglichst nach einer Farbe mit geringer Füllung, also mit sichtbarem [[#Druckraster|<span title="Druckraster">Raster</span>]], gedruckt werden, um Probleme bei der Farbannahme zu vermeiden. Daher werden auch mehrheitlich schwarze Flächen mit kleinen farbigen Elementen oft in der Reihenfolge Yellow-Magenta-Cyan-Key gedruckt. Früher hingegen, wenn der Vierfarbdruck mit einer Einfarb-Maschine (1C-Maschine), also mit vier einzelnen Druckgängen, realisiert werden musste, wählte man oft die Druckfarbenreihenfolge Cyan-Magenta-Yellow-Key. Der moderne Vierfarbdruck kann auch um eine fünfte Druckfarbe (z.B. eine Sonderfarbe für Image-Broschüren) ergänzt und zudem über ein sechstes Druckwerk mit einer Lackschicht abgeschlossen werden. Eine Weiterentwicklung des Vierfarbdrucks ist der ''Sechsfarbdruck'' oder ''Sechsfarbendruck'' (Hexachrome), für den die Druckfarben Grün und Orange ergänzt wurden, um den Farbraum zu vergrößern, was insbesondere bei der drucktechnischen Reproduktion von Farbfotografien genutzt wird. Auch moderne Fotodrucker arbeiten im Sechsfarbdruck, jedoch wurden hier die Grundfarben des Dreifarbdrucks Cyan, Magenta und Yellow um die Zwischentöne Rot, Grün und Blau ergänzt.
Der ''Vierfarbdruck'' oder ''Vierfarbendruck'' ist die meist genutzte Form des ''Mehrfarbdrucks'' oder ''Mehrfarbendrucks''. Er wird heute in verschiedenen Druckverfahren angewendet, um basierend auf dem [[CMYK-Farbmodell|<span title="CMYK-Farbmodell">CMYK-Farbmodell</span>]] farbige Abbildungen herzustellen. Als früher Vorläufer des Vierfarbdrucks kann die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte Chromo[[#Lithografie|<span title="Lithografie">lithografie</span>]] angesehen werden, bei der nicht selten bis zu 16 Farben gedruckt wurden, wobei die entsprechenden [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszüge</span>]] noch manuell angefertigt werden mussten. Mit dem Aufkommen der Fotografie entwickelte man Ende des 19. Jahrhunderts den ''Dreifarbdruck'' oder ''Dreifarbendruck'', der auf dem CMY-Farbmodell mit den [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] Cyan, Magenta und Yellow (Gelb) basierte und bei dem die Farbauszüge bereits auf fotografischem Wege erhalten wurden. Auch wenn die dadurch erreichte Verringerung der Anzahl der Druckgänge einen Vorteil darstellte, mussten nun in den dunkleren Bildbereichen zum Teil alle drei Druckfarben in hoher Füllung übereinander gedruckt werden, was zu Problemen bei der Farbannahme führte. Insbesondere die sogenannten Unbuntwerte (Grau- und Schwarztöne) konnten nur dadurch erhalten werden, dass alle drei Grundfarben mit identischer Füllung übereinander gedruckt wurden. Erst die Entwicklung des Vierfarbdrucks und die damit verbundene Ergänzung der Druckfarbe Key (Schwarz) brachte hier Abhilfe. Unbuntwerte wurden nun nicht mehr aus drei Farben gemischt, sondern nur noch mit Schwarz gedruckt, was die Farbannahme verbesserte und auch den Druckfarbenverbrauch senkte. Dafür musste neben den mit [[#Farbfilter|<span title="Farbfilter">Farbfiltern</span>]] erhaltenen Farbauszügen für die drei Grundfarben auch ein Schwarzauszug (Skelettauszug) mit der [[#Reproduktionskamera|<span title="Reproduktionskamera">Reproduktionskamera</span>]] angefertigt werden. Seit der Nutzung des [[#Trommelscanner|<span title="Trommelscanner">Trommelscanners</span>]] wird der Schwarzauszug dadurch erhalten, dass auf ihm der aus den drei Farbauszügen herausgerechnete Unbuntaufbau des Motivs ausgegeben wird. Beim Vierfarbdruck auf der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] werden somit mit den Druckfarben Cyan, Magenta und Gelb die verschiedenen Mischfarben dargestellt, während die Druckfarbe Schwarz der Verbesserung der Tiefenzeichnung dient. Dabei kann die Druckfarbenreihenfolge sehr unterschiedlich sein, da sie zum einen an die Anzahl der vorhandenen Druckwerke und zum anderen an die