Mosaiken
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Version vom 10:29, 2. Mär. 2015
Dieser Artikel befasst sich mit den zusammengesetzten Bild-/Musterflächen Mosaik.
Zur gleichnamigen Zeitschrift findet man Informationen im Artikel Mosaik. Zum mehrzahlgleichklangigen Fanzine siehe bitte bei Mosa-icke. |
Als Mosaik (Plural: die Mosaiken, auch die Mosaike) bezeichnet man dekorative, aus verschiedenfarbigen Stücken zusammengesetzte Flächen. Bei den Teilstücken kann es sich um gleich- oder verschiedenartige Materialien, wie Gestein und Glas, aber auch Holz, Metall u.a. handeln. Recht große Mosaiksteine werden bei Pflastern verwendet, welche man zur Gestaltung von Plätzen, Straßen, Peristylen, Atrien oder Innenhöfen benutzt. In Gebäuden nutzte man Mosaiken ursprünglich für Böden. Mosaiksteine, -stifte, -keramiken oder -fliesen eignen sich aber ebenso zur Dekorationen oder Bebilderung von Säulen, Wänden, Gewölben und Decken.
In Analogie zum Zusammenfügen einzelner farbiger Elemente zu einem gesamten bildnerischen Werk ist auch der gewählte Name der Comic-Zeitschrift Mosaik zu sehen. Viele Bilder (= Panel) ergeben eine Geschichte (= Mosaik-Heft).
Auch die 1960 bis 1962 üblichen „Steinchen an Steinchen“-Beilagen zur Zeitschrift und der Verlagsname „Steinchen für Steinchen“ sind in diesem Kontext zu betrachten.
Natürlich werden sowohl in den Comikhandlungen des Mosaik von Hannes Hegen, als auch in denen im Mosaik ab 1976 in diversen Panels Mosaiken, also Mosaiken im Mosaik oder auch Mosaike im Mosaik, dargestellt oder von den Protagonisten gesehen oder gefunden.
Meist sollen die dargestellten Mosaike dabei als chronologie-, epocheillustrierendes oder szenendekorierendes Bildelement dienen. Daher kann man nicht in jedem Fall strukturreich ausgearbeitete Details erwarten. Vielmehr vergnügt man sich an einer cartoonhaft stilisierten Darstellung, die je nach Bildebene und –komposition im jeweiligen Panel unterschiedlich stark abstrahierte Einzelheiten des gezeichneten Mosaiks zeigt.
So kommt es z.B. bei durch Mosaiken geschmückten historischen Gebäuden auf den Wiedererkennungswert der markanten Bauten an, wofür u.U. bereits eine Farbkontrastabstraktion, aber in den meisten Fällen mit Sicherheit eine Abstraktionsstufe, die gerade noch das Bildmotiv des Mosaiks erkennen lässt, ausreicht.
An dieser Stelle liegt es nun beim Comicrezipienten ein eventuelles Mosaik von einer Wandmalerei oder einem Wandteppich zu unterscheiden, oder sich mit dem erkannten Motiv oder Gebäude zu begnügen und dieses gegebenenfalls narrativ in die restlichen Bild- und Textinformationen des Comics einzubeziehen.
In einem Handlungsstrang, wo es um Details von Mosaiken, oder gar um deren Herstellung geht, wie z.B. beim Besuch der Mosaikwerkstatt auf der Insel Pordoselene durch die Digedags, bieten die Zeichner selbstverständlich auch solche Einzelheiten, wie einzelne Mosaiksteine.
Die Technik des Mosaizierens im Mosaik mit den Digedags
Tesseare, Smalti, Farbsortierung, ...
Besonderheit ...
Runkel wies die Mosaikgestalter in Pordoselene 1284 in die, schon aus der darstellenden Kunst des Altertums bekannten, und in der Gotik zu neuer Blüte gelangenden, Bedeutungsperspektive ein.
