Bearbeiten von Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden, Betriebsteil Heidenau
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Der Verleger Paul Süß hatte im August 1886 in Dresden die ''Fabrik Paul Süss - Druck-, Reliefdruck- und Luxuspapier'' gegründet, war mit ihr schon einige Male innerhalb der Stadt umgezogen und hatte Mitte der 1890er Jahre eine erste eigene Fabrik in der Blasewitzer Straße in Dresden bezogen. Im Januar 1897 hatte man die Firma in die ''Paul Süß A.G. für Luxuspapierfabrikation'' umgewandelt und noch im selben Jahr war das Unternehmen um eine lithografische Anstalt zur Reproduktion und eine Steindruckerei zur Vervielfältigung erweitert worden. Als das Unternehmen dann 1901 von Dresden nach Mügeln umzog, umfasste das Portfolio hauptsächlich Gratulations- und Postkarten „in allen Sprachen“ sowie Tisch-, Menü- und Goldschnittkarten, die sowohl ein- als auch mehrfarbig gestaltet wurden. Doch obwohl insbesondere die Lithografie-Postkarten der Marke ''ERIKA'' (benannt nach der Ehefrau oder der Tochter des Firmengründers) damals schon einige Beliebtheit erlangten, musste das deutlich auf Spezialitäten ausgerichtete Druckhaus 1916 Konkurs anmelden und schließen. | Der Verleger Paul Süß hatte im August 1886 in Dresden die ''Fabrik Paul Süss - Druck-, Reliefdruck- und Luxuspapier'' gegründet, war mit ihr schon einige Male innerhalb der Stadt umgezogen und hatte Mitte der 1890er Jahre eine erste eigene Fabrik in der Blasewitzer Straße in Dresden bezogen. Im Januar 1897 hatte man die Firma in die ''Paul Süß A.G. für Luxuspapierfabrikation'' umgewandelt und noch im selben Jahr war das Unternehmen um eine lithografische Anstalt zur Reproduktion und eine Steindruckerei zur Vervielfältigung erweitert worden. Als das Unternehmen dann 1901 von Dresden nach Mügeln umzog, umfasste das Portfolio hauptsächlich Gratulations- und Postkarten „in allen Sprachen“ sowie Tisch-, Menü- und Goldschnittkarten, die sowohl ein- als auch mehrfarbig gestaltet wurden. Doch obwohl insbesondere die Lithografie-Postkarten der Marke ''ERIKA'' (benannt nach der Ehefrau oder der Tochter des Firmengründers) damals schon einige Beliebtheit erlangten, musste das deutlich auf Spezialitäten ausgerichtete Druckhaus 1916 Konkurs anmelden und schließen. | ||
- | + | Im April 1917 wurde schließlich in Mügeln die ''Mitteldeutsche Verlagsanstalt G.m.b.H.'' gegründet, die sich fortan in der Bismarckstraße einrichtete. Es ist anzunehmen, dass das neue Unternehmen wenigstens einen Teil der Konkursmasse der Vorgängerfirma übernahm, da auch die Marke ''ERIKA'' weiterhin für Ansichtskarten genutzt wurde. Außerdem sind aus dieser Zeit Romanhefte und illustrierte Familienblätter belegt, was darauf schließen lässt, dass auch der Buchdruck zu den vom Vorgänger übernommenen Technologien zählte. Abgerundet wurde das Portfolio der Druckerei damals durch Werbemittel, Faltschachteln und Plakate, woran sich auch eine stärkere Ausrichtung auf Verbrauchsmaterialien als bei der Vorgängerfirma erkennen lässt. Nachdem Mügeln 1920 zusammen mit den Gemeinden Gommern und Heidenau zur Industriegemeinde [[Heidenau]] vereinigt worden war, entstanden aus der Verlagsanstalt zwei Unternehmen. So gründete man in Heidenau-Nord, wie man den Ortsteil