Abrafaxe
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Nachdem feststand, dass es für das neue Mosaik neue Hauptfiguren geben sollte, entwarfen verschiedene Mitarbeiter eigene Vorschläge. Lothar Dräger selbst schwebten z.B. drei geometrische Muster vor, die ihre Form wandeln konnten. Am meisten Anklang fanden jedoch intern die Ideen von Lona Rietschel. Nachdem die Gestalt der neuen Protagonisten feststand, wurden von den Abrafaxen und mehreren der Hauptfiguren der neuen Serie Modelle angefertigt. Mit diesen wurde die neue Konzeption auch bei der FDJ-Leitung vorgestellt (siehe Bild rechts). | Nachdem feststand, dass es für das neue Mosaik neue Hauptfiguren geben sollte, entwarfen verschiedene Mitarbeiter eigene Vorschläge. Lothar Dräger selbst schwebten z.B. drei geometrische Muster vor, die ihre Form wandeln konnten. Am meisten Anklang fanden jedoch intern die Ideen von Lona Rietschel. Nachdem die Gestalt der neuen Protagonisten feststand, wurden von den Abrafaxen und mehreren der Hauptfiguren der neuen Serie Modelle angefertigt. Mit diesen wurde die neue Konzeption auch bei der FDJ-Leitung vorgestellt (siehe Bild rechts). | ||
- | Im Sommer 1975 soll in verschiedenen Ferienlagern ein Probedruck des [[1/76|ersten Heftes]] mit den | + | Im Sommer 1975 soll in verschiedenen Ferienlagern ein Probedruck des [[1/76|ersten Heftes]] mit den Abrafaxen herumgereicht worden sein, um die Meinung der Zielgruppe zu erfahren. |
- | Im September 1975 ist ein [[Brief der Redaktion Mosaik vom 5. September 1975|Brief der Redaktion]] verschickt worden, vermutlich an alle Abonnenten. Darin schildert das [[Mosaikkollektiv]] die Gründe für das Ende der [[Digedags]] und die | + | Im September 1975 ist ein [[Brief der Redaktion Mosaik vom 5. September 1975|Brief der Redaktion]] verschickt worden, vermutlich an alle Abonnenten. Darin schildert das [[Mosaikkollektiv]] die Gründe für das Ende der [[Digedags]] und für die Nachdrucke der [[Runkel-Serie]]. Die Abrafaxe und diverse [[Spaßmacher]] werden als neue Hauptfiguren eingeführt. |
Ihren ersten Auftritt im Mosaik selbst hatten die Abrafaxe im [[Mosaik von Hannes Hegen 228 - Feuerzauber auf hoher See]] (November [[1975]]), wo sie auf der Rückseite in Wort und Bild kurz vorgestellt wurden. Bereits einen Monat früher konnte man sie, zusammen mit [[Harlekin]], bereits in der [[Atze]] kennenlernen. | Ihren ersten Auftritt im Mosaik selbst hatten die Abrafaxe im [[Mosaik von Hannes Hegen 228 - Feuerzauber auf hoher See]] (November [[1975]]), wo sie auf der Rückseite in Wort und Bild kurz vorgestellt wurden. Bereits einen Monat früher konnte man sie, zusammen mit [[Harlekin]], bereits in der [[Atze]] kennenlernen. | ||
- | == Namen und | + | == Namen und Charaktere == |
Lothar Dräger hatte die Abrafaxe während der letzten Zeit des [[Mosaik von Hannes Hegen]] erfunden. Bei den Namen ließ er sich vom Zauberspruch "Abrakadabra" inspirieren. Das Suffix ''-fax'' an den drei Namen verweist auf ihre Lust am "Faxenmachen". | Lothar Dräger hatte die Abrafaxe während der letzten Zeit des [[Mosaik von Hannes Hegen]] erfunden. Bei den Namen ließ er sich vom Zauberspruch "Abrakadabra" inspirieren. Das Suffix ''-fax'' an den drei Namen verweist auf ihre Lust am "Faxenmachen". | ||