Mosaiken im Mosaik
Kies(el)mosaik mit den Abrafaxen
- im Mittelteil ??? Foto eines mit Kies gelegten Abrafaxe-Logos - "Erinnerung" an die Ursprünge des Mosaik
Mesopotamische Mosaike im Mosaik und seinen Nebenuniversen
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Griechisch-römische Mosaike im Mosaik und seinen Nebenuniversen
Die Alexanderschlacht in den redaktionellen Texten
Byzantinische und venezianische Mosaike im Mosaik und seinen Nebenuniversen
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Moderne Mosaiken im Mosaik und seinen Nebenuniversen
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Mosaike in Fanzines
- Im Pascalifax 12 widmet sich ein Artikel einer fanartlichen Suche nach den Ursprüngen des MOSAIK, wobei ein Streifzug durch die Kunstgeschichte beabsichtigt scheint. Dabei werden byzantinsche, römische, griechische und sumerische Mosaiken gestreift.
- Im selben Fanzin schließt sich ein Artikel mit Ermunterung zum Selbstgestalten verschiedener Mosaiken an. Papierschnipsel-, Steckerle- oder Scherbenmosaike werden in ihrer Art ganz kurz erläutert, bevor eine einfache Möglichkeit zur Selbstherstellung von Gipstessares und eines wie-die-alten-Römer-Mosaiks erklärt wird. Als Literaturempfehlung ist dazu die Zeitschrift KUNST+Unterricht vom August 1999 angegeben.
Begriffserklärungen rund um Mosaiken
Materialien und Techniken
Techniken und Spezialisierungen
Für das Mosaizieren von Flächen hat man die beiden Möglichkeiten des direkten oder indirekten Aufbringens der verschiedenfarbigen Materialien auf eine Fläche. Je nach dem werden die Mosaikelemente entweder, wie später sichtbar, auf einen Grundfläche gelegt (und dabei häufig in eine Mörtelmasse gedrückt) und anschließend verfugt und gegebenenfalls sogar noch verschliffen, oder man legt sie spiegelverkehrt auf eine Vorlage, um sie durch Übergießen mit Gips o.ä. zu binden und setzt die dadurch entstehende Platte später an die vorgesehene Wand. Bei direktem Mosaizieren gibt es noch den "Umweg" über das Zwischenkleben des Mosaikornaments auf eine Trägergaze o.ä., bevor das Mosaikbild an Ort und Stelle auf den Putz aufgebracht wird. Nach Entfernen der Trägerschicht wird auch hier meist verfugt. Beim direkten Mosaizieren wurden die einfarbigen Flächen und einfache geometrische Muster meist vor Ort verlegt, während man mit zunehmender Bild- und Farbkomplexität dazu über ging, Bildkassetten von Spezialisten in speziellen Werkstätten fertigen zu lassen. Die Mosaikkästen wurden dann vor Ort mit einfachen Flächen und Mustern umrahmt.
Mosaikwerkstätten gab es im Mittelmeerraum besonders auf Inseln, da deren Häfen ideal waren, um die verschiedenfarbigsten Marmore aus den verschiedensten Gegenden der bekannten Welt heranzuschiffen. Denn, je mehr Steinfarbtöne bei den Tesserae verfügbar waren, um so genauer ließen sich Farbübergänge in Bilddetails legen. Daran änderte sicherlich auch das Ersetzen von Steintessera durch farbige Smalti wenig, denn die Smaltiherstellung wer eine Kunst und wurde wie ein Geheimnis gehütet.
Unter den Mosaiklegern gab es ebenfalls Spezialisierungen. Für den Unterbau war der pavimentarius zuständig und der tesselarius für das "einfache" und der vermiculator für das filigrane Mosaiklegen. Der museiarius war auf Wand- und Deckenmosaike spezialisiert.
Material- und Technikbegriffe
- Dekorfliesen: keramische Abziehbilder werden auf keramischen Fliesen aufgebrannt (Die keramische Druckfarbe verschmilzt dabei mit der Glasur der Fliese.)
- Fayence: (französische Bezeichnung die im 16. Jahrhundert von der italienischen Stadt Faenza abgeleitete wurde) Teilbereich kunsthandwerklich hergestellter Keramik, bei welchem gelblich-graues oder rötlich bis bräunliches, gebranntes Material mit einer meist weiß deckenden Glasur überzogen ist, da der unglasierte Brand wegen seiner Porosität wasserdurchlässig wäre (Fayencen sind meist blau oder mehrfarbig bemalt.)
