Koko Hitzig

Aus MosaPedia

(Unterschied zwischen Versionen)
Wechseln zu: Navigation, Suche
K
 
(Der Versionsvergleich bezieht 2 dazwischenliegende Versionen mit ein.)
Zeile 5: Zeile 5:
{{Zitat|
{{Zitat|
-
Und dies ist die Geschichte von Koko Hitzig,<br>dem man keine großen Kräfte zutraute. "Ich<br>will auch Eisen schmelzen, wie meine große<br>Schwester, die Steinkohle", sagte Koko Hitzig<br>eines Tages zu einem gelehrten Mann. Der Ge-<br>lehrte runzelte die Stirn und holte sich ein<br>dickes Buch vom Regal, aus dem er vorlas:<br>"Zum Schmelzen von Eisen braucht man Koks.<br>Im Gegensatz zur Steinkohle, aus der schon seit<br>200 Jahren Koks gewonnen wird, läßt sich aus<br>der Braunkohle nur Schwelkoks gewinnen, der<br>zur Verhüttung von Eisen nicht geeignet ist."<br>"Das ist nicht wahr", schrie Koko. "Ich bin<br>ein Spezial-Hartbrikett und werde euch schon<br>zeigen, was in mir steckt!" Damit knallte er<br>die Tür vor der Nase des verdutzten Gelehrten<br>zu und ging. Draußen sah er ein Schild mit der<br>Aufschrift: "Zur Sauna Lauchhammer! Neues<br>Verfahren zur Erweckung ungeahnter Kräfte -<br>entwickelt von den Nationalpreisträgern Bil-<br>kenroth und Rammler." - "Das ist das Richtige<br>für mich", sagte sich Hitzig und machte sich<br>auf den Weg nach Lauchhammer. Da war ein<br>großer Andrang, denn viele solcher Hitzigs<br>hatten von den wunderbaren Kuren in der<br>neuen Sauna gehört. Mit vielen tausend ande-<br>ren kam unser Koko zunächst in eine Schwitz-<br>kammer, wo er alles überflüssige Wasser bis<br>auf 2 bis 3 Prozent ausschwitzen mußte. "Don-<br>nerwetter, bin ich aber ein trockener Bursche<br>geworden", dachte er, als er die 160 Grad<br>Hitze in der Kammer überstanden hatte. Aber<br>dann wurde es so heiß, daß unser Koko glaubte,<br>er würde die Kur nie und nimmer überstehen.<br>Das Thermometer im Raum zeigte fast 1000°<br>an. Koko Hitzig spürte, wie er glühte und wie<br>sich sein Kohlebauch zusammenzog. Ja, als er<br>die Kammer nachher verließ, sah man, daß er<br>nur noch halb so große war wie vorher. "Rasch<br>unter die Dusche!" rief Koko. Kühle unbrenn-<br>bare Gase sorgten dafür, daß die Hitze im<br>Bauch des armen Koko Hitzig endlich nach-<br>ließ. Nun machte er sich auf den Weg nach<br>Calbe und half dort beim Schmelzen von Eisen.}}
+
Und dies ist die Geschichte von Koko Hitzig,<br>dem man keine großen Kräfte zutraute. "Ich<br>will auch Eisen schmelzen, wie meine große<br>Schwester, die Steinkohle", sagte Koko Hitzig<br>eines Tages zu einem gelehrten Mann. Der Ge-<br>lehrte runzelte die Stirn und holte sich ein<br>dickes Buch vom Regal, aus dem er vorlas:<br>"Zum Schmelzen von Eisen braucht man [[Koks]].<br>Im Gegensatz zur Steinkohle, aus der schon seit<br>200 Jahren Koks gewonnen wird, läßt sich aus<br>der Braunkohle nur Schwelkoks gewinnen, der<br>zur Verhüttung von Eisen nicht geeignet ist."<br>"Das ist nicht wahr", schrie Koko. "Ich bin<br>ein Spezial-Hartbrikett und werde euch schon<br>zeigen, was in mir steckt!" Damit knallte er<br>die Tür vor der Nase des verdutzten Gelehrten<br>zu und ging. Draußen sah er ein Schild mit der<br>Aufschrift: "Zur Sauna Lauchhammer! Neues<br>Verfahren zur Erweckung ungeahnter Kräfte -<br>entwickelt von den Nationalpreisträgern Bil-<br>kenroth und Rammler." - "Das ist das Richtige<br>für mich", sagte sich Hitzig und machte sich<br>auf den Weg nach Lauchhammer. Da war ein<br>großer Andrang, denn viele solcher Hitzigs<br>hatten von den wunderbaren Kuren in der<br>neuen Sauna gehört. Mit vielen tausend ande-<br>ren kam unser Koko zunächst in eine Schwitz-<br>kammer, wo er alles überflüssige Wasser bis<br>auf 2 bis 3 Prozent ausschwitzen mußte. "Don-<br>nerwetter, bin ich aber ein trockener Bursche<br>geworden", dachte er, als er die 160 Grad<br>Hitze in der Kammer überstanden hatte. Aber<br>dann wurde es so heiß, daß unser Koko glaubte,<br>er würde die Kur nie und nimmer überstehen.<br>Das Thermometer im Raum zeigte fast 1000°<br>an. Koko Hitzig spürte, wie er glühte und wie<br>sich sein Kohlebauch zusammenzog. Ja, als er<br>die Kammer nachher verließ, sah man, daß er<br>nur noch halb so große war wie vorher. "Rasch<br>unter die Dusche!" rief Koko. Kühle unbrenn-<br>bare Gase sorgten dafür, daß die Hitze im<br>Bauch des armen Koko Hitzig endlich nach-<br>ließ. Nun machte er sich auf den Weg nach<br>Calbe und half dort beim Schmelzen von Eisen.}}
== Anmerkung ==
== Anmerkung ==
Zeile 13: Zeile 13:
  [[Die Freunde des Bergmanns]] (zu Heft [[63]])
  [[Die Freunde des Bergmanns]] (zu Heft [[63]])
-
[[Kategorie:Redaktionelles (Figur)]]
+
[[Kategorie:Steinchen an Steinchen (Figur)]]
 +
[[Kategorie:Metalle und Bodenschätze]]

