Rolf Torring's Abenteuer
Aus MosaPedia
(→Quelle) |
|||
Zeile 16: | Zeile 16: | ||
==Titelliste== | ==Titelliste== | ||
(wird nach und nach ergänzt) | (wird nach und nach ergänzt) | ||
+ | ===Titelliste Rolf Torring Neue Abenteuer=== | ||
+ | 1. Jagdparty in Mysore | ||
+ | 2. Verschwörung in Katmandu | ||
+ | 3. Fremdenlegionäre | ||
+ | 4. An der Malabarküste | ||
+ | 5. Zweikampf unter Schiwas | ||
+ | Himmel | ||
+ | 6. Tod und Auferstehung | ||
+ | auf Hawaii | ||
+ | 7. Ärger in Bengalen | ||
+ | 8. Polonnaruwa, Stadt der Könige | ||
+ | 9. Auf einer fernen Insel | ||
+ | 10. Südlich von Pago-Pago | ||
+ | 11. Die Insel der gelben Echse | ||
+ | 12. In Patagonien | ||
+ | 13. Die weiße Göttin | ||
+ | 14. Dicke Luft in Buenos Aires | ||
+ | 15. Verirrt im Regenwald | ||
+ | 16. In Simbas Heimat | ||
+ | 17. Die Riesenechse meint es ernst | ||
+ | 18. Der Gefangene von Bombay | ||
+ | 19. Mord im Agraer Zug | ||
+ | 20. Staatsgeheimnisse in Sikandra | ||
+ | 21. Der Löwe von Gujarat | ||
+ | 22. Der Tod wütet in Muzaffarpur | ||
+ | 23. Erdbeben in Yokohama | ||
+ | 24. Im Zeichen des Bushido | ||
+ | 25. Quer durch Ussuris Taiga 26. Flucht aus Sibirien | ||
+ | 27. Im Zeichen des weißen Todes | ||
+ | 28. Gangster wider Willen | ||
+ | 29. Unter mexikanischen Banditen | ||
+ | 30. Der Schatz der Seeräuber | ||
+ | 31. Verschollen in Mato Grosso | ||
+ | 32. Atoll Robinsonade | ||
+ | 33. Bei den aufständischen | ||
+ | Stämmen | ||
+ | 34. Im Herzen Afrikas | ||
+ | 35. Der Fluch des Häuptlings Ifi | ||
+ | 36. Stelldichein in der Savanne | ||
+ | 37. Der Leopard von Leopoldville | ||
+ | 38. Die Panther-Menschen | ||
+ | 39. Dschungelbrand | ||
+ | 40. Tragisches Paradies | ||
+ | 41. Agenten sind vogelfrei | ||
+ | 42. Die Gefangenen von Atlas | ||
+ | 43. Die Augen des Teufels | ||
+ | 44. Die Glöckner von Pataliputra | ||
+ | 45. Robinsons Erbe | ||
+ | 46. Rast auf Aconcagua | ||
+ | 47. Das Gesetz des Kondors | ||
+ | 48. In den Klauen des Drachens | ||
+ | 49. Der Urenkel des Seeräubers | ||
+ | 50. Wiedersehen auf dem U-Boot | ||
+ | 51. Auf Leben und Tod | ||
+ | 52. Kurzer Prozess auf Sumatra | ||
+ | 53. Der Werwolf aus Pondicherry | ||
+ | 54. Orkan in Chittagong | ||
+ | 55. Ein Schwabenland-Vorfall | ||
+ | 56. Dornröschenschlaf in der Arktis | ||
+ | 57. Das Orakel aus Delhi | ||
+ | 58. Treffpunkt in der Sargassosee | ||
+ | 59. Die Seeräuber aus Macao | ||
+ | 60. Das Geheimnis des Mandarines | ||
+ | 61 Oudang-Pendek | ||
+ | 62. Der fünf Panther- Bund | ||
+ | 63. Todesfalle in der Savanne | ||
+ | 64. Weiderwara der Watussi-König | ||
+ | 65. Wanderung durch Kalahari | ||
+ | 66. Unter den Buschmänner | ||
+ | 67. Die Schlaguhr Brahma’s | ||
+ | 67. Weisse Nächte in Orissa | ||
+ | 68. Blaublutige Safarigesellschaft | ||
+ | 69. Morgengrauen auf Sansibar | ||
+ | 71, Die Insel der Dschinns | ||
+ | 72. Der Bucklige aus Benares | ||
+ | 73. Geisel in Madura | ||
+ | 74. An der Gangesquelle | ||
+ | 75. Krishnas Braut | ||
+ | 76. Das Unheil fährt mit | ||
+ | 77. Intrigen in Rio | ||
+ | 78. Bei den Kopfjägern | ||
+ | 79. In den grünen Hölle | ||
+ | 80. Die Gastfreundschaft der Pfeil-Menschen | ||
+ | 81. Vorsicht! Sucuriju! | ||
+ | 82. Die Rache der Indios | ||
+ | 83. Cablocos und Seringuieros | ||
