Bearbeiten von Drucktechnische Begriffe
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- | + | Im Artikel '''Drucktechnische Begriffe''' werden verschiedene Fachtermini rund um den Offsetdruck erklärt, da dieses Druckverfahren genutzt wird, um das ''[[Mosaik]]'' herzustellen. Hierbei werden dem eigentlichen Druck nachgeschaltete Verfahrensschritte bis hin zum Heften oder Binden der Comics eingeschlossen. Mit diesem Artikel soll ein Einblick in den komplexen Prozess gegeben werden, den ein Comic auf seinem Weg von der fertigen Zeichnung bis zum publikationsreifen Druckerzeugnis durchläuft. | |
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===Abklatsch=== | ===Abklatsch=== | ||
- | Im klassischen | + | Im klassischen Buchdruck war ein ''Abklatsch'' ein erster Korrekturabzug, der dadurch erhalten wurde, dass das zu bedruckende Material auf die eingefärbte Druckform gelegt und meist mit einer Bürste abgeklopft wurde, wobei die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] auf den Bogen ''abklatschte''. Im modernen Druck entsteht ein Abklatsch versehentlich, wenn noch nicht getrocknete Druckfarbe abfärbt. So entsteht ein Abklatsch zum Beispiel durch fehlendes Papier in der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]]. Dabei wird das Druckbild auf den [[#Gegendruckzylinder|<span title="Gegendruckzylinder">Gegendruckzylinder</span>]] übertragen, wodurch beim nächsten Bogen Papier zusätzlich dessen Unterseite mit dem Abklatsch bedruckt wird. Ein Abklatsch entsteht auch beim [[#Abliegen|<span title="Abliegen">Abliegen</span>]]. Der Abklatsch zählt zu den verfahrensbedingten [[#Druckfehler|<span title="Druckfehler">Druckfehlern</span>]]. |
===Abliegen=== | ===Abliegen=== | ||
- | Mit ''Abliegen'' wird das Abfärben der noch feuchten [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] eines [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogens</span>]] auf die Rückseite des im Stapel darüber liegenden Druckbogens bezeichnet. Das Ergebnis des Abliegens ist ein [[#Abklatsch|<span title="Abklatsch">Abklatsch</span>]]. Das Abliegen zählt zu den verfahrensbedingten [[#Druckfehler|<span title="Druckfehler">Druckfehlern</span>]]. Um dem Abliegen vorzubeugen, werden entweder | + | Mit ''Abliegen'' wird das Abfärben der noch feuchten [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] eines [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogens</span>]] auf die Rückseite des im Stapel darüber liegenden Druckbogens bezeichnet. Das Ergebnis des Abliegens ist ein [[#Abklatsch|<span title="Abklatsch">Abklatsch</span>]]. Das Abliegen zählt zu den verfahrensbedingten [[#Druckfehler|<span title="Druckfehler">Druckfehlern</span>]]. Um dem Abliegen vorzubeugen, werden entweder Zwischenbögen zwischen die frisch bedruckten Druckbögen eingeschossen oder die frischen Druckbögen zur Schaffung einer Schutzschicht leicht mit Kalk oder anderem Pulver bestäubt. |
===Andruck=== | ===Andruck=== | ||
- | [[Datei:Rotandruck 39 5.jpg|thumb|right|x200px| | + | [[Datei:Rotandruck 39 5.jpg|thumb|right|x200px|Rotandruck von Seite 5 des Hefts [[Mosaik von Hannes Hegen 39 - Ein rätselhafter Fund|39]], ein Teil der Andruckskala]] |
- | Unter ''Andruck'' versteht man einen in der Regel einseitigen Probedruck eines Motivs, einer ganzen [[#Heft|<span title="Heft">Heft</span>]]- bzw. [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]]<nowiki>seite</nowiki> oder eines kompletten [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogens</span>]]. Andrucke wurden auf dem gleichen | + | Unter ''Andruck'' versteht man einen in der Regel einseitigen Probedruck eines Motivs, einer ganzen [[#Heft|<span title="Heft">Heft</span>]]- bzw. [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]]<nowiki>seite</nowiki> oder eines kompletten [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogens</span>]]. Andrucke wurden auf dem gleichen Bedruckstoff und mit den gleichen [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] hergestellt, die später für den [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] Einsatz fanden. Für den [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] konnten Andrucke nur mit einer Farbe, mit mehreren Farben oder mit allen vier Farben angefertigt werden. Andrucke dienten verschiedenen Zwecken. So wurden an ihnen zunächst die Qualität der [[#Farbkorrektur|<span title="Farbkorrektur">farbkorrigierten</span>]] [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszüge</span>]] sowie die [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">originalgetreue</span>]] Farbwiedergabe bewertet, dann dienten sie durch Vorlage beim Auftraggeber der [[#Druckfreigabe|<span title="Druckfreigabe">Druckfreigabe</span>]] und schließlich wurden sie in Form der [[#Andruckskala|<span title="Andruckskala">Andruckskala</span>]] druckereiintern als [[#Druckvorlage|<span title="Druckvorlage">Farbvorlagen</span>]] für den Fortdruck benutzt. Eine Sonderform sind die [[#Blauandruck|<span title="Blauandruck">Blauandrucke</span>]]. Andrucke wurden nicht auf kommerziellen [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschinen</span>]] sondern auf so genannten [[#Andruckpresse|<span title="Andruckpresse">Andruckpressen</span>]] hergestellt. Die Fertigung von Andrucken war Teil der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]]. Inzwischen wurde der Andruck weitgehend vom [[#Proof|<span title="Proof">Proof</span>]] abgelöst. |
Mit ''Andruck'' wird heute auch der erste Testlauf einer neuen Druckmaschine zur Bewertung der Funktionstüchtigkeit oder der erste Probelauf vor dem Fortdruck zur abschließenden Begutachtung des Druckergebnisses bezeichnet. | Mit ''Andruck'' wird heute auch der erste Testlauf einer neuen Druckmaschine zur Bewertung der Funktionstüchtigkeit oder der erste Probelauf vor dem Fortdruck zur abschließenden Begutachtung des Druckergebnisses bezeichnet. | ||
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===Andruckpresse=== | ===Andruckpresse=== | ||
- | Eine ''Andruckpresse'' ist eine Druckpresse, mit der früher [[#Andruck|<span title="Andruck">Andrucke</span>]] für die verschiedensten Zwecke hergestellt wurden. In Anlehnung an den klassischen | + | Eine ''Andruckpresse'' ist eine Druckpresse, mit der früher [[#Andruck|<span title="Andruck">Andrucke</span>]] für die verschiedensten Zwecke hergestellt wurden. In Anlehnung an den klassischen Buchdruck, bei dem ein erster [[#Abklatsch|<span title="Abklatsch">manueller Andruck</span>]] von der Druckform ''abgezogen'' wurde, werden solche Druckgeräte auch ''Abziehpressen'' und ihre Druckergebnisse ''Abzüge'' genannt. Die Komplexität von Andruckpressen konnte sehr unterschiedlich sein. So lieferten einfachere mechanische Geräte oft Korrekturabzüge geringerer Druckqualität, wohingegen modernere komplexere Andruckpressen das Druckbild des späteren [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruckes</span>]] auf der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] gut übereinstimmend vorwegnahmen. Letztere werden gegebenenfalls noch für die Herstellung von Druckerzeugnissen in kleiner Auflage eingesetzt. Andruckpressen werden heute oft von Schulen und Künstlern genutzt. |
- | In der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] für den Druck der ''Mosaik''-Hefte wurden nachweislich zwei verschiedene | + | In der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] für den Druck der ''Mosaik''-Hefte wurden nachweislich zwei verschiedene Andrucktechniken verwendet. So nutzte die Druckerei ''[[C. G. Röder]]'' vermutlich ausschließlich Andruckpressen, die im [[#direkter Druck|<span title="direkter Druck">direkten</span>]] [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]] arbeiteten, während der ''[[Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden|Grafische Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden]]'' Andrucke im [[#indirekter Druck|<span title="indirekter Druck">indirekten</span>]] Flachdruck, also im [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] herstellte. Der [[Testheft Juli 76|Probedruck]] des ersten Abrafaxe-Heftes wurde in [[Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden, Stammbetrieb|Dresden]] auf Andruckpressen hergestellt. |
===Andruckskala=== | ===Andruckskala=== | ||
- | Die ''Andruckskala'' oder ''Farbskala'' besteht aus mehreren ein- und mehrfarbigen [[#Andruck|<span title="Andruck">Andrucken</span>]], die durch Einzel- und Zusammendruck der verschiedenen [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] erhalten werden. Beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] gehören für gewöhnlich sieben einzelne Andrucke zur Andruckskala, die die vier Einzelfarbenandrucke sowie eine Zweifarbenkombination, eine Dreifarbenkombination und einen vollständigen Vierfarbandruck in der Farbreihenfolge des späteren [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdrucks</span>]] umfassen. Die Andruckskala wird beim Fortdruck zur Einstellung der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] benutzt. Dabei | + | Die ''Andruckskala'' oder ''Farbskala'' besteht aus mehreren ein- und mehrfarbigen [[#Andruck|<span title="Andruck">Andrucken</span>]], die durch Einzel- und Zusammendruck der verschiedenen [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] erhalten werden. Beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] gehören für gewöhnlich sieben einzelne Andrucke zur Andruckskala, die die vier Einzelfarbenandrucke sowie eine Zweifarbenkombination, eine Dreifarbenkombination und einen vollständigen Vierfarbandruck in der Farbreihenfolge des späteren [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdrucks</span>]] umfassen. Die Andruckskala wird beim Fortdruck zur Einstellung der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] benutzt. Dabei dient der vierfarbige Andruck als druckereiinterne [[#Druckvorlage|<span title="Druckvorlage">Farbvorlage</span>]], mit der das fertige Druckergebnis verglichen wird. Früher wurde die Andruckskala auf einer [[#Andruckpresse|<span title="Andruckpresse">Andruckpresse</span>]] hergestellt. Sofern heute noch eine Farbskala angefertigt wird, entsteht sie im [[#Proof|<span title="Proof">Proof</span>]]-Verfahren. |
===Ausschießen=== | ===Ausschießen=== | ||
- | Unter ''Ausschießen'' versteht man das Anordnen der einzelnen Seiten eines [[#Buch|<span title="Buch">Buches</span>]] oder einer Zeitschrift auf einem [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]]. Das Ausschießen erfolgt so, dass die im [[#Schöndruck|<span title="Schöndruck">Schön-</span>]] und [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdruck</span>]] gedruckten Seiten nach dem [[#Zuschnitt|<span title="Zuschnitt">Zuschneiden</span>]] und [[#Falzen|<span title="Falzen">Falzen</span>]] in der richtigen Reihenfolge liegen. Grundlage des Ausschießens sind die Anzahl, die Position und die [[#Falzschema|<span title="Falzschema">Falzschemata</span>]] der [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen"> | + | Unter ''Ausschießen'' versteht man das Anordnen der einzelnen Seiten eines [[#Buch|<span title="Buch">Buches</span>]] oder einer Zeitschrift auf einem [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]]. Das Ausschießen erfolgt so, dass die im [[#Schöndruck|<span title="Schöndruck">Schön-</span>]] und [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdruck</span>]] gedruckten Seiten nach dem [[#Zuschnitt|<span title="Zuschnitt">Zuschneiden</span>]] und [[#Falzen|<span title="Falzen">Falzen</span>]] in der richtigen Reihenfolge liegen. Grundlage des Ausschießens sind die Anzahl, die Position und die [[#Falzschema|<span title="Falzschema">Falzschemata</span>]] der [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbögen</span>]] auf dem Druckbogen. Das Ergebnis des Ausschießens ist das [[#Ausschießschema|<span title="Ausschießschema">Ausschießschema</span>]]. Das Ausschießen ist Teil der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]]. |
- | Mit ''Ausschießen'' wird auch die Entfernung von unbedruckten | + | Mit ''Ausschießen'' wird auch die Entfernung von unbedruckten Zwischenbögen bezeichnet, die zwischen frisch bedruckte Druckbogen ''eingeschossen'' wurden, um das [[#Abliegen|<span title="Abliegen">Abliegen</span>]] zu verhindern. |
===Ausschießschema=== | ===Ausschießschema=== | ||
- | Das ''Ausschießschema'' oder ''Ausschießmuster'' gibt an, wie die einzelnen Seiten des Druckerzeugnisses für den [[#Schöndruck|<span title="Schöndruck">Schön-</span>]] und [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdruck</span>]] auf dem [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]] angeordnet werden müssen | + | Das ''Ausschießschema'' oder ''Ausschießmuster'' gibt an, wie die einzelnen Seiten des Druckerzeugnisses für den [[#Schöndruck|<span title="Schöndruck">Schön-</span>]] und [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdruck</span>]] auf dem [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]] angeordnet werden müssen. Bei der [[#Bogenmontage|<span title="Bogenmontage">Bogenmontage</span>]] dient das Ausschießschema als Vorlage. Durch ein fehlerhaftes Ausschießschema oder durch das versehentliche Abweichen von einem richtigen Ausschießschema entstand beispielsweise der [[Fehldruck]] des ''Mosaik'' [[Mosaik von Hannes Hegen 136 - Die falschen Perlen|136]]. |
===Außensteg=== | ===Außensteg=== | ||
- | Mit ''Außensteg'' wird der meist unbedruckte Seitenrand zwischen dem [[#Satzspiegel|<span title="Satzspiegel">Satzspiegel</span>]] und der seitlichen Schnittkante bezeichnet. Bei | + | Mit ''Außensteg'' wird der meist unbedruckte Seitenrand zwischen dem [[#Satzspiegel|<span title="Satzspiegel">Satzspiegel</span>]] und der seitlichen Schnittkante bezeichnet. Bei [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]]- oder [[#Heft|<span title="Heft">Heft</span>]]<nowiki>seiten</nowiki> mit ungerader Seitenzahl liegt der Außensteg rechts, bei Seiten mit gerader Seitenzahl links. Der Außensteg ist einer von vier [[#Steg|<span title="Steg">Stegen</span>]], die die gedruckte Seite begrenzen. Seit dem ''Mosaik'' [[Mosaik 471 - Im Reich der Garamanten|471]] ziert den Außensteg einiger Seiten ein [[Mosaik als Podcast und App#Die andere Mosaik-App|"Magisches Auge"]]. |
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===Beihefter=== | ===Beihefter=== | ||
[[Datei:Beihefter_10-90.jpg|thumb|right|x200px|der erste Beihefter aus dem Heft [[Mosaik 10/90 - Panik in Kyoto|10/1990]]]] | [[Datei:Beihefter_10-90.jpg|thumb|right|x200px|der erste Beihefter aus dem Heft [[Mosaik 10/90 - Panik in Kyoto|10/1990]]]] | ||
- | Ein ''Beihefter'' oder ''Einhefter'' ist in der Regel ein einmal | + | Ein ''Beihefter'' oder ''Einhefter'' ist in der Regel ein einmal gefalteter Bogen, der entweder in die Mitte einer [[#Lage|<span title="Lage">Lage</span>]] oder zwischen zwei gefaltete [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbögen</span>]] einer Lage gelegt wird und bei der Heftung zum Bestandteil der Lage wird. Beihefter können auch in Form eines einzelnen Blattes tief am Bund dauerhaft eingeklebt oder mit einem kurzen Falz in die Lage eingeheftet werden. Der Druck und [[#Zuschnitt|<span title="Zuschnitt">Zuschnitt</span>]] von Beiheftern erfolgt unabhängig von den Falzbögen der Lage und oft auf anderem Papier. In [[#Buch|<span title="Buch">Büchern</span>]] wurden und werden zum Beispiel einzelne Bildtafeln als Beihefter eingebunden. Heute werden Beihefter jedoch meist zu redaktionellen oder Werbezwecken in Zeitschriften eingeheftet. Beihefter können in die [[#Paginierung|<span title="Paginierung">Paginierung</span>]] eingebunden sein oder unpaginiert bleiben. Zudem können Beihefter ein- oder beidseitig ausklappbar sein. Beihefter können außerdem auch als Falzbogen eingefügt werden, wodurch dann in der Regel acht, seltener sechzehn zusätzliche Seiten entstehen. Und schließlich können Beihefter im Vergleich zu den übrigen Teilen der Lage nur halb- oder viertelseitig ausfallen. Eine Sonderform der Beihefter sind [[#Umhefter|<span title="Umhefter">Umhefter</span>]]. Beihefter zählen zu den [[#Beilage|<span title="Beilage">Beilagen</span>]]. |
- | Der | + | Der erste Beihefter im ''Mosaik'' war in der Ausgabe [[Mosaik 10/90 - Panik in Kyoto|10/1990]] zu finden. Vier zusätzliche unpaginierte Seiten in der Heftmitte, die auf matterem Papier gedruckt wurden, boten ein [[Preisrätsel]], lieferten eine Abo-Bestellkarte und informierten über [[Origami]]. |
===Beikleber=== | ===Beikleber=== | ||
- | Mit ''Beikleber'' oder ''Einkleber'' werden [[#Beilage|<span title="Beilage">Beilagen</span>]] bezeichnet, die vor oder nach der Heftung der [[#Lage|<span title="Lage">Lage</span>]] und in der Regel vor dem [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">Randbeschnitt</span>]] auf eine Seite eines | + | Mit ''Beikleber'' oder ''Einkleber'' werden [[#Beilage|<span title="Beilage">Beilagen</span>]] bezeichnet, die vor oder nach der Heftung der [[#Lage|<span title="Lage">Lage</span>]] und in der Regel vor dem [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">Randbeschnitt</span>]] auf eine Seite eines gefalteten [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbogens</span>]] geklebt werden. Hierbei werden meist Kleber verwendet, die eine zerstörungsfreie Ablösung des Beiklebers ermöglichen. Der Vorteil von Beiklebern im Vergleich zu losen Beilagen besteht vor allem darin, dass sie nicht schon im [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]]- oder Zeitschriftenhandel verloren gehen. Als Vorläufer der Beikleber können solche Beilagen betrachtet werden, die durch eingeklebte Papiertaschen oder -schlaufen im Druckerzeugnis fixiert waren. Beikleber können redaktioneller oder werblicher Art sein. Dabei reicht ihr Spektrum heute von unterschiedlichen Druckerzeugnissen über Tonträger bis hin zu Proben von Kosmetik- und anderen Produkten. Sofern die Beikleber nicht in der Druckerei hergestellt werden können, müssen sie vom Herausgeber des Druckerzeugnisses vorab bereitgestellt werden. |
Der erste Beikleber im ''Mosaik'' war in der Ausgabe [[Mosaik 206 - Triumph des Bösen|206]] zu finden. Auf Seite 24 war ein ausklappbarer sechsseitiger Lego-Prospekt eingeklebt. | Der erste Beikleber im ''Mosaik'' war in der Ausgabe [[Mosaik 206 - Triumph des Bösen|206]] zu finden. Auf Seite 24 war ein ausklappbarer sechsseitiger Lego-Prospekt eingeklebt. | ||
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[[Datei:KuH 25 Titel.jpg|thumb|right|x200px|der erste Einleger aus dem Heft [[Mosaik von Hannes Hegen 25 - Die Digedags und die Entführung ins All|25]]]] | [[Datei:KuH 25 Titel.jpg|thumb|right|x200px|der erste Einleger aus dem Heft [[Mosaik von Hannes Hegen 25 - Die Digedags und die Entführung ins All|25]]]] | ||
