Jim, Jonny und Jonas
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Jim, Jonny und Jonas ist ein Lied, das in der Orient-Südsee-Serie gesungen wird.
Nachdem der geheimnisvolle Salami-Dieb von den Digedags gestellt wurde, werden sie feierlich zu Schiffsjungen auf dem Babuk-Schiff ernannt. Es folgt eine fröhliche Feier bei der es Rum und Gitarrenmusik gibt. Nachdem zuerst die Digedags ein Lied vorgetragen haben, sind danach der Matrose mit Fez und zwei seiner Kollegen an der Reihe. Als erstes singen sie das Lied von Jim, Jonny und Jonas.
Inhaltsverzeichnis |
Hintergründe
Der Ursprung des Liedes ist ein Countrysong von Johnny Bond aus dem Jahr 1950 mit dem Titel Cherokee Waltz, eine Bearbeitung und Neutextung seines Lieds Oklahoma Waltz von 1948. Im Jahre 1954 dichtete der deutsche Arrangeur "Heinzli" (d.i. Kurt Feltz) den Cherokee Waltz zu einem etwas kürzeren Hawaii-Lied um - Jim, Jonny und Jonas. Es wurde von verschiedenen Gruppen gesungen, zunächst vom Hula Hawaiian-Quartett (Single erschienen am 1.9.1954), das damit im Januar und Februar 1955 auf Platz 1 der deutschen Hitparaden landete. Bald erschienen Adaptionen in anderen Sprachen, z.B. holländisch (Jim, Johnny en Jonas) und dänisch (Jim, Johnny og Jonas).
Bemerkenswerterweise nahm der Originalsänger Johnny Bond im Februar 1955 ebenfalls eine Version davon auf, natürlich auf englisch und stark umgeschrieben und gekürzt, aber trotzdem mit wiedererkennbarem Refrain: Jim, Johnny and Jonas. Sie erschien im April 1955 als Rückseite seiner Single Louisiana Swing (und wurde am 9. April im Billboard kurz und positiv besprochen). Von Java ist hier nicht mehr die Rede, dafür gibt es drei hawaiianische Mädchen, die sich nach Jim, Johnny und Jonas sehnen. Dieses Lied wurde von weiteren amerikanischen Interpreten gesungen, u.a. von Jimmy Wakely und Bing Crosby (von letzterem offenbar noch vor Bonds eigener Version). Warum sich Bond von der deutschen Umwidmung seines Cherokee Waltz zu einer ähnlichen Fassung inspirieren ließ und nun selbst sang, ist noch nicht völlig geklärt; möglicherweise reagierte er einfach schnell auf den großen Erfolg der deutschen Hawaii-Version.
Am 26. März 1955 erschien in der Musikzeitung The Billboard ein Artikel, in dem etwas auf die Hintergründe eingegangen wurde. Demnach textete Bond beide englischen Fassungen des Liedes, also die von Cherokee Waltz und die von Jim, Johnny and Jonas.
Some "Waltz" - "Jonas" Stirs In U.S. After Long Trip NEW YORK, March 19. - Tunesmith Johnny Bond's "Cherokee Waltz" has travelled a long way, has gone thru several lyric changes and is now back in the United States and stirring some attention as "Jim, Johnny and Jonas." Under the latter title the tune has just been released on Decca with Bing Crosby and on Columbia with Sammy Kaye. Bond, who recorded it several years ago as "Cherokee Waltz," is now doing the translated version on Columbia. As "Jim, Johnny and Jonas," the ditty was Germany's biggest hit since "Lili Marlene" several years ago. It was recorded there with the Hula Hawaiian Quartet on the Deutsche Grammophon label. European rights to the song were acquired from Johnny Bond by Reuter & Reuter Forlags AB., of Stockholm, Sweden, some years ago, and this firm placed it with Dr. Hans Gerig of Cologne, Germany, five months ago. Bond wrote the lyrics for both versions. |
Übersetzung:
Ganz schöne "Walz" - "Jonas" erregt nach langer Reise die Gemüter in den Vereinigten Staaten New York, 19. März. - Der "Cherokee Waltz" von Verseschmied Johnny Bond ist weit gereist, hat verschiedene poetische Veränderungen erfahren und ist nun zurück in den Vereinigten Staaten und erregt einige Aufmerksamkeit als "Jim, Johnny and Jonas". Unter letzterem Titel ist die Melodie just von Decca mit Bing Crosby und von Columbia mit Sammy Kaye veröffentlicht worden. Bond, der sie vor mehreren Jahren als "Cherokee Waltz" aufnahm, bringt nun die übersetzte Fassung bei Columbia heraus. Als "Jim, Johnny and Jonas" war das Liedchen Deutschlands größter Hit seit "Lili Marlene" vor einigen Jahren. Es war dort vom Hula Hawaiian Quartett bei der Deutschen Grammophon aufgenommen worden. Die europäischen Rechte an dem Lied wurden von Reuter & Reuter Förlags AB. in Stockholm, Schweden, bei Johnny Bond vor mehreren Jahren erworben, und diese Firma übertrug sie Dr. Hans Gerig in Köln, Deutschland, vor fünf Monaten. Bond schrieb den Text für beide Versionen. |
Die im Artikel erwähnte Fassung von Bing Crosby war am 11. März 1955 in Los Angeles aufgenommen und offenbar noch vor dem 19. März veröffentlicht worden (zusammen mit Farewell auf einer Single). Die ebenfalls erwähnte Fassung von Sammy Kaye war am 14. März 1955 in New York aufgenommen und offenbar ebenfalls noch vor Ende März veröffentlicht worden (zusammen mit Impossible auf einer Single). Das bedeutet, dass Johnny Bonds eigene Aufnahme seines neu getexteten Lieds vom Februar noch vor Erscheinen (im April) von zwei Coverversionen "überholt" wurde.
In der DDR erschien 1956 eine gekürzte Interpretation der Heinzli-Version (ohne die ersten beiden Strophen) von Gerd Natschinski und seinem Orchester mit Carel Elskamp als Sänger. Es war also damals ein sehr aktueller Schlager. Der fettmarkierte Text, mit dem die DDR-Version einsetzt, wird im MOSAIK gesungen.
Cherokee Waltz 1950 | Jim, Jonny und Jonas 1954 | Jim, Johnny and Jonas 1955 | |||
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Externe Links
Youtube
- Johnny Bond Oklahoma Waltz
- Johnny Bond Cherokee Waltz
- Hula Hawaiian-Quartett Jim, Jonny und Jonas
- Wesley and Marilyn Tuttle singen 1955 Jim, Johnny and Jonas von Johnny Bond
Wikipedia
- Johnny Bond
- Kurt Feltz (= "Heinzli")
- Hula Hawaiian Quartett
Diskographien
- Diskographie Johnny Bond mit der Single Louisiana Swing
- Songliste Johnny Bond mit Eintrag zu den diversen Aufnahmen von Jim, Johnny and Jonas
- Internationale Coverversionen von Cherokee Waltz
- Eintrag zu Johnny Bond bei der Nashville Songwriters' Foundation
Zeitungsartikel
Das Lied wird in folgendem Mosaikheft gesungen
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