Im Gegensatz zu den [[Digedags]] sollten die Abrafaxe von Anfang an unterscheidbare Charaktere haben. So wurden der Draufgänger, der Schlaukopf und der Gemütsmensch erfunden. Allerdings erwies sich bald, dass es innerhalb des Trios eine stärkere Affinität zwischen [[Abrax]] und [[Brabax]] gab; [[Califax]] als das dritte Rad am Wagen spielte sehr häufig eine eigene Rolle (lange Alleingänge in der [[Hans-Wurst-Serie|Hans-Wurst-]], der [[Hodscha-Nasreddin-Serie|Hodscha-Nasreddin-]] und der [[Alexander-Papatentos-Serie]]). Erst nach der Wende wurde diese Konstellation aufgebrochen - nun konnten auch die beiden anderen Soloabenteuer erleben (z.B. Abrax in der [[Mittelalter-Serie|Mittelalter-]] und der [[Ägypten-Serie]]). | Im Gegensatz zu den [[Digedags]] sollten die Abrafaxe von Anfang an unterscheidbare Charaktere haben. So wurden der Draufgänger, der Schlaukopf und der Gemütsmensch erfunden. Allerdings erwies sich bald, dass es innerhalb des Trios eine stärkere Affinität zwischen [[Abrax]] und [[Brabax]] gab; [[Califax]] als das dritte Rad am Wagen spielte sehr häufig eine eigene Rolle (lange Alleingänge in der [[Hans-Wurst-Serie|Hans-Wurst-]], der [[Hodscha-Nasreddin-Serie|Hodscha-Nasreddin-]] und der [[Alexander-Papatentos-Serie]]). Erst nach der Wende wurde diese Konstellation aufgebrochen - nun konnten auch die beiden anderen Soloabenteuer erleben (z.B. Abrax in der [[Mittelalter-Serie|Mittelalter-]] und der [[Ägypten-Serie]]). | ||
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+ | Zur Verdeutlichung ihrer Persönlichkeit wurden den Abrafaxen zu Beginn verschiedene Ausrüstungsgegenstände mit auf den Weg gegeben, die sie teilweise jahrelang mit sich führten: [[Abrax' Muskete]], [[Brabax' Helm]] und [[Califax' Gürteltasche]] mit dem [[Rosmarinextrakt]]. Außerdem stattete [[Lothar Dräger]] sie mit einer Vergangenheit im Söldnerwesen aus. | ||
== Konzeption == | == Konzeption == | ||
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Als Handlungsbogen entwarf [[Lothar Dräger]] das [[Spaßmacher|Spaßmacher-Konzept]]. Demzufolge sollten die Abrafaxe als Begleiter verschiedener Schalke und Narren fungieren ([[Harlekin]], [[Hans Wurst]] etc.). Ein grobes Schema der Jahre bis 1990 wurde erarbeitet. Diesem Konzept fühlte sich Dräger tatsächlich bis 1988 verpflichtet, obwohl die Rolle der traditionellen Spaßmacher im Laufe der Zeit immer weiter abnahm und die der Abrafaxe und anderer Mosaik-eigener Kreationen stieg ([[Don Ferrando]], [[Alexander Papatentos]]). | Als Handlungsbogen entwarf [[Lothar Dräger]] das [[Spaßmacher|Spaßmacher-Konzept]]. Demzufolge sollten die Abrafaxe als Begleiter verschiedener Schalke und Narren fungieren ([[Harlekin]], [[Hans Wurst]] etc.). Ein grobes Schema der Jahre bis 1990 wurde erarbeitet. Diesem Konzept fühlte sich Dräger tatsächlich bis 1988 verpflichtet, obwohl die Rolle der traditionellen Spaßmacher im Laufe der Zeit immer weiter abnahm und die der Abrafaxe und anderer Mosaik-eigener Kreationen stieg ([[Don Ferrando]], [[Alexander Papatentos]]). | ||
Entsprechend übernahmen in den ersten vier Jahrgängen die damaligen Begleiter Harlekin, Hans Wurst und [[Ludas Matyi]] die [[Erzähler]]rolle. Erst ab [[1980]] wurde diese auch den Abrafaxen übertragen, bis sie mit der Wende endgültig einem anonymen, "allwissenden" Erzähler zufiel. | Entsprechend übernahmen in den ersten vier Jahrgängen die damaligen Begleiter Harlekin, Hans Wurst und [[Ludas Matyi]] die [[Erzähler]]rolle. Erst ab [[1980]] wurde diese auch den Abrafaxen übertragen, bis sie mit der Wende endgültig einem anonymen, "allwissenden" Erzähler zufiel. | ||
