Eugen Gliege
Aus MosaPedia
Eugen Gliege (* 1949 in Nauen) ist ein deutscher Comiczeichner.
Gliege war ursprünglich Lehrer und avancierte später zum freiberuflichen Pressezeichner. In der deutschen Comicszene wurde er insbesondere bekannt, als er 1987 die Serie Fix und Fax von Jürgen Kieser übernahm. Kieser hatte für die Atze von 1958 bis 1987 fast 350 Folgen gezeichnet, bevor er sich in den Ruhestand zurückzog. Auf Kiesers Wunsch hin traten Eugen Gliege als neuer Zeichner und Hartmut Seefeld als Autor in seine Fußstapfen und führten die Serie fort. Bis Ende 1990 schufen sie weitere 45 Folgen der beliebten Fix-und-Fax-Geschichten. Danach wurde die Serie - kurz vor dem Ende der Zeitschrift Atze selbst - endgültig eingestellt.
Im Jahre 2009 wurden im MOSAIK Steinchen für Steinchen Verlag die 45 Ergänzungsfolgen von Gliege und Seefeld in einem eigenen SC-Band verlegt. Im Anhang dieses Bandes beschreibt Hartmut Seefeld zudem aus seinen Erinnerungen die Entstehung der Fix-und-Fax-Fortsetzungen; außerdem gibt es ein Kurzporträt von Eugen Gliege. Der Band wurde auf der Mosaik-Börse in Wolfen 2009 vorgestellt, wobei Gliege zu einer Signierstunde dabei war.
- Fix und Fax. Noch mehr Abenteuer, Bilder von Eugen Gliege, Verse von Hartmut Seefeld, Berlin (MOSAIK Steinchen für Steinchen Verlag) 2009.
MvHH 161, Rückseite |
MvHH 169, S. 19 |
Mosaik-Hommage
In einer der letzten Folgen von Eugen Glieges Fix und Fax-Geschichten findet sich eine mehr als deutliche Bezugnahme - und vielleicht große Hommage - an das Mosaik von Hannes Hegen.
Fix und Fax hatten sich im Rahmen einer Zeireise-Story in Glieges Folge 381 in den Wilden Westen bewegt. Dort entspann sich eine spannende Geschichte mit weißen Bösewichtern und einem verräterischen Medizinmann, in deren Verlauf auch eine Höhle mit einem Goldschatz ins Spiel kam. Auf dem Weg zur Goldhöhle ergeben sich ein Handlungsstrang und Panel, in denen sehr deutlich Motive aus der Geschichte um Abe Gunsticks Goldmine aus dem Mosaik verarbeitet werden.
Im Panel 12 der Folge 389 legt der Mäuse-Medizinmann eine Spiegelscherbe in die Astgabel eines alten Baumes. Das reflektierte Licht zeigt den Eingang der Schatzhöhle. Dieses Motiv gleicht vom Eindruck her deutlich der Zeichnung auf dem Plan zur Goldmine, den die Digedags in Abe Gunsticks Banjo gefunden haben; auch hier wird das Sonnenlicht in Verbindung mit einem alten Baum dazu genutzt, den Mineneingang sichtbar zu machen. In Heft 169 findet schließlich auf dieselbe Weise die tatsächliche Entdeckung der Mine statt.
In den Panels 13 bis 16 der Gliege-Geschichte rennen anschließend als erstes die Bösewichter in die Schatzhöhle und tappen in die alte Falle. Hier finden wir zunächst eine inhaltliche Verbindung zum Mosaik - auch hier ist es zunächst der Bösewicht Coffins, der als erster in die Mine rennt und in die Falle tappt. Und wiederum entspricht vor allem die bildliche Umsetzung bei Fix und Fax wieder schön der Mosaik-Vorlage. Die Bösewichter stürzen in die Falle, die sich unter ihren Füßen auftut, während für Kenner ein schmaler Grat an den Seiten der Fallgrube vorbeiführt. Im Mosaik ist es zunächst Coffins, der in Heft 169 in die Tiefe stürzt (S. 8), anschließend trifft es nahezu motivgleich die Digedags und ihre Begleiter (S. 19). In Glieges Geschichte kommen die abgestürzten Bösewichter allerdings ums Leben, während im Mosaik alle überleben.
Externer Link
- Homepage von Eugen Gliege