Farbgestaltung des herzustellenden Druckerzeugnisses abgepasst sein sollte. Mit modernen Druckmaschinen, die über ausreichend viele Druckwerke verfügen, um alle vier Farben in einem Druckgang zu drucken (Vierfarb-Maschinen oder 4C-Maschinen), wird in der Regel in der Reihenfolge Key-Cyan-Magenta-Yellow, seltener in der Reihenfolge Key-Magenta-Cyan-Yellow gedruckt. Darüber hinaus findet bei der Festlegung der Reihenfolge auch die Füllung der einzelnen Farbauszüge Beachtung. So sollte eine Druckfarbe mit voller Füllung möglichst nach einer Farbe mit geringer Füllung, also mit sichtbarem [[#Druckraster|<span title="Druckraster">Raster</span>]], gedruckt werden, um Probleme bei der Farbannahme zu vermeiden. Daher werden auch mehrheitlich schwarze Flächen mit kleinen farbigen Elementen oft in der Reihenfolge Yellow-Magenta-Cyan-Key gedruckt. Früher hingegen, wenn der Vierfarbdruck mit einer Einfarb-Maschine (1C-Maschine), also mit vier einzelnen Druckgängen, realisiert werden musste, wählte man oft die Druckfarbenreihenfolge Cyan-Magenta-Yellow-Key. Der moderne Vierfarbdruck kann auch um eine fünfte Druckfarbe (z.B. eine Sonderfarbe für Image-Broschüren) ergänzt und zudem über ein sechstes Druckwerk mit einer Lackschicht abgeschlossen werden. Eine Weiterentwicklung des Vierfarbdrucks ist der ''Sechsfarbdruck'' oder ''Sechsfarbendruck'' (Hexachrome), für den die Druckfarben Grün und Orange ergänzt wurden, um den Farbraum zu vergrößern, was insbesondere bei der drucktechnischen Reproduktion von Farbfotografien genutzt wird. Auch moderne Fotodrucker arbeiten im Sechsfarbdruck, jedoch wurden hier die Grundfarben des Dreifarbdrucks Cyan, Magenta und Yellow um die Zwischentöne Rot, Grün und Blau ergänzt.
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Für das ''Mosaik'' findet seit jeher der Vierfarbdruck Anwendung. Bis 1975 wurde mit Zweifarb-Maschinen (2C-Maschinen) in zwei Druckgängen produziert. In den Anfangsjahren wurden im ersten Druckgang die Farben Key und Yellow und im zweiten Druckgang die Farben Magenta und Cyan gedruckt. Wahrscheinlich noch vor 1960 wechselte man die Farbreihenfolge und druckte fortan im ersten Druckgang die Farben Key und Magenta und im zweiten Druckgang die Farben Cyan und Yellow. Ende der 1960er Jahre änderte man vermutlich für eine der genutzten Druckmaschinen nochmals die Farbreihenfolge und bedruckte die entsprechenden Druckbogen im ersten Druckgang mit den Farben Cyan und Magenta und im zweiten Druckgang mit Yellow und Key. Die Vervollständigung der zwischen Mitte 1969 und Mitte 1975 angefertigten [[#neutraler Druckbogen|<span title="neutraler Druckbogen">neutralen Druckbogen</span>]] zur Herstellung von [[Auslandsausgaben Digedags|Auslandsausgaben]] und weiteren deutschen Heften erfolgte auf Einfarb-Maschinen, wobei für die [[Auslandsausgaben Digedags - Niederlande/Belgien|niederländischen Hefte]] (1969 bis 1972) und zusätzliche deutsche Ausgaben (1972/73 bis 1975) zwei nachträglich Druckgänge mit den Farben Key und Magenta nötig waren, während für die [[Auslandsausgaben Digedags - Jugoslawien|jugoslawischen]] (1971) und [[Auslandsausgaben Digedags - Ungarn|ungarischen Hefte]] (1971 bis 1975) sowie die Ausgaben der [[schwarze Serie|schwarzen Serie]] (1971 bis 1972/73) nur ein nachträglicher Druckgang mit der Farbe Key ausreichend war. Ab 1976 entstanden die im [[#Rollendruck|<span title="Rollendruck">Rollenoffsetdruck</span>]] hergestellten Innenseiten vermutlich auf einer Vierfarb-Maschine in der Druckfarbenreihenfolge Key-Cyan-Magenta-Yellow, während die im [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogenoffsetdruck</span>]] hergestellten Heftumschläge wahrscheinlich auf einer Zweifarb-Maschine in den zwei Druckgängen Cyan-Magenta und Yellow-Key gefertigt wurden. Seit 1995 wird der Comic nur noch auf Vierfarb-Maschinen und in der Druckfarbenreihenfolge Key-Cyan-Magenta-Yellow gedruckt.
