Lord Archibald Plumford
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- | Rein visuell gehört Lord Plumford zu den unangenehmsten Gestalten, denen die [[Digedags]] begegnen. Er hat ein grünliches, verschroben wirkendes Gesicht, welches zu seiner – aufgrund des Alters – schon recht kauzigen (jedoch nicht wirklich bösen) Persönlichkeit passt. Mylord residiert auf [[Plumford Castle]] | + | Rein visuell gehört Lord Plumford zu den unangenehmsten Gestalten, denen die [[Digedags]] begegnen. Er hat ein grünliches, verschroben wirkendes Gesicht, welches zu seiner – aufgrund des Alters – schon recht kauzigen (jedoch nicht wirklich bösen) Persönlichkeit passt. Mylord residiert auf [[Plumford Castle]] in der [[England|englischen]] Grafschaft [[Kent]]. Er ist ein Gourmet und fördert unter anderem den Anbau exotischer Feldfrüchte (damals die [[Kartoffel]]).<br> |
Plumford ist auch an der Wissenschaft interessiert und lädt Forscher auf sein Schloss ein. Möglicherweise ist er ein Förderer der [[Royal Society]]. Jedoch lässt er sich auch leicht von pseudo-wissenschaftlichen Scharlatanen übers Ohr hauen und glaubt beispielsweise jeden Unsinn, den ihm der Astrologe [[Ebenezer Muff]] über die Auswirkungen des [[Halleyscher Komet|halleyschen Kometen]] auftischt. Überhaupt ist seine Lordschaft eine Spielernatur und verwettet schon einmal sein ganzes Vermögen.<br> | Plumford ist auch an der Wissenschaft interessiert und lädt Forscher auf sein Schloss ein. Möglicherweise ist er ein Förderer der [[Royal Society]]. Jedoch lässt er sich auch leicht von pseudo-wissenschaftlichen Scharlatanen übers Ohr hauen und glaubt beispielsweise jeden Unsinn, den ihm der Astrologe [[Ebenezer Muff]] über die Auswirkungen des [[Halleyscher Komet|halleyschen Kometen]] auftischt. Überhaupt ist seine Lordschaft eine Spielernatur und verwettet schon einmal sein ganzes Vermögen.<br> | ||
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+ | Die Parallelen des MOSAIK-Lords zum realen Grafen sind evident: Plumford/Rumford, Plumford-Suppe/Rumford-Suppe, Kartoffeln. Der Name enthält noch ein weiteres [[sprechender Name|Wortspiel]]: Mit dem ''Plumpudding''. Ein Ort namens ''Plumford'' liegt zudem tatsächlich in der Grafschaft [[Kent]]. | ||
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+ | *[http://de.wikipedia.org/wiki/Benjamin_Thompson Wikipedia-Artikel] | ||
+ | *George I. Brown, ''Graf Rumford. Das abenteuerliche Leben des Benjamin Thompson'', München 2002 (engl. Originalausg. 1999) | ||
== Lord Plumford tritt in folgendem Mosaikheft auf == | == Lord Plumford tritt in folgendem Mosaikheft auf == |
Version vom 00:25, 16. Mär. 2007
Lord Archibald Plumford ist eine Figur der Erfinder-Serie im Mosaik von Hannes Hegen.
Inhaltsverzeichnis |
Zur Person
Rein visuell gehört Lord Plumford zu den unangenehmsten Gestalten, denen die Digedags begegnen. Er hat ein grünliches, verschroben wirkendes Gesicht, welches zu seiner – aufgrund des Alters – schon recht kauzigen (jedoch nicht wirklich bösen) Persönlichkeit passt. Mylord residiert auf Plumford Castle in der englischen Grafschaft Kent. Er ist ein Gourmet und fördert unter anderem den Anbau exotischer Feldfrüchte (damals die Kartoffel).
Plumford ist auch an der Wissenschaft interessiert und lädt Forscher auf sein Schloss ein. Möglicherweise ist er ein Förderer der Royal Society. Jedoch lässt er sich auch leicht von pseudo-wissenschaftlichen Scharlatanen übers Ohr hauen und glaubt beispielsweise jeden Unsinn, den ihm der Astrologe Ebenezer Muff über die Auswirkungen des halleyschen Kometen auftischt. Überhaupt ist seine Lordschaft eine Spielernatur und verwettet schon einmal sein ganzes Vermögen.