Mügeln noch eine Zeit lang nannte, im Juni 1923 zum einen die ''Mitteldeutsche Kunstanstalt A.G.'', die weiterhin die Postkarten und Werbemittel produzierte, und zum anderen firmierte hier im selben Jahr die ''Verlagshaus „Freya“ G.m.b.H.'', die die Romanhefte und Familienblätter weiterführte und der für kurze Zeit die ebenfalls in der Bismarckstraße ansässige ''Verlagsbuchhandlung Hans Seidl'' angeschlossen war. Den Firmennamen ''Freya'' hatte man übrigens einer seinerzeit recht bekannten Romanheftreihe entlehnt, die zwischen 1901 und etwa Mitte 1923 von der ''Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung Richard Hermann Dietrich'' in Dresden herausgegeben worden war und die man nun übernommen hatte und fortführte. Als Heidenau 1924 das Stadtrecht verliehen wurde, war in der Bismarckstraße auch Offsetdruck möglich, der in der Folgezeit von beiden Unternehmen genutzt wurde. | |
- | Im April 1917 wurde schließlich in Mügeln die ''Mitteldeutsche Verlagsanstalt G.m.b.H.'' gegründet, die sich fortan in der Bismarckstraße einrichtete. Es ist anzunehmen, dass das neue Unternehmen wenigstens einen Teil der Konkursmasse der Vorgängerfirma übernahm, da auch die Marke ''ERIKA'' weiterhin für Ansichtskarten genutzt wurde. Außerdem sind aus dieser Zeit Romanhefte und illustrierte Familienblätter belegt, was darauf schließen lässt, dass auch der Buchdruck zu den vom Vorgänger übernommenen Technologien zählte. Abgerundet wurde das Portfolio der Druckerei damals durch Werbemittel, Faltschachteln und Plakate, woran sich auch eine stärkere Ausrichtung auf Verbrauchsmaterialien als bei der Vorgängerfirma erkennen lässt. | + | |
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- | Nachdem Mügeln 1920 zusammen mit den Gemeinden Gommern und Heidenau zur Industriegemeinde [[Heidenau]] vereinigt worden war, entstanden aus der Verlagsanstalt zwei Unternehmen. So gründete man in Heidenau-Nord, wie man den Ortsteil Mügeln noch eine Zeit lang nannte, im Juni 1923 zum einen die ''Mitteldeutsche Kunstanstalt A.G.'', die weiterhin die Postkarten und Werbemittel produzierte, und zum anderen firmierte hier im selben Jahr die ''Verlagshaus „Freya“ G.m.b.H.'', die die Romanhefte und Familienblätter weiterführte und der für kurze Zeit die ebenfalls in der Bismarckstraße ansässige ''Verlagsbuchhandlung Hans Seidl'' angeschlossen war. Den Firmennamen ''Freya'' hatte man übrigens einer seinerzeit recht bekannten Romanheftreihe entlehnt, die zwischen 1901 und etwa Mitte 1923 von der ''Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung Richard Hermann Dietrich'' in Dresden herausgegeben worden war und die man nun übernommen hatte und fortführte. Als Heidenau 1924 das Stadtrecht verliehen wurde, war in der Bismarckstraße auch Offsetdruck möglich, der in der Folgezeit von beiden Unternehmen genutzt wurde. | + | |