Aktuelle Version vom 09:43, 1. Apr. 2023

Die unglaubliche Mär von Koko Hitzig

Koko Hitzig ist eine Figur aus den Steinchen-an-Steinchen-Beilagen im Mosaik von Hannes Hegen.

Der Steiger Schorsch erzählt seinen wissbegierigen jungen Freunden Heini und Heidi von der Verarbeitung der Braunkohle. Zur Illustration der Verkokung erdenkt er sich Koko Hitzig, dessen abenteuerliche Geschichte im folgenden vollständig wiedergegeben wird.

Und dies ist die Geschichte von Koko Hitzig,
dem man keine großen Kräfte zutraute. "Ich
will auch Eisen schmelzen, wie meine große
Schwester, die Steinkohle", sagte Koko Hitzig
eines Tages zu einem gelehrten Mann. Der Ge-
lehrte runzelte die Stirn und holte sich ein
dickes Buch vom Regal, aus dem er vorlas:
"Zum Schmelzen von Eisen braucht man Koks.
Im Gegensatz zur Steinkohle, aus der schon seit
200 Jahren Koks gewonnen wird, läßt sich aus
der Braunkohle nur Schwelkoks gewinnen, der
zur Verhüttung von Eisen nicht geeignet ist."
"Das ist nicht wahr", schrie Koko. "Ich bin
ein Spezial-Hartbrikett und werde euch schon
zeigen, was in mir steckt!" Damit knallte er
die Tür vor der Nase des verdutzten Gelehrten
zu und ging. Draußen sah er ein Schild mit der
Aufschrift: "Zur Sauna Lauchhammer! Neues
Verfahren zur Erweckung ungeahnter Kräfte -
entwickelt von den Nationalpreisträgern Bil-
kenroth und Rammler." - "Das ist das Richtige
für mich", sagte sich Hitzig und machte sich
auf den Weg nach Lauchhammer. Da war ein
großer Andrang, denn viele solcher Hitzigs
hatten von den wunderbaren Kuren in der
neuen Sauna gehört. Mit vielen tausend ande-
ren kam unser Koko zunächst in eine Schwitz-
kammer, wo er alles überflüssige Wasser bis
auf 2 bis 3 Prozent ausschwitzen mußte. "Don-
nerwetter, bin ich aber ein trockener Bursche
geworden", dachte er, als er die 160 Grad
Hitze in der Kammer überstanden hatte. Aber
dann wurde es so heiß, daß unser Koko glaubte,
er würde die Kur nie und nimmer überstehen.
Das Thermometer im Raum zeigte fast 1000°
an. Koko Hitzig spürte, wie er glühte und wie
sich sein Kohlebauch zusammenzog. Ja, als er
die Kammer nachher verließ, sah man, daß er
nur noch halb so große war wie vorher. "Rasch
unter die Dusche!" rief Koko. Kühle unbrenn-
bare Gase sorgten dafür, daß die Hitze im
Bauch des armen Koko Hitzig endlich nach-
ließ. Nun machte er sich auf den Weg nach
Calbe und half dort beim Schmelzen von Eisen.

[Bearbeiten] Anmerkung

[Bearbeiten] Koko Hitzig tritt in folgender Beilage auf

Die Freunde des Bergmanns (zu Heft 63)
Persönliche Werkzeuge