- Fayencemosaik: aus Fayenceplatten werden kleine Formstücke ausgeschnitten und nach Mustervorlagen neu zusammengelegt, mit Gips zu einer Platte gegossen und an die Wände Gesetzt (Ursprung: Asien)
- Feinsteinzeug: unglasiertes keramisches Material für Mosaikböden, härter als Granit, mit hoher Abriebbeständigkeit und geringerer Wasseraufnahmefähigkeit als Steinzeug
- Fliesen: nach Material unterschiedene Platten, für Wand- und Bodenverkleidung (Keramik~, Naturstein~, Beton~, Glas~, Teppich~, ...)
- Florentiner Mosaik: spezielle Form des opus sectile aus harten Steinsorten (z.B. Achat, Lapis lazuli, Perlmutt,...), deren Oberflächen spiegelglatt geschliffen werden (Blütezeit 16. Jh. Florenz; Verfahrensverbreitung über Italien hinaus; z.B. Taj Mahal)
- Inkrustation: Verkleidung von Elementflächen minderen Materials mit flachgeschnittenen, meist verschiedenfarbigen Marmorplatten
- Kieselmosaik: (klassisch im Mittelmeerraum): flache Flusskiesel werden einfach zu einen Fliesenbelag verarbeitet
- Knopfmosaik: s. Rundmosaik
- Marmorkassetten: präzieser Rand + Stabilität
- Rundmosaik: statt Tesserae werden runde Mosaikplättchen verwendet
- opus sectile: Steinintarsienarbeiten, beinahe fugenfrei verlegbar
- Opus tesselatum: Tesseramosaiken
- Opus vermiculatum: mit oft sehr feinen Tesserae werden um Formen (z.B. figurengeformte Kupferbänder) Umrisslinien mosaiziert (erlaubt im Mosaikbild feinere Farbabstufungen, genauere Figurenumrisse und Konturen; sehr anspruchsvolle Technik)
- Pavimentum: jede Art gefestigter oder fester Bodenbeläge (antiker Architekturbegriff)
- Pietra dura: (it. „harter Stein”), s. Florentiner Mosaik
- Plättchenmosaiken: Tesseramosaiken
- Pseudomosaikfliesen: Fliesen, denen vorm Brand mosaizierte Muster eingeprägt wurden (Zur Steigerung des Effektes wurden die Prägerillen teilweise mit weißem Zement/Gips etc. verspachtelt.)
- Reliefmosaik: man unterscheidet in Reliefziegelmosaiken (z.B. Ischtar-Tor), mosaizierte Reliefs (z.B. Bruchkeramikmosaiken im Park Güell) und reliefmosaizierte Flächen (z.B. "Relief Mosaik Sphinx" an der Fassade einer iranischen Mosche)
- Setzkästen: Schiefer oder Marmorrahmen
- Schmuckfelder: meist in ferneren Spezielwekstätten vorgefertigte Kassettenbilder (Vor Ort ist nur noch die Umrahmen/Einfasung notwendig.)
