Commodore Perry
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Version vom 16:10, 14. Aug. 2008
Matthew Calbraith Perry war ein Admiral der US-Navy, der Japan den Vertrag von Kanagawa und damit die Öffnung seiner Häfen für amerikanische Schiffe aufzwang. Seine Aktion ging als die Landung der Schwarzen Schiffe in die japanische Geschichte ein. Diese Geschehnisse werden während der Zweiten Japan-Serie vom Klostervorsteher des Zen-Klosters den Abrafaxen geschildert.
Inhaltsverzeichnis |
Der Commodore im Mosaik
Bei dem Besuch der Abrafaxe in einem Zen-Kloster erzählt der Klostervorsteher Ootsu bei einem Tässchen Tee, wie er dem Commodore Perry auf der Susquehanna begegnete. Damals gehörte er zu einer Gruppe von Ninjas, die im Auftrag der Bakufu-Beamten, geheime Unterlagen vom Flaggschiff des Admirals beschaffen sollten. Den Ninjas gelingt es unbemerkt das Buch Secrets of Paris aus dem Save des Commodores zu entwenden. Trotzdem ist die Aktion ein Misserfolg, da das Buch nur anregende Bilder enthält, wie der eilig herbeigerufene holländische Dolmetscher feststellen muss.
Neben dem schlafenden Perry steht eine Flasche Whisky griffbereit. Hierbei handelt es sich wohl um einen dezenten Hinweis des Künstler, auf das "kleine" Laster der Admirals.
Der reale Commodore Perry
Perry war der Sohn des Navy-Kapitains Christopher R. Perry und der jüngere Bruder des Kriegshelden aus der Schlacht auf dem Eriesee, Oliver Hazard Perry. 1809 begann er seine Karriere bei der Marine als Fähnrich auf dem Schiff Revenge, das damals unter dem Kommando seines älteren Bruders stand. Sein Kommandotalent zeigte sich bald schon, so das er nicht nur relativ schnell ein eigenes Schiff befehligte, sondern auch von der russischen Marine umworben wurde. Aufgrund seiner vielversprechenden Fähigkeiten versetzte man ihn 1833 als stellvertretenden Kommandeur zur York Navy Yard (wichtigster Militärhafen der US-Navy).
Perry war sehr daran interessiert, die Ausbildung der Seeleute zu verbessern und engagierte sich daher stark für die Gründung der US-Navy-Akademie. Ebenso förderte er eine Modernisierung der Flotte. Er überwachte den Bau der zweiten Dampferfregatte, USS Fulton, die er anschließend auch kommandieren durfte. Man nannte ihn zu der Zeit auch „Vater der Dampfer-Marine“. Weiterhin wurde unter seiner Organisation das erste Ingenieurscorps der Marine und eine Schule für Kanoniere gegründet. Für seine Verdienste erhielt er 1840 den Rang eines Commodore und wurde als Befehlshaber für die New York Navy Yard eingesetzt.
Im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg trug er wesentlich zum überragenden Sieg der Vereinigten Staaten bei, woraufhin man ihn für die folgende heikle Mission ins Auge fasste.
Die Schwarzen Schiffe
Bei seiner nächsten Mission hatte er den heiklen Auftrag die japanischen Häfen für amerikanische Handelsschiffe zu öffnen. Er war sich, aufgrund der bisher gescheiterten Versuche, der Schwierigkeiten bewusst und studierte daher er alle Informationen die über das Japan unter dem Tokugawa-Shogunat zu bekommen waren. Dabei stieß er auch auf die Bücher des ersten europäischen Japanologen Franz von Siebold.Dieser hatte acht Jahre, getarnt als Holländer, auf der Insel Dejima gelebt.
Übersicht über die bis dahin gescheiterten Versuche:
- Nach der Besetzung Hollands (1797-1809) durch Napoleon konnten die holländischen Schiffe nicht mehr nach Japan gelangen. Daher führten amerikanische Schiffe, getarnt unter holländischer Flagge, den Handel weiter. Nach 1809 war aber dieser Weg den amerikanischen Händlern wieder verschlossen.