+ | 84. Tod am Brasilianischen Himmel | ||
+ | 85. Bei den Xingu-Stämmen | ||
+ | 86. Jenseits des Rio das Mortes | ||
+ | 87. Am Titicaca – See | ||
+ | 88. Macchu Pichu Mysterien | ||
+ | 89. Aztekische Mythen | ||
+ | 90. Montezumas Weihrauchfass | ||
+ | 91. Finale in Mexico City | ||
+ | 92. Im Golf von Mexico | ||
+ | 93. Das Maya – Kleinod | ||
+ | 94. Mord auf Hollywoodische Art | ||
+ | |||
+ | |||
+ | 1. Jagdparty in Mysore (Auszug): | ||
+ | |||
+ | Einladung zur Jagd | ||
+ | |||
+ | „Es ist also Ihre feste Absicht, Herr Torring, den Menschenfresser im Dschungel aufzuspüren?” | ||
+ | Raggudin Trantna Tagore, Maharadscha von Mysore, warf meinem Freund einen mißtrauischen Blick zu. | ||
+ | „Versteht sich, Exzellenz. Es wäre längst nicht das erste Mal für uns, und wir verfügen über erstklassige Waffen. Auch eine gewisse Erfahrung auf diesem Gebiet haben wir, wie gesagt. Die Großwildjagd ist außerdem immer mein Steckenpferd gewesen. Wir sind da einer Meinung, was, Hans?” | ||
+ | Ich beeilte mich, zustimmend zu nicken. Ich wollte meinem Freund nicht mit einer glatten Ablehnung trotzen, obwohl es mich nach Dschungeltouren, welcher Art auch immer, überhaupt nicht gelüstete. | ||
+ | „Es tut mir nur leid, daß ich Sie nicht begleiten kann. Ausgerechnet morgen beginnt eine für meine politische Zukunft ganz wichtige Beratung. Und als Gastgeber darf ich ja nicht durch Abwesenheit glänzen. Sie können aber jedenfalls über Sandal, meinen Diener, nach Belieben verfügen. Er ist nämlich außerordentlich geschickt und kennt die Urwälder nordöstlich Mangalore wie seine Westentasche.” | ||
+ | Rolf rieb sich nachdenklich das Kinn. | ||
+ | „Wir wissen Euer Angebot zu schätzen, Exzellenz. Der Mann wird uns zweifellos nutzen. Die Wälder Südindiens sollen ganz gefährlich sein”, sagte er. | ||
+ | „Was Sie nie vergessen dürfen, meine Herren”, fiel ihm der Maharadscha sparsam lächelnd ins Wort. „Sandal ist aus Bhadravati und gilt als ein gründlicher Kenner des gesamten Krishnatales, er hatte ja lange als Wegweiser bei den Sepoy-Truppen unter General Sandringham gedient.” | ||
+ | Diese Auskunft war wirklich erfreulich. Bhadravati und Tumkur sind zwei bedeutende Orte im Nordosten des Landes Mysore. Und daß dieser Sandal, der Vertraute des Maharadschas, tatsächlich als Scout – Pfadfinder – in der britischen Kolonialarmee gedient und sich folglich den Umgang mit den Weißen angewöhnt hatte, war um so erfreulicher, wofür ich mich bei unserem Gastgeber mit auserlesenen Worten bedankte. | ||
+ | „So, meine Herren, Sie brechen morgen in aller Frühe auf. Ich schätze, daß Sie in spätestens drei Tagen zurückkehren könnten. Währenddessen werde ich mich in aller Ruhe um meine amtlichen Probleme kümmern. Sie können dann über mich verfügen. Ich habe Ihnen ja versprochen, Sie zu den Ruinen eines uralten, sagenumwobenen Tempels zu führen, von dem Sie bereits einiges gehört haben werden.” | ||
+ | „Eine wirklich gute Neuigkeit, Exzellenz”, begeisterte ich mich.” „Hoffentlich werden wir bald mit einer genauso guten aufwarten, wenn wir die Bestie erlegt haben.” | ||
+ | Maharadscha Tagore war ein Mann von nahezu vierzig Jahren. Schlankgliedrig war er, überlang, flachstirnig, hatte einen braunen Teint; ein breiter, schwarzer Bart verbarg seine Gesichtszüge wie eine stählerne Maske. Er reichte uns seine sehnige Rechte. Es war seine Art, uns bei der bevorstehenden gefährlichen Unternehmung vollen Erfolg zu wünschen. | ||