- | Der erwähnte große Handlungsbogen wurde wie das [[Mosaik von Hannes Hegen]] in mehrere große [[Hauptserie (Abrafaxe)|Hauptserien]] gegliedert, die sich jeweils über mehrere Jahre erstreckten. Zusätzlich wurden die [[Kapitel (Abrafaxe)|Kapitel]] oder Unterserien, die bis 1975 kaum eine Rolle gespielt hatten, als neues Stilelement eingeführt. Bis zur Wende waren alle fünf Hauptserien in meist am Jahresrhythmus orientierte Kapitel geliedert. | + | Der erwähnte große Handlungsbogen wurde wie das [[Mosaik von Hannes Hegen]] in mehrere große [[Hauptserie (Abrafaxe)|Hauptserien]] gegliedert, die sich jeweils über mehrere Jahre erstreckten. Zusätzlich wurden die [[Kapitel (Abrafaxe)|Kapitel]] oder Unterserien, die bis 1975 kaum eine Rolle gespielt hatten, als neues Stilelement eingeführt. Bis zur Wende waren alle fünf Hauptserien in meist am Jahresrhythmus orientierte Kapitel geliedert. |
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+ | === Unter der Leitung von Jörg Reuter === | ||
+ | Kurz nach der Wende ging der bisherige Künstlerische Leiter [[Lothar Dräger]] in den Ruhestand; seine Nachfolge trat [[Jörg Reuter]] an. Das Mosaik, seit Oktober [[1991]] von [[Klaus D. Schleiter]] herausgegeben, musste sich nun auf einem wesentlich erweiterten Markt behaupten. Das ging auch an den Abrafaxen als den Hauptfiguren nicht spurlos vorüber. Zwar wurde das Konzept der Serialität übernommen, doch orientierte man sich nicht mehr am Jahresrhythmus. Auch die Unterteilung nach Kapiteln wurde teilweise aufgegeben. Zudem rückten die Abrafaxe als "zentrale Marke" deutlich mehr in den Vordergrund. Prominente und starke Begleiter an ihrer Seite, die von ihnen als den Protagonisten ablenken könnten, wurden dadurch selten. | ||
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+ | '''Eine''' neue, permanente Weggefährtin wurde den Abrafaxen aber trotzdem an die Seite gestellt: Bereits ab Heft [[Mosaik 200 - Das Gottesurteil|200]] (August [[1992]]) erweiterte die [[Ratte]] das Trio zum Quartett. Ihre Hauptfunktion ist die des ''Deus ex Machina'', d.h. des Retters aus der Not. | ||
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+ | Im Laufe der Jahrzehnte wurden die Abrafaxe von den verschiedensten Zeichnern und Zeichnerinnen gestaltet. | ||
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+ | Im Jahre [[1982]] wurde der erste Sammelband mit Abrafaxe-Abenteuern veröffentlicht ([[Die Abrafaxe in Frankreich]]). Er enthielt die Hefte [[6/80|6]] bis [[12/80]] und entspricht in der Aufmachung den damaligen [[Liste aller Digedags-Sammelbände|Digedags-Sammelbänden]]. Der Folgeband mit den Erlebnissen in [[Spanien]] wurde zwar vorbereitet, ist jedoch nicht erschienen. | ||
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+ | Erst im Jahre [[2002]] begann [[Steinchen für Steinchen]] mit der Herausgabe einer lückenlosen [[Liste aller Abrafaxe-Sammelbände|Sammelbandreihe]]. Jeweils vier Hefte werden, um einen redaktionellen Anhang ergänzt, zu einem Band zusammengefasst und erscheinen parallel als Softcover- und Hardcoverausgabe. Die Edition ist bis jetzt noch nicht abgeschlossen. | ||