- | Eine ''Beilage'' beschreibt im weiteren Sinne jeden Bestandteil eines Druckerzeugnisses, der über die [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen"> | + | Eine ''Beilage'' beschreibt im weiteren Sinne jeden Bestandteil eines Druckerzeugnisses, der über die [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbögen</span>]] und den Einband oder Umschlag hinaus geht. So zählen neben den losen Beilagen auch [[#Beihefter|<span title="Beihefter">Beihefter</span>]], [[#Beikleber|<span title="Beikleber">Beikleber</span>]] und [[#Umhefter|<span title="Umhefter">Umhefter</span>]] zu den [[Beilagen|<span title="Beilagen (Mosaik)">Beilagen</span>]]. Im engeren Sinne sind unter ''Beilage'' oder ''Einleger'' nur solche Ergänzungen zu verstehen, die einem Druckerzeugnis lose beiliegen. In der Regel handelt es sich bei Einlegern um ungefaltete oder gefaltete Papierbögen, die in einen eigenen Druckgang entstehen. Dabei können Einleger redaktionellen oder Werbezwecken dienen. |
Der erste Einleger im ''[[Mosaik von Hannes Hegen]]'' war in der Ausgabe [[Mosaik von Hannes Hegen 25 - Die Digedags und die Entführung ins All|25]] zu finden. Er trug den Titel ''[[Ein Unterrichtstag in der Produktion]]'' und erschien in der Reihe ''[[Klaus und Hein erzählen aus dem Pionierleben]]''. Der erste Einleger im [[Mosaik ab 1976|''Mosaik'' mit den Abrafaxen]] war erst in der Ausgabe [[Mosaik 1/91 - Sturz in neue Abenteuer|1/1991]] zu finden. Es handelte sich hierbei um ein ausfaltbares [[China-Poster]]. | Der erste Einleger im ''[[Mosaik von Hannes Hegen]]'' war in der Ausgabe [[Mosaik von Hannes Hegen 25 - Die Digedags und die Entführung ins All|25]] zu finden. Er trug den Titel ''[[Ein Unterrichtstag in der Produktion]]'' und erschien in der Reihe ''[[Klaus und Hein erzählen aus dem Pionierleben]]''. Der erste Einleger im [[Mosaik ab 1976|''Mosaik'' mit den Abrafaxen]] war erst in der Ausgabe [[Mosaik 1/91 - Sturz in neue Abenteuer|1/1991]] zu finden. Es handelte sich hierbei um ein ausfaltbares [[China-Poster]]. | ||
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===Blauandruck=== | ===Blauandruck=== | ||
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[[Datei:Blauandruck 3 78 12.jpg|thumb|right|x200px|Blauandruck von Seite 12 des Hefts [[Mosaik 3/78 - Das Vogelschießen|3/1978]]]] | [[Datei:Blauandruck 3 78 12.jpg|thumb|right|x200px|Blauandruck von Seite 12 des Hefts [[Mosaik 3/78 - Das Vogelschießen|3/1978]]]] | ||
- | Ein ''Blauandruck'' oder ''Blaudruck'' ist ein erster [[#Andruck|<span title="Andruck">Andruck</span>]] des Schwarzanteils einer Seite mit blassblauer [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]]. Blauandrucke dienten vorrangig der ersten Begutachtung des Druckbildes und der | + | Ein ''Blauandruck'' oder ''Blaudruck'' ist ein erster [[#Andruck|<span title="Andruck">Andruck</span>]] des Schwarzanteils einer Seite mit blassblauer [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]]. Blauandrucke dienten vorrangig der ersten Begutachtung des Druckbildes und der Seitenaufteilung. Heute erfüllen Blaupausen diesen Zweck. Bei der Herstellung von Comics wie dem ''Mosaik'' spielten Blauandrucke eine besondere Rolle. Hier wurden Blauandrucke in Originalgröße, also nicht auf Heftgröße verkleinert, angefertigt und zusammen mit den [[#Konturenfilm|<span title="Konturenfilm">Konturenfilmen</span>]] an die Redaktion verschickt, wo sie von den [[Kolorist]]en mittels Gouachefarben [[Kolorieren|koloriert]] und so die [[#Kolorit|<span title="Kolorit">Kolorite</span>]] erhalten wurden. Um hierbei Dimensionsänderungen durch Quellung beim Kolorieren zu minimieren, wurden Blauandrucke anfangs auf festerem Karton angefertigt, später auf Zinkplatten fixiert, ab 1963 auf aluminiumbeschichtetem Karton gedruckt und schließlich ab 1976 wieder auf festerem Zeichenkarton hergestellt. Blauandrucke wurden ab 1962 auch für die Anfertigung von [[#Lettering-Overlay|<span title="Lettering-Overlay">Lettering-Overlays</span>]] genutzt, indem die aus den [[#Textbogen|<span title="Textbogen">Textbögen</span>]] ausgeschnittenen Textblöcke an die vorgesehenen Stellen der Blauandrucke geklebt wurden. Die Nutzung von Blauandrucken endete beim ''Mosaik'' 1995. [[Johannes Hegenbarth]] jedoch verwendete bei der Anfertigung der Kolorite für die Titelillustrationen der [[Liste aller Digedags-Sammelbände|Digedags-Sammelbände]] noch bis zum Schluss Blauandrucke. |
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===Blitzer=== | ===Blitzer=== | ||
- | Mit ''Blitzer'' bezeichnet man einen in der Regel verfahrensbedingten [[#Druckfehler|<span title="Druckfehler">Druckfehler</span>]], bei dem das unbedruckte Weiß des | + | Mit ''Blitzer'' bezeichnet man einen in der Regel verfahrensbedingten [[#Druckfehler|<span title="Druckfehler">Druckfehler</span>]], bei dem das unbedruckte Weiß des Bedruckstoffs an Stellen zu sehen ist, die bedruckt sein sollten. Blitzer können durch [[#Passer|<span title="Passer">Passer</span>]]<nowiki>fehler</nowiki> beim [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] oder durch Ungenauigkeiten beim [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">Randbeschnitt</span>]] entstehen. Um Blitzern an der Schnittkante vorzubeugen, wird ein überstehender Rand des Druckmotivs gedruckt, der beim Beschnitt entfernt wird. Um Blitzer durch kleinere Passerungenauigkeiten zu vermeiden, werden aneinander grenzende Bereiche, die mit verschiedenen Druckwerken gedruckt werden sollen, überfüllt, also etwas vergrößert. Blitzer können aber auch durch Fehler in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] oder durch überholungsbedürftige [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschinen</span>]] entstehen. |
===Blockheftung=== | ===Blockheftung=== | ||
- | Unter ''Blockheftung'', ''Querheftung'', ''Seitstichheftung'' oder ''Seitenheftung'' ist die seitliche Heftung von Einzelblatt[[#Broschur|<span title="Broschur">broschuren</span>]], [[#Lage|<span title="Lage">einlagigen</span>]] Broschuren oder [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblöcken</span>]] zu verstehen. Dabei wird das Heftmaterial nahe am [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]]- oder [[#Heft|<span title="Heft">Heft</span>]]<nowiki>rücken</nowiki> durch alle Seiten getrieben. Die Blockheftung von Einzelblattbroschuren und einlagigen Broschuren erfolgt meist als [[#Drahtheftung|<span title="Drahtheftung">Drahtheftung</span>]] (Abreißkalender), die von Buchblöcken zum Teil | + | Unter ''Blockheftung'', ''Querheftung'', ''Seitstichheftung'' oder ''Seitenheftung'' ist die seitliche Heftung von Einzelblatt[[#Broschur|<span title="Broschur">broschuren</span>]], [[#Lage|<span title="Lage">einlagigen</span>]] Broschuren oder [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblöcken</span>]] zu verstehen. Dabei wird das Heftmaterial nahe am [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]]- oder [[#Heft|<span title="Heft">Heft</span>]]<nowiki>rücken</nowiki> durch alle Seiten getrieben. Die Blockheftung von Einzelblattbroschuren und einlagigen Broschuren erfolgt meist als [[#Drahtheftung|<span title="Drahtheftung">Drahtheftung</span>]] (Abreißkalender), die von Buchblöcken zum Teil als [[#Fadenheftung|<span title="Fadenheftung">Fadenheftung</span>]]. Im Gegensatz zur Blockheftung steht die [[#Rückstichheftung|<span title="Rückstichheftung">Rückstichheftung</span>]]. |
===Bogendruck=== | ===Bogendruck=== | ||
- | Der ''Bogendruck'' oder präziser ''Bogen[[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">offsetdruck</span>]]'' ist ein Druckverfahren, bei dem der Druck auf | + | Der ''Bogendruck'' oder präziser ''Bogen[[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">offsetdruck</span>]]'' ist ein Druckverfahren, bei dem der Druck auf Papierbögen erfolgt. Dabei werden die Papierbögen einzeln aus dem Anleger entnommen, durch die [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] geführt und die fertigen [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbögen</span>]] im Ausleger gesammelt. Der Bogendruck kann ausschließlich im [[#Schöndruck|<span title="Schöndruck">Schöndruck</span>]] oder in Kombination mit dem [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdruck</span>]] erfolgen. Der Bogenoffsetdruck wird heute vorwiegend für Druckerzeugnisse in kleineren Auflagen und guter Qualität genutzt. Bei größeren Auflagen findet der [[#Rollendruck|<span title="Rollendruck">Rollenoffsetdruck</span>]] Anwendung. |
- | Die | + | Die Hefte [[Mosaik von Hannes Hegen 1 - Dig, Dag, Digedag auf der Jagd nach dem Golde|1]] bis [[Mosaik von Hannes Hegen 229 - Als Gefangene der Pisaner|229]] des ''[[Mosaik von Hannes Hegen]]'' entstanden vollständig im Bogenoffsetdruck. Für die Hefte [[Mosaik 1/76 - Das Geheimnis der Grotte|1/1976]] bis [[Mosaik 235 - Panik am Nil|235]] und [[Mosaik 326 - Jagd durch Eis und Schnee|326]] bis [[Mosaik 445 - Von Ruhm und Rum|445]] wurden nur noch die Heftumschläge im Bogenoffsetdruck hergestellt. Eine kurzzeitige Ausnahme waren die Hefte [[Mosaik 446 - Califax in Ketten|446]] bis [[Mosaik 449 - Die Wigham-Bande|449]], die wieder komplett im Bogendruck gefertigt wurden. Seit dem Heft [[Mosaik 450 - Im Outback|450]] entstehen erneut nur noch die Heftumschläge im Bogenoffsetdruck. |
===Bogenmontage=== | ===Bogenmontage=== | ||
- | Bei der ''Bogenmontage'' in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] wird für ein herzustellendes Druckerzeugnis die Anordnung der Seiten auf den einzelnen [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen"> | + | Bei der ''Bogenmontage'' in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] wird für ein herzustellendes Druckerzeugnis die Anordnung der Seiten auf den einzelnen [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbögen</span>]] festgeschrieben. Hierbei dient das [[#Ausschießschema|<span title="Ausschießschema">Ausschießschema</span>]] als Vorlage. Früher nutzte man für die Bogenmontage [[#Montagefilm|<span title="Montagefilm">Montagefolien</span>]] in der Größe der Druckbögen, auf denen man für jeden [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszug</span>]] die entsprechenden [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilme</span>]] für die einzelnen Seiten mittels transparenter Klebesteifen oder flüssigem Filmkleber fixierte. Um sicherzustellen, dass die Bogenaufteilung auf allen Montagefilmen identisch erfolgte, wurden die Folien mit Lochregistern versehen und bei der Montage eine Unterlage mit Millimetereinteilung oder ein gedruckter oder gezeichneter [[#Stand|<span title="Stand">Stand</span>]]<nowiki>bogen</nowiki>, der die genaue Bogenaufteilung anzeigte, unter die Montagefolien gelegt. Neben den Positivfilmen für die einzelnen Seiten des Druckerzeugnisses wurden auch Druckmarken wie Anlagemarken, Flattermarken, [[#Zuschnitt|<span title="Zuschnitt">Schneide</span>]]<nowiki>marken</nowiki>, [[#Falzen|<span title="Falzen">Falz</span>]]<nowiki>marken</nowiki>, [[#Passer|<span title="Passer">Passer</span>]]<nowiki>kreuze</nowiki> und Farbkontrollstreifen sowie eine Bogensignatur einmontiert. Von den komplettierten Montagefilmen wurden im [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Komtaktkopiergerät">Kontaktkopiergerät</span>]] [[#Negativfilm|<span title="Negativfilm">Negative</span>]] [[#Belichtung|<span title="Belichtung">belichtet</span>]], wobei Streufolien (Streulichtfolien, Diffusfolien) dafür sorgten, dass die Kanten der montierten Positivfilme und der Klebestreifen nicht übertragen wurden. Die erhaltenen Negative konnten als negative [[#Druckfilm|<span title="Druckfilm">Druckfilme</span>]] eingesetzt oder als Kontaktkopiervorlage für positive Druckfilme genutzt werden. Heute erfolgt die Bogenmontage mit geeigneten Computerprogrammen. Im Falle von wenig aufwändigen [[#Seitenmontage|<span title="Seitenmontage">Seitenmontagen</span>]] konnten und können Bogenmontage und Seitenmontage auch in einem Schritt erfolgen. |
===Broschur=== | ===Broschur=== | ||
- | Mit ''Broschur'' | + | Mit ''Broschur'' wurde früher eine Zwischenlösung bei der [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]]<nowiki>herstellung</nowiki> bezeichnet, bei der der [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblock</span>]] in einen weichen Kartoneinband eingeklebt und dem Kunden übergeben wurde, der den Umschlag dann später durch einen höherwertigen Einband nach eigenem Geschmack ersetzen ließ. Heute wird mit Broschur nahezu jedes Publikationsformat bezeichnet, das vom festen [[#Deckenband|<span title="Deckenband">Deckenband</span>]] abweicht. Es werden Einzelblattbroschuren, [[#Lage|<span title="Lage">einlagige</span>]] Broschuren und mehrlagige Broschuren unterschieden. Einzelblattbroschuren können beispielsweise durch [[#Blockheftung|<span title="Blockheftung">seitliche Drahtheftung</span>]] (Rechnungsblock), Spiralheftung ([[Digedags-Kalender]]) oder [[#Klebebindung|<span title="Klebebindung">Klebebindung</span>]] (Diplomarbeiten) hergestellt werden, einlagige Broschuren können durch [[#Rückstichheftung|<span title="Rückstichheftung">Rückstichheftung</span>]] mittels [[#Fadenheftung|<span title="Fadenheftung">Heftfäden</span>]] (alte Schulhefte) oder [[#Drahtheftung|<span title="Drahtheftung">Heftklammern</span>]] (Zeitschriften) oder durch Klebebindung ([[Mosaik - Die unglaublichen Abenteuer von Anna, Bella & Caramella - Leseprobe|Leseprobe ''Anna, Bella & Caramella'']]) zusammengehalten werden und mehrlagige Broschuren werden überwiegend in Klebebindung hergestellt. Darüber hinaus werden Broschuren auch nach der Art und der Befestigung des Einbandes in verschiedene Typen unterteilt, von denen hier nur die für ''Mosaik''-Publikationen relevante [[#französische Broschur|<span title="französische Broschur">französische Broschur</span>]] genannt werden soll. Der Begriff Broschur wird oft synonym für [[#Weichbroschur|<span title="Weichbroschur">Weichbroschur</span>]] verwendet. Ein Spezialfall der Broschur ist die [[#Broschüre|<span title="Broschüre">Broschüre</span>]]. ''Mosaik''-Hefte sind rückstichdrahtgeheftete einlagige Broschuren. |
===Broschüre=== | ===Broschüre=== | ||
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===Buchblock=== | ===Buchblock=== | ||
- | Unter ''Buchblock'' versteht man die miteinander verbundenen Seiten eines [[#Buch|<span title="Buch">Buches</span>]], denen nur noch der Einband fehlt. Zur Herstellung eines Buchblocks werden zunächst die für das Buch nötigen [[#Fadenheftung|<span title="Fadenheftung">fadengehefteten</span>]] oder [[#Klebebindung|<span title="Klebebindung">klebegebundenen</span>]] [[#Lage|<span title="Lage">Lagen</span>]] oder seltener Einzelblätter in der gewünschten Reihenfolge zusammengetragen. Einzelblätter werden dabei mehrheitlich durch Klebebindung, seltener durch [[#Blockheftung|<span title="Blockheftung">Blockheftung</span>]] verbunden. Werden Lagen genutzt, können diese durch Klebebindung, Fadenheftung oder [[#Drahtheftung|<span title="Drahtheftung">Drahtheftung</span>]] kombiniert werden. Für die Klebebindung können die Heftungen der einzelnen Lagen vorher am Rücken des eingespannten Buchblocks vollständig abgeraspelt oder abgefräst werden, wodurch quasi ein Stoß loser Seiten entsteht. In manchen Fällen werden die Lagenheftungen jedoch nur partiell entfernt oder bleiben sogar vollständig erhalten, wodurch mehr Festigkeit erreicht wird. Draht- oder fadengeheftete Buchblöcke können durch Blockheftung oder [[#Rückstichheftung|<span title="Rückstichheftung">Rückstichheftung</span>]] gebildet werden. Bei der Rückstichheftung wird oft ein am Blockrücken angebrachter Gaze-Streifen als Fixierung verwendet. Insbesondere Rückstichfadenheftungen können unterschiedlich komplex ausfallen und neben den Fadenbünden auch quer über den Blockrücken verlaufende Heftbänder mit einbeziehen. Rückstichheftungen werden am Blockrücken meist verleimt. Zudem kann der gesamte Blockrücken zusätzlich mit einer Hinterklebung versehen werden. Klebegebundene Buchblöcke werden überwiegend zu [[#Weichbroschur|<span title="Weichbroschur">Weichbroschuren</span>]], seltener zu [[#Deckenband|<span title="Deckenband">Deckenbänden</span>]] weiterverarbeitet. Aus blockgehefteten Buchblöcken werden fast ausschließlich [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschuren</span>]] hergestellt. Rückstichgeheftete Buchblöcke werden mehrheitlich zu Deckenbänden | + | Unter ''Buchblock'' versteht man die miteinander verbundenen Seiten eines [[#Buch|<span title="Buch">Buches</span>]], denen nur noch der Einband fehlt. Zur Herstellung eines Buchblocks werden zunächst die für das Buch nötigen [[#Fadenheftung|<span title="Fadenheftung">fadengehefteten</span>]] oder [[#Klebebindung|<span title="Klebebindung">klebegebundenen</span>]] [[#Lage|<span title="Lage">Lagen</span>]] oder seltener Einzelblätter in der gewünschten Reihenfolge zusammengetragen. Einzelblätter werden dabei mehrheitlich durch Klebebindung, seltener durch [[#Blockheftung|<span title="Blockheftung">Blockheftung</span>]] verbunden. Werden Lagen genutzt, können diese durch Klebebindung, Fadenheftung oder [[#Drahtheftung|<span title="Drahtheftung">Drahtheftung</span>]] kombiniert werden. Für die Klebebindung können die Heftungen der einzelnen Lagen vorher am Rücken des eingespannten Buchblocks vollständig abgeraspelt oder abgefräst werden, wodurch quasi ein Stoß loser Seiten entsteht. In manchen Fällen werden die Lagenheftungen jedoch nur partiell entfernt oder bleiben sogar vollständig erhalten, wodurch mehr Festigkeit erreicht wird. Draht- oder fadengeheftete Buchblöcke können durch Blockheftung oder [[#Rückstichheftung|<span title="Rückstichheftung">Rückstichheftung</span>]] gebildet werden. Bei der Rückstichheftung wird oft ein am Blockrücken angebrachter Gaze-Streifen als Fixierung verwendet. Insbesondere Rückstichfadenheftungen können unterschiedlich komplex ausfallen und neben den Fadenbünden auch quer über den Blockrücken verlaufende Heftbänder mit einbeziehen. Rückstichheftungen werden am Blockrücken meist verleimt. Zudem kann der gesamte Blockrücken zusätzlich mit einer Hinterklebung versehen werden. Klebegebundene Buchblöcke werden überwiegend zu [[#Weichbroschur|<span title="Weichbroschur">Weichbroschuren</span>]], seltener zu [[#Deckenband|<span title="Deckenband">Deckenbänden</span>]] weiterverarbeitet. Aus blockgehefteten Buchblöcken werden fast ausschließlich [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschuren</span>]] hergestellt. Rückstichgeheftete Buchblöcke werden mehrheitlich zu Deckenbänden verarbeitet. Vor der Weiterverarbeitung zu Deckenbänden werden Buchblöcke zunächst mit den [[#Vorsatz|<span title="Vorsatz">Vorsätzen</span>]] verklebt und [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">randbeschnitten</span>]]. Dann können sie noch gerundet und mit einer Schnittfärbung versehen werden. Und schließlich können an Kopf und Fuß des Blockrückens die oft farbigen Kapitalbänder und gegebenenfalls am Kopf das Lesebändchen angebracht werden. Für die Herstellung von Broschuren werden Buchblöcke in der Regel unbeschnitten verarbeitet. |
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===Bundsteg=== | ===Bundsteg=== | ||