Um ihr breites Portfolio anzuzeigen, trat die Kunstanstalt etwa ab Mitte der 1920er Jahre offiziell als ''Mitteldeutsche Kunstanstalt A.G., Heidenau, Buch- und Steindruckerei, Offset-Druckerei, Lithographie'' auf. In der Folgezeit produzierte man hier Luxuspapier, Post- und Glückwunschkarten, Bücher, Zeitschriften, Bilderbücher, Plakate, Etiketten und Formulare. Ende der 1920er Jahre erweiterte man die bis dahin nur für Postkarten genutzte Marke ''ERIKA'' um Adventskalender und in den 1930er Jahren entwickelte sich die Druckerei zum Marktführer im Bereich der Fertigung von Zigarettenpackungen. | Um ihr breites Portfolio anzuzeigen, trat die Kunstanstalt etwa ab Mitte der 1920er Jahre offiziell als ''Mitteldeutsche Kunstanstalt A.G., Heidenau, Buch- und Steindruckerei, Offset-Druckerei, Lithographie'' auf. In der Folgezeit produzierte man hier Luxuspapier, Post- und Glückwunschkarten, Bücher, Zeitschriften, Bilderbücher, Plakate, Etiketten und Formulare. Ende der 1920er Jahre erweiterte man die bis dahin nur für Postkarten genutzte Marke ''ERIKA'' um Adventskalender und in den 1930er Jahren entwickelte sich die Druckerei zum Marktführer im Bereich der Fertigung von Zigarettenpackungen. | ||
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Die Rationierungen wirkten sich sicherlich auch auf die Aktivitäten der Kunstanstalt aus, denn aus den Kriegsjahren sind beispielsweise keine Adventskalender mehr belegt. Zudem produzierte man in der Bismarckstraße seit Kriegsbeginn mit verminderter Belegschaft, was auch daran zu erkennen ist, dass in diesen Jahren kaum neue Postkartenmotive entstanden und man sich mehrheitlich auf Reprints konzentrierte. Die Bombardierung Heidenaus am 8. Mai 1945, dem letzten Kriegstag, überstand die Druckerei weitgehend unbeschadet und nahm umgehend nach Kriegsende den Betrieb wieder auf, indem auf ausgelagerte Papierbestände zurückgegriffen wurde. | Die Rationierungen wirkten sich sicherlich auch auf die Aktivitäten der Kunstanstalt aus, denn aus den Kriegsjahren sind beispielsweise keine Adventskalender mehr belegt. Zudem produzierte man in der Bismarckstraße seit Kriegsbeginn mit verminderter Belegschaft, was auch daran zu erkennen ist, dass in diesen Jahren kaum neue Postkartenmotive entstanden und man sich mehrheitlich auf Reprints konzentrierte. Die Bombardierung Heidenaus am 8. Mai 1945, dem letzten Kriegstag, überstand die Druckerei weitgehend unbeschadet und nahm umgehend nach Kriegsende den Betrieb wieder auf, indem auf ausgelagerte Papierbestände zurückgegriffen wurde. | ||
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1946 wurde das Unternehmen enteignet, firmierte nun unter der Bezeichnung ''Mitteldeutsche Kunstanstalt, Industrieverwaltung Zellstoff und Papier, Volkseigener Betrieb Sachsen'' und wurde der ''Industrieverwaltung 57, Karton- und Papierverarbeitung Dresden'' unterstellt. Zu den Produkten der Druckerei in der Ernst-Thälmann-Straße, wie die Bismarckstraße seither heißt, zählten damals Postkarten, Plakate, [[Broschüre]]n und Adventskalender. Wenig später wurde die Kalenderproduktion zensurbedingt eingestellt und nach dem Willen der sowjetischen Besatzer die Produktion von Schulbüchern aufgenommen. 1949 übernahm die [[DDR]] den Druckereibetrieb, der fortan als ''VEB Mitteldeutsche Kunstanstalt, Graphischer Großbetrieb'' firmierte, meist jedoch unter der Bezeichnung ''Mitteldeutsche Kunstanstalt Heidenau'' auftrat. 