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+ | Die [[Titelbilder Abrafaxe Sammelbände|Titelbilder der Sammelbände]] wurden von [[Lona Rietschel]], der zeichnerischen "Mutter" der Abrafaxe, nach alten Motiven komplett neu gestaltet. | ||
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+ | == Die Nebenproduktionen == | ||
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+ | Seit [[1995]] erschienen auf verschiedenen Ebenen weitere Abenteuer der Abrafaxe: In [[Liste aller Abrafaxe-Alben|Alben]], in [[Abrafaxe-Onepager|Zeitungs-Onepagern]], auf [[Tele-Lotto-Scheine|Lottoscheinen]], in einer [[Die ABRAFAXE|separaten Heftreihe]], in Hörspielen, in Büchern, schließlich gar in [[Die Abrafaxe - Unter schwarzer Flagge|einem Zeichentrickfilm]]. Diese Geschichten bilden eigene [[Nebenuniversen und Fanuniversen#Nebenuniversen des Mosaik ab 1976|Nebenuniversen]], die sich nicht in die MOSAIK-Chronologie einbinden lassen. | ||
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+ | Entsprechend ihrer "Markenfunktion" zieren die Abrafaxe außerdem eine unüberschaubare Vielfalt an [[Merchandising]]-Artikeln und werben für diverse Produkte aus den neuen Ländern. | ||
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+ | == Fancomics und Fanfiction == | ||
+ | [[Bild:Tb Nullnummer JF.jpg|right]] | ||
+ | Wie auch die Digedags inspirierten die Abrafaxe etliche Fans, selbst Abenteuer ihrer "Helden" zu [[Fancomic#Fan-Mosaik ab 1976|zeichnen]] oder zu [[Fanfiction|erzählen]]. Das reicht von Einzelbildern aus Kinderhand (häufig auf den Leserbriefseiten im MOSAIK zu bewundern) bis zu quasi-professionellen Publikationen, die sich in Format und Stil ans MOSAIK selbst anlehnen. | ||
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+ | Ein besonders prominentes Beispiel der Fanfiction ist die von [[Jens Fischer]] gestaltete [[Mosaik 0/76 - Die Abrafaxe|Nullnummer]], worin die Herkunft der Abrafaxe geschildert wird. | ||
== Interne Links == | == Interne Links == |
Version vom 23:23, 1. Feb. 2007
Abrafaxe ist die Sammelbezeichnung für die Protagonisten des Mosaik ab 1976. Sie heißen im einzelnen Abrax, Brabax und Califax. Die Abrafaxe sind eine gemeinsame Schöpfung von Lothar Dräger und Lona Rietschel und die Nachfolger der Digedags. Darüber hinaus sind sie die Stars der gleichnamigen Ablegerserie Die Abrafaxe und der Abrafaxe-Alben. Seit Heft 200 haben sie mit der Ratte einen dauerhaften tierischen Begleiter.
Inhaltsverzeichnis |
Planungen und Vorankündigungen
Nachdem feststand, dass es für das neue Mosaik neue Hauptfiguren geben sollte, entwarfen verschiedene Mitarbeiter eigene Vorschläge. Lothar Dräger selbst schwebten z.B. drei geometrische Muster vor, die ihre Form wandeln konnten. Am meisten Anklang fanden jedoch intern die Ideen von Lona Rietschel. Nachdem die Gestalt der neuen Protagonisten feststand, wurden von den Abrafaxen und mehreren der Hauptfiguren der neuen Serie Modelle angefertigt. Mit diesen wurde die neue Konzeption auch bei der FDJ-Leitung vorgestellt (siehe Bild rechts).
Im Sommer 1975 soll in verschiedenen Ferienlagern ein Probedruck des ersten Heftes mit den Abrafaxen herumgereicht worden sein, um die Meinung der Zielgruppe zu erfahren.