- | Mit ''Bundsteg'' wird der meist unbedruckte Seitenrand zwischen dem [[#Satzspiegel|<span title="Satzspiegel">Satzspiegel</span>]] und der Bindung oder Heftung bezeichnet. Bei | + | Mit ''Bundsteg'' wird der meist unbedruckte Seitenrand zwischen dem [[#Satzspiegel|<span title="Satzspiegel">Satzspiegel</span>]] und der Bindung oder Heftung bezeichnet. Bei [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]]- oder [[#Heft|<span title="Heft">Heft</span>]]<nowiki>seiten</nowiki> mit ungerader Seitenzahl liegt der Bundsteg links, bei Seiten mit gerader Seitenzahl rechts. Der Bundsteg ist einer von vier [[#Steg|<span title="Steg">Stegen</span>]], die die gedruckte Seite begrenzen. In einigen Fällen wird mit Bundsteg nur der für die Bindung oder Heftung notwendige Teil der Seite beschrieben, der im Druckerzeugnis später nicht mehr zu sehen ist. In diesem Fall nennt man den dann noch sichtbaren Steg an der Bindung oder Heftung ''Innensteg''. |
===Butzen=== | ===Butzen=== | ||
- | Der ''Butzen'' oder ''Putzen'' zählt zu den verfahrensbedingten [[#Druckfehler|<span title="Druckfehler">Druckfehlern</span>]]. Butzen werden durch Verunreinigungen der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]] oder des [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituches</span>]] verursacht, die aus angetrockneter [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]], | + | Der ''Butzen'' oder ''Putzen'' zählt zu den verfahrensbedingten [[#Druckfehler|<span title="Druckfehler">Druckfehlern</span>]]. Butzen werden durch Verunreinigungen der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]] oder des [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituches</span>]] verursacht, die aus angetrockneter [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]], Papierstaub und ähnlichen Ansammlungen entstehen. Im Druckbild zeigen sich Butzen als rundliche oder unförmige Farbfehlstellen. Um das Auftreten von Butzen zu minimieren werden im Farbwerk der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschinen</span>]] so genannte Butzenfängerwalzen eingesetzt. |
{| align="center" style="margin-top:1em; border:1px solid #aaaaaa;background-color:#f9f9f9;padding:5px;font-size: 95%;" | {| align="center" style="margin-top:1em; border:1px solid #aaaaaa;background-color:#f9f9f9;padding:5px;font-size: 95%;" | ||
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===CMYK-Farbmodell=== | ===CMYK-Farbmodell=== | ||
- | Das ''CMYK-Farbmodell'' ist ein subtraktives Farbmodell, das beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] Anwendung findet. Dabei steht ''C'' für ''Cyan'', ''M'' für ''Magenta'', ''Y'' für ''Yellow'' (Gelb) und ''K'' für ''Key'' (Schwarz). Während ein [[#RGB-Farbmodell|<span title="RGB-Farbmodell">additives Farbmodell</span>]] die Mischung von Lichtfarben erklärt, beschreibt ein subtraktives Farbmodell die Mischung von Körperfarben in weißem Licht. Wird demnach ein gelber Körper mit weißem Licht bestrahlt, dann absorbiert dieser den komplementären Blauanteil des Lichts und erscheint dadurch gelb. Mischt man hingegen Cyan und Magenta, werden deren Komplementärfarben (Rot und Grün) absorbiert und der Körper erscheint blau. Subtraktives Farbmodell bedeutet demzufolge, dass beim Mischen der [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] Cyan, Magenta und Gelb die jeweils absorbierten komplementären Lichtanteile (Rot, Grün und Blau) vom Weiß des | + | Das ''CMYK-Farbmodell'' ist ein subtraktives Farbmodell, das beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] Anwendung findet. Dabei steht ''C'' für ''Cyan'', ''M'' für ''Magenta'', ''Y'' für ''Yellow'' (Gelb) und ''K'' für ''Key'' (Schwarz). Während ein [[#RGB-Farbmodell|<span title="RGB-Farbmodell">additives Farbmodell</span>]] die Mischung von Lichtfarben erklärt, beschreibt ein subtraktives Farbmodell die Mischung von Körperfarben in weißem Licht. Wird demnach ein gelber Körper mit weißem Licht bestrahlt, dann absorbiert dieser den komplementären Blauanteil des Lichts und erscheint dadurch gelb. Mischt man hingegen Cyan und Magenta, werden deren Komplementärfarben (Rot und Grün) absorbiert und der Körper erscheint blau. Subtraktives Farbmodell bedeutet demzufolge, dass beim Mischen der [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] Cyan, Magenta und Gelb die jeweils absorbierten komplementären Lichtanteile (Rot, Grün und Blau) vom Weiß des Papiers abgezogen, subtrahiert werden. Somit ergäbe die optimale vollflächige Mischung aller drei Grundfarben im Idealfall Schwarz. Da es jedoch weder ein Papier mit ideal-weißer Oberfläche gibt noch die herstellbaren Druckfarben in Optimalfarbe existieren und zudem ein vollflächiger Druck aller drei Farben übereinander beim zweiten und insbesondere beim dritten Druckgang verminderte Farbannahme zeigt, ergab die Mischung der Farben im Dreifarbdruck nach dem CMY-Modell auch kein ausreichend tiefes Schwarz. So wurde bei der Entwicklung des Vierfarbdrucks die ''Schlüssel''komponente ''K'' (''key'', "Schlüssel") ergänzt. Eine andere Interpretation der Nutzung des Begriffes ''Key'' für Schwarz ist, dass der Schwarzanteil meist zuerst gedruckt wird und die anderen Druckwerke über das [[#Passer|<span title="Passer">Passer</span>]]<nowiki>kreuz</nowiki> daran ausgerichtet werden. Für viele deutschsprachige Drucker steht ''K'' jedoch für ''Kontrast'', weil dadurch in der Tat der Kontrast des Druckbildes verbessert wird, während durch die drei Grundfarben auf Basis der [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszüge</span>]] die Farbmischungen entstehen. |
{| align="center" style="margin-top:1em; border:1px solid #aaaaaa;background-color:#f9f9f9;padding:5px;font-size: 95%;" | {| align="center" style="margin-top:1em; border:1px solid #aaaaaa;background-color:#f9f9f9;padding:5px;font-size: 95%;" | ||
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[[Bild:Sb Runkel 1 alt.jpg|right|frame|der erste ''Mosaik''-Deckenband von 1965]] | [[Bild:Sb Runkel 1 alt.jpg|right|frame|der erste ''Mosaik''-Deckenband von 1965]] | ||
- | Mit ''Deckenband'', ''Pappband'' oder ''Hardcover'' wird in Abgrenzung zur [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschur</span>]] ein [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]] mit festem Einband | + | Mit ''Deckenband'', ''Pappband'' oder ''Hardcover'' wird in Abgrenzung zur [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschur</span>]] ein [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]] mit festem Einband bezeichnet. Hergestellt wird ein Deckenband durch das Einhängen des [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblocks</span>]] in die Buchdecke. Die Buchdecke muss dazu vorher aus den zwei Deckeln, der Rückeneinlage (Schrenz) und dem Einbandmaterial (Bezug, Überzug) gefertigt werden. Die beiden Deckel und die Rückeneinlage bestehen in der Regel aus Pappe und werden meist erst so auf einem zusätzlichen Papierstreifen fixiert, dass zwischen ihnen mehrere Millimeter Platz bleibt. Diese Konstruktion wird dann mit dem Einbandmaterial, das aus bedrucktem Papier, Kunststofffolie, Leinen, Kunstleder oder sogar Leder bestehen kann, eingeschlagen. Durch die Abstände zwischen den Deckeln und der Rückeneinlage entstehen flexible Verbindungen, die quasi als Scharniere dienen und daher Falzgelenke genannt werden. Gegebenenfalls kann die fertige Buchdecke noch durch Prägungen und nachträgliche Aufdrucke verziert werden. Die Verbindung zwischen Buchblock und Buchdecke wird dadurch hergestellt, dass die [[#Vorsatz|<span title="Vorsatz">Vorsätze</span>]] des Buchblocks mit je einem Deckel der Buchdecke verklebt werden. Bei Büchern größeren Umfangs wird eine zusätzliche Verklebung über eine Hülse genutzt. Die Hülse ist dabei ein flacher Papierschlauch passender Breite, der zwischen die Rückeneinlage der Buchdecke und den Heftrücken des Buchblocks geklebt wird, wodurch ein stabilerer hohler Rücken entsteht. Der fertige Deckenband kann abschließend noch mit einem meist nur einseitig bedruckten Buchumschlag (Schutzumschlag) versehen werden. |
Viele ''Mosaik''-[[Sammelbände]] und diverse [[Sekundärliteratur]] liegen in Form von Deckenbänden vor. Der erste ''Mosaik''-Deckenband war der [[1965]] veröffentlichte Sammelband [[Sammelband Runkel-Serie 1 - Die Reise nach Venedig|''Die Reise nach Venedig'']]. | Viele ''Mosaik''-[[Sammelbände]] und diverse [[Sekundärliteratur]] liegen in Form von Deckenbänden vor. Der erste ''Mosaik''-Deckenband war der [[1965]] veröffentlichte Sammelband [[Sammelband Runkel-Serie 1 - Die Reise nach Venedig|''Die Reise nach Venedig'']]. | ||
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===direkter Druck=== | ===direkter Druck=== | ||
- | Unter ''direktem Druck'' können alle Druckverfahren zusammengefasst werden, bei denen die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] von der Druckform direkt auf den | + | Unter ''direktem Druck'' können alle Druckverfahren zusammengefasst werden, bei denen die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] von der Druckform direkt auf den Bedruckstoff übertragen wird. Daher zeigt die Druckform das Spiegelbild des Druckmotivs. Die meisten Druckverfahren arbeiten im direkten Druck. Im Gegensatz zum direkten Druck steht der [[#indirekter Druck|<span title="indirekter Druck">indirekte Druck</span>]]. Der [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]] kann sowohl als direkter als auch als indirekter Flachdruck ausgeführt werden. Für den ''direkten Flachdruck'' muss das Druckmotiv vor der [[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] nicht [[#Kontern|<span title="Kontern">gekontert</span>]] werden. |
===Drahtheftung=== | ===Drahtheftung=== | ||
- | Die ''Drahtheftung'' ist ein Heftverfahren, bei dem Heftklammern für die Heftung von Einzelblättern, [[#Lage|<span title="Lage">Lagen</span>]] oder [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblöcken</span>]] verwendet werden. Die Drahtheftung erfolgt mittels Heftmaschinen, die entweder seltener vorgefertigte Heftklammern nutzen oder häufiger von einer Drahtrolle gelieferten Draht ablängen und zur Klammer biegen. Die Drahtheftung kann als [[#Blockheftung|<span title="Blockheftung">Blockheftung</span>]] oder als [[#Rückstichheftung|<span title="Rückstichheftung">Rückstichheftung</span>]] ausgeführt werden. Mit der Einführung der Drahtheftung löste sie zunächst in vielen Bereichen die [[#Fadenheftung|<span title="Fadenheftung">Fadenheftung</span>]] ab, da sie zeitsparender eingesetzt werden kann. Ein Nachteil der Drahtheftung ist jedoch die Rostbildung an den Heftklammern. Daher wird die Drahtheftung heute überwiegend für Zeitschriften und ähnlich kurzlebige Druckerzeugnisse angewendet, während bei der Heftung von Buchblöcken wieder die Fadenheftung dominiert. ''Mosaik''- | + | Die ''Drahtheftung'' ist ein Heftverfahren, bei dem Heftklammern für die Heftung von Einzelblättern, [[#Lage|<span title="Lage">Lagen</span>]] oder [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblöcken</span>]] verwendet werden. Die Drahtheftung erfolgt mittels Heftmaschinen, die entweder seltener vorgefertigte Heftklammern nutzen oder häufiger von einer Drahtrolle gelieferten Draht ablängen und zur Klammer biegen. Die Drahtheftung kann als [[#Blockheftung|<span title="Blockheftung">Blockheftung</span>]] oder als [[#Rückstichheftung|<span title="Rückstichheftung">Rückstichheftung</span>]] ausgeführt werden. Mit der Einführung der Drahtheftung löste sie zunächst in vielen Bereichen die [[#Fadenheftung|<span title="Fadenheftung">Fadenheftung</span>]] ab, da sie zeitsparender eingesetzt werden kann. Ein Nachteil der Drahtheftung ist jedoch die Rostbildung an den Heftklammern. Daher wird die Drahtheftung heute überwiegend für Zeitschriften und ähnlich kurzlebige Druckerzeugnisse angewendet, während bei der Heftung von Buchblöcken wieder die Fadenheftung dominiert. ''Mosaik''-Hefte werden rückstichdrahtgeheftet. |
Ein Sonderfall der Rückstichdrahtheftung ist die ''Drahtösenheftung'', bei der die Heftklammern am Falz einer einlagigen [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschur</span>]] zu Heftösen gebogen werden, wodurch das Druckerzeugnis zum Beispiel in einem Aktenordner abgeheftet werden kann. Die Drahtösenheftung wurde bei der Herstellung der ''Mosaik''-Nachdrucke für die [[Liste aller Reprintmappen|Reprintmappen]] genutzt. | Ein Sonderfall der Rückstichdrahtheftung ist die ''Drahtösenheftung'', bei der die Heftklammern am Falz einer einlagigen [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschur</span>]] zu Heftösen gebogen werden, wodurch das Druckerzeugnis zum Beispiel in einem Aktenordner abgeheftet werden kann. Die Drahtösenheftung wurde bei der Herstellung der ''Mosaik''-Nachdrucke für die [[Liste aller Reprintmappen|Reprintmappen]] genutzt. | ||
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===Druckbogen=== | ===Druckbogen=== | ||
- | + | Der ''Druckbogen'' ist das Ergebnis eines Druckganges, das bei jedem weiteren Druckgang reproduziert wird. Die Größe des Druckbogens wird maßgeblich durch die Größe der Druckform bestimmt. Bei der Nutzung von Druckzylindern geben die Breite und der Umfang der Zylinder die Größe des Druckbogens vor. Beim [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogendruck</span>]] ist die Größe der Papierbögen an die Größe des Druckbogens angepasst, beim [[#Rollendruck|<span title="Rollendruck">Rollendruck</span>]] ist die Breite der Papierrollen auf die Breite des Druckbogens abgestimmt. Der Druck des Druckbogens kann ausschließlich im [[#Schöndruck|<span title="Schöndruck">Schöndruck</span>]] oder im Schön- und [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdruck</span>]] erfolgen. Bei der Herstellung von [[#Buch|<span title="Buch">Büchern</span>]] oder Zeitschriften kann der Druckbogen mehrere [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbögen</span>]] umfassen oder im Idealfall nur aus einem Falzbogen bestehen. Die Anordnung der einzelnen Buch- oder [[#Heft|<span title="Heft">Heft</span>]]<nowiki>seiten</nowiki> für den [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] folgt dem [[#Ausschießschema|<span title="Ausschießschema">Ausschießschema</span>]] und wird bei der [[#Bogenmontage|<span title="Bogenmontage">Bogenmontage</span>]] festgeschrieben. Bei der Aufteilung der Druckbögen müssen zudem Greiferkanten, der [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">Beschnitt</span>]] und gegebenenfalls Fräsränder beachtet werden. Neben den einzelnen Seiten des Druckerzeugnisses sollten Druckbögen auch Druckmarken wie Anlagemarken, Flattermarken, [[#Zuschnitt|<span title="Zuschnitt">Schneide</span>]]<nowiki>marken</nowiki>, [[#Falzen|<span title="Falzen">Falz</span>]]<nowiki>marken</nowiki>, [[#Passer|<span title="Passer">Passer</span>]]<nowiki>kreuze</nowiki> und Farbkontrollstreifen sowie eine Bogensignatur enthalten. Beim Rollendruck werden die Druckbögen nach dem Druck von der Papierbahn abgelängt. Die fertigen Druckbögen werden entweder im Ausleger der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] gesammelt oder inline dem nächsten Verarbeitungsschritt zugeführt. Eine besondere Rolle beim ''Mosaik'' spielten früher die für die Herstellung von [[Auslandsausgaben Digedags|Auslandsausgaben]] angefertigten [[#neutraler Druckbogen|<span title="neutraler Druckbogen">neutralen Druckbögen</span>]]. | |
- | Der ''Druckbogen'' ist das Ergebnis eines Druckganges, das | + | |
===Druckfahne=== | ===Druckfahne=== | ||
- | Mit ''Druckfahne'' wurde im klassischen | + | Mit ''Druckfahne'' wurde im klassischen Buchdruck ein erster [[#Abklatsch|<span title="Abklatsch">Abklatsch</span>]] oder Korrekturabzug auf einem losen Blatt bezeichnet. Später wurde der Begriff Druckfahne auch synonym für [[#Andruck|<span title="Andruck">Andruck</span>]] benutzt, wobei insbesondere solche Andrucke gemeint waren, die der [[#Druckfreigabe|<span title="Druckfreigabe">Druckfreigabe</span>]] dienten. Heute werden daher oft auch [[#Proof|<span title="Proof">Proofs</span>]] als Druckfahne bezeichnet. |
===Druckfarbe=== | ===Druckfarbe=== | ||
- | Eine ''Druckfarbe'' ist eine farbmittelhaltige und in der Regel flüssige Zubereitung, die beim Druck von der Druckform auf den | + | Eine ''Druckfarbe'' ist eine farbmittelhaltige und in der Regel flüssige Zubereitung, die beim Druck von der Druckform auf den Bedruckstoff übertragen wird und die in ihrer Zusammensetzung und ihren Eigenschaften auf das jeweilige Druckverfahren zugeschnitten ist. Druckfarben für den [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] bestehen aus Farbpigmenten (Farbpulver meist mineralischen Ursprungs), Bindemitteln (Harze und Öle mineralischen oder pflanzlichen Ursprungs) und Hilfsstoffen (Antioxidantien, Katalysatoren, Wachse), die die Verarbeitung, die Trocknung und die Abriebfestigkeit verbessern. Hierbei sind Druckfarben zwar nicht mit Wasser mischbar, müssen prozessbedingt aber in der Lage sein, kleine Mengen an [[#Feuchtmittel|<span title="Feuchtmittel">Feuchtmittel</span>]] in sich aufzunehmen. Druckfarben können in der Druckerei in ihrer Zusammensetzung verändert werden. So wurden beispielsweise früher für die [[#Blauandruck|<span title="Blauandruck">Blauandrucke</span>]] Druckfarben mit verringertem Farbmittelanteil eingesetzt. Beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] müssen Druckfarben lasierend sein, damit durch die neben- und übereinander gedruckten [[#Druckraster|<span title="Druckraster">Rasterpunkte</span>]] die gewünschten Farbmischungen entstehen. In der Frühzeit des Vierfarbdrucks waren die Druckfarben in ihren Farbwerten noch nicht standardisiert und unterschieden sich oft von Druckerei zu Druckerei. 1954 erschien diesbezüglich eine erste deutsche Norm, die ab 1960 auch in der DDR Beachtung fand. Hierin wurden erstmals die Lichtechtheit, die Deckkraft und die Chemikalienbeständigkeit der Druckfarben festgelegt. 1971 wurde diese Norm durch einen europäischen Standard abgelöst, der die ''Europäische Farbskala'' (auch ''Europaskala'' oder ''Euroskala'' genannt) regelte, welche im Grunde bereits dem heutigem [[#CMYK-Farbmodell|<span title="CMYK-Farbmodell">CMYK-Farbmodell</span>]] entsprach. In Übereinstimmung mit der Europaskala wurde 1976 eine erste internationale Norm veröffentlicht, die jedoch erst nach ihrer Überarbeitung in den 1990er Jahren, bei der die Euroskala, die US-amerikanische und die japanische Farbskala gemittelt wurden, international Beachtung fand und heute weltweit als bindend angesehen wird. |
===Druckfehler=== | ===Druckfehler=== | ||