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Für das ''Mosaik'' findet seit jeher der Vierfarbdruck Anwendung. Bis 1975 wurde mit Zweifarb-Maschinen (2C-Maschinen) in zwei Druckgängen produziert. Im ersten Druckgang wurden die Farben Key und Magenta und im zweiten Druckgang die Farben Cyan und Yellow gedruckt. Ab 1976 entstanden die im [[#Rollendruck|<span title="Rollendruck">Rollenoffsetdruck</span>]] hergestellten Innenseiten vermutlich auf einer Vierfarb-Maschine in der Druckfarbenreihenfolge Key-Cyan-Magenta-Yellow, während die im [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogenoffsetdruck</span>]] hergestellten Heftumschläge wahrscheinlich auf einer Zweifarb-Maschine in den zwei Druckgängen Cyan-Magenta und Yellow-Key gefertigt wurden. Seit 1995 wird der Comic nur noch auf Vierfarb-Maschinen und in der Druckfarbenreihenfolge Key-Cyan-Magenta-Yellow gedruckt.
===Vorsatz===
===Vorsatz===
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[[Bild:Checkpoint Spiegel.jpg|right|thumb|x200px|Vorsatz (angeleimt) hinten im [[Album]] ''[[Checkpoint Califax]]'', links das fliegende Blatt, rechts das Anpapplatt]]
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Mit ''Vorsatz'', ''Vorsatzblatt'' oder ''Vorsatzpapier'' werden verschiedene Konstruktionen aus [[#Falzen|<span title="Falzen">gefalzten</span>]] Papierbogen bezeichnet, die im Wesentlichen dazu dienen, bei der Herstellung von [[#Deckenband|<span title="Deckenband">Deckenbänden</span>]] die Verbindungen zwischen [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblock</span>]] und Buchdecke herzustellen. In der Drucker- und Buchbindersprache heißt es oft <u>das</u> Vorsatz (kurz für Vorsatzblatt oder Vorsatzpapier), während außerhalb der Fachbereiche auch <u>der</u> Vorsatz gebräuchlich ist. Zur Herstellung von Deckenbänden wird zunächst der Buchblock vorn und hinten mit je einem Vorsatz aus festerem [[#Papier|<span title="Papier">Papier</span>]] verbunden. Bei aufwändig gestalteten [[#Buch|<span title="Buch">Büchern</span>]] werden gelegentlich ''eingeheftete Vorsätze'' genutzt, die dadurch vorbereitet werden, dass ein gefalzter Vorsatzbogen nah an seinem Falz noch einmal gefalzt wird, wodurch ein schmaler Steg entsteht. Mit diesem zweiten Falz werden dann die Vorsätze um die erste und letzte [[#Lage|<span title="Lage">Lage</span>]] des zu fertigenden Buchblocks gelegt und bei der [[#Rückstichheftung|<span title="Rückstichheftung">Rückstich</span>]][[#Fadenheftung|<span title="Fadenheftung">fadenheftung</span>]] mit der entsprechenden Lage verbunden. Nach dem Abschluss der Heftung liegt ein Buchblock vor, der vorn und hinten von je zwei zusätzlichen Blättern abgeschlossen wird. In der Regel jedoch werden bei der industriellen Buchherstellung ''angeleimte Vorsätze'' verwendet, zu deren Fertigung die mittig gefalzten Vorsatzbogen in einem schmalen Streifen am Buchblockrücken auf die erste und letzte Seite des Buchblocks geklebt werden. Auch dadurch wird der Buchblock vorn und hinten um je zwei Blätter erweitert. Angeleimte Vorsätze sind recht einfach dadurch zu erkennen, dass sich ein Buch zwischen Vorsatz und Buchblock nur bis an die Verklebung heran, also nicht bis hinunter zum Bund öffnen lässt. Nach dem Anbringen der Vorsätze werden Buchblöcke zunächst [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">randbeschnitten</span>]] und danach in die Buchdecke eingehängt. Dazu werden die beiden äußeren Blätter der Vorsätze vollflächig mit je einem der Buchdeckel verklebt. Als Verstärkung der Verbindung zwischen Buchblock und Buchdecke werden oft im Bereich der Falzgelenke Hinterklebungen aus Papier, Gaze oder Leinengewebe genutzt. Das auf den Buchdeckel geklebte Blatt des Vorsatzes wird ''Anpappblatt'' oder ''Spiegel'' genannt, das am Buchblock befestigte nennt man ''fliegendes Blatt''. Vorsätze sind oft unbedruckt, können allerdings auch ein Dekor oder auf den Buchinhalt Bezug nehmende Motive wie beispielsweise Landkarten zeigen. Gelegentlich werden Vorsätze am Ende des Buches auch als ''Nachsätze'' bezeichnet. In seltenen Fällen werden auch [[#Weichbroschur|<span title="Weichbroschur">Weichbroschuren</span>]] mit Vorsätzen versehen.
