Mosaik 1/78 - Der Wunderdoktor
Aus MosaPedia
(Unterschied zwischen Versionen)
(→Bemerkungen) |
Mäggi (Diskussion | Beiträge) |
||
Zeile 3: | Zeile 3: | ||
|- | |- | ||
| bgcolor="#F0FFF0" align="center" | '''Titelbild''' | | bgcolor="#F0FFF0" align="center" | '''Titelbild''' | ||
- | | '''Erschienen''' || Januar 1978 | + | | '''Erschienen''' || Januar [[1978]] |
|- | |- | ||
| bgcolor="#F0FFF0" rowspan="9" width="170" | [[bild:Tb_1-78.jpg|center]] | | bgcolor="#F0FFF0" rowspan="9" width="170" | [[bild:Tb_1-78.jpg|center]] |
Version vom 19:12, 30. Jun. 2014
Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | Januar 1978 |
Nachdruck in | Sammelband 7 - Kleider machen Leute | |
Umfang | 20 Seiten | |
Panel | 47 + Titelbild | |
Katalog | 1.01.025 | |
Serie | Liste aller Abrafaxe-Mosaiks | |
Hauptserie: Anno-1704/05-Serie | ||
Kapitel: Österreich-Ungarn-Kapitel | ||
Heft davor | Der Vorhang fällt | |
Heft danach | Der falsche Erzherzog |
Inhaltsverzeichnis |
Comic
Inhalt
- Erzähler: Hans Wurst, Ludas Matyi und Pierrot geben eine Einführung in die Zeit der Handlung. Die eigentliche Geschichte wird dann von einem anonymen Erzähler geschildert.
- Die Abrafaxe würfeln, bei welchem "Volkskrieg" sie teilnehmen wollen. Zur Wahl stehen Frankreich, Tirol und Ungarn. Brabax gewinnt, man will sich also den Kuruzen in Ungarn anschließen. Dazu fahren die Abrafaxe zunächst nach Österreich.
- Mit einem Ochsenkarren nähern sie sich schließlich dem Dorf Pitzing im Salzburgischen. Kurz vor der Ortschaft treffen sie auf den gerade von gräflichen Jägern angeschossenen Moosbauern. Der Heufahrer nimmt ihn, sehr zum Verdruss der ihn verfolgenden Jäger, auf dem Karren mit. Dafür werden die Reisenden von einem rauhen Wind aus Schrotkugeln umweht, die ihnen die Jäger hinterherschießen. Nach der Ankunft in Pitzing bringt man den Verletzten zum einzigen örtlichen Medicus, dem Viehdoktor Hans Wurst. Er schneidet dem Moosbauern die Schrotkugeln aus dem Hintern. Dieser will sich zunächst gar nicht operieren lassen, da er nur an seine dringend einzubringende Heuernte denkt. Da aber daran nun überhaupt nicht zu denken ist, bieten sich sogleich die Abrafaxe als Erntehelfer an.
- Bei der Ankunft auf der Alm des Moosbauern stellen sie jedoch fest, dass der Transport des Heus gar nicht so einfach sein wird, da es recht viele Heuballen sind und der Höhenunterschied beträchtlich ist. Beim Herumstöbern entdecken die Abrafaxe in einem Schuppen zwei Schlitten. Sie kommen auf die Idee, für den schnellen Transport eine Rutschbahn zu bauen und mit den etwas zweckentfremdeten Schlitten das Heu ins Tal zu transportieren. So entsteht in den österreichischen Alpen aus Holz und Heu die erste Sprungschanze der Welt.
- Als erster startet Abrax und kann auch erfolgreich den Schanzensprung absolvieren. Leider ist die Idee aber nicht zu Ende gedacht. Unmittelbar nach dem Schanzenende überquert die Flugbahn nämlich die Landstraße. Brabax, der als zweiter losfährt, bleibt bei der Überquerung der Straße an der Kutsche des Erzherzogs Xaver hängen, welche gerade vorbeifährt. Brabax ist nichts passiert, aber die Kutsche wird arg beschädigt und ist völlig vom Heu bedeckt. Das löst bei dem herauskrabbelnden Erzherzog einen schlimmen Heuschnupfen aus. Die Abrafaxe fühlen sich an dem Unglück schuldig und sorgen dafür, dass der ununterbrochen niesende Kranke mit den Kutschpferden zum Hansl geschafft wird, damit dieser ihn heilen möge.