- | Ein ''Druckfehler'' im weiteren Sinne ist jeder Fehler im Druckbild eines Druckerzeugnisses. Dabei wird zwischen dem Druckfehler im engeren Sinne und dem | + | Ein ''Druckfehler'' im weiteren Sinne ist jeder Fehler im Druckbild eines Druckerzeugnisses. Dabei wird zwischen dem Druckfehler im engeren Sinne und dem Satzfehler unterschieden. Der Druckfehler im engeren Sinne wird auch als ''Verfahrensfehler'' oder ''verfahrensbedingter Druckfehler'' bezeichnet, weil er erst als Fehler im Druckverfahren auf der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] entsteht. Der ''Satzfehler'' oder ''satzbedingte Druckfehler'' ist meist ein typografischer Fehler, der früher beim Übertragen des Manuskripts durch den Schriftsetzer entstand, heute jedoch in der Regel bereits in der Textvorlage enthalten ist. Bei der Herstellung von Comics können auch [[#Reinzeichnung|<span title="Reinzeichnung">Zeichnungs-</span>]] und [[#Kolorit|<span title="Kolorit">Kolorierungs</span>]]<nowiki>fehler</nowiki> zu den satzbedingten Druckfehlern gezählt werden. Satzbedingte Druckfehler können ihre Ursache aber auch in Fehlern bei der [[#Retusche|<span title="Retusche">Retusche</span>]], der [[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] oder der [[#Entwicklung|<span title="Entwicklung">Entwicklung</span>]] haben. Somit gehen satzbedingte Druckfehler in der Regel auf Fehler in den [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlagen</span>]] oder auf Fehler in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] zurück, während verfahrensbedingte Druckfehler meist erst beim [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] entstehen. Verfahrensbedingte Druckfehler wie beispielsweise [[#Butzen|<span title="Butzen">Butzen</span>]] treten oft unsystematisch auf, sind also nur selten identisch auf mehreren [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbögen</span>]] zu finden. Jedoch können sich verfahrensbedingte Druckfehler auch systematisch bei einer Teilauflage wiederholen, wenn beispielsweise eine [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]] während des Drucks beschädigt wird. Vermutlich sind die [[Fehldruck]]e der ''Mosaik''-Hefte [[Mosaik von Hannes Hegen 179 - Unternehmen „Louisiana“|179]] und [[Mosaik von Hannes Hegen 190 - Der Angriff auf die Insel|190]] auf diese Weise entstanden. Satzbedingte Druckfehler treten hingegen immer systematisch auf, können jedoch nur einen Teil der Auflage oder auch die gesamte Auflage betreffen. So wurde zum Beispiel die gesamte Auflage der Kiosk-Ausgabe des ''Mosaik''-Heftes [[Mosaik 346 - Der kleine Dieb#Weitere Besonderheiten|346]] mit einem doppelten Abrafaxe-Logo auf der Titelseite gedruckt, was auf einen Fehler in der Originalvorlage schließen lässt. Treten satzbedingte Druckfehler nur in einem Teil der Auflage auf, kann das mehrere Ursachen haben. So ist es möglich, dass satzbedingte Druckfehler während des Fortdrucks entdeckt und bei einem der ohnehin notwendigen Druckplattenwechsel korrigiert werden. Vermutlich ist auf diese Weise der Fehldruck des ''Mosaik''-Heftes [[Mosaik 1/86 - Der rätselhafte Einsiedler|1/1986]] entstanden. Eine andere Möglichkeit für nur in einer Teilauflage enthaltene satzbedingte Druckfehler bietet sich, wenn ein Druckbogen aus beispielsweise vier identischen [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbögen</span>]] besteht und nur auf einem der Falzbögen ein Belichtungsfehler auftrat. Dann ist auch nur exakt ein Viertel der Auflage von diesem satzbedingten Druckfehler betroffen. Der Fehldruck des ''Mosaik''-Heftes [[Mosaik 4/86 - Das Geheimnis des Brahmanen|4/1986]] könnte auf diese Weise entstanden sein. Treten Druckfehler systematisch und nur in einer Teilauflage von ''Mosaik''-Heften auf, entstehen dadurch sammelwürdige Fehldruck-[[Varianthefte|Varianten]]. |
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| Fußzeile = [[#CMYK-Farbmodell|<span title="CMYK-Farbmodell">CMYK</span>]]-Druckfilme des Titels von Heft [[Mosaik 245 - Die Insel des Toksin|245]] | | Fußzeile = [[#CMYK-Farbmodell|<span title="CMYK-Farbmodell">CMYK</span>]]-Druckfilme des Titels von Heft [[Mosaik 245 - Die Insel des Toksin|245]] | ||
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- | Der ''Druckfilm | + | Der ''Druckfilm'', ''Reprofilm'' oder ''Endfilm'' ist ein fotografischer Schwarz-Weiß-Film in der Größe des [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogens</span>]], der aus einem transparenten Trägermaterial und einer fotografischen Schicht besteht. Für den [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] sind pro Druckbogen vier Druckfilme notwendig, die die vier [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszüge</span>]] für die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] nach dem [[#CMYK-Farbmodell|<span title="CMYK-Farbmodell">CMYK-Farbmodell</span>]] umfassen. Druckfilme wurden früher in einem [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Kontaktkopiergerät">Kontaktkopiergerät</span>]] durch [[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] von den im Rahmen der [[#Bogenmontage|<span title="Bogenmontage">Bogenmontage</span>]] mit [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilmen</span>]] bestückten [[#Montagefilm|<span title="Montagefilm">Montagefilmen</span>]] erhalten und konnten Positivfilme oder [[#Negativfilm|<span title="Negativfilm">Negativfilme</span>]] sein. Welche Druckfilme im konkreten Fall zum Einsatz kamen, richtete sich nach der Chemie der fotografischen Schicht auf den [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]]. Negative Druckfilme wurden früher durch einmalige Kontaktbelichtung vom komplettierten Montagefilm erhalten, für die Herstellung positiver Druckfilme wurde zunächst vom komplettierten Montagefilm ein Negativ hergestellt, dass dann durch erneute Kontaktbelichtung für die Herstellung des Positivs genutzt wurde. Sofern heute noch Druckfilme nötig sind, werden sie mit Hilfe von digitalen Belichtern (''Computer to Film'') direkt als Positiv- oder Negativfilm hergestellt, wobei auch [[#Farbkorrektur|<span title="Farbkorrektur">Farbkorrekturen</span>]] und [[#Druckraster|<span title="Druckraster">Druckraster</span>]] berechnet werden. Mit den [[#Entwicklung|<span title="Entwicklung">entwickelten</span>]] Druckfilmen erfolgte die Belichtung der Druckplatten in einem [[#Plattenkopierer|<span title="Plattenkopierer">Plattenkopierer</span>]] ebenfalls im Kontaktverfahren, wobei die fotografische Schicht des Druckfilms zur Druckplatte zeigte, um Lichtstreuungen zu vermeiden. Die Anfertigung der Druckfilme war Bestandteil der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]]. Druckfilme zählen zu den [[#Druckvorlage|<span title="Druckvorlage">Druckvorlagen</span>]] für den [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]]. Nach dem Druck der Auflage wurden Druckfilme in der Regel so zerteilt, dass dem Auftraggeber die seitengroßen Teilstücke zur Verfügung gestellt werden konnten. Diese konnten dann zu einem späteren Zeitpunkt als fertige Positivfilme bei der Bogenmontage zur Anfertigung von Nachdrucken verwendet werden. Die Nutzung von Filmen wurde inzwischen weitgehend von der digitalen Direktbelichtung der Druckplatten (''Computer to Plate'') abgelöst. Eine Sonderform des Druckfilms war der so genannte [[#Konturenfilm|<span title="Konturenfilm">Konturenfilm</span>]]. |
- | Für die Herstellung der ''Mosaik''- | + | Für die Herstellung der ''Mosaik''-Hefte wurden ausschließlich positive Druckfilme eingesetzt. Für die Herstellung von Merchandising-Drucksachen kamen zum Teil auch negative Druckfilme zum Einsatz. Da Druckfilme nach dem Druck der gewünschten Auflage dem Auftraggeber ausgehändigt wurden, liegen die Filme für die [[Mosaik von Hannes Hegen|Digedags-Hefte]] im Nachlass [[Johannes Hegenbarth|Hegenbarths]], während die Filme für die [[Mosaik ab 1976|Abrafaxe-Hefte]] im Archiv des ''[[Mosaik Steinchen für Steinchen Verlag]]es'' lagern. Der Einsatz von Druckfilmen für den Druck von ''Mosaik''-Heften endete in den späten 1990er Jahren. Bei der Herstellung der [[Liste aller Abrafaxe-Sammelbände|Abrafaxe-Sammelbände]] wurden noch bis 2012 alte Reprofilme eingesetzt. |
===Druckfreigabe=== | ===Druckfreigabe=== | ||
- | Die ''Druckfreigabe'' ist eine Genehmigung, mit der der [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] eines [[#Buch|<span title="Buch">Buches</span>]], einer Zeitschrift oder eines anderen Druckerzeugnisses ausgelöst wird. Als Grundlage für die Druckfreigabe dient eine Vorlage in druckreifer Form, bei der es sich um einen [[#Andruck|<span title="Andruck">Andruck</span>]] oder einen [[#Proof|<span title="Proof">Proof</span>]] handeln kann und die oft auch mit [[#Druckfahne|<span title="Druckfahne">Druckfahne</span>]] bezeichnet wird. Die Durchsicht der Vorlage bietet dem Auftraggeber die letzte Möglichkeit, | + | Die ''Druckfreigabe'' ist eine Genehmigung, mit der der [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] eines [[#Buch|<span title="Buch">Buches</span>]], einer Zeitschrift oder eines anderen Druckerzeugnisses ausgelöst wird. Als Grundlage für die Druckfreigabe dient eine Vorlage in druckreifer Form, bei der es sich um einen [[#Andruck|<span title="Andruck">Andruck</span>]] oder einen [[#Proof|<span title="Proof">Proof</span>]] handeln kann und die oft auch mit [[#Druckfahne|<span title="Druckfahne">Druckfahne</span>]] bezeichnet wird. Die Durchsicht der Vorlage bietet dem Auftraggeber die letzte Möglichkeit, Korrekturen vorzunehmen. Die Druckfreigabe wird vom Auftraggeber (Autor, Lektor, Redakteur usw.) in der Regel auf der ersten oder der letzten Seite der Vorlage vermerkt. Ein Synonym für Druckfreigabe ist [[#Imprimatur|<span title="Imprimatur">Imprimatur</span>]]. Die Druckfreigabe für ''Mosaik''-Hefte erfolgte und erfolgt in der Regel auf der Titelseite der Vorlage und oft unter Zuhilfenahme eines Stempels. Zusätzlich wurden und werden die übrigen Seiten der Vorlage signiert. |
===Druckmaschine=== | ===Druckmaschine=== | ||
- | Auf der ''Druckmaschine'' erfolgt nach der [[#Druckfreigabe|<span title="Druckfreigabe">Druckfreigabe</span>]] der [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] eines Druckerzeugnisses. | + | Auf der ''Druckmaschine'' erfolgt nach der [[#Druckfreigabe|<span title="Druckfreigabe">Druckfreigabe</span>]] der [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] eines Druckerzeugnisses. Beim [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogendruck</span>]] befindet sich vor der Druckmaschine der Anleger. Der Transport der Papierbögen durch die Druckmaschine erfolgt mittels Umführ- und Übergabetrommeln. Beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] wird der Bogen durch mindestens vier Druckwerke geführt. Jedes der Druckwerke besteht beim klassischen [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] aus dem [[#Feuchtmittel|<span title="Feuchtmittel">Feucht</span>]]<nowiki>werk</nowiki>, dem [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Farb</span>]]<nowiki>werk</nowiki>, dem [[#Plattenzylinder|<span title="Plattenzylinder">Plattenzylinder</span>]] mit der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]], dem [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituchzylinder</span>]] und dem [[#Gegendruckzylinder|<span title="Gegendruckzylinder">Gegendruckzylinder</span>]]. Mit Druckmaschinen, die ausschließlich im [[#Schöndruck|<span title="Schöndruck">Schöndruck</span>]] arbeiten, muss ein [[#Widerdruck|<span title="Widerdruck">Widerdruck</span>]] gegebenenfalls in einem gesonderten Drucklauf mit anderen Druckplatten erfolgen. Druckmaschinen, die im Schön- und Widerdruck arbeiten, nutzen Speicher- und Wendetrommeln, um die Bögen zu wenden, und besitzen beim Vierfarbdruck mindestens acht Druckwerke. Zudem können neben den vier Standardfarben nach dem [[#CMYK-Farbmodell|<span title="CMYK-Farbmodell">CMYK-Farbmodell</span>]] auch eine Sonderfarbe (beispielsweise für Imagebroschüren) und eine Lackschicht gedruckt werden, weshalb dann sechs Druckwerke im Schöndruck oder zwölf Druckwerke im Schön- und Widerdruck nötig werden. Nach den Druckwerken folgen in der Regel ein kurzer Trockner und eine Pudereinrichtung zur Vermeidung des [[#Abliegen|<span title="Abliegen">Abliegens</span>]], bevor die Bögen im Ausleger gestapelt werden. Beim [[#Rollendruck|<span title="Rollendruck">Rollendruck</span>]] befindet sich vor der Druckmaschine ein Abwickler und ein Bahnspeicher, von wo aus die Papierbahn zu den Druckwerken verläuft. Während beim Bogendruck mit ausreichend vielen Druckwerken gewählt werden kann, ob nur im Schöndruck oder im Schön- und Wiederdruck gearbeitet wird, werden beim Rollendruck immer beide Seiten der Bahn bedruckt. Jedoch bestehen beim Rollendruck Unterschiede in der Anordnung der Druckwerke. Am häufigsten werden Doppeldruckwerke eingesetzt, bei denen die Bahn zwischen zwei Gummituchzylindern verläuft, die einander den Gegendruck liefern. In einer anderen oft genutzten Bauweise sind die getrennten Druckwerke für den Schöndruck und den Widerdruck um jeweils einen gemeinsamen Gegendruckzylinder gruppiert. Insbesondere beim Druck von Zeitschriften schließen sich ein Trockner und ein Kühlaggregat an (''Heatset''), auf die beispielsweise beim Zeitungsdruck verzichtet wird (''Coldset''). In der Regel folgt danach direkt ein [[#Falzen|<span title="Falzen">Falzwerk</span>]], wo die [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbögen</span>]] von der Bahn abgelängt, gefalzt und zum Teil auch [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">beschnitten</span>]] werden. Bei anderen Druckmaschinen können die abgelängten Druckbögen ausschließlich im Ausleger gestapelt werden. |
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- | Beim [[#Rollendruck|<span title="Rollendruck">Rollendruck</span>]] befindet sich vor der Druckmaschine ein Abwickler und ein Bahnspeicher, von wo aus die Papierbahn zu den Druckwerken verläuft. Während beim Bogendruck mit ausreichend vielen Druckwerken gewählt werden kann, ob nur im Schöndruck oder im Schön- und Wiederdruck gearbeitet wird, werden beim Rollendruck immer beide Seiten der Bahn bedruckt. Jedoch bestehen beim Rollendruck Unterschiede in der Anordnung der Druckwerke. Am häufigsten werden Doppeldruckwerke eingesetzt, bei denen die Bahn zwischen zwei Gummituchzylindern verläuft, die einander den Gegendruck liefern. In einer anderen oft genutzten Bauweise sind die getrennten Druckwerke für den Schöndruck und den Widerdruck um jeweils einen gemeinsamen Gegendruckzylinder gruppiert. Insbesondere beim Druck von Zeitschriften schließen sich ein Trockner und ein Kühlaggregat an (''Heatset''), auf die beispielsweise beim Zeitungsdruck verzichtet wird (''Coldset''). In der Regel folgt danach direkt ein [[#Falzen|<span title="Falzen">Falzwerk</span>]], wo die [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen"> | + | |
===Druckplatte=== | ===Druckplatte=== | ||
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===Druckraster=== | ===Druckraster=== | ||
- | Ein ''Druckraster'' wird | + | Ein ''Druckraster'' wird eingesetzt, um Halbtöne darstellen zu können. Die meisten Druckverfahren, wie auch der [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]], können an einem bestimmten Punkt entweder [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Farbe</span>]] drucken oder nicht. Eine Abstufung nach viel oder wenig Farbe ist nicht möglich. Durch das Fehlen dieser Halbtöne wären beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] auch keine Mischfarben reproduzierbar. Ein klassisches ''AM-Raster'' (amplitudenmoduliert) unterteilt das Druckbild in viele Rasterpunkte gleichen Abstandes. In helleren Bereichen des Druckbildes sind die Rasterpunkte klein, in dunkleren groß. Dadurch wird im Einfarbdruck die Darstellung von Grautönen möglich und im Vierfarbdruck können die unterschiedlichsten Farbmischungen erzeugt werden. Dabei ist es eine Voraussetzung, dass der Abstand zwischen den Rasterpunkten ausreichend klein gewählt wird, damit das menschliche Auge sie beim Betrachten einer Zeitschrift nicht mehr erkennt. Das Raster kann jedoch nicht beliebig fein ausgelegt werden, da man sonst beim Druck an die verfahrensbedingten Grenzen stößt. Die Rasterung der Druckmotive wurde in der Anfangszeit mit Glasgravurrastern erreicht, die bei der [[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] der [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Rasterpositive</span>]] von den [[#Negativfilm|<span title="Negativfilm">Halbtonnegativen</span>]] im Lichtkanal der [[#Reproduktionskamera|<span title="Reproduktionskamera">Reproduktionskamera</span>]] positioniert wurden. Dabei fielen Randbereiche oftmals heller aus als gewünscht, was durch zusätzliche [[#Farbkorrektur|<span title="Farbkorrektur">Farbkorrekturen</span>]] behoben werden musste. Später nutzte man Rasterfilmfolien, die entweder in der Reproduktionskamera oder im [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Kontaktkopiergerät">Kontaktkopiergerät</span>]] direkt vor den Positivfilm gelegt wurden. Die ersten [[#Trommelscanner|<span title="Trommelscanner">Trommelscanner</span>]] nutzen ebenfalls Kontaktraster, die in späteren Bautypen durch die Laserrasterung ersetzt wurden. Mit solchen Geräten konnten direkt von den [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlagen</span>]] gerasterte Positivfilme erhalten werden, wobei bereits die verfahrensbedingte [[#Tonwertverschiebung|<span title="Tonwertverschiebung">Tonwertverschiebung</span>]] verrechnet wurde, der früher ebenfalls durch Farbkorrekturen entgegengewirkt werden musste. Heute werden farbkorrigierte Druckraster durch spezielle Computerprogramme erzeugt. Bei der Rasterung der [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszüge</span>]] muss zudem beachtet werden, dass die einzelnen Druckraster in verschiedenen Winkeln zueinander ausgerichtet sind, um im Druckergebnis [[#Moiré-Effekt|<span title="Moiré-Effekt">Überlagerungsmuster</span>]] zu vermeiden. Neben den klassischen AM-Rastern finden beispielsweise für hochwertige Fotodrucke heute auch moderne ''FM-Raster'' (frequenzmoduliert) Anwendung. FM-Raster unterteilen das Druckbild in Rasterpunkte gleicher Größe, die jedoch in unterschiedlichen Punktdichten angeordnet werden, wodurch dunklere Bereiche des Druckbildes mehr Rasterpunkte aufweisen und hellere Bereiche weniger. Das Generieren des Druckrasters ist Bestandteil der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]]. |
Für das ''Mosaik'' fanden und finden ausschließlich AM-Raster Anwendung. Früher wurden hierbei nur die drei Farbauszüge gerastert, während der Schwarzfilm ungerastert bleiben konnte, da er lediglich die Konturen und somit keine Graustufen enthielt. Einzige Ausnahme waren die gerasterten grauen ''Mosaik''-Schriftzüge auf den Heften der [[Schwarze Serie|schwarzen Serie]]. Die Rasterwinkel betrugen zu dieser Zeit für Schwarz 75°, für Magenta 15°, für Cyan 45° und für Gelb 0°. Ab 1976 wurden die Winkel auf 15° für Cyan, 75° für Magenta und 0° für Gelb geändert. Seit den 1990er Jahren wird der Schwarzanteil regelmäßig anteilig gerastert wiedergegeben, wodurch beispielsweise Fotografien im [[Redaktionelle Rubrik|redaktionellen]] [[Mittelteil]] oder Farbschattierungen auf den Titelseiten uneingeschränkt dargestellt werden können. Heute betragen die Rasterwinkel für Schwarz 45°, für Cyan 75°, für Magenta 15° und für Gelb 0°. | Für das ''Mosaik'' fanden und finden ausschließlich AM-Raster Anwendung. Früher wurden hierbei nur die drei Farbauszüge gerastert, während der Schwarzfilm ungerastert bleiben konnte, da er lediglich die Konturen und somit keine Graustufen enthielt. Einzige Ausnahme waren die gerasterten grauen ''Mosaik''-Schriftzüge auf den Heften der [[Schwarze Serie|schwarzen Serie]]. Die Rasterwinkel betrugen zu dieser Zeit für Schwarz 75°, für Magenta 15°, für Cyan 45° und für Gelb 0°. Ab 1976 wurden die Winkel auf 15° für Cyan, 75° für Magenta und 0° für Gelb geändert. Seit den 1990er Jahren wird der Schwarzanteil regelmäßig anteilig gerastert wiedergegeben, wodurch beispielsweise Fotografien im [[Redaktionelle Rubrik|redaktionellen]] [[Mittelteil]] oder Farbschattierungen auf den Titelseiten uneingeschränkt dargestellt werden können. Heute betragen die Rasterwinkel für Schwarz 45°, für Cyan 75°, für Magenta 15° und für Gelb 0°. | ||