+ | Unbemerkt betrat der Kamdar, sein Privatsekretär, das mit orientalischem Pomp eingerichtete Büro. Ein sympathischer junger Mann, offensichtlich in England ausgebildet. Er bat uns nach etlichen demütigen Verbeugungen, ihm zu folgen, er wolle uns unsere Schlafzimmer im linken Flügel des Palastes zeigen. | ||
+ | |||
+ | 4. An der Malabarküste(Auszug): | ||
+ | |||
+ | Ein rätselhafter Besuch | ||
+ | |||
+ | Als ich den Schlüssel ins Schloß steckte, hatte ich bereits das untrügliche Gefühl, daß etwas nicht in Ordnung war. | ||
+ | Vielleicht habe ich den Schlüssel nicht richtig herumge-dreht, oder es ist in mir der sechste Sinn wachgeworden, so etwas wie Schiwas Auge. Egal, ich beschloß, der Sache auf den Grund zu gehen. | ||
+ | Die Überraschung ließ nicht lange auf sich warten, und sie war auch alles andere als unangenehm in Anbetracht des Umstandes, daß mein Bett nicht leer war. | ||
+ | Die grünäugige, wohlproportionierte blonde Schönheit, die in meinem Bett ausgestreckt lag und zwei große Kissen als Kopfstütze benutzte, schien auf mein Eintreten regelrecht zu lauern. | ||
+ | |||
+ | |||
+ | Drittens kann ich auf mich gerichtete Waffen nicht vertragen. | ||
+ | Gerade das Richtige für mich, war meine erste blitzartige, irgendwie stupide Überlegung. Ich wollte sie begrüßen, sie würdig oder meinetwegen begeistert willkommen heißen, kam aber nicht mehr dazu. Eine metallische, befehlsgewohnte und dennoch angenehme Stimme brachte mich jäh in die Wirklichkeit zurück. | ||
+ | “Nur hereinspaziert, Herr Torring! Vergessen Sie aber nicht, die Tür zu schließen. Wir haben da einiges klarzustellen.” | ||
+ | Erstens heiße ich nicht Torring. Zweitens war die Aufforderung überhaupt nicht freundlich gemeint, und der auf mich gerichtete kurzläufige, mattgraue Browning sah verdammt echt aus. | ||
+ | Von all dem sagte ich aber wohlweislich nichts. Wozu auch. | ||
+ | Momentan blieb mir ja nichts übrig, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen. | ||
+ | “Na, die Tür ist zu. Da Sie mich nun mal mit Ihrem Besuch beehren, werden Sie mir hoffentlich auch sagen, wer Sie sind - und was Sie von mir wollen. Wenn Sie auf Geld scharf sind, können Sie Ihre Waffe gleich wegstecken, ich gebe Ihnen alles, was ich habe. Viel ist es nicht. Und dann bleiben wir gute Freunde.” | ||
+ | “Hören Sie auf mit dem Quatsch, Herr Torring!” Die Stimme wurde eisig. “Es ist nicht das, was Sie meinen. Ist Ihnen der Name Tony Beresford ein Begriff?” | ||
+ | Das war es also. Ja, ich konnte mich erinnern, während unserer letzten Erlebnisse in Malabar von einem Beresford gehört zu haben. Er war ein junger Offizier, den Rolf der Beteiligung an einer Verschwörung gegen Oberst Garrick überführt hatte. Da er die Schmach nach der Entlarvung nicht mehr ertragen konnte, erschoß er sich, und zwar im Dienstzimmer seines Vorgesetzten. Wir bedauerten den Vorfall, trotzdem wir nichts dafür konnten. Es konnte aber auch eine kurzschlußartige Panikreaktion gewesen sein. Eine Panikreaktion angesichts des bevorstehenden, unvermeidlichen Verfahrens. | ||