- Smalti (Glastessera): farbiger, auf Platten erkalteter, und anschließend handgeschittener, Glasfluss - (Ursprung: wahrscheinlich Ägypten; Ausbreitung über Perser --> Assyrer --> Griechen; spätestens ab 425 n. Chr. auch technisch mit Einschluss von Blattgold und Blattsilber möglich)
- Spaltplatten (Spaltfliesen): moderne Fliese, die sich im Herstellungsprozess (im Strang ziehen, dann zuschneiden) und damit in ihren Eigenschaften (geringere Wasseraufnahme) von herkömmlichen Keramikfliesen unterscheidet
- Steinzeug: keramisches Material, welches durch den Brand verdichtet oder verglast ist
- Stabmosaik: s. Streifenmosaik
- Streifenmosaik: Fläche aus Fliesenstreifen
- Terracotta: unglasierte gebrannte Tonwaren
- Tessera: (lat. für Viereck; Plural: tesserae; vom altgriechischen τέσσαρες/téssares: "vier") kleine viereckige Mosaikplättchen, griech. 1-3 mm², später größere 8 mm² bis 2x2 cm²
- Trimmen: Mosaiksteinchen werden mit einer Zange in kleinere Stücke gebrochen
- Tonstiftmosaiken: ca. fingerlange Keramikstifte wurden so in den Lehmputz gedrückt, dass nur noch die glasierten Stiftköpfe heraus schauten (frühsumerische Technik)
- Ziegel: künstlich geformter und luftgetrockneter Stein (meist gebrannt)
- Ziegelmosaik: verschiedenfarbige glasierte oder unglasierte Ziegel werden zu Wandmustern verbaut
Bildmotive
Motivbegriffe
- Asárotos oíkos: (griech.: ἀσάρωτος οἶκος = „ungefegtes Haus“) derart berühmtes Mosaik von Sosos von Pergamon, dass der Begriff auch Synonym für eine ganze Motivgattung ist
- Binnenzeichnung: (linienhaftes) Detailbild im Innern einer umgrenzten Form
- Bordüre (oder Borte): verzierte Kante
- Doppelmäander: besteht aus zwei entgegengesetzt verlaufenden Mäandern
- Flechtbänder: ornamentales Zierelement aus regelmäßig verschlungenen, bandartigen, Linien oder Streifen
- Kassette: rechteckiges mosaiziertes Feld - meist in entsprechenden Spezialwerkstätten gefertigt, und dann an Ort und Stelle eingefügt und umrahmt
- Kieselmosaik (klassisch im Mittelmeerraum): flache Flusskiesel werden einfach zu einen Fliesenbelag verarbeitet
- Laufender Hund: gerundeter Mäander, wobei das Ornament an sich überschlagende Wellen erinnert
- Mäander: ein geradliniges Flächen- und Bandmotiv sich orthogonal krümmender Linien - manchmal auch mit räumlichem Effekt (Name in Anlehnung an die gleichnamigen Flussschlingen) - In der griechischen Antike steht dieses Ornament für die Erlangung der Ewigkeit durch Reproduktion. (Anspielung auf den uralten und ewig jungen Gott Eros und die sich ewig erneuernde Energie des Kosmos)
- Mosaikemblem: (altgriechisch und lateinisch für an- oder eingesetztes Teil) mosaiziertes Zentralbild, oft von gleichmäßig mosaizierter Fläche oder Ornamenten umfasst (kann sowohl rund [s. Tondo], als auch (recht)eckig sein - eventuell auch in einer Kassette [s.dort] vorgefertigt)
- Pelte/Pelta: antikes Schildmotov
- Perlstab: architektonisches Ornament, bei welchem sich lineare mit runden Elementen abwechseln
- Pseudomosaik: Rillen oder Linien täuschen den Eindruck von "Fugen zwischen Mosaiksteinen" vor, hauptsächl. auf Fliesen (Zeitersparnis gegenüber mosaizieren)
- Rapportmuster: sich wiederholendes, flächenfüllendes Element zur Oberflächengestaltung
- Ravennische Mosaiken: neben der Verwendung der übermäßig vielen Goldsmalti sind für r.M. die dunkelgrünen "Hintergrund-Smalti" charakteristisch
- Tondo: kreisrundes Bild (all. Begriff der bildnerischen Kunst)
- Zierstreifen: Motivstreifenumrandung zur Umrahmung mit Bildern
- Nach Umrandungen mit den orthogonalen Mäandernlinien und Flechtbändernornamenten war die nächste Stufe aufwändige Bildstreifen um die Mosaikembleme zu legen.