1965 schließlich schloss man den Betrieb zusammen mit anderen Druckhäusern in Ostsachsen der ''[[Druckerei Völkerfreundschaft Dresden]]'' an, wodurch der Grundstein für das Kombinat ''[[Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden]]'' gelegt wurde. Da von nun an alle Betriebsteile unter der Kombinatsbezeichnung auftraten, ist eine Identifizierung des Druckortes dann nur noch über die in der DDR obligatorische Druckereinummer in den Druckvermerken oder Impressen möglich. Für die Druckerei in Heidenau lautete diese nach wie vor III/25/16. Seit den 1950er Jahren hatte man das Portfolio des Unternehmens ständig erweitert, bis es etwa seit den 1970er Jahren schließlich Werbedrucke, Packungen, Plakate, Glückwunschkarten, Bildpostkarten, Bücher und Zeitschriften umfasste. | 1946 wurde das Unternehmen enteignet, firmierte nun unter der Bezeichnung ''Mitteldeutsche Kunstanstalt, Industrieverwaltung Zellstoff und Papier, Volkseigener Betrieb Sachsen'' und wurde der ''Industrieverwaltung 57, Karton- und Papierverarbeitung Dresden'' unterstellt. Zu den Produkten der Druckerei in der Ernst-Thälmann-Straße, wie die Bismarckstraße seither heißt, zählten damals Postkarten, Plakate, [[Broschüre]]n und Adventskalender. Wenig später wurde die Kalenderproduktion zensurbedingt eingestellt und nach dem Willen der sowjetischen Besatzer die Produktion von Schulbüchern aufgenommen. 1949 übernahm die [[DDR]] den Druckereibetrieb, der fortan als ''VEB Mitteldeutsche Kunstanstalt, Graphischer Großbetrieb'' firmierte, meist jedoch unter der Bezeichnung ''Mitteldeutsche Kunstanstalt Heidenau'' auftrat. 1965 schließlich schloss man den Betrieb zusammen mit anderen Druckhäusern in Ostsachsen der ''[[Druckerei Völkerfreundschaft Dresden]]'' an, wodurch der Grundstein für das Kombinat ''[[Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden]]'' gelegt wurde. Da von nun an alle Betriebsteile unter der Kombinatsbezeichnung auftraten, ist eine Identifizierung des Druckortes dann nur noch über die in der DDR obligatorische Druckereinummer in den Druckvermerken oder Impressen möglich. Für die Druckerei in Heidenau lautete diese nach wie vor III/25/16. Seit den 1950er Jahren hatte man das Portfolio des Unternehmens ständig erweitert, bis es etwa seit den 1970er Jahren schließlich Werbedrucke, Packungen, Plakate, Glückwunschkarten, Bildpostkarten, Bücher und Zeitschriften umfasste. | ||
- | + | 1990 wurde das Druckereikombinat ''Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden'' aufgelöst, indem die angeschlossenen Betriebe ausgegliedert und entweder privatisiert oder geschlossen wurden. In diesem Zusammenhang gründete man im Juni desselben Jahres in der Heidenauer Ernst-Thälmann-Straße die ''Mitteldeutsche Druckanstalt Heidenau GmbH'', die zunächst weitgehend an die Geschäftsbeziehungen ihres Vorgängerunternehmens anknüpfte. 1992 wurde der Betrieb verkauft und in der Folgezeit wurden hier unter anderem Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren, Geschäftsdrucksachen, Prospekte, Rechnungssätze, Visitenkarten, Etiketten, Telefon- und Branchenbücher sowie Kalender hergestellt. Nachdem die Geschäftsergebnisse des Unternehmens schon zunehmend durch den Unterhalt der großen Betriebsimmobilie belastet worden waren, führte das große Hochwasser vom August 2002 zu einem Betriebsausfall und beträchtlichen Schäden. Daher musste das Unternehmen im Januar 2003 Konkurs anmelden und wurde schließlich im März 2003 geschlossen. | |