+ | Die junge Frau auf meinem Bett konnte höchstens 25 Jahre alt sein, und sie stand dem Selbstmörder jedenfalls nahe. Sehr nahe, das wurde mir sofort klar. Nur eine Schwester oder eine Geliebte konnte sich zu so etwas dermaßen hinreißen lassen. | ||
+ | Ich war mir auch darüber im klaren, daß sie uns nicht genau kannte, daher die Verwechslung. Die wäre übrigens leicht zu beheben gewesen, da ich aber in jenem bedauerlichen Fall die Verantwortung mit meinem Freund teilte, unterließ ich es. | ||
+ | Der Mann war schuldig gewesen und hatte mit dem Leben bezahlt. Es war nur nicht klar, wie das Mädchen dazu gekommen war, Rolf für den moralischen Urheber der Tragödie zu halten. | ||
+ | “Na ja”, antwortete ich freudlos, “von einem Leutnant Anthony Beresford habe ich hinreichend gehört, aber leider nichts Gutes. Er hat sich selbst gestraft, und nur Gott kann ihn noch richten.” | ||
+ | “Meinen Bruder wird in der Tat Gott richten, Sie aber richte ich, und zwar jetzt. Damit!” | ||
+ | Die junge Dame hob wieder ihre Waffe und richtete sie entschlossen auf mich. Die feine Falte in ihrem rechten Mundwinkel und der plötzlich heller gewordene Glanz der grünlichen Katzenaugen ließen mich mit Entsetzen erkennen, daß sie jeden Augenblick abdrücken konnte. | ||
+ | |||
+ | |||
===Titelliste Band 1 – 50=== | ===Titelliste Band 1 – 50=== |
Version vom 19:35, 30. Dez. 2008
Rolf Torring ist der Titelheld der erfolgreichsten und populärsten Vorkriegs-Romanserie „Rolf Torring’s Abenteuer“.
Die Serie erschien von 1930 bis 1939 und wurde vom Verlag „Neues Verlagshaus für Volksliteratur“ herausgegeben. Verfasser der meisten Geschichten war Wilhelm Reinhard, alias Hans Warren. Später wurde er mehr und mehr von anderen Autoren ersetzt. Bis zur kriegsbedingten Einstellung der Serie erschienen 445 Ausgaben, von denen die letzte aber vermutlich nicht mehr ausgeliefert wurde. Lediglich ein Exemplar im Verlagsarchiv bestätigt, dass es noch gedruckt worden ist. Erst nach dem Krieg wurde es in kleiner Auflage in Umlauf gebracht.
Ab 1951 begann der Verlag mit einer Neuauflage der Serie, die 1960 mit dem Heft 273 eingestellt wurde. Hielten sich die Hefte bis zur Nummer 195 noch bis auf kleinere Korrekturen an Format und Text der Vorkriegsausgaben, wurde bei den Heften 194 – 241 nicht nur das Format umgestellt sondern auch größere Texteingriffe vorgenommen. Ab Band 242 sind die Eingriffe dann so massiv, dass sie kaum noch etwas mit den Vorkriegsausgaben gemein haben. Daneben erschienen weiter Abenteuer nach den hinterlassenen Manuskripten des Autors, die von fremder Hand aufgearbeitet wurden. Darüber hinaus wird die Reihe von Fremdautoren bis heute in Kleinstauflage stetig erweitert.
Die Serie spielt zumeist in Südostasien und Indien, aber auch in Afrika und China und Südamerika. In einigen Heften ist auch Deutschland Handlungsort. Die Serie war ein so großer Erfolg, dass der Verlag schon bald eine Spin-off-Serie nach demselben Muster bestellte. Dabei handelt es sich um „Jörn Farrow’s U-Boot-Abenteuer“.
Aufgrund regressiver Zensurmaßnahmen erschienen von einigen Titeln Fassungen mit verändertem Text. Einzelne dieser Hefte erhielten auch einen neuen Titel.
Die Abenteuer um Rolf Torring gehören zur Lieblingslektüre des jungen Lothar Dräger. Zahlreiche dort gelesene Episoden, Szenerien und Charakterisierungen fanden ihren Weg ins Mosaik.
