Mosaik von Hannes Hegen 179 - Unternehmen „Louisiana“
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Version vom 20:53, 31. Jul. 2016 bei Fellgerd (Diskussion | Beiträge)
Stammdaten | |||
Titelbild | Erschienen | Oktober 1971 | |
| Nachdruck in | Die Digedags in New Orleans (alte Ausgabe) Die Digedags in New Orleans (neue Ausgabe) Reprintmappe XV | |
Umfang | 24 Seiten | ||
Panel | 51 + Titelbild | ||
Katalog | 1.01.179 | ||
Serie | Liste aller Digedags-Hefte | ||
Hauptserie: Amerika-Serie | |||
Kapitel: Das Ende des Sklaven-Express | |||
Heft davor | Gefährliche Geheimnisse | ||
Heft danach | Aufruhr in Turtleville |
Inhaltsverzeichnis |
Comic
Inhalt
- Coffins macht seine Drohung wahr und lässt den Sklavenexpress mit einem Artikel im New Orleans Courier auffliegen. Doch dieser unverhohlenen Kampfansage hätte es nicht bedurft - Jeremias Joker hat seine Farm und die Mississippi-Queen schon längst in Alarmbereitschaft versetzt. Der Dampfer wird mit schweren Holzbohlen zu einem Panzerschiff umgebaut. So gerüstet erwartet man den Angriff des Komitees.
- In der Redaktion des New Orleans Courier, wo sich das Komitee versammelt hat, geht es hoch her. Coffins kann aber kritische Stimmen übertönen, indem er das Unternehmen Louisiana ins Leben ruft. Mr. Dupont, den Anwalt von Mrs. Jefferson, beschwatzt er, die Louisiana zur Verfügung zu stellen, während General Knocker bei der Beschaffung von Waffen behilflich sein soll. Man begibt sich also zum Arsenal von New Orleans, wo die Männer wegen Knockers Mitwirken ohne weiteres eingelassen werden. Der Kommandant, Colonel Butler, weigert sich zwar entrüstet, seine Waffen für einen nicht genehmigten, privaten Rachefeldzug herauszurücken, wird aber überwältigt und in seinem Büro eingesperrt. Mit der von ihm erpressten Anweisung lässt sich wiederum der diensthabende Offizier bei der Waffenausgabe überzeugen - Coffins & Co. ergaunern sich auf diese Weise vier Kanonen, 25 Gewehre und die nötige Munition.
- Hurtig und wenig sorgfältig wird nun die Louisiana zum Kriegsschiff umgerüstet. Das bekommen die Heizer mit und benachrichtigen die Kontaktmänner des Sklavenexpresses. Über mehrere Stationen erreicht die Nachricht den Brieftaubenzüchter Daddy Dick, der gleich den Täuberich Salomo losschickt, seinen besten Mann. So erfahren die Verteidiger der Joker-Farm von Coffins' Unternehmen. Sie sind auf alles vorbereitet.
- Es ist schon dunkel, als die Louisiana endlich auf Höhe der Joker-Farm eintrifft. Coffins schwelgt schon in stählerner Siegeszuversicht. Doch die Mississippi-Queen, die sich hinter der Reiher-Insel versteckt hat, sieht niemand. Von einem Wachposten über eine sinnreiche Klingelkonstruktion der Digedags alarmiert, schiebt sie sich aus dem toten Winkel heraus und rammt die Louisiana auf der rechten Seite. Deren Kanonenschüsse verpuffen, und während die Queen sich wieder zurückzieht, säuft ihre alte Rivalin erbärmlich ab. Die verhinderten Attentäter treiben, an Kisten und Mobiliar geklammert, mississippiabwärts - die schwarzen Heizer hingegen nutzen die Chance und retten sich auf die Queen. Dort ist man verständlicherweise froh, befürchtet aber bald weitere Aktionen von Coffins.
