Diskussion:Mosaik 2/81 - Die Sterndeuter

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Der Don als astronomisches Genie

Ein paar interessante Ungereimtheiten, die unter anderem die bekannte Schläue und gute Allgemeinbildung des Marchesen eindrucksvoll unter Beweis stellen.

Heliozentrisches Weltbild

Unbeeindruckt von der Verdammung durch die katholische Kirche (und das im von der Inquisition mit eisernem Besen ausgefegtem Spanien!) benutzt er tatsächlich das heliozentrische Weltbild, das Kopernikus 1543 vorstellte, als Grundlage für seine astrologischen Berechnungen. Zu sehen auf der Planetenscheibe mit der Darstellung des Kosmos, die zuerst in Heft 1/81, Seite 17 zu sehen ist und dann oft in Heft 2 erneut im Bild erscheint. Hier ein Vergleichsbild des kopernikianischen Planetensystems. Die Kirche hingegen hat erst 1757 den Bann über heliozentrische Schriften aufgehoben und 1822 den Druck derartiger Schriften erlaubt. Don Ferrando war seiner Zeit also weit voraus.

Nun, so erstaunlich finde ich das wiederum nicht. Die Don-Ferrando-Serie beginnt ca. im "Sommer oder Herbst des Jahres 1578", also zu einer Zeit, zu der Copernikus Theorie bereits in gewisser Auflage publiziert UND VERBREITET war. Und, dass das Weltbild nicht ganz fehlerfrei war, war ihm, meiner Erinnerung nach (weshalb er auch mit der Herausgabe so gezögert hatte), selbst klar. Und, z.B. war ja das Galileische Abschwören erst auf der Tagesordnung, als Galileo das heliozentrische Weltbild nicht mehr als THEORIE, sondern als unumstößliche Tatsache benannte. DENN, dass man nach Copernikus eine ganze Menge Zeit bei den Vorausberechnungen sparen konnte (auch wenn die ähnlich fehlerhaft waren, wie nach den Epizyklenberechnungen), war auch den Astronomen im Vatikan klar. Ergo werden sie - unbeeindruckt des Bannes - sicherlich die Hightecmethode genutzt haben. Und alle "aufgeklärten" Astrologen außerhalb des Vatikan sowieso. Warum also nicht der Don? Denn bei ihm hing ja vermeintlich die ganze finanzielle Zukunft davon ab!
Und, nur so am Rande: Ähnliche Überlegungen ließen mich die Weltbildscheibe erst brahisch fehlinterpretieren. Phoenix 10:50, 2. Jan. 2015 (CET)

Entdecker der Galileischen Monde?

Noch staunenswerter wird es, wenn man sieht, daß auf dieser Planetenscheibe sogar die vier Galileischen Monde eingezeichnet sind (siehe Vergleichsbild), die - so war es jedenfalls bisher bekannt - Galilei erst im Januar 1610 entdeckte, als er das kurz zuvor in Flandern neu erfundene Teleskop gen Himmel richtete. Der Don mit seinem scharfen Auge (oder wer auch immer die Gerätschaft angefertigt hat) ist ihm da also um mehrere Jahrzehnte zuvor gekommen!

Galilei ist, inzwischen nachweislich, nicht der erste gewesen, der das Teleskop gen Himmel richtete. Allerdings hat er am schnellsten publiziert. Was das Vorkommen der Galileischen Monde auf der Weltbildscheibe anbelangt, so wäre das nach Serienrückdatierung natürlich ein echter Anachronismus. Aber 1981 war die Serie ohne einen konkreten zeitlichen Anhaltspunkt gestartet. Somit waren auch die (im Nachhinein verorteten) 32 Jahre Differenz viel unkonkreter, ergo sogar zu 0 Jahren Differenz möglich.
Was den Don und seine scharfen Augen anbelangt, würde ich wiederum widersprechen. Sein scharfer Verstand ließ ihn seine Grenzen kennen und deshalb für die jeweiligen Aufgaben Spezialisten, wie z.B. den Illuminado dos Planetas, anheuern, oder die "nötigen Werkzeuge" anschaffen (s. dazu: "Einrichtung des Turmzimmers" im Turm von Rocalprado). Ein Teleskop hatte der Marchese zu seiner Zeit in Rocalprado aber offensichtlich nicht. (Was bei einer unkonkreten Zeitverortung zum Serienstart auf eventuell nach 1608 oder 1610 ja nur des Don´s "finazielle Knappheit" unterstreichen würde.) Also ist eine Entdeckung der vier Monde durch ihn mit recht hoher Wahrscheinlichkeit auszuschließen. ;) Phoenix 11:20, 2. Jan. 2015 (CET)
Na Moment. In Heft 1/81 wird die Serie ja auf die Regierungszeit Philipp II. festgelegt. Der starb 1598. Was also zu dem Zeitpunkt der spätestmögliche Handlungszeitpunkt sein durfte. Somit gelang die Entdeckung der Monde also schon mindestens 12 Jahre vor der eigentlichen Entdeckung im Jahre 1610. Und das ohne Fernrohr, das von Lipperhey auch erst um 1608 erfunden wurde. --Don-Esteban 13:20, 2. Jan. 2015 (CET)
Schau dir doch mal den Artikel Weltbildscheibe an, dort haben wir schon einiges an Hintergrundinfos zusammengetragen (inkl. Don Ferrandos Fortschrittlichkeit bzw. Vorläufertum). ;-) Tilberg 14:35, 2. Jan. 2015 (CET)

Himmelsglobus

Dort sind einige Sternbilder ganz richtig skizziert. Jungfrau, Löwe, Großer Bär, Haar der Berenike, Krebs. Nur unter dem Löwen sieht man auf einigen Zeichnungen (z. B. 1/81, Seite 17, 2/81, Seite 12) eine Art Adler. In dem Himmelsbereich gibts allerdings kein solches Sternbild. Ebenso wenig wie eine Frauenfigur, die dem Betrachter den rücken zu wendet. Dort befindet sich in Etwa das Sternbild Hydra. Aber möglicherweise sind das historische, heute nicht mehr gültige Sternbilder.

Sehr richtig beobachtet. Die "Art Adler" interpretiere ich daher als das SB "Rabe", was auf dem Globus an dieser Stelle zu finden sein müsste. Und zur "Zentaurin" kannst du ja mal in der Diskussionsseite zum Himmelsglobus nachlesen. Die Recherche nach einer eventuellen Vorlage ist leider momentan am Stocken. Phoenix 11:21, 2. Jan. 2015 (CET)
Mhm. Der Rabe sitzt allerdings ein ganzes Stück weiter südlich und besitzt auch keinen gebogenen Adlerschnabel. --Don-Esteban 13:21, 2. Jan. 2015 (CET)

Wasser zu Wein

Oder so ähnlich: Der Diener kommt, als er das Geschrei des Don Alfonso hört, auf Seite 9 durch die Tür zum Kerker. Er hält den Proviantkob in der Hand. Aug Seite 10 hat dieser sich dann plötzlich in einen Wasserkrug verwandelt. --Don-Esteban 02:39, 2. Jan. 2015 (CET)

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