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===Druckvorstufe=== | ===Druckvorstufe=== | ||
- | Mit ''Druckvorstufe'' werden alle Arbeits- und Tätigkeitsbereiche bezeichnet, die vor dem [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] liegen. Die Arbeiten der Druckvorstufe beginnen auf Basis der [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlagen</span>]] und enden mit der Bereitstellung der fertigen [[#Druckvorlage|<span title="Druckvorlage">Druckvorlagen</span>]]. Früher wurden diese Tätigkeiten unter den Begriffen ''[[#Lithografie|<span title="Lithografie">Lithografie</span>]]'' oder ''Reproduktionstechnik'' zusammengefasst, basierten vorwiegend auf fotografischen Prozessen und endeten im Grunde mit der Bereitstellung der gegebenenfalls | + | Mit ''Druckvorstufe'' werden alle Arbeits- und Tätigkeitsbereiche bezeichnet, die vor dem [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] liegen. Die Arbeiten der Druckvorstufe beginnen auf Basis der [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlagen</span>]] und enden mit der Bereitstellung der fertigen [[#Druckvorlage|<span title="Druckvorlage">Druckvorlagen</span>]]. Früher wurden diese Tätigkeiten unter den Begriffen ''[[#Lithografie|<span title="Lithografie">Lithografie</span>]]'' oder ''Reproduktionstechnik'' zusammengefasst, basierten vorwiegend auf fotografischen Prozessen und endeten im Grunde mit der Bereitstellung der gegebenenfalls [[#Druckfreigabe|<span title="Druckfreigabe">korrigierten</span>]] [[#Druckfilm|<span title="Druckfilm">Druckfilme</span>]]. Heute wird die Druckvorstufe auch als ''Prepress'' bezeichnet, erfolgt ausschließlich computergestützt und endet mit der digitalen Belichtung der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]]. |
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Mit ''Entwicklung'' bezeichnet man ein fotografisches Verfahren, mit dem Motive nach der [[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] verstärkt und fixiert werden. Früher mussten zunächst in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] verschiedene [[#Negativfilm|<span title="Negativfilm">Negativ-</span>]] und [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilme</span>]] bis hin zu den fertigen [[#Druckfilm|<span title="Druckfilm">Reprofilmen</span>]] sowie die [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] für die [[#Andruckpresse|<span title="Andruckpresse">Andruckpressen</span>]] und schließlich nach der [[#Druckfreigabe|<span title="Druckfreigabe">Druckfreigabe</span>]] auch die Druckplatten für den [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] auf der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] entwickelt werden. Heute werden in einigen Fällen noch Druckfilme (''Computer to Film''), in der Regel aber nur noch Druckplatten belichtet und entwickelt (''Computer to Press''). Die Entwicklung der Filme erfolgte nach denselben fotochemischen Verfahren, die auch in der analogen Fotografie Anwendung finden und die die eigentliche Entwicklung, das Abstoppen und die Fixierung umfassten. Die Entwicklung der Druckplatten erfolgte früher je nach Plattentype durch das Auswaschen der druckenden oder der nichtdruckenden Bereiche. Anschließend konnte nur geätzt oder geätzt, lackiert und entschichtet werden. Heute werden nach dem Auswaschen gegebenenfalls die druckenden Bereiche eingebrannt. Es existieren jedoch auch schon Druckplatten, die nach der Belichtung nicht mehr entwickelt werden müssen. Nach der Entwicklung werden Druckplatten in der Regel [[#Gummierung|<span title="Gummierung">gummiert</span>]]. | Mit ''Entwicklung'' bezeichnet man ein fotografisches Verfahren, mit dem Motive nach der [[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] verstärkt und fixiert werden. Früher mussten zunächst in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] verschiedene [[#Negativfilm|<span title="Negativfilm">Negativ-</span>]] und [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilme</span>]] bis hin zu den fertigen [[#Druckfilm|<span title="Druckfilm">Reprofilmen</span>]] sowie die [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] für die [[#Andruckpresse|<span title="Andruckpresse">Andruckpressen</span>]] und schließlich nach der [[#Druckfreigabe|<span title="Druckfreigabe">Druckfreigabe</span>]] auch die Druckplatten für den [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] auf der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] entwickelt werden. Heute werden in einigen Fällen noch Druckfilme (''Computer to Film''), in der Regel aber nur noch Druckplatten belichtet und entwickelt (''Computer to Press''). Die Entwicklung der Filme erfolgte nach denselben fotochemischen Verfahren, die auch in der analogen Fotografie Anwendung finden und die die eigentliche Entwicklung, das Abstoppen und die Fixierung umfassten. Die Entwicklung der Druckplatten erfolgte früher je nach Plattentype durch das Auswaschen der druckenden oder der nichtdruckenden Bereiche. Anschließend konnte nur geätzt oder geätzt, lackiert und entschichtet werden. Heute werden nach dem Auswaschen gegebenenfalls die druckenden Bereiche eingebrannt. Es existieren jedoch auch schon Druckplatten, die nach der Belichtung nicht mehr entwickelt werden müssen. Nach der Entwicklung werden Druckplatten in der Regel [[#Gummierung|<span title="Gummierung">gummiert</span>]]. | ||
- | Für die Herstellung der ''Mosaik''- | + | Für die Herstellung der ''Mosaik''-Hefte wurden verschiedene Druckplatten eingesetzt, die auch verschieden entwickelt wurden. Die lange Zeit in den [[#Andruckpresse|<span title="Andruckpresse">Andruckpressen</span>]] genutzten gekörnten Zink- und Aluminiumplatten erhielten durch das Entwickeln in den druckenden Bereichen eine [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">farb</span>]]<nowiki>führende</nowiki> Lackschicht. Ab den 1980er Jahren kamen für die Andruckpressen Fotopolymerplatten aus Aluminium zum Einsatz, die nach der Entwicklung in den druckenden Bereichen eine vernetzte Polymerschicht besaßen. Die lange Zeit für den [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] genutzten Bimetallplatten (Kupferplatten mit galvanischer Chromauflage) und Trimetallplatten (Eisen- oder Stahlplatten mit galvanischer Kupfer- und Chromauflage) zeigten nach dem Entwickeln in den druckenden Bereichen das durch Ätzen freigelegte farbführende Kupfer. Und die in neuerer Zeit genutzten gekörnten Aluminiumplatten trugen früher nach dem Entwickeln in den druckenden Bereichen eine farbführende Polymerschicht, erhalten heute jedoch in den druckenden Bereichen eine fotochemisch erzeugte Silberschicht. |
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Die ''Fadenheftung'' ist ein Heftverfahren, bei dem Heftfäden für die Heftung von Einzelblättern, [[#Lage|<span title="Lage">Lagen</span>]] oder [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblöcken</span>]] verwendet werden. Die Fadenheftung erfolgt mittels Heftmaschinen, die mit Fadenspulen arbeiten und in ihrer Funktionsweise mit Vorstechnadeln, Nähnadeln und Hakennadeln einer Nähmaschine nicht unähnlich sind. Die Fadenheftung kann als [[#Blockheftung|<span title="Blockheftung">Blockheftung</span>]] oder als [[#Rückstichheftung|<span title="Rückstichheftung">Rückstichheftung</span>]] ausgeführt werden. Die Fadenenden können zum Abschluss der Heftung verknotet, verklebt oder versiegelt werden. Die Fadenheftung wurde zwischenzeitlich in vielen Bereichen durch die zeitsparender einsetzbare [[#Drahtheftung|<span title="Drahtheftung">Drahtheftung</span>]] abgelöst. Heute dominiert die Fadenheftung wieder bei der Heftung von Buchblöcken, während die Drahtheftung für Zeitschriften und ähnlich kurzlebige Druckerzeugnisse angewendet wird. | Die ''Fadenheftung'' ist ein Heftverfahren, bei dem Heftfäden für die Heftung von Einzelblättern, [[#Lage|<span title="Lage">Lagen</span>]] oder [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblöcken</span>]] verwendet werden. Die Fadenheftung erfolgt mittels Heftmaschinen, die mit Fadenspulen arbeiten und in ihrer Funktionsweise mit Vorstechnadeln, Nähnadeln und Hakennadeln einer Nähmaschine nicht unähnlich sind. Die Fadenheftung kann als [[#Blockheftung|<span title="Blockheftung">Blockheftung</span>]] oder als [[#Rückstichheftung|<span title="Rückstichheftung">Rückstichheftung</span>]] ausgeführt werden. Die Fadenenden können zum Abschluss der Heftung verknotet, verklebt oder versiegelt werden. Die Fadenheftung wurde zwischenzeitlich in vielen Bereichen durch die zeitsparender einsetzbare [[#Drahtheftung|<span title="Drahtheftung">Drahtheftung</span>]] abgelöst. Heute dominiert die Fadenheftung wieder bei der Heftung von Buchblöcken, während die Drahtheftung für Zeitschriften und ähnlich kurzlebige Druckerzeugnisse angewendet wird. | ||
- | Eine Sonderform der Fadenheftung ist das ''Fadensiegeln''. Hierbei werden einzelne Kunststofffäden in Form von Klammern durch die Lage geführt und hinterher durch Hitze mit dem | + | Eine Sonderform der Fadenheftung ist das ''Fadensiegeln''. Hierbei werden einzelne Kunststofffäden in Form von Klammern durch die Lage geführt und hinterher durch Hitze mit dem Papier verschmolzen. Das Fadensiegeln nimmt damit quasi eine Zwischenstellung zwischen der Fadenheftung und der [[#Klebebindung|<span title="Klebebindung">Klebebindung</span>]] ein. |
===Falzbogen=== | ===Falzbogen=== | ||
- | + | Ein ''Falzbogen'' im weiteren Sinne beschreibt den entsprechenden Bogen sowohl im ungefalzten als auch im gefalzten Zustand. Drucker unterscheiden meist zwischen dem ungefalzten ''Planobogen'' und dem gefalzten ''Falzbogen'' im engeren Sinne. Der ungefalzte Planobogen ist die kleinste zusammenhängende Papiereinheit bei der Produktion von Druckerzeugnissen, die aus mehreren Seiten besteht. Die Seiten sind auf dem Falzbogen so angeordnet, dass sie nach dem [[#Falzen|<span title="Falzen">Falzen</span>]] in der gewünschten Reihenfolge liegen. Im Idealfall entspricht ein Planobogen einem [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]]. Bei der Herstellung von Einbänden, Umschlägen oder [[#Beihefter|<span title="Beihefter">Beiheftern</span>]] kann ein Druckbogen auch mehrere identische Planobögen umfassen, die nach dem Druck [[#Zuschnitt|<span title="Zuschnitt">zugeschnitten</span>]] werden müssen. Die nach dem [[#Falzschema|<span title="Falzschema">Falzschema</span>]] gefalzten Falzbögen werden bei der weiteren Verarbeitung zum Bestandteil einer [[#Lage|<span title="Lage">Lage</span>]]. | |
- | Ein ''Falzbogen'' im weiteren Sinne beschreibt den entsprechenden Bogen sowohl im ungefalzten als auch im gefalzten Zustand. Drucker unterscheiden meist zwischen dem ungefalzten ''Planobogen'' und dem gefalzten ''Falzbogen'' im engeren Sinne. Der ungefalzte Planobogen ist | + | |
===Falzen=== | ===Falzen=== | ||
- | Unter ''Falzen'' versteht man das scharfkantige Umlegen von | + | Unter ''Falzen'' versteht man das scharfkantige Umlegen von Papier, Karton oder Pappe entlang einer geraden Linie. Gefalzt werden unter anderem [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbögen</span>]] und Einbände von [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschuren</span>]]. Das Falzen von Falzbögen erfolgt entlang der Falzmarken und folgt dem [[#Falzschema|<span title="Falzschema">Falzschema</span>]]. Gefalzt wird mit speziellen Falzmaschinen, die Bestandteil der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] sein oder losgelöst von der Druckmaschine arbeiten können. Das Falzen wird bei stabileren Materialien oft mit dem ''Nuten'', dem ''Rillen'' oder dem ''Perforieren'' kombiniert. Beim Nuten wird das zu falzende Material entlang einer Linie geritzt, wodurch beim Falzen ein Brechen oder Platzen am Falz vermieden wird. Beim Rillen wird das zu falzende Material entlang einer Linie gequetscht, wodurch ein flexibler Falz entsteht, durch den beispielsweise Einbände von Broschuren leichter zu öffnen sind. Beim Perforieren wird das zu falzende Material entlang einer Linie durchstochen, wodurch das Falzen erleichtert wird aber auch die Möglichkeit gegeben ist, das Material später am Falz zu durchtrennen. Die [[Leserclub-Karte]]n der ''Mosaik''-Hefte [[Mosaik 265 - Die Stadt in den Bäumen|265]] und [[Mosaik 277 - Im Schatten des Bösen|277]] waren beispielsweise derart gefalzter, abtrennbarer Bestandteil der Heftumschläge. |
===Falzschema=== | ===Falzschema=== | ||
- | Das ''Falzschema'' oder ''Falzmuster'' gibt vor, in welcher Weise ein [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbogen</span>]] quer und längs [[#Falzen|<span title="Falzen">gefalzt</span>]] werden muss, damit die einzelnen Seiten des Bogens in der gewünschten Reihenfolge liegen. Man unterscheidet Kreuzfalze, bei denen entweder abwechselnd quer und längs oder erst ein- bis zweimal längs und danach mehrfach quer gefalzt wird, und Parallelfalze wie den Wickelfalz, den Zickzack- oder Leporellofalz, den Altar- oder Fensterfalz sowie den Parallelmittenfalz. Welches Falzschema im konkreten Fall angewendet werden muss, wird hauptsächlich durch die Anzahl und Anordnung der einzelnen Seiten auf dem Falzbogen und von der Art des Endproduktes ([[#Lage|<span title="Lage">Lage</span>]], [[#Beihefter|<span title="Beihefter">Beihefter</span>]], [[#Beilage|<span title="Beilage">Einleger</span>]]) bestimmt. Das Falzschema ist zusammen mit der Anzahl und | + | Das ''Falzschema'' oder ''Falzmuster'' gibt vor, in welcher Weise ein [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbogen</span>]] quer und längs [[#Falzen|<span title="Falzen">gefalzt</span>]] werden muss, damit die einzelnen Seiten des Bogens in der gewünschten Reihenfolge liegen. Man unterscheidet Kreuzfalze, bei denen entweder abwechselnd quer und längs oder erst ein- bis zweimal längs und danach mehrfach quer gefalzt wird, und Parallelfalze wie den Wickelfalz, den Zickzack- oder Leporellofalz, den Altar- oder Fensterfalz sowie den Parallelmittenfalz. Welches Falzschema im konkreten Fall angewendet werden muss, wird hauptsächlich durch die Anzahl und Anordnung der einzelnen Seiten auf dem Falzbogen und von der Art des Endproduktes ([[#Lage|<span title="Lage">Lage</span>]], [[#Beihefter|<span title="Beihefter">Beihefter</span>]], [[#Beilage|<span title="Beilage">Einleger</span>]]) bestimmt. Das Falzschema ist zusammen mit der Anzahl und Anordnung der Falzbögen auf dem [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]] Grundlage des [[#Ausschießschema|<span title="Ausschießschema">Ausschießschemas</span>]]. |
===Farbauszug=== | ===Farbauszug=== | ||
- | Ein ''Farbauszug'' ist das Ergebnis der ''Farbseparation'' in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]]. Für den [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] nach dem [[#CMYK-Farbmodell|<span title="CMYK-Farbmodell">CMYK-Farbmodell</span>]] sind pro Motiv vier Farbauszüge nötig, auf deren Basis die einzelnen [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] entstehen. Früher wurden Farbauszüge auf fotografischem Wege mit einer [[#Reproduktionskamera|<span title="Reproduktionskamera">Reproduktionskamera</span>]] erhalten. Dabei setzte man bei der [[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] der [[#Negativfilm|<span title="Negativfilm">Negativfilme</span>]] von den [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlagen</span>]] verschiedene [[#Farbfilter|<span title="Farbfilter">Farbfilter</span>]] in den Lichtkanal und erhielt so die Farbauszüge für die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] Cyan, Magenta und Gelb. Für den Schwarz-Auszug übertrug man damals lediglich den Schwarz-Weiß-Kontrast der Vorlage | + | Ein ''Farbauszug'' ist das Ergebnis der ''Farbseparation'' in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]]. Für den [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] nach dem [[#CMYK-Farbmodell|<span title="CMYK-Farbmodell">CMYK-Farbmodell</span>]] sind pro Motiv vier Farbauszüge nötig, auf deren Basis die einzelnen [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] entstehen. Früher wurden Farbauszüge auf fotografischem Wege mit einer [[#Reproduktionskamera|<span title="Reproduktionskamera">Reproduktionskamera</span>]] erhalten. Dabei setzte man bei der [[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] der [[#Negativfilm|<span title="Negativfilm">Negativfilme</span>]] von den [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlagen</span>]] verschiedene [[#Farbfilter|<span title="Farbfilter">Farbfilter</span>]] in den Lichtkanal und erhielt so die Farbauszüge für die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] Cyan, Magenta und Gelb. Für den Schwarz-Auszug übertrug man damals lediglich den Schwarz-Weiß-Kontrast der Vorlage auf ein Negativ. Die so erhaltenen Farbauszüge mussten anschließend noch [[#Farbkorrektur|<span title="Farbkorrektur">farbkorrigiert</span>]] und [[#Druckraster|<span title="Druckraster">gerastert</span>]] werden. Bei den später für die Farbseparation genutzten [[#Trommelscanner|<span title="Trommelscanner">Trommelscannern</span>]] waren die nötigen Farbfilter bereits integriert. Solche Geräte lieferten dann schon farbkorrigierte und gerasterte Farbauszüge, wobei der Schwarz-Auszug nicht mehr getrennt erfasst, sondern aus den drei übrigen Farbauszügen errechnet wurde. Für die Reproduktion von Farbfotografien fertigte man alle vier Farbauszüge von ein und demselben Original an. Für die Reproduktion von ''Mosaik''-Seiten jedoch wurden, wie bei [[Kolorieren|kolorierten]] Strich[[zeichnung]]en üblich, die Auszüge für die Druckfarben Cyan, Magenta und Gelb vom [[#Kolorit|<span title="Kolorit">Kolorit</span>]] angefertigt, während der Schwarz-Auszug auf Basis der [[#Reinzeichnung|<span title="Reinzeichnung">Reinzeichnung</span>]] entstand. Heute werden ausgehend von elektronischen Originalvorlagen farbkorrigierte und gerasterte Farbauszüge mit geeigneten Computerprogrammen generiert. |
===Farbfilter=== | ===Farbfilter=== | ||
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===Farbkorrektur=== | ===Farbkorrektur=== | ||
