Das Buch der Erfindungen, Gewerbe und Industrien
Aus MosaPedia
Das Buch der Erfindungen, Gewerbe und Industrien in seiner neunten, überarbeiteten Auflage in zehn Bänden (1896-1901) befindet sich im Hegenvorlass im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig. Es stand dem Mosaik-Kollektiv als Quelle zur Verfügung.
Edition
Das Buch der Erfindungen erschien erstmals in der Mitte des 19. Jahrhunderts im Rahmen der allgemeinbildenden Buchreihe Malerische Feierstunden im Verlag von Otto Spamer, Leipzig. In den nächsten Jahrzehnten erlebte es ständig wachsende Neuauflagen unter verschiedenen Herausgebern. Die umfangreichste - und letzte - war die neunte Auflage. Hier umfasste das Werk folgende Bände:
- Entwickelungsgang und Bildungsmittel der Menschheit (1896)
- Die Kräfte der Natur und ihre Benutzung (1898)
- Die Elektrizität, ihre Erzeugung und ihre Anwendung in Industrie und Gewerbe (1897)
- Landwirtschaft und landwirtschaftliche Gewerbe und Industrien (1897)
- Bergbau und Hüttenwesen (1899)
- Die Verarbeitung der Metalle (1900)
- Die Industrien der Steine und Erden. Chemische Industrie (1899)
- Verarbeitung der Faserstoffe. Holz-, Papier- und Textilindustrie (1898)
- Der Weltverkehr und seine Mittel. Erster Teil (1901)
- Der Weltverkehr und seine Mittel. Zweiter Teil: Geistiger Verkehr (1901)
Vorlage für das MOSAIK
Welche Bände insgesamt vom Mosaikkollektiv genutzt wurden, ist noch nicht erforscht. Namhaft machen lässt sich vorerst der Band 2 Die Kräfte der Natur und ihre Benutzung. Hierin findet sich auf S. 178 eine Abbildung von Henri Giffards Dampfluftschiff. Diese Abbildung könnte den MOSAIK-Zeichnern bereits für die Darstellung von Giffards Luftschiff in Heft 35 (innerhalb der großen Flugschau auf dem Neos und für den redaktionellen Text Aus der Geschichte des Menschenfluges) zur Verfügung gestanden haben. Sicher hingegen scheint, dass ebendiese Abbildung auch das Vorbild für die Form - aber nicht die phantasievollen Details samt Kanonenplattform - des Luftschiffes des Chevalier de Chevelu aus dem Buch Aéronautique in Heft 184 darstellt. Abgesehen von der Ähnlichkeit beider Luftschiffe ist ein weiterer Indikator, dass auf derselben Seite im Buch der Erfindungen von einem Amerikaner Hopkinson die Rede ist, der bereits 1784 in einem Brief an Benjamin Franklin zur Steuerung von Luftschiffen den Einsatz eines Propellers vorschlug. Dabei handelt es sich um Francis Hopkinson, einen der Gründerväter der USA.
Das erinnert an den Hotchkinsonschen Kanoneneffekt. Dieser soll ja dem Buch Aéronautique zufolge ebenfalls zur Steuerung eines Luftschiffs dienen, nämlich gerade desjenigen vom Chevalier de Chevelu (wobei Dan Botcher schnell den geringen Wirkungsgrad dieser Erfindung erkennt). Der hierbei genannte - fiktive - Erfinder Hotchkinson dürfte also eine Verschmelzung zweier historischer Personen darstellen: Francis Hopkinsons aus dem Buch der Erfindungen und des Waffenkonstrukteurs Benjamin Hotchkiss. Von dem einen übernahmen die MOSAIK-Autoren die Idee der Luftschiffsteuerung, von dem anderen den Einsatz einer Kanone, und ihre Namen Hotchkiss und Hopkinson wurden zu Hotchkinson zusammengefügt. Die Person des Waffenbauers Hotchkiss wird den MOSAIK-Autoren dabei aus anderen Quellen bekannt gewesen sein.
Das Buch der Erfindungen, Gewerbe und Industrien diente für folgende Mosaikhefte als Vorlage
35 (?), 184