Bearbeiten von Blueberry
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Im Jahre 1959 wurde das französische Magazin ''Pilote'' gegründet. Unter der Regie einer Doppelspitze aus [[René Goscinny]] und Jean-Michel Charlier als Chefredakteure und mit [[Albert Uderzo]] als Zeichner, der sowohl im humoristischen wie realistischen Strich zuhause war, präsentierte ''Pilote'' in der Anfangszeit Serien, die heute zu den Klassikern der franco-belgischen Comics zählen. Besonders sind hier ''Der rote Korsar'' (Charlier mit Zeichner Victor Hubinon), ''Mick Tangy'' (Charlier / Uderzo) und natürlich allen voran ''[[Asterix]]'' (Goscinny / Uderzo) zu nennen. ''Pilote'' war vom Start weg sehr erfolgreich und wurde zu einer langjährigen festen Größe der französischen Comics. Der bunten Mischung aus Genres und Stilen fehlte aber ein zünftiger Western. So schafften Charlier und der damals 25jährige Zeichner Jean Giraud Abhilfe mit dem 1963 entstandenen ''Blueberry''. | Im Jahre 1959 wurde das französische Magazin ''Pilote'' gegründet. Unter der Regie einer Doppelspitze aus [[René Goscinny]] und Jean-Michel Charlier als Chefredakteure und mit [[Albert Uderzo]] als Zeichner, der sowohl im humoristischen wie realistischen Strich zuhause war, präsentierte ''Pilote'' in der Anfangszeit Serien, die heute zu den Klassikern der franco-belgischen Comics zählen. Besonders sind hier ''Der rote Korsar'' (Charlier mit Zeichner Victor Hubinon), ''Mick Tangy'' (Charlier / Uderzo) und natürlich allen voran ''[[Asterix]]'' (Goscinny / Uderzo) zu nennen. ''Pilote'' war vom Start weg sehr erfolgreich und wurde zu einer langjährigen festen Größe der französischen Comics. Der bunten Mischung aus Genres und Stilen fehlte aber ein zünftiger Western. So schafften Charlier und der damals 25jährige Zeichner Jean Giraud Abhilfe mit dem 1963 entstandenen ''Blueberry''. | ||
- | Zunächst war die Serie noch ''Fort Navajo'' betitelt, denn erst im Verlauf dieser in der Tradition des klassischen Kavallerie-Westerns angelegten Geschichte kristalisierte sich Leutnant Blueberry als Hauptfigur heraus, nach dem die Serie dann ab 1966 benannt wurde. Jean Giraud war ab 1961 Assistent von Jijé (d.i. Joseph Gillain) und [[Inker|inkte]] ein Album von dessen Westernserie ''Jerry Spring''. So war ''Blueberry'' zu Beginn der Serie noch so stark stilistisch an Jijés Stil angelehnt, dass dieser ohne erkennbaren Stilbruch die Zeichnungen von ''Blueberry'' mitten in einem Abenteuer übernehmen konnte als Giraud 1965 für ein halbes Jahr nach Mexiko reiste | + | Zunächst war die Serie noch ''Fort Navajo'' betitelt, denn erst im Verlauf dieser in der Tradition des klassischen Kavallerie-Westerns angelegten Geschichte kristalisierte sich Leutnant Blueberry als Hauptfigur heraus, nach dem die Serie dann ab 1966 benannt wurde. Jean Giraud war ab 1961 Assistent von Jijé (d.i. Joseph Gillain) und [[Inker|inkte]] ein Album von dessen Westernserie ''Jerry Spring''. So war ''Blueberry'' zu Beginn der Serie noch so stark stilistisch an Jijés Stil angelehnt, dass dieser ohne erkennbaren Stilbruch die Zeichnungen von ''Blueberry'' mitten in einem Abenteuer übernehmen konnte als Giraud 1965 für ein halbes Jahr nach Mexiko reiste. |
1968 startete mit ''Super Poket Pilote'' das Taschenbuch-Begleitobjekt zum ''Pilote''-Magazin. Hier erschien in der ersten Ausgabe eine Kurzgeschichte mit Blueberry, bei der Giraud nicht nur für die Zeichnungen zuständig war, sondern sich auch erstmalig als Texter von ''Blueberry'' versuchte. Während diese Geschichte noch im gewohnten ''Blueberry''-Setting angesiedelt war, startete in der zweiten Ausgabe von ''Pocket Pilote'', nun wieder mit Charlier als Texter, ''Die Jugend von Blueberry''. Bis zur Einstellung des Taschenbuch-Projektes wurden hier die Erlebnisse von Blueberry während des [[Sezessionskrieg]]es parallel zu den im Magazin erscheinenden Abenteuern erzählt. Diese Taschenbuch-Geschichten wurden später auf Album-Format vergrößert in drei ''Jugend''-Alben zusammengefasst. Mit dem neuseeländischen Zeichner Colin Wilson setzte Charlier die Jugend-Abenteuer in der Folge als