Weihnachten in Berlin
Aus MosaPedia
Weihnachten in Berlin, ist ein Fancomic von Alexander von Knorre aus dem Digedags-Universum. Die Geschichte erschien im Dezember 1998 im Digefax 18 und umfasst 10 Seiten. Abweichend vom Cover trägt das Heft in der Kartusche aus Seite 2 den leicht abgewandelten Titel „Berliner Weihnacht“.
Inhalt
Nachdem sie verschiedenen Tätigkeiten nachgegangen sind, kehren Dig und Dag 1842 in ihren Laden „Dig und Dag, Dienste aller Art“ an der Jungfernbrücke zurück. Es ist Heiligabend und die beiden haben nur noch zwei Aufträge zu erledigen. Zum einen müssen sie eine Lieferung mit Pickelhauben ins Hotel „Zum Alten Fritz“ bringen und zum anderen erwartet man dort auch eine Lieferung mit Backwerk, welches sie unterwegs abholen müssen. Ihr erster Weg führt die Digedags zu ihrem Nachbarn August Pickel. Sie treffen ihn recht betrübt an, denn noch immer hat das Kriegsministerium nicht darüber abgestimmt, ob sie die von ihm erfundene Pickelhaube für das preußische Heer übernehmen sollen. Nur vereinzelt gehen Bestellungen bei ihm ein, so wie die Lieferung, die die Digedags zu überbringen haben. Dadurch geht es August Pickel aber auch finanziell sehr schlecht, so dass er nicht mal weiß, wie er das Naschwerk für seine Kinder Hannelore und Fritz kaufen soll. Die Digedags versuchen ihn zu trösten und begeben sich dann zum Bäckermeister Brezl, um dort das Backwerk abzuholen. Als sie diesen fragen, ob er ihnen nicht zwei Lebkuchen für August Pickels Kinder schenken will, wird dieser jedoch wütend und jagt sie fort. Auf dem Weg ins Hotel werden die Digedags in eine Schneeballschlacht verwickelt. Dadurch geraten sie auf eine Eisbahn, wo sie ausrutschen und ihre beiden Kisten verlieren. Nante, der Eckensteher, hilft ihnen wieder auf. Nun stellen die Digedags fest, dass die Lieferzettel von ihren Kisten abgefallen sind. Hilfsbereit klebt Nante sie wieder an, verwechselt dabei aber leider die Kisten. Im Hotel angekommen, werden die Digedags bereits sehnsüchtig vom Portier erwartet. Sie liefern nun die vermeintliche Kiste mit dem Backwerk bei den Mitgliedern des Kriegsministeriums aus. Doch als diese sie öffnen, enthält sie die Pickelhauben. Der Portier ist entsetzt, doch die Militärs erinnern sich plötzlich daran, dass ja der König eine Entscheidung, bezüglich der Pickelhaube, von ihnen gefordert hatte. Sie ziehen sich sofort zur Beratung zurück. Unterdessen geben die Digedags auch die zweite Lieferung ab. Der Empfänger des Päckchens ist niemand anderes als der österreichische Geheimdienstchef Oberst Meinrath. Dieser will, nach seiner Blamage um die Magdeburger Zitadelle, seine Haut dadurch retten, indem er seinem Vorgesetzten die Pickelhauben für die österreichische Armee empfehlen will. Dazu bedarf er allerdings eines Anschauungsbeispiel. Als er in der Kiste allerdings nur Backwerk findet, glaubt er sich durchschaut. Da er aber nicht geneigt ist aufzugeben, beschließt er, August Pickel sofort persönlich aufzusuchen. In der Zwischenzeit haben sich die Digedags überlegt, dass der große Weihnachtsbaum im Hotelfoyer eigentlich nur nutzlos herumsteht. Darum beschließen sie kurzerhand, diesen zu stibitzen und an der Jungfernbrücke aufzustellen. In Nante finden sie einen Verbündeten für ihren Plan. Nach einem bescheidenen Abendessen versammeln sich August Pickels Familie und die Digedags in dessen Wohnzimmer. Jedoch der Sattlermeister fühlt sich nicht besonders wohl, denn es weiß nicht, wie er seinen Kindern erklären soll, dass es nichts Süßes für sie gibt. Da erscheint plötzlich Oberst Meinrath, als Weihnachtsmann verkleidet, an der Tür. Die Kinder sind begeistert und wollen sofort wissen, was er ihnen mitgebracht hat. Verlegen gibt ihnen der Oberst das Backwerk, welches er zufälligerweise dabei hat. Als Meinrath kurz darauf von den Digedags erkannt wird, lüftet dieser sein Inkognito und bietet August Pickel an, eine Helmfabrik in Wien zu eröffnen. Während dieser noch überlegt, ob er annehmen soll, überbringt ein Bote vom Kriegsministerium die Nachricht, dass die Einführung der Pickelhaube endgültig genehmigt worden ist. Froh darüber, beschließt der Sattlermeister natürlich, in seinem geliebten Berlin zu bleiben. Obwohl seine Mission damit gescheitert ist, verabschiedet sich Oberst Meinrath doch mit leichtem Herzen, denn es macht ihn froh, dass er den Kindern von August Pickel eine so große Weihnachtsfreude hat bescheren können. Während ihm alle nachwinken, wird es Dig und Dag schwer ums Herz. Sie müssen plötzlich an ihren verschollenen Gefährten Digedag denken. Ihr einziger Trost dabei ist, dass Weihnachten ist und sie genau wissen, dass er in diesem Augenblick auch an sie denkt, ganz gleich wo auf der Welt er sich gerade aufhält.
Kurzes Resümee
Auf eine relativ geschickte Art und Weise gelingt es dem Autor, eine Ungereimtheit in der Handlung des Originalheftes Nummer 80 auszubügeln, welches hier auf recht mosaiktypische Art fortgeführt wird. Wie an entsprechender Stelle erwähnt, spielte dieses im Jahr 1837. Die Pickelhaube und damit auch eine neue Uniform wurden allerdings erst 1843 beim preußischen Heer eingeführt. Damit wird gleichzeitig aufgezeigt, dass eine langmütige Bürokratie keinesfalls eine neue Erfindung ist.