Diskussion:Bananen

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Ich erinnere mich dunkel, daß das uns bekannte - und daher auch im Mosaik dargestellte - Aussehen von Bananen das Ergebnis einer Züchtung im 19. Jhd. ist. Stimmt das? Tilberg 13:26, 13. Jan. 2012 (CET)

Nicht unbedingt eine neue Züchtung, aber das "bekannte Bananenaussehen" dürfte von der Sorte "Gros Michel" stammen, die erst ab 1820 aus den Herkunftsgebieten exportiert wurde (siehe [1]). Folgt man dieser Linie, müssten alle Vorkommen vor 1820 im Mosaik nicht ganz korrekt sein ... --Hoetzendorfer 14:16, 13. Jan. 2012 (CET)
Hm, da wäre ich vorsichtig, so etwas zu behaupten... Wir reden hier von verschiedenen Sorten, die sich in Größe, Geschmack usw. unterscheiden, aber doch alle als Bananen zu erkennen sind. (So etwas gibt es bei Äpfeln, Runkelrüben usw. auch...)
Die Cavendish als Nachfolger der Gros Michel ist nach William Cavendish, 6th Duke of Devonshire benannt, der ab 1836 eine Pflanze aus Südostasien in seinem Gewächshaus aufzog, von der alle heutigen Pflanzen abstammen sollen.
Wo Gros Michel aka Big Mike herkommt, hab ich noch nicht herausgefunden...
Ein etwas älterer Bericht über Bananen in Ägypten und Asien findet sich im zwischen 1800 und 1813 entstandenen Band 98 der Oeconomischen Encyclopädie von J. G. Krünitz unter dem Stichwort Muse (1) (daselbst auch Paradiesfeige):

„In Aegypten, sagt Hasselquist, fängt diese Pflanze im October oder November an zu blühen. Nachdem nähmlich das Wasser des Nils abgelaufen, so kommt die Blumenkolbe zum Vorschein; in der Mitte des Decembers enthalten die Scheiden vollkommene Blumen, und gegen das Ende des Jahrs oder zu Anfange des folgenden verwelken allmählig die untersten Scheiden, deren Blumen befruchtet sind, und fallen hernach sammt ihren Blumen ab, worauf sich alsdann die folgenden über denselben auch öffnen. Im März ist die Befruchtung vorbey, und die bereits gestaltete Frucht fährt mit ihrem Wachsthum fort bis in den May, da sie ihre völlige Reife erreicht hat. Sie blühet also, wenn die Wärme mäßig und das Erdreich stark befeuchtet ist; die Frucht aber reift bey starker Sonnenhitze, dergleichen man in Aegypten alle Frühling hat. Nach dem Abfallen der Blumenscheiden wird die Kolbe größer, und wächst zu einer Größe von zwey bis drey Schuh. Die Frucht enthält unter einer dicken lederartigen Haut oder Schale ein süßliches Fleisch, welches härter als an einer Pflaume, aber weicher als an einer Dattel, ein wenig schleimig und mehlig ist, jedoch im Munde leicht zerschmilzt, so daß man es fast nicht zerbeissen oder kauen darf. Sie läßt sich in dem ägyptischen Klima über eine Woche nicht aufbehalten, ohne sauer zu werden, und bekommt alsdann völlig den Geschmack von einem gährenden Sauerteige. Man kann sie in diesem Lande von Anfang des May, bis zu Ende des Octobers frisch haben, und bekommt sie zu Rosette sehr häufig, in Cairo aber sind sie ungemein sparsam, wiewohl es an solchen Pflanzen daselbst nicht mangelt, die aber nur wenige Früchte hervorbringen, welche für die vornehmsten Frauen bestimmt sind.”

Diese Frucht hat einigermaßen die Gestalt einer Cucumer, und ist einen halben bis ganzen Schuh lang und einen oder zwey bis drey Zoll dick, ein wenig gekrümmt und dreyeckig; sie hat eine dicke Schale fast wie eine Citrone, aber glatt, und, welches sehr sonderbar ist, enthält sie, soviel man wenigstens bisher hat entdecken können, niemahls einigen Samen. (...)

In ganz Ost= und Westindien sind ihre Früchte von einem sehr allgemeinen Gebrauch. Wenn sie noch unreif und grün sind, so dienen sie anstatt des Brots, und können zu dem Ende entweder roh gegessen, oder auf allerley Weise gekocht, gebraten oder eingemacht werden, so daß man allerhand Gerichte daraus verfertigt, welche nach der Verschiedenheit der Zubereitung oder dessen, was dazu gethan wird, mehr oder weniger angenehm sind. Wenn man sie schlechthin entzweyschneidet und trocknet, so schmecken sie wie Feigen, und sind dabey sehr nahrhaft, daß sie sowohl von den Schwarzen als Weißen in Amerika den meisten andern Brotsorten, besonders dem Jams und Cassada=Brot vorgezogen werden. Wenn man sie aber in Scheibchen zerschneidet, und in der Pfanne backt, so übertreffen sie im Geschmack die delicatesten Birnen. Auch werden sie von den Indianern und Negern häufig, wie Erdäpfel, mit Fleisch und Fischen gekocht gegessen. Mit Wein, Zucker und Zimmet eingemacht, geben sie eines der angenehmsten Gerichte für Europäer. Wenn aber diese Früchte völlig reif sind, so haben sie eine citronengelbe Farbe, und sind alsdenn auch sehr lieblich zu essen, müssen aber wegen ihrer kühlenden Eigenschaft mit Vorsicht genossen werden, indem ihr übermäßiger Genuß, wie man aus Beyspielen wissen will, einen plötzlichen Tod verursachen kann: jedoch wenn man sie noch grün und unreif abbricht, und zu Hause vollends reif und gelb werden läßt, so sind sie nicht so gefährlich. Wenn sie endlich an der Pflanze überreif werden, so ist alsdann die Schale schwarz, und die innere Substanz wird so weich, wie Butter.

Apropos: Die Musapedia... --Kobold 17:44, 13. Jan. 2012 (CET)
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