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Mit ''Vorsatz'', ''Vorsatzblatt'' oder ''Vorsatzpapier'' werden verschiedene Konstruktionen aus [[#Falzen|<span title="Falzen">gefalzten</span>]] Papierbogen bezeichnet, die im Wesentlichen dazu dienen, bei der Herstellung von [[#Deckenband|<span title="Deckenband">Deckenbänden</span>]] die Verbindungen zwischen [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblock</span>]] und Buchdecke herzustellen. Dazu wird zunächst der Buchblock vorn und hinten mit je einem Vorsatz aus festerem Papier verbunden. Bei aufwändig gestalteten [[#Buch|<span title="Buch">Büchern</span>]] werden gelegentlich ''eingeheftete Vorsätze'' genutzt, die dadurch vorbereitet werden, dass ein gefalzter Vorsatzbogen nah an seinem Falz noch einmal gefalzt wird, wodurch ein schmaler Steg entsteht. Mit diesem zweiten Falz werden dann die Vorsätze um die erste und letzte [[#Lage|<span title="Lage">Lage</span>]] des zu fertigenden Buchblocks gelegt und bei der [[#Rückstichheftung|<span title="Rückstichheftung">Rückstich</span>]][[#Fadenheftung|<span title="Fadenheftung">fadenheftung</span>]] mit der entsprechenden Lage verbunden. Nach dem Abschluss der Heftung liegt ein Buchblock vor, der vorn und hinten von je zwei zusätzlichen Blättern abgeschlossen wird. In der Regel jedoch werden bei der industriellen Buchherstellung ''angeleimte Vorsätze'' verwendet, zu deren Fertigung die mittig gefalzten Vorsatzbogen in einem schmalen Streifen am Buchblockrücken auf die erste und letzte Seite des Buchblocks geklebt werden. Auch dadurch wird der Buchblock vorn und hinten um je zwei Blätter erweitert. Angeleimte Vorsätze sind recht einfach dadurch zu erkennen, dass sich ein Buch zwischen Vorsatz und Buchblock nur bis an die Verklebung heran, also nicht bis hinunter zum Bund öffnen lässt. Nach dem Anbringen der Vorsätze werden Buchblöcke zunächst [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">randbeschnitten</span>]] und danach in die Buchdecke eingehängt. Dazu werden die beiden äußeren Blätter der Vorsätze vollflächig mit je einem der Buchdeckel verklebt. Als Verstärkung der Verbindung zwischen Buchblock und Buchdecke werden oft im Bereich der Falzgelenke Hinterklebungen aus Papier, Gaze oder Leinengewebe genutzt. Das auf den Buchdeckel geklebte Blatt des Vorsatzes wird ''Anpappblatt'' oder ''Spiegel'' genannt, das am Buchblock befestigte nennt man ''fliegendes Blatt''. Vorsätze sind oft unbedruckt, können allerdings auch ein Dekor oder auf den Buchinhalt Bezug nehmende Motive wie beispielsweise Landkarten zeigen. Gelegentlich wird das Vorsatz am Ende des Buches auch als ''Nachsatz'' bezeichnet. In seltenen Fällen werden auch [[#Weichbroschur|<span title="Weichbroschur">Weichbroschuren</span>]] mit Vorsätzen versehen.