Album-Serie fort. Nach Charliers Tod im Jahr 1989 übernahm François Corteggiani die ''Jugend''-Serie als Texter und führt sie bis heute, inzwischen mit Michel Blanc-Dumont als Zeichner, fort. | 1968 startete mit ''Super Poket Pilote'' das Taschenbuch-Begleitobjekt zum ''Pilote''-Magazin. Hier erschien in der ersten Ausgabe eine Kurzgeschichte mit Blueberry, bei der Giraud nicht nur für die Zeichnungen zuständig war, sondern sich auch erstmalig als Texter von ''Blueberry'' versuchte. Während diese Geschichte noch im gewohnten ''Blueberry''-Setting angesiedelt war, startete in der zweiten Ausgabe von ''Pocket Pilote'', nun wieder mit Charlier als Texter, ''Die Jugend von Blueberry''. Bis zur Einstellung des Taschenbuch-Projektes wurden hier die Erlebnisse von Blueberry während des [[Sezessionskrieg]]es parallel zu den im Magazin erscheinenden Abenteuern erzählt. Diese Taschenbuch-Geschichten wurden später auf Album-Format vergrößert in drei ''Jugend''-Alben zusammengefasst. Mit dem neuseeländischen Zeichner Colin Wilson setzte Charlier die Jugend-Abenteuer in der Folge als Album-Serie fort. Nach Charliers Tod im Jahr 1989 übernahm François Corteggiani die ''Jugend''-Serie als Texter und führt sie bis heute, inzwischen mit Michel Blanc-Dumont als Zeichner, fort. | ||
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===Die Jugend von Blueberry=== | ===Die Jugend von Blueberry=== | ||
- | ''Die Jugend von Blueberry'' umfasst derzeit (Stand Dezember 2015) 21 Bände, ein 22. ist | + | ''Die Jugend von Blueberry'' umfasst derzeit (Stand Dezember 2015) 21 Bände, ein 22. ist angekündigt. Ursprung dieses Spin-offs sind acht 16seitige Kurzgeschichten im Taschenbuchformat, die für ''Super Pocket Pilote'' in schwarz/weiß entstanden sind und in denen die Abenteuer Blueberrys während des Sezessionskrieges erzählt werden. In der ersten dieser Kurzgeschichten erfahren wir, wie Blueberry, der eigentlich ''Mike Steve Donovan'' heißt, zu seinem Namen ''Blueberry'' kam. In den folgenden Stories wechselt Blueberry immer wieder die Seiten, da er eigentlich ein Südstaatler ist, aber mit den Ideen des Nordens sympathisiert. In der letzten dieser Kurzgeschichten wird erzählt, wie es zu seiner "gebrochenen Nase" kam, die für ihn so charakteristisch ist, dass er in späteren Abenteuern seinen Indianernamen ''Nez cassé'' erhält. Danach wurde ''Super Pocket Pilote'' eingestellt und auch die Jugendabenteuer waren zunächst zuende. Mitte der 70er Jahre wurden die Seiten vergrößert, koloriert und in der Breite ergänzt, um sie in Albenform zu verwerten und damit die editorische Lücke zu füllen, die durch das vorläufige Ende (s.o.) in der Albenausgabe entstand. |
Mitte der 80er nahm Charlier die Jugendabenteuer - diesmal mit Colin Wilson als Zeichner und im Alben-Format - wieder auf. Er starb während der Arbeit am dritten dieser neuen ''Jugend''-Alben, von dem er nur noch die ersten 28 Seiten schreiben konnte. François Corteggiani vollendete dieses dritte Album und führte die Serie fort. Nachdem Wilson sechs Alben fertig gestellt hatte, übernahm Michel Blanc-Dumont die Zeichnungen der ''Jugend''-Serie. | Mitte der 80er nahm Charlier die Jugendabenteuer - diesmal mit Colin Wilson als Zeichner und im Alben-Format - wieder auf. Er starb während der Arbeit am dritten dieser neuen ''Jugend''-Alben, von dem er nur noch die ersten 28 Seiten schreiben konnte. François Corteggiani vollendete dieses dritte Album und führte die Serie fort. Nachdem Wilson sechs Alben fertig gestellt hatte, übernahm Michel Blanc-Dumont die Zeichnungen der ''Jugend''-Serie. | ||
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**ein Interview mit Giraud als deutsche Übersetzung eines Interviews aus "La Lettre de Dargaud" No. 26, Nov./Dez. 1995. | **ein Interview mit Giraud als deutsche Übersetzung eines Interviews aus "La Lettre de Dargaud" No. 26, Nov./Dez. 1995. | ||
* {{DNB Titel|975928058|ZACK-Dossier 1 - Blueberry und der europäische Western-Comic}} | * {{DNB Titel|975928058|ZACK-Dossier 1 - Blueberry und der europäische Western-Comic}} | ||
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