Schützenregeln

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Version vom 11:16, 18. Feb. 2006

Die Schützenregeln gehörten in den ersten Jahren zum festen Repertoire von Abrax, der gleich im Heft 1/76 zusammen mit seiner Muskete als verhinderter Landsknecht vorgestellt wurde.

Mit den Schützenregeln wollte Lothar Dräger an die erfolgreichen (und ebenfalls von ihm stammenden) Ritterregeln des Ritter Runkels anknüpfen. Aber leider empfanden viele der damaligen Leser dies als schlecht abgekupfert und schrieben böse Leserbriefe. So kam es, dass Abrax seine Schützenregeln erst immer seltener und schließlich gar nicht mehr verwendete.
Heute dagegen werden gerade an die Schützenregeln besonders nostalgische Erinnerungen geknüpft. Vielleicht auch deswegen verwendete Abrax im 30. Jubiläumsjahr im Heft 363 endlich wieder eine seiner Schützenregeln. Ein Artikel zu den Schützenregeln findet sich in dem Buch Auf den Spuren der Abrafaxe.

In der Tradition der Schützenregeln stand eine Reihe von gereimten Lebensweisheiten, die Abrax in den Jahrgängen 1983-85 zum Besten gab. Weil sie thematisch dazu gehören, seien sie unten angefügt.


abrax'schen Schützenregeln

  • 1. Je näher der Bär vor dem Gewehr, desto höher für den Schützen die Ehr'!
  • 2. Oft wird dir der Schuß verleidet durch ein Viech, das nur verkleidet.
  • 3. Geht's auf der Jagd dir mal verquer, kommt sicher ein Ersatz daher.
  • 4. Ob krumm der Lauf, das Pulver naß, ein guter Schütz trifft immer was.
  • 5. Wenn Wassergräben euch verdrießen, müßt ihr einfach drüberschießen.
  • 6. Man muß auch andre Mittel kennen, um jemanden eins aufs Fell zu brennen.
  • 7. Wenn alles schwingt beim Tanz das Bein, dann sagt der Schütze auch nicht nein.
  • 8. Ein Schütze weiß, daß es was nutzt, wenn er die Flinte fleißig putzt.
  • 9. Das Glück ist immer mit dem Schützen, denn ihm kann es am besten nützen.
  • 10. Ein Schütze meide Augenbinden, sie hindern ihn das Ziel zu finden.
  • 11. Ein Schütze der was angefangen, vollendet dieses ohne Bangen.
  • 12. Ein Schütze fühlt sich immer munter, hängt er auch ab und zu kopfunter.
  • 13. Was Schön'res als das Jägerleben kann es für Schützen gar nicht geben.
  • 14. Da kann der beste Schütz' nichts tun, denn jedes Huhn ist dann immun.
  • 15. Ein Schütze kann dazu nur sagen, ihn lenkt der Kopf und nicht der Magen.
  • 16. Ein Schütze findet es nicht fein, wirft man nach ihm mit Felsgestein.
  • 17. Ein Schütze fühlt sich nie gekränkt, weil er sein Teil sich selber denkt.
  • 18. Ein Schütze kann sich nicht erlauben, dem Feinde auf das Wort zu glauben.
  • 19. Ob du fuchtelst oder fackelst, paß bloß auf, daß du nicht wackelst.
  • 20. Es eignet sich der Schütz der brave, nicht sonderlich als Rudersklave.
  • 21. Ein Schütze fühlt sich merklich frisch, fällt er ins Wasser wie ein Fisch.
  • 22. Nun sieh dich vor, du Flederwisch, hier macht ein Schütze reinen Tisch.
  • 23. Sehr nützlich ist, ihr lieben Leute, dem Schützen oft die Siegesbeute.
  • 24. Mein Schützenauge sieht genau, daß voll dein Magen und nicht flau.
  • 25. Die Muskete kann dem Schützen in jeder Lebenslage nützen.
  • 26. Des Schützen Herz erst richtig lacht, wenn dann noch die Muskete kracht!
  • 27. Das soll mich nicht verdrießen, ihm Löcher in den Rumpf zu schießen.
  • 28. Ein Schütze trifft wie man's verlangt, auch wenn er auf den Wogen schwankt.
  • 29. Wen immer Machtgelüste kitzeln, ein Schütze läßt sich nicht bespitzeln.
  • 30. Ein Schütze lauert stets gespannt, wenn ihm das Ziel noch unbekannt.
  • 31. Es sind zumeist die Überschlauen, die einem Schützenaug' mißtrauen.
  • 32. Halt trocken Lunt' und Feuerstein und trüb' das Auge nicht mit Wein!
  • 33. Vogelschießen, Mogelschießen.
  • 34. Ein Schütze es nicht gerne mag, nimmt wer die Flinte in Beschlag!
  • 35. Mancher hat schon sehr geflucht, traf der Kolben ihn mit Wucht.
  • 36. Diesmal geht's sogar mit Krach mitten durch das Kutschendach
  • 37. Was soll ein Mauerbrecher nützen, kann er sich nicht vor Schützen schützen.
  • 38. Beim Zielen sollst du Obach geben, sonst geht dir jeder Schuss daneben!
  • 39. Ein Schütze hat zu jeder Zeit was gegen Aufgeblasenheit.
  • 40. Ein Schütze meldet sich zum Fest, indem er's tüchtig krachen läßt!

abrax'sche Lebensweisheiten

  • 1. Boote, die kieloben fahren, schon immer naß von unten waren.
2. Die große Chance ist verpaßt, wenn du das falsche Los erfaßt.
  • 3. Ein Angler, der nach Flaschen angelt, beweist, daß es an Fischen mangelt. (von Califax mit der Bemerkung: "Sähe das Abrax, würde er sagen..." gedichtet)
  • 4. Es spart dir Zeit und auch das Fluchen, wenn dir der Zufall hilft beim Suchen.
  • 5. Nicht selten sah man solche Recken mit großem Mund im Drecke stecken.
  • 6. Wer Schuhe stiehlt, der ist gemein und kann darum nicht heilig sein.
  • 7. Der Lassowerfer mit der Schlinge hofft immer, daß der Wurf gelinge.
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