- | 1990 wurde das Druckereikombinat ''Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden'' aufgelöst, indem die angeschlossenen Betriebe ausgegliedert und entweder privatisiert oder geschlossen wurden. In diesem Zusammenhang gründete man im | + | |
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Das beräumte Gebäude erwarb 2006 die ''McD Kunsthaus Beteiligungsgesellschaft mbH'', die umgehend ein Umbaukonzept erstellte und 2007 bei der Gemeinde Heidenau Antrag auf Nutzungsänderung stellte. Im Jahre 2009 schließlich fanden die Sanierungsarbeiten statt und seither werden im denkmalgeschützten Bau Wohn- und Geschäftsräume vermietet. | Das beräumte Gebäude erwarb 2006 die ''McD Kunsthaus Beteiligungsgesellschaft mbH'', die umgehend ein Umbaukonzept erstellte und 2007 bei der Gemeinde Heidenau Antrag auf Nutzungsänderung stellte. Im Jahre 2009 schließlich fanden die Sanierungsarbeiten statt und seither werden im denkmalgeschützten Bau Wohn- und Geschäftsräume vermietet. | ||
==Druck des ''Mosaik''== | ==Druck des ''Mosaik''== | ||
- | Bereits 1969 hatte man im ''[[Verlag Junge Welt]]'' versucht, vom [[Bogenoffsetdruck]] zum effektiveren Rollenoffsetdruck zu wechseln | + | Bereits 1969 hatte man im ''[[Verlag Junge Welt]]'' versucht, vom [[Bogenoffsetdruck]] zum effektiveren Rollenoffsetdruck zu wechseln und Kontakt mit dem Druckereikombinat ''[[Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden]]'' aufgenommen. Hintergrund dieser Gespräche war damals schon die Steigerung der Auflage der Bilderzeitschrift zur Verbesserung der Gewinnsituation des Verlages. Da sich jedoch 24 Heftseiten nicht mit dem anderen Druckbogenformat vereinen ließen, scheiterten diese Bemühungen und das ''MOSAIK'' entstand weiterhin in der Leipziger Druckerei ''[[C. G. Röder]]''. Erst nachdem sich [[Johannes Hegenbarth]] mit dem Verlag überworfen hatte und sich das Ende der [[Digedags]] abzeichnete, bot sich Mitte 1974 eine neue Möglichkeit für einen Druckereiwechsel. |
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- | + | [[Datei:Tb_1-76.jpg|links|thumb|das erste Heft aus Heidenau, die Nr. 1 der Abrafaxe]] | |
+ | Bereits im Frühjahr [[1975]] hatte der [[Druckvorstufe|Reproduktionsabteilung]] im Dresdner Stammbetrieb des Druckereikombinates mit dem [[Testheft Juli 76|Probedruck]] des [[Mosaik 1/76 - Das Geheimnis der Grotte|ersten Abrafaxe-Abenteuers]] bewiesen, dass die Kombination aus 16 Innenseiten und einem gesondert gefertigten vierseitigen Umschlag realisierbar war. Und nachdem Ende 1975 nun auch durch die FDJ-Führung entschieden worden war, dass trotz der kurz zuvor von [[Johannes Hegenbarth]] vorgebrachten Plagiatsvorwürfe an dem bereits am 1. Juli 1975 beschlossenen Start der Abrafaxe-Serie im Januar 1976 festzuhalten sei, erhielt der Heidenauer Betriebsteil des Kombinates Völkerfreundschaft vermutlich Mitte Januar 1976 den Auftrag, das erste Abrafaxe-Heft zu drucken. Der Betrieb in Heidenau war gewählt worden, weil er bereits über eine Rollenoffsetdruckmaschine verfügte, auf der schon seit 1972 die ''[[ABC-Zeitung]]'' entstand. | ||