- | Mit ''Farbkorrektur'' wird allgemein eine Änderung von Bildinformationen in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] bezeichnet. Unter Farbkorrekturen werden neben tatsächlichen Farbwertkorrekturen (Änderung von Farbtönen, z. B. von orangerot nach violettrot) auch Tonwertkorrekturen (Änderung von Farbtiefen, z. B. von hellrot nach dunkelrot) zusammengefasst. Farbkorrekturen können künstlerischen Zwecken dienen und vom Auftraggeber gewünscht sein. So ist es beispielsweise möglich, bestimmte Bildteile durch Änderung des Farbkontrastes oder durch Farbänderungen hervorzuheben oder zurückzustufen. Dann können Fehler in der [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlage</span>]], wie zum Beispiel Rotstichigkeit, durch Farbkorrekturen behoben werden. Und schließlich sind im [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] Farbkorrekturen notwendig, um technisch bedingten Farbverschiebungen entgegenzuwirken. Ein Hauptgrund für Farbkorrekturen ist hier die dem Offsetdruck eigene [[#Tonwertverschiebung|<span title="Tonwertverschiebung">Tonwertverschiebung</span>]], die bei der Übertragung des Druckbildes über das [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituch</span>]] auftritt, aber auch andere Ursachen haben kann. So traten früher beim [[#Druckraster|<span title="Druckraster">Rastern</span>]] der [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilme</span>]] oft hellere Randbereiche auf, die durch Farbkorrekturen nachgedunkelt wurden. Ebenso waren Farbkorrekturen nötig, wenn die zur Anfertigung der [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszüge</span>]] eingesetzten [[#Farbfilter|<span title="Farbfilter">Farbfilter</span>]] nicht genau auf die beim [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] genutzten [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] abgestimmt waren. Da die Druckfarben nicht exakt in den Optimalfarben nach dem [[#CMYK-Farbmodell|<span title="CMYK-Farbmodell">CMYK-Farbmodell</span>]] herstellbar sind und früher zudem noch stärker abwichen, sind und waren Farbkorrekturen nötig, um beim Druck eine originalgetreue Farbwiedergabe zu gewährleisten. Dann hat die Reihenfolge der Druckfarben beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] Einfluss auf das Druckergebnis, woraus sich ein weiterer Grund für Farbkorrekturen ergibt. Und schließlich muss bei Farbkorrekturen auch die Eigenfarbe des | + | Mit ''Farbkorrektur'' wird allgemein eine Änderung von Bildinformationen in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] bezeichnet. Unter Farbkorrekturen werden neben tatsächlichen Farbwertkorrekturen (Änderung von Farbtönen, z. B. von orangerot nach violettrot) auch Tonwertkorrekturen (Änderung von Farbtiefen, z. B. von hellrot nach dunkelrot) zusammengefasst. Farbkorrekturen können künstlerischen Zwecken dienen und vom Auftraggeber gewünscht sein. So ist es beispielsweise möglich, bestimmte Bildteile durch Änderung des Farbkontrastes oder durch Farbänderungen hervorzuheben oder zurückzustufen. Dann können Fehler in der [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlage</span>]], wie zum Beispiel Rotstichigkeit, durch Farbkorrekturen behoben werden. Und schließlich sind im [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] Farbkorrekturen notwendig, um technisch bedingten Farbverschiebungen entgegenzuwirken. Ein Hauptgrund für Farbkorrekturen ist hier die dem Offsetdruck eigene [[#Tonwertverschiebung|<span title="Tonwertverschiebung">Tonwertverschiebung</span>]], die bei der Übertragung des Druckbildes über das [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituch</span>]] auftritt, aber auch andere Ursachen haben kann. So traten früher beim [[#Druckraster|<span title="Druckraster">Rastern</span>]] der [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilme</span>]] oft hellere Randbereiche auf, die durch Farbkorrekturen nachgedunkelt wurden. Ebenso waren Farbkorrekturen nötig, wenn die zur Anfertigung der [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszüge</span>]] eingesetzten [[#Farbfilter|<span title="Farbfilter">Farbfilter</span>]] nicht genau auf die beim [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] genutzten [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] abgestimmt waren. Da die Druckfarben nicht exakt in den Optimalfarben nach dem [[#CMYK-Farbmodell|<span title="CMYK-Farbmodell">CMYK-Farbmodell</span>]] herstellbar sind und früher zudem noch stärker abwichen, sind und waren Farbkorrekturen nötig, um beim Druck eine originalgetreue Farbwiedergabe zu gewährleisten. Dann hat die Reihenfolge der Druckfarben beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] Einfluss auf das Druckergebnis, woraus sich ein weiterer Grund für Farbkorrekturen ergibt. Und schließlich muss bei Farbkorrekturen auch die Eigenfarbe des Bedruckstoffes beachtet werden, die mehr oder weniger stark vom Idealweiß abweichen kann. In der Anfangszeit des Offsetdrucks wurden Farbkorrekturen ausschließlich durch [[#Retusche|<span title="Retusche">Retuschieren</span>]] vorgenommen, bis der Einsatz von geeigneten [[#Maskierung|<span title="Maskierung">Farbkorrekturmasken</span>]] den manuellen Aufwand deutlich reduzierte. Als später die [[#Reproduktionskamera|<span title="Reproduktionskamera">Reproduktionskamera</span>]] durch den [[#Trommelscanner|<span title="Trommelscanner">Trommelscanner</span>]] abgelöst wurde, konnten bereits die meisten Farbkorrekturen verrechnet werden, wodurch manuelle Retuschen zur Ausnahme wurden. Heute werden die Farbauszüge am Computer farbkorrigiert. |
===Feuchtmittel=== | ===Feuchtmittel=== | ||
- | Mit ''Feuchtmittel'' werden wasserbasierte Zubereitungen bezeichnet, die für die meisten [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]]<nowiki>verfahren</nowiki> notwendig sind, um die Farbannahme ausschließlich in den druckenden Bereichen der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] sicherzustellen. Die Basis von Feuchtmitteln ist in der Regel teilentsalztes Leitungs- oder Brunnenwasser, dem verschiedene Zusatzstoffe beigemischt werden, zu denen pH-Puffer, Tenside, Entschäumer, Netzmittel und Verdicker gehören. Mit diesen Zusatzstoffen wird erreicht, dass nichtdruckende Bereiche der Druckplatten gleichmäßig vom Feuchtmittel benetzt werden und dass das Feuchtmittel von druckenden Bereichen der Druckplatten schnell abläuft. Außerdem sollen sich beim prozessbedingten Emulgieren geringer Mengen des Feuchtmittels in der [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] möglichst kleine Tröpfchen bilden. Das Feuchtmittel wird über das Feuchtwerk dosiert, das in der Regel vor dem Farbwerk angeordnet ist. In einigen [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschinen</span>]] jedoch wird das Feuchtmittel erst nach der Druckfarbe aufgetragen (''Nachfeuchten''). Beim Druckgang wird neben der Druckfarbe auch Feuchtmittel (in den unbedruckten Bereichen des | + | Mit ''Feuchtmittel'' werden wasserbasierte Zubereitungen bezeichnet, die für die meisten [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]]<nowiki>verfahren</nowiki> notwendig sind, um die Farbannahme ausschließlich in den druckenden Bereichen der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] sicherzustellen. Die Basis von Feuchtmitteln ist in der Regel teilentsalztes Leitungs- oder Brunnenwasser, dem verschiedene Zusatzstoffe beigemischt werden, zu denen pH-Puffer, Tenside, Entschäumer, Netzmittel und Verdicker gehören. Mit diesen Zusatzstoffen wird erreicht, dass nichtdruckende Bereiche der Druckplatten gleichmäßig vom Feuchtmittel benetzt werden und dass das Feuchtmittel von druckenden Bereichen der Druckplatten schnell abläuft. Außerdem sollen sich beim prozessbedingten Emulgieren geringer Mengen des Feuchtmittels in der [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] möglichst kleine Tröpfchen bilden. Das Feuchtmittel wird über das Feuchtwerk dosiert, das in der Regel vor dem Farbwerk angeordnet ist. In einigen [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschinen</span>]] jedoch wird das Feuchtmittel erst nach der Druckfarbe aufgetragen (''Nachfeuchten''). Beim Druckgang wird neben der Druckfarbe auch Feuchtmittel (in den unbedruckten Bereichen des Bedruckstoffes) "gedruckt". Die Dosiermenge an Feuchtmittel muss optimal eingestellt und an die Oberflächenbeschaffenheit des Bedruckstoffes angepasst sein. Zu wenig Feuchtmittel kann zum ''Zulaufen'' nichtdruckender Bereiche führen, zu viel Feuchtmittel kann sich in unterfärbten Bereichen wie ''Wassernasen'' zeigen. |
===Flachdruck=== | ===Flachdruck=== | ||
- | Der ''Flachdruck'' gehört neben dem Hochdruck, dem Tiefdruck und dem Durchdruck zu den vier Hauptdruckverfahren. Beim Flachdruck liegen druckende und nichtdruckende Bereiche der Druckform in einer Ebene. Der Flachdruck nutzt die chemischen Unterschiede zwischen Fett und Wasser. Die Druckformen für den Flachdruck sind wasserannehmend (hydrophil) und damit fettabweisend (lipophob). Die mit Fettstiften, Tusche oder durch fotographische Prozesse ([[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] und [[#Entwicklung|<span title="Entwicklung">Entwicklung</span>]]) auf die Druckform aufgebrachten druckenden Bereiche sind wasserabweisend (hydrophob) und damit fettannehmend (lipophil). Beim Druck wird die Druckform meist erst mit einem wasserbasierten [[#Feuchtmittel|<span title="Feuchtmittel">Feuchtmittel</span>]] benetzt, welches sich in den hydrophilen nichtdruckenden Bereichen sammelt. Die meist danach aufgetragene ölbasierte [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] wird dann nur von den lipophilen druckenden Bereichen angenommen. Sowohl die Druckfarbe als auch das Feuchtmittel werden dann entsprechend ihrer Anordnung auf der Druckform auf den | + | Der ''Flachdruck'' gehört neben dem Hochdruck, dem Tiefdruck und dem Durchdruck zu den vier Hauptdruckverfahren. Beim Flachdruck liegen druckende und nichtdruckende Bereiche der Druckform in einer Ebene. Der Flachdruck nutzt die chemischen Unterschiede zwischen Fett und Wasser. Die Druckformen für den Flachdruck sind wasserannehmend (hydrophil) und damit fettabweisend (lipophob). Die mit Fettstiften, Tusche oder durch fotographische Prozesse ([[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] und [[#Entwicklung|<span title="Entwicklung">Entwicklung</span>]]) auf die Druckform aufgebrachten druckenden Bereiche sind wasserabweisend (hydrophob) und damit fettannehmend (lipophil). Beim Druck wird die Druckform meist erst mit einem wasserbasierten [[#Feuchtmittel|<span title="Feuchtmittel">Feuchtmittel</span>]] benetzt, welches sich in den hydrophilen nichtdruckenden Bereichen sammelt. Die meist danach aufgetragene ölbasierte [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] wird dann nur von den lipophilen druckenden Bereichen angenommen. Sowohl die Druckfarbe als auch das Feuchtmittel werden dann entsprechend ihrer Anordnung auf der Druckform auf den Bedruckstoff übertragen. Der Flachdruck kann als [[#direkter Druck|<span title="direkter Druck">direkter</span>]] oder als [[#indirekter Druck|<span title="indirekter Druck">indirekter Druck</span>]] ausgeführt werden. Das heute meistgenutzte Druckverfahren, der [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]], ist ein indirekter Flachdruck. |
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===Fortdruck=== | ===Fortdruck=== | ||
- | Mit ''Fortdruck'' oder ''Auflagendruck'' wird die kommerzielle Fertigung der [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen"> | + | Mit ''Fortdruck'' oder ''Auflagendruck'' wird die kommerzielle Fertigung der [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbögen</span>]] für ein Druckerzeugnis bezeichnet. Der Fortdruck erfolgt auf Basis der [[#Druckvorlage|<span title="Druckvorlage">Druckvorlagen</span>]] aus der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] und beginnt nach dem Einrichten der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]]. Beim [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] muss sich während des [[#Andruck|<span title="Andruck">Andrucks</span>]] der Maschine erst ein stabiles [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]]-[[#Feuchtmittel|<span title="Feuchtmittel">Feuchtmittel</span>]]-Gleichgewicht einstellen. Beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] müssen zudem die einzelnen Druckwerke hinsichtlich der Farbwiedergabe und des [[#Passer|<span title="Passer">Passers</span>]] aufeinander abgestimmt werden. Dabei fällt zunächst [[#Makulatur|<span title="Makulatur">Makulatur</span>]] an. Danach erfolgt die Fertigung der Druckbögen in der notwendigen Auflage. Ist der Fortdruck abgeschlossen, wird die Druckmaschine gegebenenfalls gereinigt und für den folgenden Fortdruck eingerichtet. |
===französische Broschur=== | ===französische Broschur=== | ||
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Die ''französische Broschur'' ist eine mehr[[#Lage|<span title="Lage">lagige</span>]] [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschur</span>]] mit einem besonderen Einband. Im Unterschied zur [[#Weichbroschur|<span title="Weichbroschur">Weichbroschur</span>]] wird bei der französischen Broschur um den [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblock</span>]] ein Einband mit ausklappbaren Seitendeckeln gelegt. Französische Broschuren werden meist durch [[#Klebebindung|<span title="Klebebindung">Klebebindung</span>]] hergestellt. Der [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">Beschnitt</span>]] im Bereich der [[#Kopfsteg|<span title="Kopfsteg">Kopf-</span>]] und [[#Fußsteg|<span title="Fußsteg">Fußstege</span>]] erfolgt in der Regel nach der Bindung, der Beschnitt im Bereich der [[#Außensteg|<span title="Außensteg">Außenstege</span>]] kann je nach gewünschter Größe der eingeklappten Buchdeckel vor oder nach der Bindung durchgeführt werden. | Die ''französische Broschur'' ist eine mehr[[#Lage|<span title="Lage">lagige</span>]] [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschur</span>]] mit einem besonderen Einband. Im Unterschied zur [[#Weichbroschur|<span title="Weichbroschur">Weichbroschur</span>]] wird bei der französischen Broschur um den [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblock</span>]] ein Einband mit ausklappbaren Seitendeckeln gelegt. Französische Broschuren werden meist durch [[#Klebebindung|<span title="Klebebindung">Klebebindung</span>]] hergestellt. Der [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">Beschnitt</span>]] im Bereich der [[#Kopfsteg|<span title="Kopfsteg">Kopf-</span>]] und [[#Fußsteg|<span title="Fußsteg">Fußstege</span>]] erfolgt in der Regel nach der Bindung, der Beschnitt im Bereich der [[#Außensteg|<span title="Außensteg">Außenstege</span>]] kann je nach gewünschter Größe der eingeklappten Buchdeckel vor oder nach der Bindung durchgeführt werden. | ||
- | Die zweite Auflage des [[Album]]s [[Space Surfer - Die Abrafaxe im Weltraum|''Space Surfer'']] | + | Die zweite Auflage des [[Album]]s [[Space Surfer - Die Abrafaxe im Weltraum|''Space Surfer'']] sowie einige [[Auslandsausgaben Abrafaxe|Auslandsausgaben]] in [[Auslandsausgaben Abrafaxe - China#Alben 2010-2011|China]], [[Auslandsausgaben Abrafaxe - Korea#Heftreihe Mosaik|Korea]] und [[Auslandsausgaben Abrafaxe - Portugal|Portugal]] erschienen als französische Broschur. |
===Fußsteg=== | ===Fußsteg=== | ||
- | Mit ''Fußsteg'' wird der meist unbedruckte Seitenrand zwischen dem [[#Satzspiegel|<span title="Satzspiegel">Satzspiegel</span>]] und der unteren Schnittkante bezeichnet. Der Fußsteg ist einer von vier [[#Steg|<span title="Steg">Stegen</span>]], die die gedruckte Seite begrenzen. | + | Mit ''Fußsteg'' wird der meist unbedruckte Seitenrand zwischen dem [[#Satzspiegel|<span title="Satzspiegel">Satzspiegel</span>]] und der unteren Schnittkante bezeichnet. Der Fußsteg ist einer von vier [[#Steg|<span title="Steg">Stegen</span>]], die die gedruckte Seite begrenzen. Den Fußsteg zieren im ''Mosaik'' gelegentlich Fußnoten. Außerdem befindet sich im Bereich des Fußsteges meist die [[#Paginierung|<span title="Paginierung">Paginierung</span>]]. |
{| align="center" style="margin-top:1em; border:1px solid #aaaaaa;background-color:#f9f9f9;padding:5px;font-size: 95%;" | {| align="center" style="margin-top:1em; border:1px solid #aaaaaa;background-color:#f9f9f9;padding:5px;font-size: 95%;" | ||
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===Gegendruckzylinder=== | ===Gegendruckzylinder=== | ||
- | Ein ''Gegendruckzylinder'', ''Druckzylinder'' oder einfach ''Gegendruck'' ist ein rollenförmiges Maschinenteil in den meisten [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschinen</span>]], das bei [[#direkter Druck|<span title="direkter Druck">direkten Druckverfahren</span>]] den | + | Ein ''Gegendruckzylinder'', ''Druckzylinder'' oder einfach ''Gegendruck'' ist ein rollenförmiges Maschinenteil in den meisten [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschinen</span>]], das bei [[#direkter Druck|<span title="direkter Druck">direkten Druckverfahren</span>]] den Bedruckstoff gegen die Druckform presst. Beim [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] als [[#indirekter Druck|<span title="indirekter Druck">indirekten</span>]] [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]] presst der Gegendruckzylinder den Bedruckstoff gegen das [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituch</span>]], welches die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] von der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]] auf dem [[#Plattenzylinder|<span title="Plattenzylinder">Plattenzylinder</span>]] übernimmt und anschließend auf den Bedruckstoff überträgt. Gegendruckzylinder werden in der Regel aus Gusseisen hergestellt und sind so präzise gefertigt, dass sie über ihre gesamte Breite einen nahezu gleichmäßigen Umfang aufweisen. Beim [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogenoffsetdruck</span>]] besitzt jedes Druckwerk seinen eigenen Gegendruckzylinder, der zudem über einen Kanal (eine Vertiefung über die gesamte Breite) verfügt, in dem Greifer sitzen. Die Greifer erfassen den Papierbogen an seiner Greiferkante, führen ihn durch das Druckwerk und übergeben ihn an die Greifer der Übergabetrommel. Beim [[#Rollendruck|<span title="Rollendruck">Rollenoffsetdruck</span>]] können je nach Bauweise zwei oder mehr Druckwerke auf einem Gegendruckzylinder sitzen. Maschinen mit Doppeldruckwerken kommen sogar ohne Gegendruckzylinder aus, da die Papierbahn hier zwischen zwei Gummituchzylindern verläuft, die einander den nötigen Gegendruck liefern. |
===Glosse=== | ===Glosse=== | ||
[[Datei:457 s42 randglosse.jpg|thumb|right|x150px|Randglosse ([[Andreas Pasda]], Seite 42 des Heftes [[Mosaik 457 - Abrafaxe Down Under|457]])]] | [[Datei:457 s42 randglosse.jpg|thumb|right|x150px|Randglosse ([[Andreas Pasda]], Seite 42 des Heftes [[Mosaik 457 - Abrafaxe Down Under|457]])]] | ||
