Ernst Dornhof
Aus MosaPedia
Ernst Dornhof vom Verlag Neues Leben war von 1958-1959 als Nachfolger von Walter Püschel Chefredakteur beim Mosaik. Dornhof soll zu dieser Zeit ein privat recht umgänglicher und vernünftiger Mensch gewesen sein. Jedoch war sein dienstliches Wirken von ideologischer Indoktrination geprägt. Dornhof schaffte es, als einziger vorgesetzter Redakteur eine Kursänderung beim Mosaik zu bewirken.
Den Auftakt bildete in Heft 18 (Mai 1958) die Zensierung der Form der römischen Fallschirme. In Assoziation zum westdeutschen Bundesadler nannte Dornhof die ursprüngliche Form der Fallschirme "Pleitegeier". Selbst Hegens Proteste konnten die Zensur nicht verhindern, so dass den Fallschirmen auf Dornhofs Druck der "Kopf" entfernt wurde.
Dieser Eingriff in die künstlerische Freiheit Hegens und des Mosaikkollektivs war jedoch noch nicht Dornhofs härteste Maßnahme. Er zwang Hegen, die Römer-Serie zum Jahreswechsel 1958/1989 mit Heft 25 (Dezember 1958) zu beenden. Nicht ohne Hintergrundgedanken gaben die Autoren Heft 25 den Titel Die Entführung ins All. Auch die berüchtigten "Agentenstories" in den Jahren 1959 und 1960 sind mit Dornhof in Verbindung zu bringen.
Zum Jahresende 1959 verließ das Mosaik den Verlag Neues Leben und wechselte zum Verlag Junge Welt. Damit einher ging ein Wechsel des Chefredakteurs; bei Junge Welt übernahm nun Hans Ehrhardt diese Position. Wegen des mehrmonatigen Vorlaufs sind die ersten Hefte von 1960 aber noch unter Dornhofs Ägide entstanden. Sobald diese Hefte erschienen waren, verließ das Mosaik schnellstmöglich den ungeliebten Neos.