Titelliste
(wird nach und nach ergänzt)
Titelliste Rolf Torring Neue Abenteuer
1. Jagdparty in Mysore 2. Verschwörung in Katmandu 3. Fremdenlegionäre 4. An der Malabarküste 5. Zweikampf unter Schiwas
Himmel
6. Tod und Auferstehung
auf Hawaii
7. Ärger in Bengalen 8. Polonnaruwa, Stadt der Könige 9. Auf einer fernen Insel 10. Südlich von Pago-Pago 11. Die Insel der gelben Echse 12. In Patagonien 13. Die weiße Göttin 14. Dicke Luft in Buenos Aires 15. Verirrt im Regenwald 16. In Simbas Heimat 17. Die Riesenechse meint es ernst 18. Der Gefangene von Bombay 19. Mord im Agraer Zug 20. Staatsgeheimnisse in Sikandra 21. Der Löwe von Gujarat 22. Der Tod wütet in Muzaffarpur 23. Erdbeben in Yokohama 24. Im Zeichen des Bushido 25. Quer durch Ussuris Taiga 26. Flucht aus Sibirien 27. Im Zeichen des weißen Todes 28. Gangster wider Willen 29. Unter mexikanischen Banditen 30. Der Schatz der Seeräuber 31. Verschollen in Mato Grosso 32. Atoll Robinsonade 33. Bei den aufständischen
Stämmen
34. Im Herzen Afrikas 35. Der Fluch des Häuptlings Ifi 36. Stelldichein in der Savanne 37. Der Leopard von Leopoldville 38. Die Panther-Menschen 39. Dschungelbrand 40. Tragisches Paradies 41. Agenten sind vogelfrei 42. Die Gefangenen von Atlas 43. Die Augen des Teufels 44. Die Glöckner von Pataliputra 45. Robinsons Erbe 46. Rast auf Aconcagua 47. Das Gesetz des Kondors 48. In den Klauen des Drachens 49. Der Urenkel des Seeräubers 50. Wiedersehen auf dem U-Boot 51. Auf Leben und Tod 52. Kurzer Prozess auf Sumatra 53. Der Werwolf aus Pondicherry 54. Orkan in Chittagong 55. Ein Schwabenland-Vorfall 56. Dornröschenschlaf in der Arktis 57. Das Orakel aus Delhi 58. Treffpunkt in der Sargassosee 59. Die Seeräuber aus Macao 60. Das Geheimnis des Mandarines 61 Oudang-Pendek 62. Der fünf Panther- Bund 63. Todesfalle in der Savanne 64. Weiderwara der Watussi-König 65. Wanderung durch Kalahari 66. Unter den Buschmänner 67. Die Schlaguhr Brahma’s 67. Weisse Nächte in Orissa 68. Blaublutige Safarigesellschaft 69. Morgengrauen auf Sansibar 71, Die Insel der Dschinns 72. Der Bucklige aus Benares 73. Geisel in Madura
74. An der Gangesquelle
75. Krishnas Braut 76. Das Unheil fährt mit 77. Intrigen in Rio 78. Bei den Kopfjägern 79. In den grünen Hölle 80. Die Gastfreundschaft der Pfeil-Menschen 81. Vorsicht! Sucuriju! 82. Die Rache der Indios 83. Cablocos und Seringuieros 84. Tod am Brasilianischen Himmel 85. Bei den Xingu-Stämmen 86. Jenseits des Rio das Mortes 87. Am Titicaca – See 88. Macchu Pichu Mysterien 89. Aztekische Mythen 90. Montezumas Weihrauchfass 91. Finale in Mexico City 92. Im Golf von Mexico 93. Das Maya – Kleinod 94. Mord auf Hollywoodische Art
1. Jagdparty in Mysore (Auszug):
Einladung zur Jagd
„Es ist also Ihre feste Absicht, Herr Torring, den Menschenfresser im Dschungel aufzuspüren?” Raggudin Trantna Tagore, Maharadscha von Mysore, warf meinem Freund einen mißtrauischen Blick zu. „Versteht sich, Exzellenz. Es wäre längst nicht das erste Mal für uns, und wir verfügen über erstklassige Waffen. Auch eine gewisse Erfahrung auf diesem Gebiet haben wir, wie gesagt. Die Großwildjagd ist außerdem immer mein Steckenpferd gewesen. Wir sind da einer Meinung, was, Hans?” Ich beeilte mich, zustimmend zu nicken. Ich wollte meinem Freund nicht mit einer glatten Ablehnung trotzen, obwohl es mich nach Dschungeltouren, welcher Art auch immer, überhaupt nicht gelüstete. „Es tut mir nur leid, daß ich Sie nicht begleiten kann. Ausgerechnet morgen beginnt