Laudanum
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Aktuelle Version vom 10:06, 9. Mär. 2024
Laudanum ist ein vom 16. bis Anfang des 20. Jahrhunderts gebräuchliches Arzneimittel, das aus in Alkohol gelöstem Opium besteht.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Laudanum in der Medizin
Der Name Laudanum geht auf den Erfinder der Tinktur, den aus der Schweiz stammenden Arzt und Alchemisten Theophrastus Bombastus von Hohenheim (1493–1541) alias Paracelsus zurück. Paracelsus' Rezeptur enthielt noch zahlreiche weitere "geheimnisvolle" Zutaten wie zerstoßene Perlen, Moschus usw. Die Popularität des Mittels erhielt im 17. Jahrhundert einen Schub durch den englischen Arzt Thomas Sydenham (1624–1689), der eine etwas andere Rezeptur unter dem selben Namen herstellte und in seinem Werk Observationes medicinae von 1676 deren Anwendung in verschiedensten Situationen empfahl.
Im 18. und 19. Jahrhundert fand das frei verkäufliche und günstige Medikament breite Verwendung in der Medizin: als schmerzstillendes und beruhigendes Mittel, gegen Husten und Durchfall usw. Auch bei Depressionen wurde es häufig eingesetzt. Im 19. Jahrhundert kam Laudanum darüber hinaus in Schriftstellerkreisen zur Anregung der kreativen Fähigkeiten in Mode (obwohl der Dauergebrauch der Tinktur die eigene Kreativität eher auszulöschen schien).
Die schädlichen und suchtbildenden Wirkungen dauerhaften Opiumkonsums wurden seit dem 19. Jahrhundert in der Öffentlichkeit diskutiert. Nachdem zu Anfang des 20. Jahrhunderts andere Medikamente mit weniger problematischen Nebenwirkungen zur Verfügung standen, wurde (u.a. in den Niederlanden 1919, in Deutschland 1929) die Abgabe opiumhaltiger Arzneimittel streng reglementiert. Laudanum (bzw. Opiumtinktur) wird heute nur noch zur Behandlung von schweren Durchfällen verschrieben, die auf andere Therapien nicht mehr ansprechen.
[Bearbeiten] Laudanum im MOSAIK
Im Mosaik 406 benutzt Christiaan Huygens Laudanum als Schlafmittel. (Da Huygens' Gesundheit in seinen letzten Lebensjahren angegriffen war, liegt es nahe, dass er Laudanum auch für andere Zwecke im Haus hatte.)
Califax hält die in der Küche aufbewahrte Tinktur irrtümlich für ein ihm unbekanntes Gewürz und verfeinert damit eine Gemüsesuppe (dies ist erstaunlich, da Laudanum extrem bitter schmeckt). Die Abrafaxe werden von der Mahlzeit schläfrig, was Brabax als Nachwirkung ihres Zeitsprunges zu erklären versucht, und schlafen binnen kurzem unter dem Küchentisch ein.
[Bearbeiten] Laudanum in anderen Comic-Universen
In der Welt von Asterix ist Laudanum der Name eines der vier Römerlager, von denen das gallische Dorf umstellt ist.
[Bearbeiten] Externe Links
[Bearbeiten] Laudanum wird in folgendem Mosaikheft konsumiert
406