Figuren
- Abrafaxe: Abrax, Brabax, Califax
- Spaßmacher: Hans Wurst, Ludas Matyi, Pierrot
- Pitzinger: Holzinger, Moosbauer, Schweine-Bauer
- Altentrott & Co: Zwei Jäger des Grafen Altentrott
- Habsburger & Co: Erzherzog Xaver, Kutscher Johann
- Erwähnt: Spaßmacher, Kuruzen, Ludwig XIV., Maximilian II. Emanuel (als "Bayernherzog"), Habsburger
- Tiere: Kitzbüheler Kalb, Huhn mit Riesenei, Hunde, Pferde, Zugochse, Murmeltiere, Eichhörnchen, Piepmätze in Voliere, Geiß, Hasen, Vögel, Katze, Schwein des Schweine-Bauern
Bemerkungen
- Erwähnte Orte, Länder, Flüsse: Venedig, Österreich-Ungarn, Österreich, Ungarn, Land Salzburg, Siebenbürgen, Frankreich, Russland, Schweden, England, Niederlande, Deutschland, Italien, Tirol, Wien, Kitzbühel, Leopoldstatt, Donau, Theiß
- Genaugenommen haben die Abrafaxe hier ihren ersten Zeitsprung unternommen. Zwischen dem Venedig-Abenteuer und der Überquerung der Alpen liegen 74 Jahre - leider wird auch im Sammelband 7 kein Hinweis gegeben, wie es zu diesem "Zeitsprung" kam.
- Der Bänkelsänger auf S. 2 zeigt auf seiner Leinwand: das berühmte zweiköpfige Kitzbüheler Kalb, einen Kometen, einen ungewöhnlichen Froschkönig, ein Huhn mit Riesenei, einen Meteoritenregen und die Kuruzen - alles böse Omen für das Jahr 1704.
- Califax schwärmt für französischen Käse: Camembert, Boursin (beide anachronistisch), Roquefort. Brabax hält die österreichische Küche dagegen: Wiener Schnitzel, Wiener Würstchen (beide anachronistisch), Mehlspeisen.
- Auf der letzten Seite werden der Erfinder Denis Papin und seine Experimente mit Dampfmaschinen erwähnt und damit gleichzeitig auf die zeitgleich spielenden Hefte der Erfinder-Serie der Digedags verwiesen.
- Da die Geschichte im Jahr 1704 beginnt, können die Abrafaxe dem Ludas Matyi eigentlich nicht begegnet sein. Lúdas Matyi - Untertitel: Egy eredeti magyar rege négy levonásban - ist ein ungarisches Poem, geschrieben von Mihály Fazekas (1766 - 1828) im Jahr 1804 und zuerst herausgegeben 1817. Es basiert auf Volkserzählungen unbekannter Herkunft, die jedoch nicht alt genug sind, um eine Begegnung bereits am Anfang des 18. Jahrhunderts plausibel zu erklären.
Redaktioneller Teil
- Überlick über die politische Lage und die Konflikte in Österreich-Ungarn, Frankreich und Tirol zu Anfang des 18. Jahrhunderts auf den Seiten 2 bis 5. Dabei wird in Umrissen der Spanische Erbfolgekrieg geschildert. Mit der "eigenen Auseinandersetzung" zwischen Russland und Schweden ist der Große Nordische Krieg von 1700 bis 1721 gemeint. Ludas Matyis Formulierung "Vor wenigen Jahren erst waren die Türken aus unserem Land vertrieben worden." bezieht sich auf die Türkenkriege.
Mitarbeiter
- Texte und künstlerische Leitung: Lothar Dräger
- Zeichnungen: Lothar Dräger, Lona Rietschel, Irmtraut Winkler-Wittig, Egon Reitzl, Horst Boche, Heidi Sott, Gisela Zimmermann
- Kolorierung: Jochen Arfert, Ingrid Behm, Sieglinde Borkner, Ullrich Stephans
Weitere Besonderheiten
- In den Heften der Österreich-Ungarn-Serie hat auch Lothar Dräger selbst hin und wieder mitgezeichnet, um seine Mitarbeiter zu entlasten und schon einen gewissen Vorlauf zu haben. In diesem Heft hat er die Kartusche auf Seite 2, die Zeichnung der Festung Leopoldstatt (heute Leopoldov) und das Denkmal von Ludwig XIV. gezeichnet.
- Der Stich von Leopoldstatt (siehe Bild rechts) sowie das Schlachtengemälde auf S. 5 stammen aus dem ungarischen Geschichtsbuch Két pogány közt.
- Das Heft 1/78, speziell das "Herausschirurgisieren" der Schrotkugeln, wird im Buch "Holt's den Viechdoktor!" Die abenteuerliche Welt der alten Landtierärzte von Roland Girtler auf S. 331 erwähnt (Böhlau Verlag 2009). Roland Girtler geht dabei kurz auf das Mosaik und den hier als Tier- und Menschenarzt handelnden Hans Wurst ein.
- Der seit Heft 13/77 verwendete Vieleck-Stern wurde an der Ecke auf der linken Seite leicht modifiziert.
- Von diesem Heft erschien im Februar 1978 eine ungarische Export-Ausgabe.