eine für meine politische Zukunft ganz wichtige Beratung. Und als Gastgeber darf ich ja nicht durch Abwesenheit glänzen. Sie können aber jedenfalls über Sandal, meinen Diener, nach Belieben verfügen. Er ist nämlich außerordentlich geschickt und kennt die Urwälder nordöstlich Mangalore wie seine Westentasche.” Rolf rieb sich nachdenklich das Kinn. „Wir wissen Euer Angebot zu schätzen, Exzellenz. Der Mann wird uns zweifellos nutzen. Die Wälder Südindiens sollen ganz gefährlich sein”, sagte er. „Was Sie nie vergessen dürfen, meine Herren”, fiel ihm der Maharadscha sparsam lächelnd ins Wort. „Sandal ist aus Bhadravati und gilt als ein gründlicher Kenner des gesamten Krishnatales, er hatte ja lange als Wegweiser bei den Sepoy-Truppen unter General Sandringham gedient.” Diese Auskunft war wirklich erfreulich. Bhadravati und Tumkur sind zwei bedeutende Orte im Nordosten des Landes Mysore. Und daß dieser Sandal, der Vertraute des Maharadschas, tatsächlich als Scout – Pfadfinder – in der britischen Kolonialarmee gedient und sich folglich den Umgang mit den Weißen angewöhnt hatte, war um so erfreulicher, wofür ich mich bei unserem Gastgeber mit auserlesenen Worten bedankte. „So, meine Herren, Sie brechen morgen in aller Frühe auf. Ich schätze, daß Sie in spätestens drei Tagen zurückkehren könnten. Währenddessen werde ich mich in aller Ruhe um meine amtlichen Probleme kümmern. Sie können dann über mich verfügen. Ich habe Ihnen ja versprochen, Sie zu den Ruinen eines uralten, sagenumwobenen Tempels zu führen, von dem Sie bereits einiges gehört haben werden.” „Eine wirklich gute Neuigkeit, Exzellenz”, begeisterte ich mich.” „Hoffentlich werden wir bald mit einer genauso guten aufwarten, wenn wir die Bestie erlegt haben.” Maharadscha Tagore war ein Mann von nahezu vierzig Jahren. Schlankgliedrig war er, überlang, flachstirnig, hatte einen braunen Teint; ein breiter, schwarzer Bart verbarg seine Gesichtszüge wie eine stählerne Maske. Er reichte uns seine sehnige Rechte. Es war seine Art, uns bei der bevorstehenden gefährlichen Unternehmung vollen Erfolg zu wünschen. Unbemerkt betrat der Kamdar, sein Privatsekretär, das mit orientalischem Pomp eingerichtete Büro. Ein sympathischer junger Mann, offensichtlich in England ausgebildet. Er bat uns nach etlichen demütigen Verbeugungen, ihm zu folgen, er wolle uns unsere Schlafzimmer im linken Flügel des Palastes zeigen.
4. An der Malabarküste(Auszug):
Ein rätselhafter Besuch
Als ich den Schlüssel ins Schloß steckte, hatte ich bereits das untrügliche Gefühl, daß etwas nicht in Ordnung war. Vielleicht habe ich den Schlüssel nicht richtig herumge-dreht, oder es ist in mir der sechste Sinn wachgeworden, so etwas wie Schiwas Auge. Egal, ich beschloß, der Sache auf den Grund zu gehen. Die Überraschung ließ nicht lange auf sich warten, und sie war auch alles andere als unangenehm in Anbetracht des Umstandes, daß mein Bett nicht leer war. Die grünäugige, wohlproportionierte blonde Schönheit, die in meinem Bett ausgestreckt lag und zwei große Kissen als Kopfstütze benutzte, schien auf mein Eintreten regelrecht zu lauern.
Drittens kann ich auf mich gerichtete Waffen nicht vertragen.
Gerade das Richtige für mich, war meine erste blitzartige, irgendwie stupide Überlegung. Ich wollte sie begrüßen, sie würdig oder meinetwegen begeistert willkommen heißen, kam aber nicht mehr dazu. Eine metallische, befehlsgewohnte und dennoch angenehme Stimme brachte mich jäh in die Wirklichkeit zurück.
