Tetzel's Teufelei
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*Tetzel überlegt scheinbar, ob es rechtens sei, den [[Teufel]] um die Sünderseele zu betrügen, lässt sich dann aber "überreden", das Rettungsmittel aus der Tasche zu ziehen - den Ablassbrief. Zu diesem erklärt Tetzel, er sei ''"vom Papst in Rom für alle armen Sünderlein erfunden, vom [[Erzbischof]] von [[Mainz]] und [[Magdeburg]] für recht gut befunden"'' worden. | *Tetzel überlegt scheinbar, ob es rechtens sei, den [[Teufel]] um die Sünderseele zu betrügen, lässt sich dann aber "überreden", das Rettungsmittel aus der Tasche zu ziehen - den Ablassbrief. Zu diesem erklärt Tetzel, er sei ''"vom Papst in Rom für alle armen Sünderlein erfunden, vom [[Erzbischof]] von [[Mainz]] und [[Magdeburg]] für recht gut befunden"'' worden. | ||
*Der Sünder jubelt ob der guten Nachricht. Inzwischen haben sich die anderen beiden Gehilfen umgezogen und treten jetzt als Engel auf, welche die gute Nachricht mit Trompetenschall begrüßen. | *Der Sünder jubelt ob der guten Nachricht. Inzwischen haben sich die anderen beiden Gehilfen umgezogen und treten jetzt als Engel auf, welche die gute Nachricht mit Trompetenschall begrüßen. | ||
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Aktuelle Version vom 11:03, 23. Jan. 2024
Tetzel's Teufelei ist Bühnenshow, die in der Reformations-Serie des Mosaik ab 1976 aufgeführt wird.
Der bekannte Dominikanermönch Johann Tetzel zieht durch die kursächsischen Lande, um Ablassbriefe zu verkaufen. Damit soll in erster Linie die Kasse des Papstes in Rom gefüllt werden, wiewohl sich auch Tetzel selbst von den Erträgen des Ablasshandels einen sehr erträglichen Lebensunterhalt finanzieren kann. Zwecks Beförderung des Kaufverhaltens der Bevölkerung hat sich Tetzel eine groß aufgezogene Showdarbietung einfallen lassen. Diese findet größtenteils auf einem eigens dafür hergerichteten Bühnenwagen statt.
[Bearbeiten] Ablauf der Show
- Einführung: Tetzel enthüllt die Showbühne; diese zeigt eine Höllenkulisse mit aufgemalten lodernden Flammen.
- Auftritt eines armen Sünders. Dieser wird gespielt von einem von drei Gehilfen, die Tetzel begleiten.
- Die anderen beiden Gehilfen spielen zwei böse Höllenknechte, die nun dazutreten und dem Sünder zehntausend Jahre Qual androhen.
- Der Sünder fragt, ob diese Zeitspanne abzukürzen sei, was von den Höllenknechten verneint wird.
- Nun durchbricht Tetzel die sogenannte "vierte Wand", indem er sowohl mit den Zuschauern als auch mit den Schauspielern kommuniziert. Tetzel meint, die Seele des Sünders sei zu retten; sowohl die Schauspieler als auch die Zuschauer fragen, wie das wohl gehen soll.
- Tetzel überlegt scheinbar, ob es rechtens sei, den Teufel um die Sünderseele zu betrügen, lässt sich dann aber "überreden", das Rettungsmittel aus der Tasche zu ziehen - den Ablassbrief. Zu diesem erklärt Tetzel, er sei "vom Papst in Rom für alle armen Sünderlein erfunden, vom Erzbischof von Mainz und Magdeburg für recht gut befunden" worden.
- Der Sünder jubelt ob der guten Nachricht. Inzwischen haben sich die anderen beiden Gehilfen umgezogen und treten jetzt als Engel auf, welche die gute Nachricht mit Trompetenschall begrüßen.
- Den Schlussteil übernimmt Tetzel mit einigen gereimten Zeilen:
- "Ablass, Ablass, hört gut her: Keine Sünde ist zu schwer!
- Wenn die Münz' im Kasten klingt, die Seele aus dem Feuer springt!
- In diesem Katalog der Sünden wirst du alle Preise finden.
- Die Kosten sind hier unterdessen dem Maß der Sünde angemessen."
- Der Sünder ergänzt schließlich noch:
- "Doch, liebe Leute, wisst ihr wat? Bei uns jibt's heute fett Rabatt!
- Ihr zahlt nur einen halben Gulden und seid befreit von Seelenschulden!"
[Bearbeiten] Die Wirkung der Show
Zwar wird im MOSAIK nur die Aufführung in einer Stadt, nämlich auf dem Marktplatz von Jeßnitz, gezeigt, jedoch ist die Wirkung der Show anscheinend regelmäßig sehr ähnlich. Die Zuschauer, die schon während der Darbietung wie einkalkuliert mitspielen, springen sofort auf die angebotenen Ablassbriefe an und sehr viele (zumindest alle, die sich die Gebühr leisten können), greifen zu. Es gibt sogar Personen, die mehr als einen Ablassbrief kaufen. Einem kleinen Mädchen macht die Show solche Angst, dass sich sogar Michael Drachstädt (der die Schmierenkomödie eigentlich durchschaut) dazu bewogen fühlt, dem kleinen Mädchen einen Ablass für einen halben Gulden zu schenken, damit es von seiner Angst befreit wird. Da Tetzel bei der aktuellen Show genau 35 Gulden verdient hat, sind in Jeßnitz schätzungsweise 70 Briefe verkauft worden. Später zahlt der eigenwillige Adrian von Schwarzburg als Person königlicher Abstammung gar 25 Gulden für einen einzigen Ablassbrief.
[Bearbeiten] Die Teufelei wird in folgendem Mosaikheft aufgeführt
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