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===Weichbroschur===
===Weichbroschur===
[[Bild:SB Am 1 Probe.jpg|right|frame|die erste ''Mosaik''-Weichbroschur von 1974]]
[[Bild:SB Am 1 Probe.jpg|right|frame|die erste ''Mosaik''-Weichbroschur von 1974]]
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Mit ''Weichbroschur'', ''einfacher Broschur'' oder ''Softcover'' wird in Abgrenzung zum [[#Deckenband|<span title="Deckenband">Deckenband</span>]] ein [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]] mit [[#Papier|<span title="Papier">karton</span>]]<nowiki>iertem</nowiki> Einband und ohne hohlen Buchrücken bezeichnet. Gelegentlich wird auch der Begriff ''Paperback'' verwendet, obwohl dieser im deutschen Sprachraum meist dem Taschenbuch, einer kleinformatigen, leichteren und weniger aufwändig gefertigten Ausführung der Weichbroschur, vorbehalten ist. Sehr oft wird auch der allgemeinere Begriff [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschur</span>]] synonym für Weichbroschur genutzt. Weichbroschuren sind in der Regel mehr[[#Lage|<span title="Lage">lagige</span>]] Broschuren, können jedoch auch Einzelblattbroschuren sein. Hergestellt wird eine Weichbroschur, indem ein vierfach [[#Falzen|<span title="Falzen">gerillter</span>]], seltener zweifach gerillter, kartonierter Einband um den noch nicht [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">randbeschnittenen</span>]] [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblock</span>]] gelegt und im Bereich der Buchrückens verklebt wird. Dabei können die Buchblöcke unterschiedlich geheftet oder gebunden sein. Bei den früher zum Teil genutzten [[#Blockheftung|<span title="Blockheftung">seitstich</span>]][[#Drahtheftung|<span title="Drahtheftung">drahtgehefteten</span>]] Buchblöcken blieben die Falze der Lagen bei der Verarbeitung erhalten. Hingegen werden [[#Rückstichheftung|<span title="Rückstichheftung">rückstich</span>]][[#Fadenheftung|<span title="Fadenheftung">fadengeheftete</span>]] Buchblöcke auf unterschiedliche Weise zu Weichbroschuren verarbeitet. Zum einen können die gehefteten Falze zunächst vollständig abgeraspelt oder abgefräst werden, wodurch quasi ein Stoß loser Blätter entsteht, der anschließend wie eine Einzelblattbroschur [[#Klebebindung|<span title="Klebebindung">klebegebunden</span>]] wird. Zum anderen können die Falze nur anteilig beseitigt werden oder sogar vollständig erhalten bleiben, wodurch fadengeheftete Buchblöcke verarbeitet werden. In seltenen Fällen werden die Buchblöcke auch mit [[#Vorsatz|<span title="Vorsatz">Vorsätzen</span>]] versehen. Nach der Verklebung mit dem Einband werden Weichbroschuren randbeschnitten.
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Mit ''Weichbroschur'', ''einfacher Broschur'' oder ''Softcover'' wird in Abgrenzung zum [[#Deckenband|<span title="Deckenband">Deckenband</span>]] ein [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]] mit kartoniertem Einband und ohne hohlen Buchrücken bezeichnet. Gelegentlich wird auch der Begriff ''Paperback'' verwendet, obwohl dieser im deutschen Sprachraum meist dem Taschenbuch, einer kleinformatigen, leichteren und weniger aufwändig gefertigten Ausführung der Weichbroschur, vorbehalten ist. Sehr oft wird auch der allgemeinere Begriff [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschur</span>]] synonym für Weichbroschur genutzt. Weichbroschuren sind in der Regel mehr[[#Lage|<span title="Lage">lagige</span>]] Broschuren, können jedoch auch Einzelblattbroschuren sein. Hergestellt wird eine Weichbroschur, indem ein vierfach [[#Falzen|<span title="Falzen">gerillter</span>]], seltener zweifach gerillter, kartonierter Einband um den noch nicht [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">randbeschnittenen</span>]] [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblock</span>]] gelegt und im Bereich der Buchrückens verklebt wird. Dabei können die Buchblöcke unterschiedlich geheftet oder gebunden sein. Bei den früher zum Teil genutzten [[#Blockheftung|<span title="Blockheftung">seitstich</span>]][[#Drahtheftung|<span title="Drahtheftung">drahtgehefteten</span>]] Buchblöcken blieben die Falze der Lagen bei der Verarbeitung erhalten. Hingegen werden [[#Rückstichheftung|<span title="Rückstichheftung">rückstich</span>]][[#Fadenheftung|<span title="Fadenheftung">fadengeheftete</span>]] Buchblöcke auf unterschiedliche Weise zu Weichbroschuren verarbeitet. Zum einen können die gehefteten Falze zunächst vollständig abgeraspelt oder abgefräst werden, wodurch quasi ein Stoß loser Blätter entsteht, der anschließend wie eine Einzelblattbroschur [[#Klebebindung|<span title="Klebebindung">klebegebunden</span>]] wird. Zum anderen können die Falze nur anteilig beseitigt werden oder sogar vollständig erhalten bleiben, wodurch fadengeheftete Buchblöcke verarbeitet werden. In seltenen Fällen werden die Buchblöcke auch mit [[#Vorsatz|<span title="Vorsatz">Vorsätzen</span>]] versehen. Nach der Verklebung mit dem Einband werden Weichbroschuren randbeschnitten.