“Nur hereinspaziert, Herr Torring! Vergessen Sie aber nicht, die Tür zu schließen. Wir haben da einiges klarzustellen.”
Erstens heiße ich nicht Torring. Zweitens war die Aufforderung überhaupt nicht freundlich gemeint, und der auf mich gerichtete kurzläufige, mattgraue Browning sah verdammt echt aus.
Von all dem sagte ich aber wohlweislich nichts. Wozu auch.
Momentan blieb mir ja nichts übrig, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen.
“Na, die Tür ist zu. Da Sie mich nun mal mit Ihrem Besuch beehren, werden Sie mir hoffentlich auch sagen, wer Sie sind - und was Sie von mir wollen. Wenn Sie auf Geld scharf sind, können Sie Ihre Waffe gleich wegstecken, ich gebe Ihnen alles, was ich habe. Viel ist es nicht. Und dann bleiben wir gute Freunde.”
“Hören Sie auf mit dem Quatsch, Herr Torring!” Die Stimme wurde eisig. “Es ist nicht das, was Sie meinen. Ist Ihnen der Name Tony Beresford ein Begriff?”
Das war es also. Ja, ich konnte mich erinnern, während unserer letzten Erlebnisse in Malabar von einem Beresford gehört zu haben. Er war ein junger Offizier, den Rolf der Beteiligung an einer Verschwörung gegen Oberst Garrick überführt hatte. Da er die Schmach nach der Entlarvung nicht mehr ertragen konnte, erschoß er sich, und zwar im Dienstzimmer seines Vorgesetzten. Wir bedauerten den Vorfall, trotzdem wir nichts dafür konnten. Es konnte aber auch eine kurzschlußartige Panikreaktion gewesen sein. Eine Panikreaktion angesichts des bevorstehenden, unvermeidlichen Verfahrens.
Die junge Frau auf meinem Bett konnte höchstens 25 Jahre alt sein, und sie stand dem Selbstmörder jedenfalls nahe. Sehr nahe, das wurde mir sofort klar. Nur eine Schwester oder eine Geliebte konnte sich zu so etwas dermaßen hinreißen lassen.
Ich war mir auch darüber im klaren, daß sie uns nicht genau kannte, daher die Verwechslung. Die wäre übrigens leicht zu beheben gewesen, da ich aber in jenem bedauerlichen Fall die Verantwortung mit meinem Freund teilte, unterließ ich es.
Der Mann war schuldig gewesen und hatte mit dem Leben bezahlt. Es war nur nicht klar, wie das Mädchen dazu gekommen war, Rolf für den moralischen Urheber der Tragödie zu halten.
“Na ja”, antwortete ich freudlos, “von einem Leutnant Anthony Beresford habe ich hinreichend gehört, aber leider nichts Gutes. Er hat sich selbst gestraft, und nur Gott kann ihn noch richten.”
“Meinen Bruder wird in der Tat Gott richten, Sie aber richte ich, und zwar jetzt. Damit!”
Die junge Dame hob wieder ihre Waffe und richtete sie entschlossen auf mich. Die feine Falte in ihrem rechten Mundwinkel und der plötzlich heller gewordene Glanz der grünlichen Katzenaugen ließen mich mit Entsetzen erkennen, daß sie jeden Augenblick abdrücken konnte.
Titelliste Band 1 – 50
|
|
Titelliste Band 51 – 100
|
|
Titelliste Band 101 – 150
|
|
Titelliste Band 151 – 200
|
|
Titelliste Band 201 – 250
|
|
Titelliste Band 251 – 300
|
|
Titelliste Band 301 – 350
|
|
Titelliste Band 351 – 400
|
|
Titelliste Band 401 – 450
|
|
Titelliste Band 451 – 500
|
|
Titelliste Band 501 – 550
|
|
Titelliste Band 551 – 600
|
|
Quelle
- Peter Wanjek, Bibliographie der deutschen Heftromane 1900 – 1945, Wien 1993, S. 394 – 403
- Peter Gontran " Rolf Torrings's neue Abenteuer" - 2008-2009 Hefte http://torrings.com/
- Thomas Kramer, Micky, Marx und Manitu, Berlin, 2002, S. 163 – 173, ISBN 3-89693-195-4
- Rolf Torring