Thronsaal des Kaisers von Byzanz
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Die betreffenden Schilderungen finden sich in „Liudprands Buch der Vergeltung“, im Original „Liudprandi liber antapodosis“ VI, 4, 5. Dort heißt es der Bearbeitung bzw. Übersetzung Albert Bauers und Reinhold Raus zufolge wörtlich: | Die betreffenden Schilderungen finden sich in „Liudprands Buch der Vergeltung“, im Original „Liudprandi liber antapodosis“ VI, 4, 5. Dort heißt es der Bearbeitung bzw. Übersetzung Albert Bauers und Reinhold Raus zufolge wörtlich: | ||
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Aktuelle Version vom 20:05, 2. Dez. 2024
[Bearbeiten] Der Thronsaal im MOSAIK
Der Thronsaal des Kaisers wird als prächtiger, großer Raum dargestellt. An der Stirnwand befindet sich die durch drei Stufen erhöhte Thronnische. Der Thron ist ein aus edelsten Materialien gefertigter, hochlehniger Sessel mit Armstützen. Auf den Thronpfosten sitzen zwei Adler, der Thron wird sinnbildlich bewacht von zwei Bronzelöwen, die sogar künstliches Gebrüll ausstoßen können. Ein weiterer Mechanismus ermöglicht es dem kaiser, den Thron in die Höhe fahren zu lassen, um Gesandtschaften, Besucher oder Bittsteller zu beeindrucken. Die Thronnische ist verziert mit einem Mosaikfries mit ganzfigurigen Heiligendarstellungen und gerahmt von kostbarem, der kaiserlichen Würde entsprechendem Purpurtuch. Den Saal umzieht eine Arkatur auf wiederum prächtig gestalteten Säulen. Die Hochwand ist mit altertümlich anmutenden Löwenfriesen geschmückt.
[Bearbeiten] Quelle
Die Darstellungen der Gemächer des Palastes im MOSAIK dürften mittelbar oder unmittelbar auf den Schilderungen Liudprands von Cremona (um 920 – um 972) beruhen, der zweimal als Gesandter in Konstantinopel war und ausführlich über seine Erlebnisse und Eindrücke berichtete. Die betreffenden Schilderungen finden sich in „Liudprands Buch der Vergeltung“, im Original „Liudprandi liber antapodosis“ VI, 4, 5. Dort heißt es der Bearbeitung bzw. Übersetzung Albert Bauers und Reinhold Raus zufolge wörtlich:
In Konstantinopel ist eine Halle neben dem kaiserlichen Palast von wunderbarer Größe und Schönheit; die Griechen nennen sie, indem sie ein V statt des Digamma setzen; Magnavra, d.h. magna aura. Diese Halle also ließ Konstantinus sowohl wegen der spanischen Gesandten, welche kürzlich dorthin gekommen waren, als auch für mich und Liutfrid folgendermaßen herrichten. Vor dem Kaiserthron stand ein eherner, aber vergoldeter Baum, dessen Zweige erfüllt waren von Vögeln verschiedener Art, ebenfalls von Erz und vergoldet, die sämtlich nach ihrem Aussehen die Stimmen verschiedener Vögel ertönen ließen. Der Thron des Kaisers aber war so künstlich erbaut, daß er in einem Augenblick niedrig, bald größer und gleich darauf hoch erhaben erschien. Löwen von ungeheuerer Größe, ich weiß nicht ob aus Metall oder aus Holz, aber mit Gold überzogen, standen gleichsam als Wächter des Thrones, indem sie mit dem Schweife auf den Boden schlugen und mit offenem Rachen und beweglicher Zunge ein Gebrüll erhoben. In diesem Saale also wurde ich, gestützt auf die Schultern von zwei Verschnittenen, vor den Kaiser geführt. Bei meinem Eintritt erhoben die Löwen ihr Gebrüll und die Vögel zwitscherten je nach ihrem Aussehen; mich aber ergriff weder Furcht noch Staunen, da ich mich nach alledem bei Leuten, die damit wohl bekannt waren, genau erkundigt hatte. Nach dreimaliger tiefer Verbeugung vor dem Kaiser hob ich den Kopf empor und erblickte ihn, den ich zuerst auf einer kleinen Erhöhung sitzen sah, fast bis zur Decke der Halle emporgehoben und mit anderen Kleidern angetan. Wie dies zuging, kann ich mir nicht denken, es sei denn, daß er emporgewunden wurde wie die Bäume der Kelterpressen gehoben werden. |
[Bearbeiten] Der kaiserliche Thronsaal ist Schauplatz der folgenden Mosaikhefte
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