Cavatine der Zerline

Aus MosaPedia

Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Cavatine der Zerline ist eine kurze Arie in der Oper "Fra Diavolo" von Daniel-François-Esprit Auber und Eugène Scribe. Die klassische deutsche Übersetzung der Oper, die auch Lothar Dräger geläufig ist, stammt von Karl Ludwig Blum.

Inhaltsverzeichnis

Die Cavatine im Mosaik

Als sie Abe Gunsticks Hütte beim See des Schweigens entrümpelt, schwelgt Victoria Jefferson in Erinnerungen an ihre große Zeit als Opernsängerin. Dabei singt sie unter anderem das Lied der Zerline, eines reizenden süditalienischen Dorfmädchens. Zwei Textzeilen werden zitiert: "Für solch einfach' ländliches Mädchen / da bin ich scho-on recht fei-ein gebaut." Anschließend wird ein höchst uncharmanter Kontrast zur tatsächlichen Statur der Lady hergestellt.

Lothar Dräger, der Texter des MOSAIK, zollte hier erneut seiner großen Leidenschaft, der Opernmusik, Tribut.

Der Wortlaut der Cavatine

In der linken Spalte die Übersetzung von Carl Blum und Wilhelm Zentner; die beiden im Mosaik annähernd korrekt zitierten Zeilen sind fett hervorgehoben. In der Mitte das Originallibretto von Eugène Scribe. Rechts eine möglichst genaue Übertragung.

Refrain
Ja schon morgen, morgen, morgen,
Da bin ich ihm vermählt,
Ja morgen, o welch ein Glück, ist er mein, ganz mein, den ich erwählt!
Zu dem schönen Ehebunde, da schlägt nun bald die frohe Stunde,
Morgen schon, ja morgen schon!
Zum Ehebunde, da schlägt die Stunde, ja, morgen schon!

1. Strophe
Viel besser woll'n wir uns vertragen
Als Mylady sich mit dem Gemahl!
Denn ich darf von Lorenzo sagen,
Er kennt nicht Eifersucht noch ihre Qual.


Wohl darf ich Lorenzo trauen,
Denn er weiß, wie ich ihn liebe!
Ich bin nicht so wie and're Frauen!

Refrain
Ja schon morgen, morgen, morgen,
Da bin ich ihm vermählt,
Ja morgen, o welch ein Glück, ist er mein, ganz mein, den ich erwählt!
Zu dem schönen Ehebunde, da schlägt nun bald die frohe Stunde,
Morgen schon, ja morgen schon!
Zum Ehebunde, da schlägt die Stunde, ja, morgen schon!

2. Strophe
Zwar fehlen mir wohl die Manieren,
Die Kokette spielen kann ich nicht,
Doch kann Lorenzo, sollt' ich meinen,
Sich nicht beklagen, Gott sei Dank!
Für ein einfach ländliches Mädchen,
Da bin ich schon recht fein gebaut!

Und es ward in manchem Städtchen
Wohl schon ein hässlichers Bräutchen getraut!

Refrain
Es schlägt nun bald die frohe Stunde,
Morgen schon, ja morgen schon!
Zum Ehebunde,
Da schlägt die Stunde,
Ja, morgen schon!

Refrain
Oui, c'est demain, c'est demain
qu'enfin l'on nous marie!
C'est demain, c'est demain
qu'il recevra ma main.
Que mon âme est ravie!
c'est demain, c'est demain, c'est demain!

1. Strophe
Nous ferons bien meilleur ménage
que cette Anglaise et son époux;
car Lorenzo n'est pas volage,
il ne sera jamais jaloux.
Aye, aye, je n'y prends pas garde,
et je me pique!
Je suis sûre de mon mari;
en sa femme il a confiance;
aussi pour moi quelle espérance!

Refrain
C'est demain, c'est demain
qu'enfin l'on nous marie!
C'est demain, c'est demain
qu'il recevra ma main!
Que mon âme est ravie!
C'est demain, c'est demain, c'est demain!

2. Strophe
Pour moi je n'ai pas l'élégance
ni les attraits de Milady.
Pourtant Lorenzo quand j'y pense,
n'est pas à plaindre, Dieu merci!
Oui, voilà pour une servante,
une taille qui n'est pas mal;
vraiment, vraiment, ce n'est pas mal:
Je crois qu'on en voit de plus mal.
Oui, oui, j'en suis assez contente.

Refrain
C'est demain, c'est demain,
ce jour que je désire;
c'est demain, c'est demain,
qu'il recevra ma main.
Ah! quelle bonheur de dire:
c'est demain, c'est demain!

Refrain
Ja, es ist morgen, es ist morgen,
dass wir uns endlich heiraten!
Es ist morgen, es ist morgen,
dass er meine Hand erhält.
Wie meine Seele begeistert ist!
Es ist morgen, es ist morgen, es ist morgen!

1. Strophe
Wir schaffen uns eine viel bessere Ehe
als diese Engländerin und ihr Gemahl;
denn Lorenzo ist nicht flatterhaft,
er ist nie eifersüchtig.
Ja, ja, ich muss gar nicht auf der Hut sein,
oder mich aufstacheln! [?]
Ich bin mir meines Mannes sicher;
in seine Frau kann er Vertrauen haben;
und für mich - welche Hoffnung!

Refrain
Es ist morgen, es ist morgen,
dass wir uns endlich heiraten!
Es ist morgen, es ist morgen,
dass er meine Hand erhält!
Wie meine Seele begeistert ist!
Es ist morgen, es ist morgen, es ist morgen!

2. Strophe
Was mich betrifft, ich habe weder die Eleganz,
noch die Reize von Mylady.
Jedoch Lorenzo, wie ich mir denke,
kann sich nicht beklagen, Gott sei Dank!
Ja, für eine Magd ist das
eine Taille, die nicht übel ist;
wirklich, wirklich, die ist nicht übel:
Ich glaube, dass man das viel schlimmer treffen könnte.
Doch, doch, ich bin ziemlich zufrieden.

Refrain
Es ist morgen, es ist morgen,
der Tag, den ich ersehne;
es ist morgen, es ist morgen,
dass er meine Hand erhält.
Ach! welche Wonne zu schlafen:
Es ist morgen, es ist morgen!

Literatur

  • Daniel-François-Esprit Auber und Eugène Scribe, Fra Diavolo, Stuttgart 1979
  • Die Cavatine der Zerline in einer Aufführung von 1982, allerdings in anderer Übersetzung

Die Cavatine der Zerline wird in folgendem Mosaikheft geträllert

171
Persönliche Werkzeuge