Viele ''Mosaik''-[[Sammelbände]] und diverse [[Sekundärliteratur]] liegen in Form von Weichbroschuren vor. Die erste ''Mosaik''-Weichbroschur wurde [[1974]] veröffentlicht. Ein auf etwa 500 Exemplare limitierter Teil der Erstauflage des Sammelbandes [[Sammelband Amerika-Serie 1 - Die Digedags in Amerika (alte Ausgabe)|''Die Digedags in Amerika'']] erschien als Softcover mit seitstichdrahtgeheftetem Buchblock und schwarz-weißem Einband. Die ersten klebegebundenen ''Mosaik''-Weichbroschuren folgten erst [[1982]]. Sowohl der Sammelband [[Sammelband - Die Abrafaxe in Frankreich|''Die Abrafaxe in Frankreich'']] als auch Nachauflagen der Sammelbände [[Sammelband Amerika-Serie 1 - Die Digedags in Amerika (alte Ausgabe)|1]], [[Sammelband Amerika-Serie 2 - Die Digedags am Mississippi (alte Ausgabe)|2]] und [[Sammelband Amerika-Serie 3 - Die Digedags bei den Indianern (alte Ausgabe)|3]] der [[Amerika-Serie]] wurden aus Buchblöcken hergestellt, von denen zuvor die gehefteten Falze abgefräst worden waren. Die erste fadengeheftete ''Mosaik''-Weichbroschur war die 2001 veröffentlichte Softcover-Ausgabe des Sammelbandes [[Sammelband 1 (1976/1) - Aufruhr in Ragusa|''Aufruhr in Ragusa'']].
Viele ''Mosaik''-[[Sammelbände]] und diverse [[Sekundärliteratur]] liegen in Form von Weichbroschuren vor. Die erste ''Mosaik''-Weichbroschur wurde [[1974]] veröffentlicht. Ein auf etwa 500 Exemplare limitierter Teil der Erstauflage des Sammelbandes [[Sammelband Amerika-Serie 1 - Die Digedags in Amerika (alte Ausgabe)|''Die Digedags in Amerika'']] erschien als Softcover mit seitstichdrahtgeheftetem Buchblock und schwarz-weißem Einband. Die ersten klebegebundenen ''Mosaik''-Weichbroschuren folgten erst [[1982]]. Sowohl der Sammelband [[Sammelband - Die Abrafaxe in Frankreich|''Die Abrafaxe in Frankreich'']] als auch Nachauflagen der Sammelbände [[Sammelband Amerika-Serie 1 - Die Digedags in Amerika (alte Ausgabe)|1]], [[Sammelband Amerika-Serie 2 - Die Digedags am Mississippi (alte Ausgabe)|2]] und [[Sammelband Amerika-Serie 3 - Die Digedags bei den Indianern (alte Ausgabe)|3]] der [[Amerika-Serie]] wurden aus Buchblöcken hergestellt, von denen zuvor die gehefteten Falze abgefräst worden waren. Die erste fadengeheftete ''Mosaik''-Weichbroschur war die 2001 veröffentlichte Softcover-Ausgabe des Sammelbandes [[Sammelband 1 (1976/1) - Aufruhr in Ragusa|''Aufruhr in Ragusa'']].
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===Widerdruck===
===Widerdruck===
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Mit ''Widerdruck'' wird beim zweiseitigen Druck der Druckgang bezeichnet, der auf der Unter- oder Rückseite eines [[#Papier|<span title="Papier">Papier</span>]]<nowiki>bogens</nowiki> oder einer Papierbahn erfolgt. Der Begriff ''Widerdruck'' beschreibt somit den Druck auf die Rückseite eines vorderseitig bereits bedruckten Bogens. Das Gegenteil des Widerdrucks ist der [[#Schöndruck|<span title="Schöndruck">Schöndruck</span>]]. Der Widerdruck wird zum Schöndruck so ausgerichtet, dass eine gute [[#Register|<span title="Register">Registerhaltigkeit</span>]] gegeben ist. Beim [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogendruck</span>]] erfolgt der Widerdruck immer nach dem Schöndruck. Dabei kann der Widerdruck als eigenständiger Maschinendurchlauf oder, sofern die [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] über ausreichend viele Druckwerke verfügt, in Kombination mit dem Schöndruck im Rahmen ein und desselben Maschinendurchlaufs erfolgen. Beim [[#Rollendruck|<span title="Rollendruck">Rollendruck</span>]] hingegen werden immer Schön- und Widerdruck im Rahmen ein und desselben Maschinendurchlaufs gedruckt und können zudem, wenn die Druckmaschine über Doppeldruckwerke verfügt, zeitgleich ausgeführt werden. Bei einfachen Druckerzeugnissen wie ungefalzten [[#Beilage|<span title="Beilage">Einlegern</span>]] entsteht im Widerdruck immer das [[#Verso|<span title="Verso">Verso</span>]] des Produktes. Bei komplexeren Druckerzeugnissen können, bedingt durch das [[#Ausschießen|<span title="Ausschießen">Ausschießen</span>]] und [[#Falzen|<span title="Falzen">Falzen</span>]] der [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]], im Widerdruck hergestellte Seiten auch zu einem [[#Recto|<span title="Recto">Recto</span>]] im Produkt werden. Dennoch wird in der Typografie der Begriff ''Widerdruck'' gelegentlich synonym für ''Verso'' verwendet.
