Hans Dominik
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Hans Dominik, eigentlich Hans Joachim Dominik, (* 15. November 1872 in Zwickau; † 9. Dezember 1945 in Berlin) war ein deutscher Autor von Zukunftsromanen und wissenschaftlichen Sachbüchern. Darüber hinaus war er Journalist für wissenschaftliche Beiträge und Ingenieur für Elektrotechnik und Maschinenbau.
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Leben und Werk
Hans Dominik war der Sohn des Journalisten und Verlegers Friedrich Wilhelm Emil Dominik. Den Großteil seiner Jugend verbrachte er in Berlin. Später besuchte er verschiedene Gymnasien. Schon früh kam er in Kontakt mit Kurd Laßwitz, dessen Zukunftsromane teilweise im Verlag von Dominiks Vater erschienen, und großen Einfluss auf seine spätere Entwicklung hatten. Laßwitz unterrichtete in Gotha, dessen Gymnasium Dominik eine Zeitlang besuchte, Mathematik und Physik. Nach dem Abitur studierte Dominik, ab 1893, an der Technischen Hochschule in Berlin Maschinenbau, wobei der Schwerpunkt seiner Ausbildung beim Eisenbahnbau lag. Gegen 1894 erkrankte sein Vater, was Dominik dazu zwang, sein Studium zu unterbrechen und als Elektriker das Geld für seinen weiteren Lebensunterhalt zu verdienen. 1895 reiste er erstmals in die USA, wo er ein Jahr lang als Elektroingenieur tätig war. Die dort gesammelten Eindrücke verarbeitete er später in der Romantetralogie „John Workman, der Zeitungsboy“, der die Geschichte eines Mannes erzählt, der seinen Berufsweg als Zeitungsjunge beginnt und sich bis zu einem angesehenen Millionär hocharbeitet. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland, setzte er sein unterbrochenes Studium fort, brach es aber 1898 endgültig ab, da sich ihm die Gelegenheit bot, auch in Deutschland als Elektroingenieur tätig zu sein. 1905 wechselte er seine berufliche Orientierung und wurde technischer Reporter beim „Berliner Lokalanzeiger“. Ein Jahr später war er nebenberuflich auch als Werbetexter und Autor technischer Abhandlungen in diversen Publikationen tätig. 1907 erschien in „Das Neue Universum“ mit „Die Nahrung der Zukunft“ seine erste Zukunftsgeschichte. Diese war so erfolgreich, dass in den Folgejahren zahlreiche weitere Arbeiten dieser Art folgten. Zwischen 1912 bis 1919 schrieb er zahlreiche, nur wenig erfolgreiche Unterhaltungsromane, die heute weitgehend vergessen sind. Erst als 1922 sein erster Zukunftsroman „Die Macht der Drei“ erschien, schaffte er auch den literarischen Durchbruch. In den Folgejahren erschienen zahlreiche weitere Werke, die ihn zu einen der populärsten deutschen Autoren der 20er Jahre werden ließen.
Hans Dominik gilt heute als einer der bedeutendsten Pioniere der Zukunftsliteratur in Deutschland. Seine Werke erfreuten sich bis Mitte der 40er Jahre großer Beliebtheit. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren seine Werke in der DDR unerwünscht und auch in der BRD erschienen sie nur in stark bearbeiteter Form. Erst ab Ende der 90er Jahren wurden einige seiner Werke wieder in ihrer ursprüngliche Form veröffentlicht.
Hans Dominik und seine Bedeutung für das Mosaik
Hans Dominik und seine Zukunftsromane gehörten zur Lieblingslektüre des Mosaikautoren Lothar Dräger, so dass zahlreiche Einflüsse dieser Bücher, im Mosaik wiederzufinden sind. Besonders viele Parallelen kann man in der Neos-Serie entdecken, die in ihrer Erzählstruktur, den Zukunftsromanen Dominiks sehr nahe steht. Auch in ihnen geht es um bahnbrechende Entdeckungen und Erfindungen, die vielfach von Spionen der gegnerischen Seite ausgekundschaftet oder gestohlen werden sollen. So ist z.B. das Flugtauchboot des Kapitän Wildrake in Dominiks Roman „König Laurins Mantel“ neben Vernes „Epouvante“ aus den Roman „Der Herr der Welt“ eine der Inspirationsquellen für die „Mücke“, die die Digedags in Heft 33 von einem Erfinder geschenkt bekommen. Im Roman „Treibstoff SR“ gelingt es deutschen Wissenschaftlern durch verschiedene Ingredienzien und hochenergetischer Strahlung ein Metall zu entwickeln, das große Bedeutung für die Flug- und Raumschiffindustrie erlangt, was man ähnlich im Mosaik von Hannes Hegen mit der Handlung um das Wundermetall Digedanium und dessen Verwendung in der Flugindustrie und beim Raumschiffbau wiederfindet. Im Roman „Atomgewicht 500“ geht es unter anderem um die friedliche Nutzung der Atomenergie als Antriebsmittel, die im Mosaik ebenso propagiert wird, wie in zahlreichen gleichzeitig erschienenen utopischen Romanen in der DDR. In „Der Brand der Cheops-Pyramide“ dagegen wird vor den Folgen der Atomenergie bei kriegerischen Auseinandersetzungen gewarnt, was sich auch prompt im Mosaik 27 wiederfindet, das mit der Schaffung einer neuen Sonne und dem damit verbundenen Klimaeinfluss gleich noch einen Bogen zu Dominiks Roman „Die Spur des Dschingis-Khan“ schlägt. In „Kautschuk“ wird das Rezept zur Herstellung künstlichen Kautschuks zur Quellen allen Begehrens von feindlichen Spionen, was man in der Neos-Serie unschwer in der Jagd nach der Formel für das Digedanium wiedererkennen kann.
Quellen
- Petra Kock, „Das Mosaik von Hannes Hegen : Entstehung und Charakteristika einer ostdeutschen Bildgeschichte“. Berlin 1999 ISBN 3-89722-115-2
- Thomas Kramer, Micky, Marx und Manitu. Zeit- und Kulturgeschichte im Spiegel eines DDR-Comics 1955–1990, Berlin 2002, ISBN 3-89693-195-4
- eigene Studien