Indien - Jahrtausende und Gegenwart
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Version vom 13:52, 6. Aug. 2007
Indien - Jahrtausende und Gegenwart (im folgenden Indien abgekürzt) ist ein Sachbuch von Natalja Romanovna Guseva. Es erschien in der ersten Auflage 1978 im Gustav Kiepenheuer Verlag und enthält neben einer ausführlichen Darstellung der indischen Kultur, Geschichte und Religion 150 farbige und zahllose Schwarz/Weiß-Abbildungen von Bauwerken, Kunstwerken und Menschen Indiens. Das Werk diente als Quelle für die Alexander-Papatentos-Serie des Mosaik ab 1976 und befindet sich noch immer im Verlagsarchiv.
Die folgenden Angaben beziehen sich auf die zweite Auflage von 1985.
Inhaltsverzeichnis |
Indien - Jahrtausende und Gegenwart als Quelle für das MOSAIK
Das Mosaikkollektiv nutzte einige Abbildungen von Indien als Vorlagen für die Zeichnungen von Bauwerken in der Alexander-Papatentos-Serie.
Für die Bildrezeption wurden die ausgewählten Originalbilder nie haargenau übernommen. Sie wurden kreativ variiert, können ihr Vorbild aber trotzdem nicht verbergen. Andererseits dürfte es noch weitere Einflüsse geben, die nicht durch ein simples Nebeneinanderstellen der fraglichen Bilder erkennbar sind. Man kann davon ausgehen, dass sich die Zeichner bei der Formgebung einzelner Objekte, bei Mustern und Ornamenten auf Stoffen, bei Körperhaltungen von Skulpturen etc. von den Abbildungen in Indien inspirieren ließen.
Abgesehen von der visuellen Rezeption ist es möglich, dass sich der künstlerische Leiter Lothar Dräger einige Anregungen für die Handlung aus Indien holte.
Bildrezeption im Kapitel um den kleinen Wundermann
Der Tempel in der orissanischen Hafenstadt
Die erste Übernahme eines Motivs aus Indien findet sich in Heft 8/86 auf dem oberen Panel der Seite 9 in Gestalt eines großen Tempels in der Hauptstadt von Orissa. Trotz kleinerer Veränderungen, die der Mosaikkünstler Egon Reitzl vorgenommen hat, sieht man deutliche Übereinstimmungen zum Tempel in Baroli, der in Indien auf einer prachtvollen Doppelseite (Bild 86) abgebildet ist. Sogar die Perspektive ist fast die gleiche.
Bildrezeption im Kapitel um die goldene Säule
Die Zitadelle von Bolangir
Die Zitadelle von Bolangir aus 8/87 und ihr mutmaßliches Vorbild mögen auf den ersten Blick noch wenige gemeinsam haben. Wenn man aber einzelne Gebäudeteile der Vorlage von Abbildung 19 in Indien mit der Zitadelle vergleicht, wird man zu einem anderen Urteil kommen. Die Vorlage wurde nämlich nicht eins zu eins übernommen, sondern nur einzelne Elemente davon. Diese wurden schließlich zu einem neuen harmonischen Ganzen zusammengefügt.
Die erste Gemeinsamkeit, die sofort auffällt, ist die Lage direkt am Wasser
Zunächst die beiden Ecktürme. Ihre beiden Vorbilder finden sich nur wenig verändert auch an der Zitadelle von Bolangir.
Der Vorbau in der Mitte der Zitadelle findet sich ähnlich auch bei der Vorlage.
Gebäude in Bolangir
In den Heften 11/87 und 12/87 sieht man im Hintergrund ein sehr charakteristisches Gebäude. Auch hierfür stammt die Vorlage fast sicher aus Indien. Insbesondere die einzigartige Dach- und Giebelgestaltung des Hauses lässt fast keinen Zweifel daran, das Vorbild dieser Zeichnung im Bild 91 zu sehen. Allerdings handelt es sich beim Vorbild, anders als im MOSAIK, um einen Tempel, der aus dem gewachsenen Granit gemeißelt wurde
Mögliche inhaltliche Inspiration
Inwieweit der umfangreiche Text von Indien als Inspiration für die Mosaikhandlung diente, muss zur Zeit offen bleiben. Die Beschreibung der schwarzen Göttin Kali oder der Götter Durga und Bhima deuten jedoch darauf hin.
Literatur
- Natalja Romanova Guseva, Indien - Jahrtausende und Gegenwart, Leipzig und Weimar 1985