Gladiatoren des Antonius Robustus
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Die Gladiatoren des Antonius Robustus sind eine Figurengruppe in der Römer-Serie des Mosaik von Hannes Hegen.
Inhaltsverzeichnis |
Zusammensetzung der Truppe
Es handelt sich bei diesen Kämpfern um verschuldete Offiziere, die in der Gladiatorenschule des Antonius Robustus trainieren. Von diesem, ihrem Lanista, werden sie für einzelne Schaukämpfe an den jeweiligen Veranstalter, den Editor ausgeliehen; ihre Gagen sind nicht niedrig.
Die genaue Anzahl der Gladiatoren ist nicht recht festzustellen; es sind mindestens 14. Zwölf von ihnen nehmen an einem Schaukampf auf dem Marcellusplatz teil, den Julius Gallus als Editor finanziert. Im folgenden werden die einzelnen erkennbaren Gladiatorengattungen beschrieben.
Der Provocator
Die Ausrüstung eines Provocators ähnelt der eines Legionärs, insbesondere der Helm ist - zumindest bis ins 3. Jahrhundert hinein - der gleiche. Einen Provocator sieht man in der Gladiatorenschule des Antonius Robustus, als Gallus die Kämpfer engagiert. Er zeigt sich gegenüber den Versprechungen des Kolossumsdirektors recht skeptisch; vor allem scheint es ihm darauf anzukommen, sich endlich wieder Samos-Wein leisten zu können. Bei der späteren Vorstellung auf dem Marcellusplatz ist er nicht dabei - womöglich ist ihm die angebotene Gage doch zu gering gewesen. So wird es natürlich nichts mit dem schönen Wein.
Die Retiarier
Soweit erkennbar, gehören zwei Retiarier zu der Truppe. Beide nehmen auch an dem Schaukampf auf dem Marcellusplatz teil; einer der beiden ist dabei anhand seines geblümelten Gürtels besonders gut zu identifizieren. Retiarier sind mit einem Fangnetz (Rete) und einem Dreizack (Tridens) ausgerüstet, zudem noch mit einem Dolch oder Kurzschwert (Gladius). Letzteres ist im MOSAIK nicht zu sehen. Zum Schutz tragen sie lediglich einen metallenen Ärmel (Manica) und einen Schulterschirm (Galerus), also vor allem keinen Helm. Im MOSAIK haben sie zusätzlich zwei Beinschienen (Ocreae) - dafür trägt der Retiairius mit Blumengürtel im Gegensatz zu seinem Kollegen keinen Armschutz.
Während des Schaukampfes tritt der Retiarius mit Blumengürtel gegen einen ebenfalls vorschriftswidrig mit zwei Beinschienen ausgerüsteten Murmillo an (vermutlich Attilius den Geschwinden), sein Kollege wiederum gegen einen Murmillo, der bis auf den fehlenden Helm korrekt gekleidet ist. In Wirklichkeit kämpften Retiarier gegen eine gesonderte Untergattung der Murmillonen, die so genannten Secutoren, welche an ihren schmucklosen Rundhelmen erkennbar waren, die sich nicht so leicht in den Netzen verfingen.
Die Murmillonen
Einen Murmillo erkennnt am Kurzschwert (Gladius), dem länglichen rechteckigen Schild (Scutum), dem geschmückten Helm, einem Armschutz (Manica) und der Schiene (Ocrea) am linken Bein. Von dieser Sorte gibt es in der Gladiatorenschule des Antonius Robustus mindestens acht. Beim Schaukampf auf dem Marcellusplatz treten sechs von ihnen paarweise gegeneinander an, die zwei restlichen gegen die beiden Retiarier (siehe oben). Einer der letzteren - wohl identisch mit Attilius dem Geschwinden - trägt unerlaubterweise gleich zwei Beinschienen. Zudem haben zwei der Murmillonen keinen Helm auf - ob sie ihn im Kampfgetümmel verloren haben oder von vornherein ohne angetreten sind, ist nicht erkennbar.
Der zweite namentlich bekannte Gladiator - Rabiatus der Starke - ist vermutlich mit einem der Murmillonen zu identifizieren.
Der Langschwertkämpfer
Beim Schaukampf auf dem Marcellusplatz tritt auch ein Gladiator mit Langschwert, rechteckigem Schild, Beinschiene und Helm, jedoch ohne Armschutz auf. Am ehesten könnte es sich bei ihm um einen so genannten Gallier handeln, denn für diese war das lange Schwert typisch. Da diese Gallier aber eigentlich wesentlich schwerer ausgerüstet waren, ist die Identifizierung fraglich. Hinzu kommt, dass er im MOSAIK gegen einen höchst suspekten Gegner kämpft (siehe unten).
Der Hammerschwinger
Der Gegner des Langschwertkämpfers ist im MOSAIK ein Gladiator mit rechteckigem Schild, Armschutz, zwei Beinschienen, einem geschlossenen Helm und einem Streithammer. Diese Art von Bewaffnung ist historisch nicht belegt, es dürfte sich also um eine Erfindung der MOSAIK-Zeichner handeln. Dabei könnten sie sich von einer Gestalt inspiert haben lassen, der eine besonders grausige Funktion bei öffentlichen Hinrichtungen zukam, wenn diese als Vorprogramm von Gladiatorenkämpfen "inszeniert" wurden. Nachdem die Verurteilten nämlich tot oder tödlich verwundet am Boden lagen, traten ein als Charon, d.h. Todesfährmann, Verkleideter mit Hammer und ein den Merkur Spielender mit glühender Eisenstange auf und sorgten dafür, dass auch wirklich alle das Leben ließen. Aller Wahrscheinlichkeit nach blieb den eigentlichen Gladiatoren dieses unwürdige Schauspiel erspart, d.h. sie starben ehrenvoll durch den Gnadenstoß ihres Opponenten.
Auftritt auf dem Marcellusplatz
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Weiterführende Literatur
- Fik Meijer, Die Gladiatoren, Düsseldorf 2004/2007 (niederländische Originalausgabe: Amsterdam 2003)
- Gladiatorengattungen in der Wikipedia
Die Gladiatoren des Antonius Robustus treten in folgendem Mosaikheft auf
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