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Mit ''Widerdruck'' wird beim zweiseitigen Druck der Druckgang bezeichnet, der auf der Unter- oder Rückseite eines Papierbogens oder einer Papierbahn erfolgt. Der Begriff ''Widerdruck'' beschreibt somit den Druck auf die Rückseite eines vorderseitig bereits bedruckten Bogens. Das Gegenteil des Widerdrucks ist der [[#Schöndruck|<span title="Schöndruck">Schöndruck</span>]]. Beim [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogendruck</span>]] erfolgt der Widerdruck immer nach dem Schöndruck. Dabei kann der Widerdruck als eigenständiger Maschinendurchlauf oder, sofern die [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] über ausreichend viele Druckwerke verfügt, in Kombination mit dem Schöndruck im Rahmen ein und desselben Maschinendurchlaufs erfolgen. Beim [[#Rollendruck|<span title="Rollendruck">Rollendruck</span>]] hingegen werden immer Schön- und Widerdruck im Rahmen ein und desselben Maschinendurchlaufs gedruckt und können zudem, wenn die Druckmaschine über Doppeldruckwerke verfügt, zeitgleich ausgeführt werden. Bei einfachen Druckerzeugnissen wie ungefalzten [[#Beilage|<span title="Beilage">Einlegern</span>]] entsteht im Widerdruck immer das [[#Verso|<span title="Verso">Verso</span>]] des Produktes. Bei komplexeren Druckerzeugnissen können, bedingt durch das [[#Ausschießen|<span title="Ausschießen">Ausschießen</span>]] und [[#Falzen|<span title="Falzen">Falzen</span>]] der [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]], im Widerdruck hergestellte Seiten auch zu einem [[#Recto|<span title="Recto">Recto</span>]] im Produkt werden. Dennoch wird in der Typografie der Begriff ''Widerdruck'' gelegentlich synonym für ''Verso'' verwendet.
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===Zuschnitt===
===Zuschnitt===
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Mit ''Zuschnitt'' oder ''Planschnitt'' wird das Zerteilen von ungefalzten [[#Bedruckstoff|<span title="Bedruckstoff">Bedruckstoff</span>]]<nowiki>bogen</nowiki> bezeichnet. Dabei können die Bogen sowohl bedruckt als auch unbedruckt sein. Der Zuschnitt von unbedruckten [[#Papier|<span title="Papier">Papier</span>]]<nowiki>bogen</nowiki> wird nötig, wenn für einen bestimmten Druckauftrag oder für eine konkrete [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] keine Bogen in der passenden Größe vorrätig sind. Der Zuschnitt von bedruckten Bogen wird durchgeführt, um aus mehreren Nutzen bestehende [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]] in die einzelnen [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbogen</span>]] zu zerteilen. Der Zuschnitt wird mit ''Planschneidern'' oder ''Planschneidemaschinen'' durchgeführt, die früher über ein Schwungrad mechanisch betrieben wurden, heute jedoch von Motoren angetrieben werden und zudem programmiert arbeiten können. Die Bogen werden stoßweise auf den Schneidetisch gelegt, an die Sattel genannten Anschläge geschoben, gegebenenfalls noch mit einem sogenannten Nutzenwinkel ausgerichtet, dann mit einem Pressbalken fixiert und schließlich mit dem Messer von oben nach unten durchtrennt. Der Zuschnitt kann als einfacher Trennschnitt oder in Kombination mit einem Gegenschnitt erfolgen. Der Gegenschnitt wird genutzt, weil Planschneider oft zwei qualitativ unterschiedliche Schnittkanten liefern. So ist die Schnittkante hinter dem Messer immer sehr glatt, während die Schnittkante vor dem Messer in der Regel rauer und faseriger ausfällt. Daher wird nach einem ersten Trennschnitt der Stoß hinter dem Messer aus dem Planschneider genommen und danach der Stoß vor dem Messer um 180° gedreht und ausgerichtet an die Sattel geschoben. Beim anschließenden Gegenschnitt wird nur ein schmaler Streifen des Bedruckstoffes entfernt, wodurch auch der zweite Stoß eine glatte Schnittkante erhält. Der Gegenschnitt wird angewendet, um das Staubaufkommen in späteren Arbeitsschritten zu minimieren. Bei einfachen Druckerzeugnissen wie [[#Beilage|<span title="Beilage">Einlegern</span>]] wird in der Regel mit dem Planschneider durch sogenannte Anschnitte auch der abschließende [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">Randbeschnitt</span>]] durchgeführt. Die aus einem mehrere Nutzen umfassenden Druckbogen erhaltenen [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Planobogen</span>]] werden anschließend [[#Falzen|<span title="Falzen">gefalzt</span>]]. Die beim Zuschnitt anfallende [[#Makulatur|<span title="Makulatur">Makulatur</span>]] wird dem Recycling zugeführt.
