Hassan, genannt der Alte vom Berge
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+ | Hasan as-Sabbah suchte im Jahre 1080 nach Christus als Missionar Anhänger in der iranischen Stadt Isfahan. Aufgrund seines Erfolges jedoch wurde er gejagt und der Wesir Nizam al-Mulk persönlich gab den Befehl, ihn verhaften zu lassen. Er war der Stellvertreter der ismailitischen Glaubenslehre und musste sich strikt an ihre Regeln halten. Es wurde von ihm erwartet, sich selbst zu belohnen, wenn er etwas Gutes tat, und sich selbst zu bestrafen, wenn er etwas Schlechtes tat. Dies erwartete man von ihm auch im Hinblick auf die Konvertierten, für die er verantwortlich war. Er war äußerst talentiert und sein Leben war nicht gerade ungefährlich. | ||
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+ | Hasan hatte einen großen Einfluss und durfte diesen nicht zu seinem eigenen Vorteil ausnutzen; er musste eine liebevolle aber unparteiische Vaterfigur darstellen. | ||
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== Raschid ed-Din Sinan – der historische Alte vom Berge == | == Raschid ed-Din Sinan – der historische Alte vom Berge == | ||
- | Raschid ed-Din Sinan (1133 – 1193) stammte aus Basra und war in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts ein wichtiger Führer der [[Assassinen]]. | + | Das eigentliche Vorbild für den Mosaik-Hassan war jedoch eine andere historische Gestalt, Raschid ed-Din Sinan (1133 – 1193). Dieser stammte aus Basra und war in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts ein wichtiger Führer der [[Assassinen]]. |
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Er war unter seinem Kampfnamen sowohl bei den Muslimen wie bei den Christen gefürchtet, verstand es aber offenbar, zwischen den einzelnen Machtgruppierungen erfolgreich zu taktieren. So soll er König Amalrich angeboten haben, zum Christentum überzutreten, wenn er auf bestimmte Tributzahlungen verzichtete. Die Gesandten Sinans wurden allerdings von einem Tempelritter erschlagen. Amalrich stellte das gute Verhältnis zu Sinan wieder her, indem er den Tempelritter gefangensetzte. Einer weiteren Überlieferung zufolge führten die Assassinen unter Sinan mehrere Anschläge auf Saladin aus. Als Saladin im Jahre 1176 die Burg Masyaf belagerte, sollen nachts Assassinen in sein Zelt eingedrungen sein und ihm eine Drohung Sinans überbracht haben. Der tief erschrockene Saladin verständigte sich daraufhin mit dem Alten vom Berge. Beide Geschichten - wahr oder nicht - zeugen zumindest von der hohen Meinung der Zeitgenossen vom politischen und psychologischen Geschick des Assassinen-Führers. | Er war unter seinem Kampfnamen sowohl bei den Muslimen wie bei den Christen gefürchtet, verstand es aber offenbar, zwischen den einzelnen Machtgruppierungen erfolgreich zu taktieren. So soll er König Amalrich angeboten haben, zum Christentum überzutreten, wenn er auf bestimmte Tributzahlungen verzichtete. Die Gesandten Sinans wurden allerdings von einem Tempelritter erschlagen. Amalrich stellte das gute Verhältnis zu Sinan wieder her, indem er den Tempelritter gefangensetzte. Einer weiteren Überlieferung zufolge führten die Assassinen unter Sinan mehrere Anschläge auf Saladin aus. Als Saladin im Jahre 1176 die Burg Masyaf belagerte, sollen nachts Assassinen in sein Zelt eingedrungen sein und ihm eine Drohung Sinans überbracht haben. Der tief erschrockene Saladin verständigte sich daraufhin mit dem Alten vom Berge. Beide Geschichten - wahr oder nicht - zeugen zumindest von der hohen Meinung der Zeitgenossen vom politischen und psychologischen Geschick des Assassinen-Führers. | ||
Version vom 15:17, 22. Jan. 2007
Der Alte vom Berge ist eine Figur im Digedag-Solo der Runkel-Serie im Mosaik von Hannes Hegen.
Inhaltsverzeichnis |
Digedag und der Alte vom Berge
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Hasan as-Sabah - der Gründer der Assassinen
Die Sekte der Assassinen wurde Ende des 11. Jahrhunderts von Hasan as-Sabah gegründet. Mit seinem Namen schmückt sich der Anführer der Assassinen im Mosaik.
Hasan as-Sabbah suchte im Jahre 1080 nach Christus als Missionar Anhänger in der iranischen Stadt Isfahan. Aufgrund seines Erfolges jedoch wurde er gejagt und der Wesir Nizam al-Mulk persönlich gab den Befehl, ihn verhaften zu lassen. Er war der Stellvertreter der ismailitischen Glaubenslehre und musste sich strikt an ihre Regeln halten. Es wurde von ihm erwartet, sich selbst zu belohnen, wenn er etwas Gutes tat, und sich selbst zu bestrafen, wenn er etwas Schlechtes tat. Dies erwartete man von ihm auch im Hinblick auf die Konvertierten, für die er verantwortlich war. Er war äußerst talentiert und sein Leben war nicht gerade ungefährlich.
Hasan hatte einen großen Einfluss und durfte diesen nicht zu seinem eigenen Vorteil ausnutzen; er musste eine liebevolle aber unparteiische Vaterfigur darstellen.
Hatte Hasan die Menschen gefunden, denen er vertrauen konnte und die fromm genug waren, um bekehrt zu werden, mussten sie einen speziellen Eid schwören und bestimmte Aufnahmeprüfungen vollziehen.
Raschid ed-Din Sinan – der historische Alte vom Berge
Das eigentliche Vorbild für den Mosaik-Hassan war jedoch eine andere historische Gestalt, Raschid ed-Din Sinan (1133 – 1193). Dieser stammte aus Basra und war in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts ein wichtiger Führer der Assassinen.
Er war unter seinem Kampfnamen sowohl bei den Muslimen wie bei den Christen gefürchtet, verstand es aber offenbar, zwischen den einzelnen Machtgruppierungen erfolgreich zu taktieren. So soll er König Amalrich angeboten haben, zum Christentum überzutreten, wenn er auf bestimmte Tributzahlungen verzichtete. Die Gesandten Sinans wurden allerdings von einem Tempelritter erschlagen. Amalrich stellte das gute Verhältnis zu Sinan wieder her, indem er den Tempelritter gefangensetzte. Einer weiteren Überlieferung zufolge führten die Assassinen unter Sinan mehrere Anschläge auf Saladin aus. Als Saladin im Jahre 1176 die Burg Masyaf belagerte, sollen nachts Assassinen in sein Zelt eingedrungen sein und ihm eine Drohung Sinans überbracht haben. Der tief erschrockene Saladin verständigte sich daraufhin mit dem Alten vom Berge. Beide Geschichten - wahr oder nicht - zeugen zumindest von der hohen Meinung der Zeitgenossen vom politischen und psychologischen Geschick des Assassinen-Führers.
Literatur
- Stephen Runciman, Geschichte der Kreuzzüge, München 1989
- Ralph Klose, Die Haschischfresser im Mosaik, in: mosa.X 2, Dresden 2006
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