Brand von Nancy

Aus MosaPedia

(Unterschied zwischen Versionen)
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Die Zerstörung Nancys und ihre Beschreibung im Mosaik)
(Das Ereignis wird in folgenden Heften relevant)
 
Zeile 21: Zeile 21:
[[Kategorie:Johanna-Serie (Ereignis)]]
[[Kategorie:Johanna-Serie (Ereignis)]]
 +
[[Kategorie:Brand]]

Aktuelle Version vom 14:37, 20. Mai 2020

Der Brand von Nancy ist ein Ereignis aus der Johanna-Serie des Mosaik ab 1976.

[Bearbeiten] Der Brand im Mosaik

Als die Abrafaxe die Stadt Nancy erreichen, ist diese soeben durch eine furchtbare Brandkatastrophe zerstört worden. Sämtliche Häuser liegen - ohne Ausnahme - in Trümmern. Nur die steinernen Teile der Stadtmauern, die Turmfundamente, die Einfassungen der Stadttore sowie einige gemauerte Kamine sind als übriggebliebene Bauwerksteile zu sehen. Vereinzelt lodern noch einige Restfeuer vor sich hin, die meisten Brandherde sind jedoch erloschen. Über der ganzen Ruinenlandschaft schwebt eine durchgehende Rauch- und Schwelwolke.

Der Großteil der Ereignisse konzentriert sich auf das abgebrannte Wohnhaus von Jean und Maman, von welchem auch nur der gemauerte Backofen und der Keller übrig geblieben sind. Im Keller ist die kleine Gisèle, die Tochter der Familie, verschüttet worden. Mit vereinten Bemühungen gelingt es den Abrafaxen sowie den Schaustellern Ludolf Fickelscherer und Clementine, das Kind aus dem Keller zu bergen. Dabei geraten die Helfer wiederholt durch herabstürzende Trümmer und giftige Rauchgase in Gefahr.

Die Abrafaxe und ihre kurz darauf eingetroffene Begleiterin Johanna verlassen Nancy bald wieder. Ludolf und Clementine bleiben aber und wollen sich am Wiederaufbau der Stadt beteiligen.

Entsetzen über die lodernden Flammen

[Bearbeiten] Die Zerstörung Nancys und ihre Beschreibung im Mosaik

Die Reisezeit der Abrafaxe lässt sich recht eng auf das letzte Viertel des 13. Jahrhunderts eingrenzen. Für diesen Zeitraum ist jedoch ein entsprechendes Ereignis nicht belegt. Die einzige wirklich größere Zerstörung der Stadt durch einen Brand ist für Nancy "nur" für das Jahr 1218 belegt. In diesem Jahr wurde die Stadt durch die Truppen Friedrichs II. von Hohenstaufen und seiner Verbündeten belagert, welche sich im Konflikt mit Herzog Theobald I. aus dem Hause Lothringen befanden. Nach der Eroberung wurde Nancy von den Siegern geplündert und gebrandschatzt, wobei der größte Teil der Stadt zerstört wurde. Alle historischen Baudenkmäler des heutigen Nancy stammen aus späterer Zeit; das älteste Bauwerk, die Porte de la Craffe, stammt von 1436. Auch eine nennenswerte Stadtbefestigung wurde erst nach der Zerstörung von 1218 errichtet.

Nichtsdestoweniger beschreibt das Mosaik recht plastisch die Folgen der häufigen Großbrände des Mittelalters. Anders als gerade Nancy wurden die meisten mittelalterlichen Städte mehr als einmal von verheerenden Stadtbränden heimgesucht. Die Fachwerkbauweise, stroh- und holzgedeckte Dächer sowie die extrem enge Bauweise der Häuser begünstigte die Ausbreitung von Bränden; außerdem waren Löschmöglichkeiten nur bedingt gegeben. Erst die zunehmende Verbreitung von Steinbauten und die Anlage breiterer Straßen im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit dämmte die Brandgefahr merklich bzw. führte dazu, dass Brände eher auf einzelne Stadtteile begrenzt blieben. In der mittelalterlichen Stadt war es eine Hauptaufgabe der Nacht- und Turmwächter, auf Feuergefahren und etwa ausbrechende Brände zu achten.

Auch die Gefahr durch verkohlte Trümmer oder herabfallende und einbrechende Bauten wird im Mosaik dargestellt. Es wird auch korrekt gezeigt, dass eine Hauptgefahr durch Rauchgase (wie Kohlenmonoxid) und Qualm bestand, welche fast mehr als die Flammen selbst zum Tode der Bewohner führen konnte. Einzig die äußerst geringe Zahl den Menschen, die nach dem Brand in der Stadt zu sehen sind, wäre an der Mosaik-Darstellung zu bemängeln; hier wäre zu erwarten, dass eine viel größere Anzahl von überlebenden Bewohnern (etwa auch aus den außerhalb der Stadt liegenden Anwesen) in den Trümmern nach Habseligkeiten oder anderen verwertbaren Dingen wühlen würden.

[Bearbeiten] Das Ereignis wird in folgenden Heften relevant

395, 396