Figuren
- Digedags: Dig, Dag, Digedag
- Gegenspieler: Coffins, General Knocker
- New Orleans: Anwalt Dupont, Spinnereibesitzer Masters und weitere Mitglieder des Komitees zur Rettung der Südstaaten, Hafenarbeiter, Bauchladenverkäufer Jimmy, Schuhputzer Davy, Daddy Dick
- US Army: Colonel Butler, Posten vor dem Arsenal, Sergeant Blimp, diensthabender Offizier im Arsenal
- New Orleans Courier: Reporter Jenkins
- Familie Joker: Jeremias Joker, Jenny Joker, Jonathan Joker, Emily Joker, Jessy Joker, Old Joe, Tom Joker
- Joker-Farm: Harry
- Auf der Louisiana: Samuel Baxter, Lotse Turner, mehrere Heizer
- Tiere: Störche, Katze, Specht, andere Vögel, Täuberich Salomo und andere Brieftauben, Spatzen, Pferde, Pelikan, Fledermäuse
Bemerkungen
- Schiffe auf dem Mississippi: Mississippi Queen, Louisiana
- Geschäfte und Gebäude in New Orleans: Redaktion des New Orleans Courier, Arsenal, [Of]fice, J. Marshall, Hotel de Ville - Charle[s] [R]aymon[d], Druggist, Daddy Dicks Taubenschlag
- Coffins' "stählerner" Schreibstil erinnert an den Duktus nationalsozialistischer Zeitungen, vor allem während des 2. Weltkriegs.
- Auf S. 4 sieht man wieder einen Ausschnitt des New Orleans Courier.
- Im 1. Panel auf S. 10 wurde der Schnurrbart von Colonel Butler vergessen.
- Die Handlung muss vor dem 26. Januar 1861 spielen. An jenem Tag trat der Bundesstaat Louisiana aus der Union aus und gehörte (am 4. Februar) zu den Gründungsmitgliedern der Konföderierten Staaten von Amerika. Nach diesem Datum wäre Colonel Butler schon Rebell (aus Sicht der Union) gewesen. Nachdem auch aus einem späteren Heft (181) hervorgeht, dass Abraham Lincoln zwar gewählt, aber noch gar nicht zum Präsidenten vereidigt worden ist, wäre es sehr unwahrscheinlich, dass im Büro des Colonels bereits sein Porträt hängt (hier müsste, wenn überhaupt, der amtierende Präsident James Buchanan zu sehen sein).
Mitarbeiter
- Künstlerische Leitung: Hannes Hegen
- Texte: Lothar Dräger
- Figurinen: Edith Hegenbarth
- Zeichnungen: Horst Boche, Egon Reitzl, Lona Rietschel, Gisela Zimmermann
- Kolorierung: Joachim Arfert, Ingrid Behm, Brigitte Lehmann, Heidi Lehmann, Ullrich Stephans
Weitere Besonderheiten
- Ein Teil der Normalauflage auf holzhaltigem Papier zeigt einen unzureichend gedruckten Heftreihen-Titel, bei dem das von in von Hannes Hegen fast vollständig fehlt.
- Eine kleine Auflage des Heftes wurde auf holzfreiem Papier gedruckt, zeigt jedoch auf der Rückseite ein gemeinsames Export-Impressum, bei dem im Vergleich zum Inland-Impressum die ersten beiden Zeilen retuschiert wurden. Diese Hefte waren nachweislich für den Export nach Österreich und in die Bundesrepublik Deutschland bestimmt, wurden aber zum Teil auch an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
- Einige Monate nach dem Erscheinen des regulären Heftes entstanden etwa 2.500 Ausgaben auf holzhaltigem Normalpapier mit schwarzem MOSAIK-Schriftzug (Bild 1). Diese Hefte zählen zur schwarzen Serie und waren am Stand des Verlages auf dem Solidaritätsbasar in Berlin erhältlich.
- Von diesem Heft erschien im Oktober 1971 eine niederländische Export-Ausgabe auf weißem, holzfreiem Exportpapier, die in den Niederlanden und in Belgien vertrieben wurde. Restbestände des Heftes wurden 1972 in den Niederlanden für die Herstellung so genannter Ramschbindungen verwendet.
- Weiterhin erschien von diesem Heft 1971 eine ungarische Export-Ausgabe auf holzhaltigem Papier.
Bild 1: Heft der schwarzen Serie |