Ein Neffe von Lord Plumford ist Lord Groggy, dem die Digedags rund ein Jahrhundert später begegnen.
Taten im Mosaik
Die Digedags begegnen Lord Plumford während ihres England-Aufenthalts im Jahre 1682. Da sie vor lauter Hunger seine Kartoffeln verspeist haben, sollen sie auf Plumford Castle inhaftiert werden, landen aber schließlich in der Küche des Schlosses. Mylord ist von ihren Koch- und Backkünsten begeistert. Während seine Lordschaft die Mitglieder der Royal Society bewirtet und Edmond Halley „seinen“ Kometen ankündigt, explodiert der von Denis Papin neu erfundene Dampftopf. Die Digedags entdecken, dass sich in dem neuen Topf nicht nur Wasser schneller sieden lässt, sondern auch wohlschmeckende Gemüse-Gerichte gekocht werden können. Lord Plumford befiehlt den beiden daraufhin, mit dem Wundertopf Küchenabfälle zu verkochen, um sie als Plumford-Suppe den Armen auszuteilen. Allerdings macht er sich dadurch bei den Armen nicht wirklich beliebter.
Als das Eintreffen des Kometen näher rückt, lässt sich Plumford von seinem Hausastrologen beschwatzen, dass der Familienschatz derer von Plumford vor dem Kometen und dem damit erwarteten Weltuntergang in Sicherheit gebracht werden müsse. Die Digedags können jedoch in letzter Minute den Lord vor dem Verlust seiner Habe bewahren. Lord Plumford fährt anschließend mit den Digedags nach London, um bei einem Schiffsrennen auf der Themse mitzuwetten. Allerdings verliert der „Rasende Seedrachen“, auf den der Lord eine Million Pfund gesetzt hat, haushoch; hierauf meint Mylord, jetzt könne der Weltuntergang ruhig kommen. Da er die ihm von den Digedags angesichts seiner nun doch verlorenen Habe vorgesetzte Plumford-Suppe nicht essen will, bleibt ihm nichts übrig, als nun selbst auf seinen Kartoffelfeldern Bratkartoffeln zu bruzzeln.
Vorbild
Der Name von Lord Plumford und einige Facetten seiner Geschichte verweisen auf eine der bemerkenswertesten Gestalten der Wissenschaftsgeschichte: Sir Benjamin Thompson, Graf von Rumford (1753-1814). Dieser, Amerikaner von Geburt, schlug sich während des Unabhängigkeitskrieges auf die Seite der Königstreuen und floh daher 1783 aus den frisch gegründeten Vereinigten Staaten. Im Jahre 1784 wurde er geadelt und verließ Großbritannien Richtung Bayern, wo er zum teilweise allmächtigen Berater des Kurfürsten aufstieg und in den Reichsgrafenstand erhoben wurde. In dieser Position reformierte er u.a. das Heer, ließ den Englischen Garten in München anlegen, richtete Armenhäuser ein, propagierte den Anbau von Kartoffeln, erfand Energiesparherde und -töpfe und kreierte eine nahrhafte Suppe aus einfachen Zutaten, die sogenannte Rumford-Suppe. Nach seiner politischen Laufbahn widmete er sich der Naturwissenschaft, vor allem der Wärmelehre. Er starb einsam, aber nicht verarmt in Frankreich.
Die Parallelen des MOSAIK-Lords zum realen Grafen sind evident: Plumford/Rumford, Plumford-Suppe/Rumford-Suppe, Kartoffeln. Der Name enthält noch ein weiteres Wortspiel: Mit dem Plumpudding. Ein Ort namens Plumford liegt zudem tatsächlich in der Grafschaft Kent.
Quellen
- Wikipedia-Artikel
- George I. Brown, Graf Rumford. Das abenteuerliche Leben des Benjamin Thompson, München 2002 (engl. Originalausg. 1999)
Lord Plumford tritt in folgendem Mosaikheft auf
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