Berühmte Mosaiken
- ca. 400.000 v. Chr. (Steinrinne Bilzingsleben): einlagiger, auf Lössschicht eingedrückter, pflasterartiger, mit etwa 9 Metern Durchmessern fast kreisrunder Platz, mit mosaizierter Fläche aus teilweise ortsfremden Steinen und Knochen
- ca. 2550 v. Chr. (Mesopotamien): "Standarte von Ur"- eingelegte Mosaik-Tafeln aus rotem Kalkstein, Bitumen, Muscheln und Lapislazuli (heute Britisches Museum)
- um 375 – 300 v. Chr.: "Hirschjagd- und Löwenjagdmosaik"; griechisch-makedonische Kieselsteinmosaiken; Pella
- ca. 2. Jh. v. Chr.: "Taubenmosaik" - wahrscheinlich von Sosos von Pergamon
- ca. 2. Jh. v. Chr.: "ungefegter Raum" (oikos asarotos) - wahrscheinlich von Sosos von Pergamon
- zw. Mitte & Ende des 2. Jh. v. Chr. (Mittelmeerraum): "Alexandermosaik" - ca. 1 Mio. sehr kleiner, sehr eng mosaizierter Natursteine
- ca. 165 oder 100 v. Chr. (Mittelmeerraum): "Nilmosaik von Palestrina"
- ca. 200 . Chr.: "Taubenmosaik" aus der Villa Hadrian bei Tivoli (vermutete griechische Vorlage wahrscheinlich von Sosos von Pergamon - s. Plinius d.Ä. "naturalis historiae" (XXXVI, 184))
- 5. - 7. Jh.: frühchristliche ravennische Mosaiken (Mausoleum der Galla Placidia, Baptisterium der Kathedrale, Baptisterium der Arianer, Basilika San Apollinare Nuovo, Kirche San Vitale, Sant’ Apollinare in Classe)
- 1874: "Kampf und Sieg", Glasmosaik an der Rückwand der Säulenhalle auf dem Sockel der Siegessäule in Berlin von Anton von Werner (Ausführung: Firma Antonio Salviati Venedig)
- 1900-1914: Bruchkeramikmosaiken im Park Güell in Barcelona von Antoni Gaudí ("Markthalle", Drachenbrunnen, ...)
- 1906: Jugendstilmosaik "Der Lebensbaum" in Dresden von Prof. Paul Rößler (Erlweinschule)
- ca. ab 1908: Jugendstilmosaike von Leopold Forstner, (Entwürfe selbst, aber auch Gustav Klimt, Otto Wagner, Otto Schönthal, Emil Hoppe)
- 1926: "Mosaikbrunnen" nach einem Entwurf von Hans Poelzig im Großen Garten in Dresden
- 1964: "Unser Leben", Mosaikwandfries am Haus des Lehrers in Berlin von Walter Womacka (125 m x 7 m)
- ab 1989: "Hunderwasserfassaden" (teilmosaiziertverkleidete Fassaden) nach Entwürfen von Friedensreich Hundertwasser (KunstHaus in Wien, Themendorf in Bad Blumau, Hundertwasser-Bahnhof in Uelzeno, Hundertwasserhaus in Magdeburg)
Zur Geschichte von Mosaiken
- Ca. 400.000 v. Chr. (Bilzingsleben): Bisher wahrscheinlich älteste nachgewiesene humanoid mosaizierte Fläche
- Auf einem fast kreisrunde Platz mit etwa 9 Metern Durchmesser hat der Homo erectus bilzingslebenensis offensichtlich teilweise ortsfremde Steine und Knochen pflasterartig in den Löss eingedrückt.