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Mit ''Zuschnitt'' oder ''Planschnitt'' wird das Zerteilen von ungefalzten Bedruckstoffbogen bezeichnet. Dabei können die Bogen sowohl bedruckt als auch unbedruckt sein. Der Zuschnitt von unbedruckten Papierbogen wird nötig, wenn für einen bestimmten Druckauftrag oder für eine konkrete [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] keine Bogen in der passenden Größe vorrätig sind. Der Zuschnitt von bedruckten Bogen wird durchgeführt, um aus mehreren Nutzen bestehende [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]] in die einzelnen [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbogen</span>]] zu zerteilen. Der Zuschnitt wird mit ''Planschneidern'' oder ''Planschneidemaschinen'' durchgeführt, die früher über ein Schwungrad mechanisch betrieben wurden, heute jedoch von Motoren angetrieben werden und zudem programmiert arbeiten können. Die Bogen werden stoßweise auf den Schneidetisch gelegt, an die Sattel genannten Anschläge geschoben, gegebenenfalls noch mit einem sogenannten Nutzenwinkel ausgerichtet, dann mit einem Pressbalken fixiert und schließlich mit dem Messer von oben nach unten durchtrennt. Der Zuschnitt kann als einfacher Trennschnitt oder in Kombination mit einem Gegenschnitt erfolgen. Der Gegenschnitt wird genutzt, weil Planschneider oft zwei qualitativ unterschiedliche Schnittkanten liefern. So ist die Schnittkante hinter dem Messer immer sehr glatt, während die Schnittkante vor dem Messer in der Regel rauer und faseriger ausfällt. Daher wird nach einem ersten Trennschnitt der Stoß hinter dem Messer aus dem Planschneider genommen und danach der Stoß vor dem Messer um 180° gedreht und ausgerichtet an die Sattel geschoben. Beim anschließenden Gegenschnitt wird nur ein schmaler Streifen des Bedruckstoffes entfernt, wodurch auch der zweite Stoß eine glatte Schnittkante erhält. Der Gegenschnitt wird angewendet, um das Staubaufkommen in späteren Arbeitsschritten zu minimieren. Bei einfachen Druckerzeugnissen wie [[#Beilage|<span title="Beilage">Einlegern</span>]] wird in der Regel mit dem Planschneider durch sogenannte Anschnitte auch der abschließende [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">Randbeschnitt</span>]] durchgeführt. Die aus einem mehrere Nutzen umfassenden Druckbogen erhaltenen [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Planobogen</span>]] werden anschließend [[#Falzen|<span title="Falzen">gefalzt</span>]]. Die beim Zuschnitt anfallende [[#Makulatur|<span title="Makulatur">Makulatur</span>]] wird dem Recycling zugeführt.
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* [https://eberhard-dilba.homepage.t-online.de/pdf-Dateien/Lexikon.pdf pdf-Download eines Typografie-Lexikons, das auf der Homepage von Eberhard Dilba bereitgestellt wird]
* [https://eberhard-dilba.homepage.t-online.de/pdf-Dateien/Lexikon.pdf pdf-Download eines Typografie-Lexikons, das auf der Homepage von Eberhard Dilba bereitgestellt wird]
* [http://typefacts.com/ wissenswerte Artikel zur Typografie auf der Website ''Typefacts'' von Christoph Koeberlin]
* [http://typefacts.com/ wissenswerte Artikel zur Typografie auf der Website ''Typefacts'' von Christoph Koeberlin]
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Papier Artikel ''Papier'' in der ''Wikipedia'']
 
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* [http://www.f-mp.de/res/expertenteam-papier/Papierherstellung.pdf pdf-Download einer Broschüre zur Papierherstellung auf der Homepage des ''Fachverbandes Medienproduktion]
 
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* [https://kroegerdruck.de/offsetdruck-papier.html Informationen zur Papierwahl im Offsetdruck auf der Homepage des Unternehmens ''Kröger Druck'']
 
[[Kategorie:Comictheorie]]
[[Kategorie:Comictheorie]]

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