Im September 1975 ist ein Brief der Redaktion verschickt worden, vermutlich an alle Abonnenten. Darin schildert das Mosaikkollektiv die Gründe für das Ende der Digedags und für die Nachdrucke der Runkel-Serie. Die Abrafaxe und diverse Spaßmacher werden als neue Hauptfiguren eingeführt.
Ihren ersten Auftritt im Mosaik selbst hatten die Abrafaxe im Mosaik von Hannes Hegen 228 - Feuerzauber auf hoher See (November 1975), wo sie auf der Rückseite in Wort und Bild kurz vorgestellt wurden. Bereits einen Monat früher konnte man sie, zusammen mit Harlekin, bereits in der Atze kennenlernen.
Namen und Charaktere
Lothar Dräger hatte die Abrafaxe während der letzten Zeit des Mosaik von Hannes Hegen erfunden. Bei den Namen ließ er sich vom Zauberspruch "Abrakadabra" inspirieren. Das Suffix -fax an den drei Namen verweist auf ihre Lust am "Faxenmachen".
Im Gegensatz zu den Digedags sollten die Abrafaxe von Anfang an unterscheidbare Charaktere haben. So wurden der Draufgänger, der Schlaukopf und der Gemütsmensch erfunden. Allerdings erwies sich bald, dass es innerhalb des Trios eine stärkere Affinität zwischen Abrax und Brabax gab; Califax als das dritte Rad am Wagen spielte sehr häufig eine eigene Rolle (lange Alleingänge in der Hans-Wurst-, der Hodscha-Nasreddin- und der Alexander-Papatentos-Serie). Erst nach der Wende wurde diese Konstellation aufgebrochen - nun konnten auch die beiden anderen Soloabenteuer erleben (z.B. Abrax in der Mittelalter- und der Ägypten-Serie).
Zur Verdeutlichung ihrer Persönlichkeit wurden den Abrafaxen zu Beginn verschiedene Ausrüstungsgegenstände mit auf den Weg gegeben, die sie teilweise jahrelang mit sich führten: Abrax' Muskete, Brabax' Helm und Califax' Gürteltasche mit dem Rosmarinextrakt. Außerdem stattete Lothar Dräger sie mit einer Vergangenheit im Söldnerwesen aus.
Konzeption
Unter der Ägide Dräger
Als Handlungsbogen entwarf Lothar Dräger das Spaßmacher-Konzept. Demzufolge sollten die Abrafaxe als Begleiter verschiedener Schalke und Narren fungieren (Harlekin, Hans Wurst etc.). Ein grobes Schema der Jahre bis 1990 wurde erarbeitet. Diesem Konzept fühlte sich Dräger tatsächlich bis 1988 verpflichtet, obwohl die Rolle der traditionellen Spaßmacher im Laufe der Zeit immer weiter abnahm und die der Abrafaxe und anderer Mosaik-eigener Kreationen stieg (Don Ferrando, Alexander Papatentos).
Entsprechend übernahmen in den ersten vier Jahrgängen die damaligen Begleiter Harlekin, Hans Wurst und Ludas Matyi die Erzählerrolle. Erst ab 1980 wurde diese auch den Abrafaxen übertragen, bis sie mit der Wende endgültig einem anonymen, "allwissenden" Erzähler zufiel.
Der erwähnte große Handlungsbogen wurde wie das Mosaik von Hannes Hegen in mehrere große Hauptserien gegliedert, die sich jeweils über mehrere Jahre erstreckten. Zusätzlich wurden die Kapitel oder Unterserien, die bis 1975 kaum eine Rolle gespielt hatten, als neues Stilelement eingeführt. Bis zur Wende waren alle fünf Hauptserien in meist am Jahresrhythmus orientierte Kapitel geliedert.