- 4. Jt. v. Chr. (Mesopotamien): erste Glasstücke in den Ziegelmosaiken
- Um 3000 v. Chr. (Mittelmeerraum): Fußböden mit eingestampften Kieseln
- Um 3000 v. Chr. (Mesopotamien): Sumerer verzierten ihre Prunkbauten mit so genannte Stiftmosaiken
- 17. - 11. Jh. v. Chr. (mykenische Kultur): Muster mit verschiedenfarbigen Steinen
- Ab 5. Jh. v.Chr. (Mittelmeerraum): größere Verbreitung von Kieselmosaiken in Griechenland / Schmuckflächen mit Figuren und Ornamenten
- Ab. 4. Jh. v.Chr. (Mittelmeerraum): Ergänzung der schwarz-weiß-Mosaikstruktur mit farbigen Steinen
- Ab 4. Jh.v.Chr. (Mittelmeerraum): Umlaufende Figurenfriese auf Kieselmosaiken
- Im 3. Jh. v. Chr. (Mittelmeerraum): Tassera / Oberflächen aufwändig geschliffen
- Ab 3. Jh. v. Chr. (Mittelmeerraum): Kombination von Marmorböden mit Mosaiken / intarsienartigen Steinbildern (opus sectile) / geschnittenen Steinbildern in Marmorglanzputz eingebettet / geschnittenen Steinbildern in farbig bildfortsetzend übermaltem Putz
- Ab 3. Jh. v. Chr. (Mittelmeerraum): hochspezialisierte Werkstätten
- Diese hochspezialisierten Werkstätten fanden sich auf Mittelmeerinseln, da der verschiedenstfarbige Marmor aus den verschiedenen Gegenden herantransportiert werden musste.
- Ab 3. Jh. v. Chr. (Mittelmeerraum): Ersetzung einzelner Steintesserae durch Glastesserae (Smalti), falls keine Marmorvariante der gewünschten Farbe vorhanden war (Smalti waren außerdem mit leuchtenderen Farben, als sie die verschiedenfarbigen Marmore boten, möglich.)
- Ab 2. Jh. v. Chr. (Mittelmeerraum): Übergang von der direkten Bodenverlegung zu Verlegung auf Trägerfliesen
- Im 1. Jh. v. Chr. (Mittelmeerraum): Zunahme des Glasanteils in den Mosaiken
- 3. Jh. n. Chr. (Mittelmeerraum): Abkehr von den großen Figurenbildern.
- 4. Jh. n. Chr. (Mittelmeerraum): Ersetzung figürlichen Dekore von Wandmosaiken durch bildliche Wandbehänge
- spätestens 425: Goldsmalti - zwischen zwei Glasschichten wurde auch dünnes Blattgold oder -silber eingegossen
- 5. bis 7. Jh n.Chr.: Blütezeit der frühchristlichen ravennischen Mosaikkunst
- 12. bis 13. Jh n.Chr.: byzantinsche Blütezeit der Mosaikkunst
- Mittelalter: Pseudomosaik
- Mittelalter (nicht mediterraner Raum): hauptsächlich einfache (mit wenig Strichen, Details und Farbabstufungen gelegte), meist, Fußbodenmosaiken in Kirchen zu sakralen Themen
- ab 14. Jh.: Mosaikkunst weitestgehend von Malerei verdrängt
- ab 17. Jh.: nach Ausschmückung des Petersdoms wieder neue Mosaiken
- ab 19. Jh.: neue Blüte der Mosaikkunst durch Historismus
- nach 1860: Die Firma Maw and Company erhält ein Patent auf ein Verfahren zur Herstellung von Pseudomosaikfliesen
Weiterführende Informationen
- Meyers Großes Konversations-Lexikon auf zeno.org (Band 14. Leipzig 1908, S. 164-166)
- Mosaik in der Wikipedia
- Tessera, die kleinen viereckigen Mosaikplättchen in der Wikipedia
- Smalti Byzantine Glass Mosaic Tile (beschreibt traditionelle Hestellung der Smalti
- Standarte von Ur in der engl. Wikipedia
- Vorderasiatisches Museum Berlin mit Eanna-Heiligtum (Stiftmosaik) und Ischtar-Tor
- Nilmosaik von Palestrina
- Alexandermosaik
- Der Mymonemythos auf Mosaiken in Griechenland
- Alexandra Kankeleit: Ziel der Dissertation "Kaiserzeitliche Mosaiken in Griechenland"
- Exelente und erläuterte Bildbeispiele griech. & röm. Mosaiken u.a.
- Digitalisat; von Wilmowsky, J. N.; Römische Mosaiken aus Trier und dessen Umgegend; Lintz, 1888
- Spätantike und byzantinische Mosaiken in Ravenna bei Hans Zimmermann
- Heike Belz - moderne Mosaikbilder
- Seite des Fliesen- und Natursteinhandel Karena