- | + | Die Reproabteilung des Dresdner Stammbetriebs lieferte für den Druck der ''Mosaik''-Hefte monatlich fertige [[Druckfilm]]e und [[Andruckskala|Andruckskalen]]. Mit den Reprofilmen wurden in Heidenau die Trimetall[[druckplatte]]n [[Belichtung|belichtet]] und anschließend [[Entwicklung (Druck)|entwickelt]] sowie danach in die [[Druckmaschine]]n eingespannt. Hierbei nutzte man zwei verschiedene Druckmaschinen, denn die Heftinnenseiten entstanden im [[Rollenoffsetdruck]], wohingegen der Heftumschlag im [[Bogenoffsetdruck]] gefertigt wurde. Der [[Druckbogen]] umfasste beim Rollenoffsetdruck alle 16 Innenseiten, für den Bogenoffsetdruck setzte sich der Druckbogen aus 4 identischen Heftumschlägen zusammen. Beim [[Andruck]] der Druckmaschinen dienten die Andruckskalen als Farbvorlage. Sobald das Druckergebnis diesen Vorlagen entsprach, verwarf man die bis dahin gefertigte [[Makulatur]] und begann mit dem [[Fortdruck]]. Sofern es nötig wurde, unterbrach man den Drucklauf und tauschte verschlissene Druckplatten aus. Nach dem zeitnahen [[Zuschnitt]] der Umschlagbögen und dem [[Falzen]] aller Bestandteile der das [[Heft]] bildenden [[Lage]] wurden das Resultat [[Rückstichheftung|rückstich]][[Drahtheftung|drahtgeheftet]] und [[Randbeschnitt|beschnitten]] sowie die fertigen Hefte für den Versand an den Postzeitschriftenvertrieb verpackt. | |
- | + | Sobald man den Druck der deutschen Hefte abgeschlossen hatte, wurde analog für die [[Auslandsausgaben Abrafaxe - Ungarn#Heftreihe Mozaik 1976-1990|ungarischen]] und zwischen 1984 und 1988 auch für die [[Auslandsausgaben Abrafaxe - Indien#Heftreihe Mosaic|indischen Ausgaben]] verfahren. Allerding wurden die fremdsprachigen Hefte direkt von Heidenau aus an den jeweiligen ausländischen Lizenzpartner versendet. | |
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==Literatur== | ==Literatur== | ||
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* [http://www.tpa-project.info/html/body_paul_suess.html Seite der online-Version des Sammlermagazins ''THE POSTCARD ALBUM''], auf der über die Geschichte der Heidenauer Druckerei informiert wird (englisch) | * [http://www.tpa-project.info/html/body_paul_suess.html Seite der online-Version des Sammlermagazins ''THE POSTCARD ALBUM''], auf der über die Geschichte der Heidenauer Druckerei informiert wird (englisch) | ||
- | * [ | + | * [http://www.maximaphilie.de/Philokartie/Glossar_AK_4_11.pdf#page=122 Seite 122 der Postkartensammler-Information ''Philokartie von A bis Z'' auf der Homepage der ''Arbeitsgemeinschaft Maximaphilie & Philokartie'' im ''Bund Deutscher Philatelisten e. V.''], auf der über Paul Süß informiert wird |
* [http://www.heidenau.de/Freizeit-Tourismus/Tourismus/Stadthaus/index.php?ModID=9&object=tx%7C2458.36&FID=2458.211.1&NavID=2458.14&La=1 Seite der Homepage der Stadt Heidenau], auf der Eckdaten zur Geschichte des Gebäudes der ''Mitteldeutschen Druckanstalt Heidenau'' geliefert werden | * [http://www.heidenau.de/Freizeit-Tourismus/Tourismus/Stadthaus/index.php?ModID=9&object=tx%7C2458.36&FID=2458.211.1&NavID=2458.14&La=1 Seite der Homepage der Stadt Heidenau], auf der Eckdaten zur Geschichte des Gebäudes der ''Mitteldeutschen Druckanstalt Heidenau'' geliefert werden | ||
* [http://www.bildindex.de/document/obj20609222/ historische Aufnahme des Druckereigebäudes auf ''bildindex.de''] | * [http://www.bildindex.de/document/obj20609222/ historische Aufnahme des Druckereigebäudes auf ''bildindex.de''] |