- | Der Begriff ''Glosse'' geht auf das altgriechische Wort γλῶσσα (''glóssa'', "Sprache", "Zunge") zurück, mit dem zunächst Fremdwörter oder andere wenig gebrauchte Termini bezeichnet wurden, die einer Erklärung bedurften. Noch in der Spätantike wandelte sich die Bedeutung des Wortes ''glossa'' und beschrieb nun nicht mehr das Fremdwort selbst | + | Der Begriff ''Glosse'' geht auf das altgriechische Wort γλῶσσα (''glóssa'', "Sprache", "Zunge") zurück, mit dem zunächst Fremdwörter oder andere wenig gebrauchte Termini bezeichnet wurden, die einer Erklärung bedurften. Noch in der Spätantike wandelte sich die Bedeutung des Wortes ''glossa'' und beschrieb nun nicht mehr das Fremdwort selbst sondern dessen Erklärung. Glossen wurden im Mittelalter hauptsächlich für die Erläuterung theologischer Texte genutzt, später fanden sie auch vielfach in juristischen Schriften Verwendung. Glossen wurden entweder handschriftlich angebracht oder auch als Bestandteil einer Seite gedruckt und konnten in Form einer [[#Marginalie|<span title="Marginalie">Marginalie</span>]] am Seitenrand vermerkt sein, zwischen die Zeilen platziert werden oder als Erklärungen innerhalb einer Zeile stehen. Diese erläuternde Funktion erfüllen in modernen Texten die auch im ''Mosaik'' zu findenden Fußnoten oder die am Ende eines Kapitels zusammengetragenen Endnoten. Durch die Nutzung von Verweisen und die Bündelung von Glossen im Anhang eines Werkes entstand der ''Glossar''. Heute wird der Begriff ''Glossierung'' noch in der Sprachwissenschaft für die grammatische Erläuterung von Texten verwendet. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde der Begriff Glosse umgangssprachlich auch im Sinne von "spöttische Bemerkung" verwendet, wovon sich wahrscheinlich die journalistische Glosse ableitet, die einen satirisch pointierten Meinungsbeitrag beschreibt. In Anlehnung an diese Bedeutung des Begriffes werden heute auch spaßige Ergänzungen am Seitenrand als ''Randglosse'' bezeichnet. Diese können sowohl in Form witziger Texte als auch in Gestalt einer lustigen Skizze gemacht werden. Letztere sind gelegentlich auf den [[#Reinzeichnung|<span title="Reinzeichnung">Reinzeichnungen</span>]] von ''Mosaik''-Seiten zu finden. |
===Gummierung=== | ===Gummierung=== | ||
- | Mit ''Gummierung'' wird die nachträgliche Beschichtung von [[#Belichtung|<span title="Belichtung">belichteten</span>]] und [[#Entwicklung|<span title="Entwicklung">entwickelten</span>]] [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] für den [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]] bezeichnet. Gummiert wird mit einer wässrigen Zubereitung aus Gummi arabicum. Hergestellt wird diese harzähnliche Substanz durch Trocknung des durch Ritzung gewonnenen Milchsaftes einiger Akazienarten. Bei der Gummierung wird eine angesäuerte Lösung von Gummi arabicum gleichmäßig auf die Druckplatte aufgetragen und getrocknet. Die so entstandene Schicht schützt die Platte vor Korrosion, Oxidation und Staub. Erst | + | Mit ''Gummierung'' wird die nachträgliche Beschichtung von [[#Belichtung|<span title="Belichtung">belichteten</span>]] und [[#Entwicklung|<span title="Entwicklung">entwickelten</span>]] [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] für den [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]] bezeichnet. Gummiert wird mit einer wässrigen Zubereitung aus Gummi arabicum. Hergestellt wird diese harzähnliche Substanz durch Trocknung des durch Ritzung gewonnenen Milchsaftes einiger Akazienarten. Bei der Gummierung wird eine angesäuerte Lösung von Gummi arabicum gleichmäßig auf die Druckplatte aufgetragen und getrocknet. Die so entstandene Schicht schützt die Platte vor Korrosion, Oxidation und Staub. Erst vor dem Druck wird die Schicht wieder abgewaschen. Dabei quillt das Gummi arabicum an und lässt sich von den wasserabweisenden (hydrophoben) druckenden Bereichen der Druckplatte wieder vollständig entfernen. In den wasserannehmenden (hydrophilen) nichtdruckenden Bereichen der Druckplatte bleibt in der Regel eine wasserhaltige Schicht aus Gummi arabicum zurück, die beim [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] die Annahme des [[#Feuchtmittel|<span title="Feuchtmittel">Feuchtmittels</span>]] unterstützt. |
===Gummituchzylinder=== | ===Gummituchzylinder=== | ||
- | Der ''Gummituchzylinder'', ''Gummizylinder'', ''Drucktuchzylinder'' oder einfach das ''Gummituch'' oder ''Drucktuch'' ist ein rollenförmiges Maschinenteil in den [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschinen</span>]] für den [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]]. Der Gummituchzylinder befindet sich zwischen dem [[#Plattenzylinder|<span title="Plattenzylinder">Plattenzylinder</span>]] mit der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]] und dem [[#Gegendruckzylinder|<span title="Gegendruckzylinder">Gegendruckzylinder</span>]]. Durch die Nutzung des Gummituchzylinders wird der Offsetdruck zum [[#indirekter Druck|<span title="indirekter Druck">indirekten</span>]] [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]], da die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] von der Druckform zunächst vom Gummituch übernommen und erst danach auf den | + | Der ''Gummituchzylinder'', ''Gummizylinder'', ''Drucktuchzylinder'' oder einfach das ''Gummituch'' oder ''Drucktuch'' ist ein rollenförmiges Maschinenteil in den [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschinen</span>]] für den [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]]. Der Gummituchzylinder befindet sich zwischen dem [[#Plattenzylinder|<span title="Plattenzylinder">Plattenzylinder</span>]] mit der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]] und dem [[#Gegendruckzylinder|<span title="Gegendruckzylinder">Gegendruckzylinder</span>]]. Durch die Nutzung des Gummituchzylinders wird der Offsetdruck zum [[#indirekter Druck|<span title="indirekter Druck">indirekten</span>]] [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]], da die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] von der Druckform zunächst vom Gummituch übernommen und erst danach auf den Bedruckstoff übertragen wird. Der Gummituchzylinder besteht aus einem Stahlzylinder, auf dem sich das eigentliche Gummituch in Form eines Aufzuges (Sleeve) befindet. Der Gummiaufzug hat einen komplexen mehrlagigen Aufbau und muss, da er die Druckqualität maßgeblich mitbestimmt, regelmäßig ausgetauscht werden. Im Vergleich zum [[#direkter Druck|<span title="direkter Druck">direkten Flachdruck</span>]] bietet die Verwendung des Gummituches den Vorteil, dass dieses sich beim Druck an eventuelle Unebenheiten im Bedruckstoff anpasst. |
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===Heft=== | ===Heft=== | ||
- | Der Begriff ''Heft'' wurde im 16. Jahrhundert von "heften" abgeleitet und beschrieb eine [[#Rückstichheftung|<span title="Rückstichheftung">rückstich</span>]][[#Fadenheftung|<span title="Fadenheftung">fadengeheftete</span>]] Lage unbedruckter Seiten mit oder ohne Umschlag. Hefte im ursprünglichen Sinne sind heute Schulhefte und ähnliche Aufzeichnungsmittel, auch wenn diese inzwischen durch [[#Drahtheftung|<span title="Drahtheftung">Drahtheftung</span>]], Spiralheftung oder [[#Klebebindung|<span title="Klebebindung">Klebebindung</span>]] hergestellt sein können. Der Begriff Heft im erweiterten Sinne beschreibt heute ebenso meist rückstichdrahtgeheftete, seltener anderweitig geheftete oder gebundene, gedruckte Publikationen wie Zeitschriften, [[#Broschüre|<span title="Broschüre">Broschüren</span>]] und Prospekte. Somit werden als Hefte heute synonym einlagige [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschuren</span>]] oder Einzelblattbroschuren geringeren Umfanges bezeichnet, unabhängig davon, ob deren Seiten bedruckt sind oder nicht. Demzufolge ist auch ein ''Mosaik'' ein Heft. Bei der Herstellung von [[#Buch|<span title="Buch">Büchern</span>]] oder Zeitungen wird | + | Der Begriff ''Heft'' wurde im 16. Jahrhundert von "heften" abgeleitet und beschrieb eine [[#Rückstichheftung|<span title="Rückstichheftung">rückstich</span>]][[#Fadenheftung|<span title="Fadenheftung">fadengeheftete</span>]] Lage unbedruckter Seiten mit oder ohne Umschlag. Hefte im ursprünglichen Sinne sind heute Schulhefte und ähnliche Aufzeichnungsmittel, auch wenn diese inzwischen durch [[#Drahtheftung|<span title="Drahtheftung">Drahtheftung</span>]], Spiralheftung oder [[#Klebebindung|<span title="Klebebindung">Klebebindung</span>]] hergestellt sein können. Der Begriff Heft im erweiterten Sinne beschreibt heute ebenso meist rückstichdrahtgeheftete, seltener anderweitig geheftete oder gebundene, gedruckte Publikationen wie Zeitschriften, [[#Broschüre|<span title="Broschüre">Broschüren</span>]] und Prospekte. Somit werden als Hefte heute synonym einlagige [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschuren</span>]] oder Einzelblattbroschuren geringeren Umfanges bezeichnet, unabhängig davon, ob deren Seiten bedruckt sind oder nicht. Demzufolge ist auch ein ''Mosaik'' ein Heft. Bei der Herstellung von [[#Buch|<span title="Buch">Büchern</span>]] oder Zeitungen wird Heft außerdem synonym für [[#Lage|<span title="Lage">Lage</span>]] verwendet. Und schließlich ist das Heft auch ein Papierzählmaß, dem 10 Bogen entsprechen. |
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===Hurenkind=== | ===Hurenkind=== | ||
- | Mit ''Hurenkind'', ''Hundesohn'' oder ''Witwe'' wird die letzte Zeile eines Absatzes bezeichnet, wenn diese als erste Zeile auf einer neuen Seite oder in einer neuen Spalte steht. Programme zur Textverarbeitung versuchen, Hurenkinder zu vermeiden. Das Hurenkind zählt zu den typografischen und somit | + | Mit ''Hurenkind'', ''Hundesohn'' oder ''Witwe'' wird die letzte Zeile eines Absatzes bezeichnet, wenn diese als erste Zeile auf einer neuen Seite oder in einer neuen Spalte steht. Programme zur Textverarbeitung versuchen, Hurenkinder zu vermeiden. Das Hurenkind zählt zu den typografischen und somit satzbedingten [[#Druckfehler|<span title="Druckfehler">Druckfehlern</span>]]. |
{| align="center" style="margin-top:1em; border:1px solid #aaaaaa;background-color:#f9f9f9;padding:5px;font-size: 95%;" | {| align="center" style="margin-top:1em; border:1px solid #aaaaaa;background-color:#f9f9f9;padding:5px;font-size: 95%;" | ||
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===indirekter Druck=== | ===indirekter Druck=== | ||
- | Unter ''indirektem Druck'' können alle Druckverfahren zusammengefasst werden, bei denen die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] nicht direkt von der Druckform auf den | + | Unter ''indirektem Druck'' können alle Druckverfahren zusammengefasst werden, bei denen die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]] nicht direkt von der Druckform auf den Bedruckstoff übertragen, sondern erst an einen Zwischenspeicher (z.B. ein [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituch</span>]]) übergeben wird. Daher zeigt die Druckform hier das ungespiegelte Bild des Druckmotivs. Nur wenige Druckverfahren arbeiten im indirekten Druck. Im Gegensatz zum indirekten Druck steht der [[#direkter Druck|<span title="direkter Druck">direkte Druck</span>]]. Der [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]] kann sowohl als indirekter als auch als direkter Flachdruck ausgeführt werden. Für den ''indirekten Flachdruck'' wie den [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] muss das Druckmotiv vor der [[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] [[#Kontern|<span title="Kontern">gekontert</span>]] werden. |
===Initiale=== | ===Initiale=== | ||
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===Kapitälchen=== | ===Kapitälchen=== | ||
- | ''Kapitälchen'' (<span style="font-variant: small-caps;">Kapitälchen</span>) sind [[#Minuskel|<span title="Minuskel">Kleinbuchstaben</span>]] in der Form von [[#Majuskel|<span title="Majuskel">Großbuchstaben</span>]]. Es werden ''echte Kapitälchen'' in x-Höhe und ''falsche Kapitälchen'', deren Höhe zwischen x-Höhe und [[#Majuskel|<span title="Majuskel">Versal</span>]]<nowiki>höhe</nowiki> liegt, unterschieden. In der Anfangszeit des | + | ''Kapitälchen'' (<span style="font-variant: small-caps;">Kapitälchen</span>) sind [[#Minuskel|<span title="Minuskel">Kleinbuchstaben</span>]] in der Form von [[#Majuskel|<span title="Majuskel">Großbuchstaben</span>]]. Es werden ''echte Kapitälchen'' in x-Höhe und ''falsche Kapitälchen'', deren Höhe zwischen x-Höhe und [[#Majuskel|<span title="Majuskel">Versal</span>]]<nowiki>höhe</nowiki> liegt, unterschieden. In der Anfangszeit des Buchdrucks wurden neben der Sperrung ausschließlich Kapitälchen zur Hervorhebung einzelner Begriffe oder ganzer Textpassagen genutzt, da man die heute für diese Zwecke oft verwendeten kursiven Schriften noch als eigenständige Schriftfonts betrachtete. Heute werden Kapitälchen überwiegend für Namen und gelegentlich für die ersten Wörter eines Absatzes nach der Überschrift verwendet. Echte und falsche Kapitälchen können außerdem als Gestaltungsmittel genutzt werden. So weisen die ''Mosaik''-Hefte [[Mosaik 259 - Lügen, Wein und falsche Bärte|259]] und [[Mosaik 263 - Ankunft in der neuen Welt|263]] ihren Titel in Kapitälchen aus. In ähnlicher Weise wurden auch die Titelseiten des [[Sammelbände|Sammelbandes]] [[Sammelband - Die Abrafaxe im alten Ägypten|''Die Abrafaxe im alten Ägypten'']] und einiger [[Album|Alben]] gestaltet. Eine besondere Schriftgestaltung zeigt die Titelseite der [[Auslandsausgaben Abrafaxe - Rumänien|rumänischen Ausgabe]] des Heftes [[Mosaik 236 - Das Geheimnis der Pyramide|236]], denn hier stehen Kapitälchen und [[#Minuskel|<span title="Minuskel">Minuskeln</span>]] nebeneinander. |
===Klebebindung=== | ===Klebebindung=== | ||
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Mit ''Kolorit'' wird eine [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlage</span>]] für den Druck von kolorierten Strichzeichnungen bezeichnet, die ausschließlich den Farbanteil, nicht aber die schwarzen Konturen zeigt. Grundlage eines Kolorits war ein zuvor in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Reproduktionsabteilung</span>]] der Druckerei angefertigter [[#Blauandruck|<span title="Blauandruck">Blauandruck</span>]] der Konturen in Originalgröße. Im Atelier wurde der Blauandruck von den [[Kolorist]]en mit Gouachefarben [[Kolorieren|koloriert]]. Dabei diente der mit dem Blauandruck gelieferte [[#Konturenfilm|<span title="Konturenfilm">Konturenfilm</span>]] der Überprüfung der Arbeiten. Vom fertigen Kolorit wurden in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] die drei [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszüge</span>]] für die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] [[#CMYK-Farbmodell|<span title="CMYK-Farbmodell">Cyan, Magenta und Gelb</span>]] angefertigt. | Mit ''Kolorit'' wird eine [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlage</span>]] für den Druck von kolorierten Strichzeichnungen bezeichnet, die ausschließlich den Farbanteil, nicht aber die schwarzen Konturen zeigt. Grundlage eines Kolorits war ein zuvor in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Reproduktionsabteilung</span>]] der Druckerei angefertigter [[#Blauandruck|<span title="Blauandruck">Blauandruck</span>]] der Konturen in Originalgröße. Im Atelier wurde der Blauandruck von den [[Kolorist]]en mit Gouachefarben [[Kolorieren|koloriert]]. Dabei diente der mit dem Blauandruck gelieferte [[#Konturenfilm|<span title="Konturenfilm">Konturenfilm</span>]] der Überprüfung der Arbeiten. Vom fertigen Kolorit wurden in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] die drei [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszüge</span>]] für die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] [[#CMYK-Farbmodell|<span title="CMYK-Farbmodell">Cyan, Magenta und Gelb</span>]] angefertigt. | ||
- | Die ''Mosaik''-Farbgrafiker hatten über die Jahre gelernt, sich bei der Anfertigung der Kolorite an die Druckbedingungen anzupassen. Da die Comics früher auf vergleichsweise saugfähigem | + | Die ''Mosaik''-Farbgrafiker hatten über die Jahre gelernt, sich bei der Anfertigung der Kolorite an die Druckbedingungen anzupassen. Da die Comics früher auf vergleichsweise saugfähigem holzhaltigem Papier gedruckt wurden, glichen sie den damit verbundenen Farbverlust durch "überbuntes" Kolorieren aus. Als dann 1990 erstmals auf gut gestrichenem Glanzpapier gedruckt wurde, fiel das erste Ergebnis "quietschbunt" aus, weshalb die Koloristen fortan die Farbtiefe reduzierten. Seit 1995 werden keine Kolorite mehr angefertigt. Die Kolorierung der Comics erfolgt seither am Computer. [[Johannes Hegenbarth]] jedoch hielt bei der Anfertigung der Titelillustrationen für die [[Liste aller Digedags-Sammelbände|Digedags-Sammelbände]] noch bis zum Schluss an dieser Arbeitsweise fest. |
===Kontaktkopiergerät=== | ===Kontaktkopiergerät=== | ||
- | Das ''Kontaktkopiergerät'', das auch ''Kontaktgerät'' oder ''Kontaktkopierer'' genannt wurde, war ein [[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtungs</span>]]<nowiki>gerät</nowiki> in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]]. Der Aufbau und die Bedienung von Kontaktkopiergeräten konnten unterschiedlich komplex sein. So besaßen ältere Geräte meist nur einfache Lichtquellen für Streulicht und Punktlicht und mussten von Hand bedient werden, während modernere Bautypen auf verschiedene Lichtarten zurückgreifen konnten und halb- oder auch vollautomatisch arbeiteten. Dennoch war das grundlegende Funktionsprinzip aller Geräteausführungen identisch. Mit Kontaktkopiergeräten konnten ausschließlich | + | Das ''Kontaktkopiergerät'', das auch ''Kontaktgerät'' oder ''Kontaktkopierer'' genannt wurde, war ein [[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtungs</span>]]<nowiki>gerät</nowiki> in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]]. Der Aufbau und die Bedienung von Kontaktkopiergeräten konnten unterschiedlich komplex sein. So besaßen ältere Geräte meist nur einfache Lichtquellen für Streulicht und Punktlicht und mussten von Hand bedient werden, während modernere Bautypen auf verschiedene Lichtarten zurückgreifen konnten und halb- oder auch vollautomatisch arbeiteten. Dennoch war das grundlegende Funktionsprinzip aller Geräteausführungen identisch. Mit Kontaktkopiergeräten konnten ausschließlich Durchsichtsvorlagen, also belichtete Filme, kopiert werden. Die Filme wurden auf eine Glasplatte gelegt, unter der sich der Lichtkasten befand. Auf dem entwickelten Film positionierte man das so genannte Kopiergut (z.B. ein unbelichteter Film) und schloss das Gerät, indem man eine Anpressplatte herunter klappte. Die Anpressplatte schloss luftdicht mit der Glasplatte ab und hatte Anschlüsse zum Anlegen von Vakuum. Das Vakuum war nötig, um Lufteinschlüsse zwischen Kopiervorlage und Kopiergut zu vermeiden, die zu Bildschärfeverlusten führen konnten. Danach wurde durch Öffnung eines Verschlusses belichtet. Anschließend konnte das Kopiergut [[#Entwicklung|<span title="Entwicklung">entwickelt</span>]] werden. Kontaktkopiergeräte wurden vielfältig eingesetzt. So wurden mit ihnen [[#Negativfilm|<span title="Negativfilm">Negativfilme</span>]] zu [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilmen</span>]] und Positivfilme zu Negativfilmen umkopiert, [[#Maskierung|<span title="Maskierung">Maskenfilme</span>]] hergestellt und Druckmotive [[#Druckraster|<span title="Druckraster">gerastert</span>]] und [[#Kontern|<span title="Kontern">gekontert</span>]]. Sofern transparente [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlagen</span>]] in der richtigen Größe zur Verfügung standen, konnten in solchen Geräten mittels [[#Farbfilter|<span title="Farbfilter">Farbfilter</span>]] auch [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszüge</span>]] angefertigt werden. Darüber hinaus wurden Kontaktkopiergeräte zum Teil auch für die Belichtung von [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] eingesetzt und dienten so als [[#Plattenkopierer|<span title="Plattenkopierer">Plattenkopierer</span>]], wenn die Druckplatten nicht die Größe der Anpressplatte überstiegen. Und schließlich wurden die Geräte in jüngerer Vergangenheit auch für die Anfertigung analoger [[#Proof|<span title="Proof">Proofs</span>]] genutzt. |
