Tetrarchie
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- | Das führte zu einem mehrjährigen Bürgerkrieg, denn der Einzige, der die Tetrarchie noch ernsthaft zu erhalten versuchte, war Galerius, und der starb im Jahre 311. Im Jahre darauf besiegte Konstantin den Usurpator Maxentius in der Schlacht an der Milvischen Brücke bei [[Rom]] und teilte sich die Herrschaft zunächst mit Licinius, der den Osten des Reiches innehatte ( | + | Das führte zu einem mehrjährigen Bürgerkrieg, denn der Einzige, der die Tetrarchie noch ernsthaft zu erhalten versuchte, war Galerius, und der starb im Jahre 311. Im Jahre darauf besiegte Konstantin den Usurpator Maxentius in der Schlacht an der Milvischen Brücke bei [[Rom]] und teilte sich die Herrschaft zunächst mit Licinius, der den Osten des Reiches innehatte (indem er 313 den letzten Mitkaiser Maximinus Daia beseitigte). Im Jahre 324 besiegte Konstantin aber auch Licinius, beendete die Tetrarchie damit endgültig und installierte die Herrschaft [[Konstantinische Dynastie|seiner Familie]] für die nächsten Jahrzehnte. |
- | Diokletian starb erst im Jahre 313 in seinem Alterssitz in Salona, dem heutigen [[Split]], und musste den Zusammenbruch seiner Schöpfung miterleben. In den Jahren, in denen die Tetrarchie jedoch funktionierte, konnte die Reichskrise des 3. Jahrhunderts beendet und das Römische Reich dadurch für weitere 200 Jahre erhalten bleiben. | + | Diokletian starb erst im Jahre 313 in seinem Alterssitz in Salona, dem heutigen [[Split]], und musste den Zusammenbruch seiner Schöpfung miterleben. In den Jahren, in denen die Tetrarchie jedoch funktionierte, konnte die Reichskrise des 3. Jahrhunderts beendet und das Römische Reich dadurch für weitere 200 Jahre erhalten bleiben. Die vier ersten Tetrarchen sind in einer Skulpturengruppe verewigt, die heute am Tor des [[Markusdom]]s in [[Venedig]] steht. |
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Aktuelle Version vom 01:20, 14. Mär. 2024
Die Tetrarchie war eine Regierungsform im Römischen Reich, bei der sich standardmäßig vier Kaiser, jeder mit einer eigenen Zuständigkeitsregion, die Regierungsgewalt teilten. Sie wurde Ende des 3. Jahrhunderts sukzessive von Kaiser Diokletian eingeführt, überdauerte seinen Rückzug vom Thron aber nur wenige Jahre. In redaktionellen Texten des MOSAIK wird gelegentlich auf die Tetrarchie Bezug genommen, und diverse Kaiser dieser Zeit werden im MOSAIK erwähnt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Kurzer historischer Überblick
Diokletian (reg. 284-305) erhob zunächst kurz nach seiner Thronbesteigung Maximian zu seinem Mitkaiser; beide trugen ab 286 den Titel Augustus und waren rechtlich gleichgestellt. Im Jahre 293 kamen zwei weitere Kaiser hinzu - Galerius und Constantius Chlorus -, mit dem Titel Caesar, die jeweils einem der Augusti unterstellt waren. Der Plan war, dass die alten Augusti nach einer gewissen Zeit zurücktreten würden und ihre beiden Caesares ihren Platz als neue Augusti einnehmen würden; diese würden sich erneut zwei Caesares suchen und auf diese Weise immer dafür sorgen, dass die jeweils geeignetsten Kandidaten zu Kaisern würden.
In der Tat traten Diokletian und Maximian im Jahre 305 von der Regierung zurück, und Galerius und Constantius rückten in den Rang von Augusti auf. Sie ernannten mit Maximinus Daia und Severus zwei neue Caesares. Doch zerbrach das System in der Realität bereits nach kurzer Zeit.
- Erstens starb Constantius bereits im Jahr darauf.
- Zweitens akzeptierte sein Sohn Konstantin nicht, dass er bei der Nachfolge übergangen werden sollte, und erhob sich in Eburacum (York) zum Kaiser.
- Drittens gelang es zwar, die Tetrarchie notdürftig zu kitten, indem Severus zum Augustus aufrückte und Konstantin als Caesar akzeptiert wurde, doch erhob sich nun auch Maxentius, der Sohn des Maximian, zum Kaiser.
- Viertens fühlte sich im Jahre 307 auch der Ex-Augustus Maximian selbst bemüßigt, sich erneut zum Kaiser zu erklären. Severus starb beim Versuch, diese Usurpation von Vater und Sohn zu beenden, und wurde von Galerius durch Licinius als Augustus ersetzt.
Das führte zu einem mehrjährigen Bürgerkrieg, denn der Einzige, der die Tetrarchie noch ernsthaft zu erhalten versuchte, war Galerius, und der starb im Jahre 311. Im Jahre darauf besiegte Konstantin den Usurpator Maxentius in der Schlacht an der Milvischen Brücke bei Rom und teilte sich die Herrschaft zunächst mit Licinius, der den Osten des Reiches innehatte (indem er 313 den letzten Mitkaiser Maximinus Daia beseitigte). Im Jahre 324 besiegte Konstantin aber auch Licinius, beendete die Tetrarchie damit endgültig und installierte die Herrschaft seiner Familie für die nächsten Jahrzehnte.
Diokletian starb erst im Jahre 313 in seinem Alterssitz in Salona, dem heutigen Split, und musste den Zusammenbruch seiner Schöpfung miterleben. In den Jahren, in denen die Tetrarchie jedoch funktionierte, konnte die Reichskrise des 3. Jahrhunderts beendet und das Römische Reich dadurch für weitere 200 Jahre erhalten bleiben. Die vier ersten Tetrarchen sind in einer Skulpturengruppe verewigt, die heute am Tor des Markusdoms in Venedig steht.
[Bearbeiten] Kaiser der Tetrarchie im MOSAIK
- Diokletian
- Maximian
- Galerius
- Constantius I. Chlorus
- Konstantin der Große
[Bearbeiten] Verwandtschaftstafel
Die Tetrachen heirateten innerhalb ihrer Familien, um den verwandtschaftlichen Zusammenhalt zu steigern. In der folgenden Tafel sind die Regierungszeiten, als Augustus und als Caesar zusammen, angegeben.
Diokletian 284-305 │ ┌───────────────┐ │ │ │ │ Schwester Galerius ∞ Valeria Maximian Constantius I. │ 293-311 │ 285-305, Chlorus 293-306 │ │ 307-310 │ │ │ │ │ │ │ ┌─────┴─────┐ ┌────┴───────┐ │ │ │ │ │ │ Maximinus Daia Maximilla ∞ Maxentius Fausta ∞ Konstantin Constantia ∞ Licinius Severus 305-313 306-312 306-337 308-324 305-307 |
[Bearbeiten] Externer Verweis
- Römische Tetrarchie
- Auflösung der römischen Tetrarchie
- venezianische Tetrarchengruppe, alles Wikipedia-Artikel
[Bearbeiten] Die Tetrarchie wird in folgendem Mosaikheft erwähnt
Mittelteil von 481 (Götter, Herrscher & Helden)