Bearbeiten von Walter Püschel
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- | '''Walter Püschel''' (* 3. Februar 1927 in Einsiedel | + | '''Walter Püschel''' (* 3. Februar 1927 in Einsiedel [Böhmen]; † 26. Dezember [[2005]] / Pseudonym: Walter Schell) war ein deutscher Schriftsteller, Lektor und Herausgeber. |
Der Sohn eines Tischlers besuchte 1940 bis 1944 die Lehrerbildungsanstalt. Anschließend leistete er Kriegsdienst und geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Aus dieser wurde er 1947 entlassen. Er trat der SED bei und war von 1947 bis 1951 Lehrer und Pionierleiter in der Niederlausitz. | Der Sohn eines Tischlers besuchte 1940 bis 1944 die Lehrerbildungsanstalt. Anschließend leistete er Kriegsdienst und geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Aus dieser wurde er 1947 entlassen. Er trat der SED bei und war von 1947 bis 1951 Lehrer und Pionierleiter in der Niederlausitz. | ||
- | Püschel arbeitete ab [[1952]] beim [[Verlag Neues Leben]] als Lektor. Zeitgleich war er Mitglied einer ''Arbeitsgemeinschaft Junger Autoren'', besuchte die DVA | + | Püschel arbeitete ab [[1952]] beim [[Verlag Neues Leben]] als Lektor. Zeitgleich war er Mitglied einer ''Arbeitsgemeinschaft Junger Autoren'', besuchte die DVA[1] und studierte 1955 bis 1956 am Institut für Literatur »Johannes R. Becher« in Leipzig. Von [[1957]][2] bis [[1958]] war er Chefredakteur beim [[Mosaik]]. Fast 40 Jahre später schrieb er das Vorwort zu [[Henry Böhm]]s ''„[[Ein Rittersmann von Schrot und Korn]]“'', das [[1995]] im [[Berlin]]er Eulenspiegel-Verlag erschien. |
Ab [[1959]] war er freiberuflich als Schriftsteller tätig und schrieb u.a. Abenteuerromane. Der Indianer-Roman ''„Osceola“'' von 1960 wurde [[1971]] mit Gojko Mitic in der Hauptrolle verfilmt. Ab 1962 war er außerdem leitender Lektor im Eulenspiegel-Verlag. | Ab [[1959]] war er freiberuflich als Schriftsteller tätig und schrieb u.a. Abenteuerromane. Der Indianer-Roman ''„Osceola“'' von 1960 wurde [[1971]] mit Gojko Mitic in der Hauptrolle verfilmt. Ab 1962 war er außerdem leitender Lektor im Eulenspiegel-Verlag. | ||
- | Joachim Walthers Standardwerk zufolge | + | Joachim Walthers Standardwerk zufolge (vgl. unten) sei Püschel in den 50er Jahren intensiv von der Stasi observiert worden. Im Jahre 1964 (also mehrere Jahre nach seiner Tätigkeit für das MOSAIK) habe man ihn schließlich für eine Spitzeltätigkeit als IM "Adler" rekrutieren können, indem man ihn mit seiner Mitgliedschaft in der Waffen-SS am Kriegsende erpresst habe, die er beim Eintritt in die SED verschwiegen hätte. Er sei im folgenden u.a. auf den Schriftsteller Erich Loest (demgegenüber er dies später bestätigte), den Liedermacher Wolfgang Biermann und Kollegen aus dem Eulenspiegel-Verlag angesetzt worden. Püschels Stasitätigkeit habe bis mindestens 1983 gereicht. |
== Werke (Auswahl) == | == Werke (Auswahl) == | ||
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* ''Spaziergänge in Hohenschönhausen'', Haude & Spener, Berlin 1995. | * ''Spaziergänge in Hohenschönhausen'', Haude & Spener, Berlin 1995. | ||
* ''Boxen ist doch auch 'ne Kunst. Anekdoten um Max Schmeling'', Eulenspiegel Verlag, Berlin 2000. | * ''Boxen ist doch auch 'ne Kunst. Anekdoten um Max Schmeling'', Eulenspiegel Verlag, Berlin 2000. | ||
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+ | == Literatur == | ||
+ | *Joachim Walther: ''Sicherungsbereich Literatur. Schriftsteller und Staatssicherheit in der Deutschen Demokratischen Republik'', Berlin 1996, passim, insbesondere S. 778-783 | ||
+ | *Erich Loest: ''Die letzte Lüge oder Das dicht gesponnene Spitzel-Netz''; In: Ulrich Plenzdorf/Rüdiger Dammann (Hgg.): ''Ein Land, genannt die DDR'', Frankfurt 2005, S. 89-109 | ||
==Anmerkungen== | ==Anmerkungen== | ||
- | + | [1] DVA - Deutsche Verwaltungsakademie (?) | |
- | + | [2] Im Vorwort zu [[Henry Böhm]]s ''„[[Ein Rittersmann von Schrot und Korn]]“'' ist angegeben, dass er Chefredakteur des [[1|ersten Mosaik-Heftes]], also bereits ab 1955 zuständig für das Mosaik gewesen sei. | |
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[[Kategorie:Chefredakteur|Puschel, Walter]] | [[Kategorie:Chefredakteur|Puschel, Walter]] |