- Als nächstes versuchte der Geschäftsmann Charles W. King 1837 mit der Rückführung, von drei in Amerika gestrandeten japanischen Seeleuten, eine Öffnung zu erreichen. Sein unbewaffnetes Handelsschiff wurde aber beim Einlaufen in japanische Gewässer beschossen, so dass er unverrichteter Dinge nach Amerika zurückkehren musste.
- 1846 schickte die amerikanische Regierung Commander James Biddl mit zwei Schiffen, was auch zu keinem Erfolg führte.
- Als nächstes versuchte der Kapitain James Glynn in Nagasaki sein Glück, wurde aber ebenfalls zurückgewiesen. Daraufhin legte Glynn dem US-Kongress eine Empfehlung vor wo er die Meinung vertrat, dass eine Öffnung Japans nur mit einer militärischen Machtdemonstration zu erreichen sei. Diese Empfehlung ebnete den Weg für Commodore Perrys Mission.
Die heikle Mission
Diese startete Ende 1852 mit dem Auslaufen der unter dem Kommando Perrys fahrenden Schiffe Mississippi, Plymouth, Saratoga, und Susquehanna. Am 08.07.1853 erreichte die Flotte die Bucht von Tokyo. Perrys Plan war die japanische Regierung mit einer Demonstration der Macht der westlichen Kriegsschiffe, einzuschüchtern. Die japanische Regierung forderte ihn auf, nach Nagasaki, dem einzigen geöffneten japanischen Hafen, zu segeln. Diese Forderung lehnte Perry strickt ab. Da die japanischen Militärs relativ gut über die Schlagkraft der amerikanischen Schiffe informiert waren, versuchten sie eine direkte Konfrontation zu vermeiden. Gezwungenermaßen gestatteten die japanischen Beamten den Admiral, an Land zu kommen und einen Brief mit den Forderungen von Präsident Millard Fillmore zu überreichen. Mit der Ankündigung zurückzukehren lief seine Flotte Richtung China aus.
Bei seiner angekündigten Rückkehr im Februar 1854, diesmal mit einer Flotte von sieben Kriegsschiffen, stellte er erfreut fest, dass die japanische Regierung bereit war, fast alle Forderungen von Präsident Fillmore zu akzeptieren. Am 31. März 1854 wurde schließlich der Vertrag von Kanagawa unterschieben. Dieser sicherte den Vereinigten Staaten besondere Rechte zu und öffnete zwei japanische Häfen für amerikanische Schiffe. Dieser Vertrag hatte für Japan schwerwiegende innenpolitische Folgen und führte letztendlich zum Sturz des Togawara-Shogunats infolge der Meji-Restauration.
Das Leben nach der erfolgreichen Mission
Im Anschluss an diese Mission besuchte Commodore Perry Taiwan (damals noch Formosa genannt), um die dortigen Kohlevorkommen zu begutachten. In seinem Bericht an die US-Regierung empfahl er dort einen Marinestützpunkt zu errichten und, durch eine Annektierung der Insel, das Handelsmonopol der Europäer in Asien zu brechen. Die Amerikanische Regierung wies diese Empfehlung zurück und respektierte die damalige Unabhängigkeit von Formosa.
Nach seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten 1855 sprach ihm der Kongress die damals horrende Summe von USD 20.000, in Anbetracht seiner Leistungen in Japan, zu. Nach seiner Asienmission war seine Gesundheit so stark angeschlagen, dass er aus dem aktiven Dienst ausschied. Am 04.03.1858 starb Perry in New York City an einer Leberzirrhose. Seine sterblichen Überreste wurden am 21.03.2008 in Rode Island beigesetzt.
Nachspiel
Die Flagge von Perrys Flaggschiff war bei der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg an den Aufbauten des Schlachtschiffes USS Missouri angebracht.
Wikipedia-Links
Commodore Perry tritt in folgendem Heft auf
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