Unter der Leitung von Jörg Reuter
Kurz nach der Wende ging der bisherige Künstlerische Leiter Lothar Dräger in den Ruhestand; seine Nachfolge trat Jörg Reuter an. Das Mosaik, seit Oktober 1991 von Klaus D. Schleiter herausgegeben, musste sich nun auf einem wesentlich erweiterten Markt behaupten. Das ging auch an den Abrafaxen als den Hauptfiguren nicht spurlos vorüber. Zwar wurde das Konzept der Serialität übernommen, doch orientierte man sich nicht mehr am Jahresrhythmus. Auch die Unterteilung nach Kapiteln wurde teilweise aufgegeben. Zudem rückten die Abrafaxe als "zentrale Marke" deutlich mehr in den Vordergrund. Prominente und starke Begleiter an ihrer Seite, die von ihnen als den Protagonisten ablenken könnten, wurden dadurch selten.
Eine neue, permanente Weggefährtin wurde den Abrafaxen aber trotzdem an die Seite gestellt: Bereits ab Heft 200 (August 1992) erweiterte die Ratte das Trio zum Quartett. Ihre Hauptfunktion ist die des Deus ex Machina, d.h. des Retters aus der Not.
Zeichner
Im Laufe der Jahrzehnte wurden die Abrafaxe von den verschiedensten Zeichnern und Zeichnerinnen gestaltet.
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Sammelbände
Im Jahre 1982 wurde der erste Sammelband mit Abrafaxe-Abenteuern veröffentlicht (Die Abrafaxe in Frankreich). Er enthielt die Hefte 6 bis 12/80 und entspricht in der Aufmachung den damaligen Digedags-Sammelbänden. Der Folgeband mit den Erlebnissen in Spanien wurde zwar vorbereitet, ist jedoch nicht erschienen.
Erst im Jahre 2002 begann Steinchen für Steinchen mit der Herausgabe einer lückenlosen Sammelbandreihe. Jeweils vier Hefte werden, um einen redaktionellen Anhang ergänzt, zu einem Band zusammengefasst und erscheinen parallel als Softcover- und Hardcoverausgabe. Die Edition ist bis jetzt noch nicht abgeschlossen.
Die Titelbilder der Sammelbände wurden von Lona Rietschel, der zeichnerischen "Mutter" der Abrafaxe, nach alten Motiven komplett neu gestaltet.
Die Nebenproduktionen
Seit 1995 erschienen auf verschiedenen Ebenen weitere Abenteuer der Abrafaxe: In Alben, in Zeitungs-Onepagern, auf Lottoscheinen, in einer separaten Heftreihe, in Hörspielen, in Büchern, schließlich gar in einem Zeichentrickfilm. Diese Geschichten bilden eigene Nebenuniversen, die sich nicht in die MOSAIK-Chronologie einbinden lassen.
Entsprechend ihrer "Markenfunktion" zieren die Abrafaxe außerdem eine unüberschaubare Vielfalt an Merchandising-Artikeln und werben für diverse Produkte aus den neuen Ländern.
Fancomics und Fanfiction
Wie auch die Digedags inspirierten die Abrafaxe etliche Fans, selbst Abenteuer ihrer "Helden" zu zeichnen oder zu erzählen. Das reicht von Einzelbildern aus Kinderhand (häufig auf den Leserbriefseiten im MOSAIK zu bewundern) bis zu quasi-professionellen Publikationen, die sich in Format und Stil ans MOSAIK selbst anlehnen.
Ein besonders prominentes Beispiel der Fanfiction ist die von Jens Fischer gestaltete Nullnummer, worin die Herkunft der Abrafaxe geschildert wird.
Interne Links
Galerien
- Zeichner der Abrafaxe (Beispielbilder)
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Überblicksartikel
- Liste aller Abrafaxe-Mosaiks
- Liste aller Abrafaxe-Sammelbände
- Liste aller Abrafaxe-Alben
- Heftreihe "Die Abrafaxe"
- Abrafaxe-Onepager
- Abrafaxe-Fancomics
- Sammelkategorie zu den Abrafaxen
Spezielle Übersichten
- Hauptserien
- Kapitel
- Erzähler
- Zeittafel der Abrafaxe
- Hauptbegleiter
- Hauptgegner
- Tiere der Abrafaxe
- Beschimpfungen der Abrafaxe
- Kostümierung der Abrafaxe
- Wortspiele