Harlekin
Aus MosaPedia
Mäggi (Diskussion | Beiträge) |
Mäggi (Diskussion | Beiträge) (kat) |
||
Zeile 46: | Zeile 46: | ||
[[421]] S. 46 (als [[Cameo]]) | [[421]] S. 46 (als [[Cameo]]) | ||
- | [[Kategorie: | + | [[Kategorie:Figur aus Theater und Film (Auftritt)]] |
[[Kategorie:Adria-Serie (Figur)]] | [[Kategorie:Adria-Serie (Figur)]] | ||
[[Kategorie:Spaßmacher]] | [[Kategorie:Spaßmacher]] | ||
[[Kategorie:Schauspieler und Co.]] | [[Kategorie:Schauspieler und Co.]] | ||
[[Kategorie:Cameo]] | [[Kategorie:Cameo]] |
Version vom 22:14, 6. Aug. 2012
Harlekin ist der Hauptbegleiter der Abrafaxe in der Adria-Serie (1976-1977), die man nach ihm auch Harlekin-Serie nennt.
Inhaltsverzeichnis |
Herkunft und Eigenschaften
Er stammt aus Bergamo und ist der Sohn armer italienischer Bauern. Er konnte jedoch eine Weile als Schreiber eines gelehrten Magisters tätig sein, was ihm zu recht passablen Lateinkenntnissen verholfen hat. Er besitzt die Gabe, seine Herren zu durchschauen, und macht sie vor dem Volk lächerlich; dazu hat er lustige Gefährten um sich gesammelt und zieht durch die Welt: „Wir zeigten dem Volke, wie lächerlich die Reichen durch die Macht des Witzes wurden“.
In der Tat besitzt Harlekin einen außergewöhnlichen Scharfsinn und durchschaut zumindest bis zur Ankunft in Venedig alle Pläne der Venezianer. Er ist ein ausgezeichneter Diplomat und spielt die Venezianer mit dem Capitano und dem Ambasciatore Pettipedale sowie die Türken mit ihrem Pascha geschickt gegeneinander aus, um das dalmatinische Dorf zu retten. In Bezug auf dessen Bewohner nimmt er sozusagen dem Bürgermeister seine Führungsrolle ab und wird für eine zeitlang eine Art An- und Wortführer der Dörfler.
Etwas unerwartet erscheint dann nach der Ankunft in Venedig der auffällige Verlust seiner Cleverness. Er fällt glatt auf die Intrige des Capitano herein, die Commedia mit einer erfundenen Familiengeschichte ins Messer laufen zu lassen. Auch in Bezug auf die Unterstützung des Dogenanwärters Cassalera setzt Harlekin aufs falsche Pferd. Seine erste Bühnenaufführung endet im Fiasko, und die zweite wird von der Obrigkeit abgebrochen. Es zeigt sich, dass er offensichtlich dem Ränkespiel der Patrizier doch nicht ganz gewachsen ist.
Harlekin im Mosaik
Zu Beginn der Handlung entdeckt Harlekin zunächst die geheimnisvolle Grotte unter dem venezianischen Kastell und kann das Dorf später vor dem Angriff der Venezianer auf den Honigvorrat warnen. Als nächstes führt er die Dorfbewohner siegreich durch die Türkenschlacht. Inzwischen hat er auch Freundschaft mit den Abrafaxen geschlossen.
Nachdem er das Vermessen des Dorfwaldes abgewendet hat, reist er mit den Abrafaxen in diplomatischer Mission zum Pascha, um mit türkischen Galeeren die Venezianer zu bezahlen. In Folge einer etwas riskanten Wettgeschichte knöpft er den Türken die Galeeren samt Besatzung ab. Nachdem sowohl das Kastell vernichtet als auch der Pascha ausgeschaltet ist, reist er mit seiner inzwischen fast kompletten Truppe und den Abrafaxen nach Venedig, um die Unabhängigkeit des Dorfes zu erlangen. Obwohl es ihm in Venedig gelingt, zwei Aufführungen seiner Truppe auf dem Marcusplatz zu organisieren, scheitert seine Mission, und in Heft 12/77 muss er für immer Abschied von den Abrafaxen nehmen.
Harlekin als Figur der Commedia dell'Arte
In den mittelalterlichen Mysterienspielen war die Figur des Harlekin oder italienisch Arlecchino noch eine Teufelsfigur. Als solche tritt er auch in Dantes Göttlicher Komödie in der Hölle auf.
Der spätere Harlekin zeichnete sich durch seine improvisierten Späße, Prügelszenen, lustigen Tänze und Clownkünste aus. Daher wurde er zur unentbehrlichen Figur und zum Liebling des Publikums in der Commedia dell'Arte. Der Harlekin avancierte zur Hauptfigur der Commedia; die anderen Figuren gelten als seine Gefolgsleute.
Auch der Harlekin im Mosaik spiegelt diese Rollen zum großen Teil wieder. Er ist mehr oder weniger der „Chef“ der anderen Komödianten und kann die Truppe zusammenbringen und zusammenhalten. Während der Aufführungen der Commedia ist er der Erzähler und führt durch die Handlung. Harlekin erläutert selbst, dass er sein buntes Bühnenkostüm aus dem mit bunten Flicken übersäten Bauerngewand abgeleitet hat. Wie sein Vorbild ist auch der Mosaik-Harlekin einer zünftigen Prügelei gegenüber durchaus aufgeschlossen (Heft 4/77).
Betrachtet man die Handlung der Harlekin-Serie als einen großen Bühnenauftritt der Commedia – wozu es allen Anlass gibt, denn Harlekin zieht in Heft 1/76 selbst den Vorhang zum Schauplatz an der Adria auf –, so sehen wir ihn auch im Verlauf der Geschichte in verschiedenen Kostümen auftreten. Seine Bekleidungen im Mosaik sind:
- Bauerngewand
- Buntes Bühnenkostüm
- Priester
- Türke
Literatur
- Michael Klamp: Harlekin - Bösewicht, Rüpel, Schalk; In: Sammelband 1 - Aufruhr in Ragusa, Berlin 2001, S. VI.
Externe Links
Harlekin tritt in folgenden Mosaikheften auf
1/76, 2/76, 3/76, 4/76, 5/76, 6/76, 7/76, 8/76, 9/76, 10/76, 11/76, 12/76, 2/77, 3/77, 4/77, 5/77, 6/77, 7/77, 8/77, 9/77, 10/77, 11/77, 12/77 421 S. 46 (als Cameo)