Cocatschin

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Die schöne chinesische Prinzessin

Cocatschin ist eine Figur aus der Runkel-Serie des Mosaik von Hannes Hegen.

In der Runkel-Serie

Nachdem die Digedags den Statthalter Gazan zum Beuteversteck einer Wüstenräuberbande geführt haben, können sowohl der böse Serdar als auch das riesige Lager mit in Jahrzehnten aufgehäufter Beute und Schätzen ausgehoben werden. Dabei entdeckt man die meisten der gestohlenen Habseligkeiten von Digedag wieder. Darunter befindet sich auch das Bildnis der Prinzessin Cocatschin, für welche Digedag einen Bräutigam suchen sollte. Es sei der Wille des Großkhans, die Prinzessin aus seinem Herrscherhaus mit einem Prinzen vom Stamm des Ilchans zu verheiraten, damit die Bindung zwischen beiden Völkern gestärkt werde.

Gazan ist begeistert von der schönen Prinzessin und möchte sogleich nach Kambaluk reisen, um selbige kennenzulernen und zu ehelichen. Digedag ist überzeugt, dass sich Cocatschin genau so einen verantwortungsvollen Mann wie Gazan wünsche. Man trennt sich mit den besten Wünschen für das wechselseitige Glück.

Die reale Prinzessin

Woher die MOSAIK-Autoren die Namensvariante Cocatschin hatten, ist noch nicht sicher bekannt. Sie taucht jedenfalls um 1900 in mehreren möglichen Quellen auf. Andere Varianten des Namens sind Kogatin oder Cocacin oder ähnlich. Zugrunde liegt wohl ein türkisch/mongolischer Name Kököchin, eine Ableitung/Verkleinerungsform vom Wort kök für "blau" (vgl. auch den Fluss Gökırmak). Cocatschin ist also die "kleine Blaue" oder - wenn man märchenhaft sein will - das "Bläumelinchen".

Die Initiative zur Eheschließung ging nicht, wie im MOSAIK suggeriert, von Kublai Chan aus, sondern vom Ilchan Argun. Dieser erbat vom Großkhan eine Verwandte seiner jüngst verstorbenen Ehefrau Bolgana, um sie an deren Stelle heiraten zu können. Daraufhin suchte Kublai Khan die Prinzessin Kököchin aus, die von einer Delegation in das Reich des Ilchans gebracht wurde. Die Anführer dieser Delegation sind namentlich bekannt; dass auch Marco Polo beteiligt war - gar als Leiter, wie er selbst behauptet - ist historisch nicht belegbar. Er wird jedenfalls in einer zeitgenössischen Quelle, die die Brautfahrt behandelt, nicht erwähnt.

Der Ilchan Argun war noch vor der Ankunft seiner Braut gestorben, so dass Kököchin anstelle dessen Arguns Sohn Gazan ehelichte. Sie starb jedoch schon drei Jahre später, ohne dass den beiden Nachkommen beschieden gewesen wären.


Cocatschin tritt in folgenden Publikationen auf

Mosaik von Hannes Hegen: 144
Persönliche Werkzeuge