- | Für großflächige Kopierarbeiten in der Druckvorstufe waren auch | + | Für großflächige Kopierarbeiten in der Druckvorstufe waren auch so genannte ''Kopierrahmen'' im Einsatz. Kopierrahmen unterschieden sich von herkömmlichen Kontaktkopiergeräten dadurch, dass sie keine integrierte Lichtquelle besaßen und dass die Belichtung von oben erfolgte. Dabei wurde das Kopiergut unter die transparente Kopiervorlage gelegt und der Kopierrahmen durch Auflegen einer Glasplatte geschlossen. Nach dem Anlegen des Vakuums konnte die Vorrichtung unter einer geeigneten Lichtquelle positioniert und die Belichtung vorgenommen werden. Kopierrahmen waren vorwiegend bei der Herstellung der fertigen [[#Druckfilm|<span title="Druckfilm">Druckfilme</span>]] von den im Rahmen der [[#Bogenmontage|<span title="Bogenmontage">Bogenmontage</span>]] komplettierten [[#Montagefilm|<span title="Montagefilm">Montagefilmen</span>]] und als Plattenkopierer für die Belichtung von Druckplatten im Einsatz. |
===Kontern=== | ===Kontern=== | ||
- | Mit ''Kontern'' wird das Ändern von Druckmotiven von seitenverkehrt in seitenrichtig und umgekehrt, also das Spiegeln von Motiven bezeichnet. Da unbelichtete fotografische Filme auf ihrer Rückseite eine Lichthofschutzschicht besitzen, muss bei deren [[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] immer die fotografische Schicht zum einfallenden Licht zeigen. Somit trug die fotografische Schicht des in einer [[#Reproduktionskamera|<span title="Reproduktionskamera">Reproduktionskamera</span>]] von einer [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlage</span>]] belichteten [[#Negativfilm|<span title="Negativfilm">Halbtonnegativs</span>]] | + | Mit ''Kontern'' wird das Ändern von Druckmotiven von seitenverkehrt in seitenrichtig und umgekehrt, also das Spiegeln von Motiven bezeichnet. Da unbelichtete fotografische Filme auf ihrer Rückseite eine Lichthofschutzschicht besitzen, muss bei deren [[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] immer die fotografische Schicht zum einfallenden Licht zeigen. Somit trug die fotografische Schicht des in einer [[#Reproduktionskamera|<span title="Reproduktionskamera">Reproduktionskamera</span>]] von einer [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlage</span>]] belichteten [[#Negativfilm|<span title="Negativfilm">Halbtonnegativs</span>]] ein seitenverkehrtes Abbild. Würde dieses in [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Kontaktkopiergerät">Kontaktbelichtung</span>]], bei der zur Vermeidung zusätzlicher Unschärfen durch Lichtstreuungen möglichst fotografische Schicht auf fotografischer Schicht liegen sollte, auf einen [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilm</span>]] übertragen, trüge dieser wieder ein seitenrichtiges und die am Ende mit einem positiven [[#Druckfilm|<span title="Druckfilm">Druckfilm</span>]] belichtete [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]] ein seitenverkehrtes Druckmotiv. Für den [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] jedoch muss die Druckplatte ein seitenrichtiges Abbild tragen, weil das Motiv zunächst gespiegelt an das [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituch</span>]] übergeben und erst danach nochmals gespiegelt (also wieder seitenrichtig) auf den Bedruckstoff übertragen wird. Daher musste bei einem der Belichtungsschritte zur Herstellung positiver Druckfilme das Druckmotiv gekontert werden. Da die Positivfilme früher ohnehin mit der Reproduktionskamera [[#Druckraster|<span title="Druckraster">gerastert</span>]] und mittels [[#Maskierung|<span title="Maskierung">Masken</span>]] [[#Farbkorrektur|<span title="Farbkorrektur">farbkorrigiert</span>]] werden mussten, also nicht durch Kontaktbelichtung hergestellt werden konnten, bot sich deren Belichtung für das Kontern an. So wurde der Negativfilm einfach seitenverkehrt in die Vorlagenhalterung der Reproduktionskamera eingespannt und das gekonterte Motiv mittels Durchlicht auf den Positivfilm übertragen. Dabei stellte die Lichthofschutzschicht des Negativs jedoch kein Problem mehr dar, da diese zuvor bei der [[#Entwicklung|<span title="Entwicklung">Entwicklung</span>]] entfernt worden war. So erhielt der Positivfilm ein seitenverkehrtes Druckmotiv, das dann später wieder seitenrichtig auf die Druckplatte übertragen werden konnte. Spätestens seit der Nutzung des [[#Trommelscanner|<span title="Trommelscanner">Trommelscanners</span>]] konnten Filme auch auf dem Kontaktkopiergerät gekontert werden. Die direkt von den Originalvorlagen erhaltenen Positivfilme waren bereits farbkorrigiert und gerastert, wodurch entsprechende Belichtungsschritte entfielen und damit verbundene Schärfeverluste oder [[#Tonwertverschiebung|<span title="Tonwertverschiebung">Tonwertverschiebungen</span>]] nicht mehr auftraten. Damit fielen die minimalen Lichtstreuungen beim Kontaktkopieren von seitenverkehrt vorgelegten Filmen, bei dem dann fotografische Schicht nicht mehr auf fotografischer Schicht lag, nicht mehr ins Gewicht. Bei der später genutzten digitalen Belichtung der Druckfilme (''Computer to Film'') wurde das Kontern über die Software berechnet. Für die digitale Belichtung der Druckplatten (''Computer to Plate'') muss heute nicht mehr gekontert werden, da hierbei ein seitenrichtiges Druckbild ausgegeben werden muss. Das Kontern erfolgte in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]]. Wird heute noch ein Kontern von Motiven nötig (beispielsweise zu künstlerischen Zwecken), realisiert man das an den digitalen Originalvorlagen am Computer. |
- | Bei der Herstellung des [[Auslandsausgaben Abrafaxe - Libanon#Heftreihe Mosaik|libanesischen Heftes]] von den gelieferten gekonterten Druckfilmen musste | + | Bei der Herstellung des [[Auslandsausgaben Abrafaxe - Libanon#Heftreihe Mosaik|libanesischen Heftes]] von den gelieferten gekonterten Druckfilmen musste nochmals gekontert werden, um die Panelfolge des Heftes an die Leserichtung des Arabischen anzupassen. |
===Konturenfilm=== | ===Konturenfilm=== | ||
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===Lage=== | ===Lage=== | ||
- | Eine ''Lage'' eines Druckerzeugnisses kann aus mehreren ineinander gelegten [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen"> | + | Eine ''Lage'' eines Druckerzeugnisses kann aus mehreren ineinander gelegten [[#Falzbogen|<span title="Falzbogen">Falzbögen</span>]] oder aus nur einem [[#Falzen|<span title="Falzen">gefalzten</span>]] Falzbogen bestehen. Weitere Bestandteile einer Lage können bei ein- und mehrlagigen Produkten [[#Beihefter|<span title="Beihefter">Beihefter</span>]] und bei einlagigen [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschuren</span>]] wie Zeitschriften Umschläge sowie gegebenenfalls [[#Umhefter|<span title="Umhefter">Umhefter</span>]] sein. Bei der [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]]<nowiki>herstellung</nowiki> werden mehrere Lagen zu einem [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblock</span>]] zusammengetragen. Dabei dienten bis Ende des 20. Jahrhunderts Bogensignaturen auf den [[#Fußsteg|<span title="Fußsteg">Fußstegen</span>]] der ersten und dritten Seite jeder Lage als Sortierungshilfe. Heute erfüllen nur noch die Flattermarken auf der Außenseite des Falzes der Lagen diesen Zweck. Bei der Herstellung von Zeitungen bleiben die Lagen in der Regel ungeheftet, bei der Herstellung von Zeitschriften und Büchern werden Lagen [[#Rückstichheftung|<span title="Rückstichheftung">rückstichgeheftet</span>]]. Die Rückstichheftung der Lagen erfolgt bei Büchern in der Regel als [[#Fadenheftung|<span title="Fadenheftung">Fadenheftung</span>]], bei Zeitschriften meist als [[#Drahtheftung|<span title="Drahtheftung">Drahtheftung</span>]]. Die Lagen bei der Herstellung von Büchern und Zeitungen werden auch synonym als [[#Heft|<span title="Heft">Hefte</span>]] bezeichnet. Bei der Zeitungsherstellung wird für die Lagen außerdem der Terminus Buch benutzt. |
- | Als einlagige Broschuren bestehen ''Mosaik''-Hefte | + | Als einlagige Broschuren bestehen ''Mosaik''-Hefte nur aus einer Lage. Bis Ende der 1960er Jahre trug man diese Lage noch aus zwei Falzbögen zusammen, danach bestand sie bis Mitte 1975 nachweislich nur noch aus einem Falzbogen. Vermutlich setzte sich die Lage der [[Nachdruck von sechs Runkel-Heften|letzten sechs Digedags-Hefte]] wieder aus zwei Falzbögen zusammen. Erst 1976 wurde auch ein gesondert gedruckter Umschlag zum Bestandteil der Lage, die darüber hinaus dann wieder aus nur einem Falzbogen bestand. Ab 1990 wurde die Lage gelegentlich um Beihefter und Umhefter ergänzt und wenig später auf zwei Falzbögen erweitert. Heute besteht die das Heft bildende Lage hauptsächlich aus drei Falzbögen und einem Umschlag. Die Lagen der Digedags-Hefte für die [[Liste aller Reprintmappen|Reprintmappen]] wurden durchweg aus zwei Falzbögen zusammengetragen. |
===langes s (ſ)=== | ===langes s (ſ)=== | ||
- | Das ''lange s'', das auch ''Lang-s'', ''kleines Lang-s'', ''Schaft-s'', ''Anlaut-s'', ''Inlaut-s'' oder ''Silbenanfang-s'' genannt wird, ist ein [[#Minuskel|<span title="Minuskel">Kleinbuchstabe</span>]] in gebrochenen Schriften und deutschen Schreibschriften. Bei der Entwicklung der Kleinbuchstaben aus der römischen [[#Majuskel|<span title="Majuskel">Kapitalschrift</span>]] entstand im Mittelalter zunächst das lange s (ſ). Erst später ergänzte man den | + | Das ''lange s'', das auch ''Lang-s'', ''kleines Lang-s'', ''Schaft-s'', ''Anlaut-s'', ''Inlaut-s'' oder ''Silbenanfang-s'' genannt wird, ist ein [[#Minuskel|<span title="Minuskel">Kleinbuchstabe</span>]] in gebrochenen Schriften und deutschen Schreibschriften. Bei der Entwicklung der Kleinbuchstaben aus der römischen [[#Majuskel|<span title="Majuskel">Kapitalschrift</span>]] entstand im Mittelalter zunächst das lange s (ſ). Erst später ergänzte man den Schriftsatz auch um das runde s (s). Über die Jahrhunderte entstanden feste Regeln zur Verwendung von langem s (ſ) und rundem s (s). Mit dem Aufkommen der modernen Antiqua-Schriftsätze in der Neuzeit verlor das lange s zunehmend an Bedeutung. Lediglich im Buchstaben ß (Eszett) ist noch zu erkennen, dass er auf die Ligaturen ſs (Lang-s und Rund-s) und ſʒ (Lang-s und Zett mit Unterschlinge) zurückgeht. |
- | In der Welt des ''Mosaik'' werden gelegentlich gebrochene Schriften verwendet, die dann bei regelgerechtem Gebrauch ein langes s notwendig machen. Insbesondere in den [[Neues von Runkel|Comics und Romanen um den gealterten Ritter Runkel]] ist das lange s mehrfach zu finden. Aber auch in den Panels der ''Mosaik''-[[#Heft|<span title="Heft">Hefte</span>]] taucht vereinzelt ein langes s auf. So ist beispielsweise auf der Rückseite der Ausgabe [[Mosaik von Hannes Hegen 147 - Drachenkampf und Bärenjagd|147]] ein Gemälde von [[Kunz Ritter von Rübenstein|Kunz Ritter von Rübenſtein]] zu sehen, das den Namen des Ahnen in gebrochener Schrift ausweist, und auf Seite 2 der Ausgabe [[Mosaik 357 - Wiedersehen in Moskau|357]] leitet die [[St. Petersburgische Zeitung|''St. Petersburgiſche Zeitung'']] | + | In der Welt des ''Mosaik'' werden gelegentlich gebrochene Schriften verwendet, die dann bei regelgerechtem Gebrauch ein langes s notwendig machen. Insbesondere in den [[Neues von Runkel|Comics und Romanen um den gealterten Ritter Runkel]] ist das lange s mehrfach zu finden. Aber auch in den Panels der ''Mosaik''-[[#Heft|<span title="Heft">Hefte</span>]] taucht vereinzelt ein langes s auf. So ist beispielsweise auf der Rückseite der Ausgabe [[Mosaik von Hannes Hegen 147 - Drachenkampf und Bärenjagd|147]] ein Gemälde von [[Kunz Ritter von Rübenstein|Kunz Ritter von Rübenſtein]] zu sehen, das den Namen des Ahnen in gebrochener Schrift ausweist, und auf Seite 2 der Ausgabe [[Mosaik 357 - Wiedersehen in Moskau|357]] leitet die [[St. Petersburgische Zeitung|''St. Petersburgiſche Zeitung'']] die Hefthandlung ein, deren Titel den regelkonformen Gebrauch von langem s und rundem s zeigt. |
===Lettering-Overlay=== | ===Lettering-Overlay=== | ||
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''Lettering-Overlays'' sind [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlagen</span>]], die hauptsächlich für die Herstellung von Comic-Publikationen genutzt werden. Im Gegensatz zum ''Lettering on Art'', bei dem das [[Lettering]] zum Bestandteil der [[#Reinzeichnung|<span title="Reinzeichnung">Reinzeichnung</span>]] wird, entsteht beim ''Lettering on Overlay'' der Textteil auf einer gesonderten Vorlage. Dadurch kann beispielsweise zeitgleich und sogar räumlich getrennt an der [[Zeichnung]] und am Lettering gearbeitet werden. Lettering-Overlays können dabei entweder ausschließlich den Textteil des Comics enthalten oder auch die Sprechblasen-Ränder mit einbeziehen. In der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] wurden früher auf Basis der Lettering-Overlays gesonderte [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilme</span>]] angefertigt, die bei der [[#Seitenmontage|<span title="Seitenmontage">Seitenmontage</span>]] über die von den Reinzeichnungen angefertigten Schwarz-[[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Auszüge</span>]] gelegt wurden, woraus sich auch der Begriff ''Overlay'' ableitet. Heute werden digitale Lettering-Overlays genutzt, die mit geeigneten Computerprogrammen erzeugt werden. Die Nutzung von Lettering-Overlays bietet zudem den Vorteil, dass spätere Textkorrekturen einfacher vorgenommen und dass fremdsprachige Texte für die Herstellung von Auslandsausgaben leichter eingefügt werden können. | ''Lettering-Overlays'' sind [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlagen</span>]], die hauptsächlich für die Herstellung von Comic-Publikationen genutzt werden. Im Gegensatz zum ''Lettering on Art'', bei dem das [[Lettering]] zum Bestandteil der [[#Reinzeichnung|<span title="Reinzeichnung">Reinzeichnung</span>]] wird, entsteht beim ''Lettering on Overlay'' der Textteil auf einer gesonderten Vorlage. Dadurch kann beispielsweise zeitgleich und sogar räumlich getrennt an der [[Zeichnung]] und am Lettering gearbeitet werden. Lettering-Overlays können dabei entweder ausschließlich den Textteil des Comics enthalten oder auch die Sprechblasen-Ränder mit einbeziehen. In der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] wurden früher auf Basis der Lettering-Overlays gesonderte [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilme</span>]] angefertigt, die bei der [[#Seitenmontage|<span title="Seitenmontage">Seitenmontage</span>]] über die von den Reinzeichnungen angefertigten Schwarz-[[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Auszüge</span>]] gelegt wurden, woraus sich auch der Begriff ''Overlay'' ableitet. Heute werden digitale Lettering-Overlays genutzt, die mit geeigneten Computerprogrammen erzeugt werden. Die Nutzung von Lettering-Overlays bietet zudem den Vorteil, dass spätere Textkorrekturen einfacher vorgenommen und dass fremdsprachige Texte für die Herstellung von Auslandsausgaben leichter eingefügt werden können. | ||
- | Für das ''Mosaik'' wurden Lettering-Overlays auf Basis von [[#Blauandruck|<span title="Blauandruck">Blauandrucken</span>]] angefertigt, indem man die zuvor aus den [[#Textbogen|<span title="Textbogen"> | + | Für das ''Mosaik'' wurden Lettering-Overlays auf Basis von [[#Blauandruck|<span title="Blauandruck">Blauandrucken</span>]] angefertigt, indem man die zuvor aus den [[#Textbogen|<span title="Textbogen">Textbögen</span>]] ausgeschnittenen Textblöcke an den vorgesehenen Stellen in die Andrucke einklebte. Lettering-Overlays wurden bis 1975 ausschließlich für [[Auslandsausgaben Digedags|Auslandsausgaben]] genutzt. Allerdings wurden die fremdsprachigen Texte noch nicht bei der Seitenmontage einkopiert, sondern man stellte anhand der Overlays gesonderte [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] her, mit denen man zuvor angefertigte [[#neutraler Druckbogen|<span title="neutraler Druckbogen">neutrale Druckbögen</span>]] in einem fünften Druckgang mit den übersetzten Texten versah. Erst ab 1976 wurden auch für deutsche Hefte Lettering-Overlays angefertigt. Parallel dazu entstanden zudem Overlays für die [[Auslandsausgaben Abrafaxe - Ungarn#Heftreihe Mozaik 1976-1990|ungarischen]] und später ebenso für die [[Auslandsausgaben Abrafaxe - Indien#Heftreihe Mosaic|indischen Auslandsausgaben]]. Erst ab dieser Zeit nutzte man die Lettering-Overlays, um mit Hilfe davon hergestellter Positivfilme während der Seitenmontage den Textteil in die Schwarz-Auszüge für die deutschen und ausländischen Ausgaben einzukopieren. Heute erfolgt das Einmontieren der Texte in der ''Mosaik''-Redaktion auf Basis digitaler Lettering-Overlays. |
===Lithografie=== | ===Lithografie=== | ||
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Der Begriff ''Majuskel'' leitet sich vom lateinischen ''maiusculus'' ("etwas größer") ab und ist der Fachbegriff für einen ''Großbuchstaben''. Für Majuskel wird auch der Terminus ''Versal'' benutzt, der sich vom lateinischen ''versus'' ("Vers", "Zeile") ableitet, da er ursprünglich die ausgeschmückten [[#Initiale|<span title="Initiale">Initialen</span>]] am Anfang einer Zeile beschrieb. Werden in Texten ausschließlich Majuskeln benutzt, spricht man von ''Majuskelschrift'', ''Versalschrift'', ''Kapitalschrift'', ''Capitalis'', ''Kapitalis'' oder ''Kapitale''. Letztere Begriffe leiten sich vom lateinischen ''capitalis'' ("den Kopf betreffend") ab. Bei der ''Großschreibung'' hingegen werden Majuskeln und [[#Minuskel|<span title="Minuskel">Minuskeln</span>]] entsprechend geltender Rechtschreibregeln nebeneinander eingesetzt. Die heute verwendeten Majuskeln gehen auf die römische Capitalis zurück. | Der Begriff ''Majuskel'' leitet sich vom lateinischen ''maiusculus'' ("etwas größer") ab und ist der Fachbegriff für einen ''Großbuchstaben''. Für Majuskel wird auch der Terminus ''Versal'' benutzt, der sich vom lateinischen ''versus'' ("Vers", "Zeile") ableitet, da er ursprünglich die ausgeschmückten [[#Initiale|<span title="Initiale">Initialen</span>]] am Anfang einer Zeile beschrieb. Werden in Texten ausschließlich Majuskeln benutzt, spricht man von ''Majuskelschrift'', ''Versalschrift'', ''Kapitalschrift'', ''Capitalis'', ''Kapitalis'' oder ''Kapitale''. Letztere Begriffe leiten sich vom lateinischen ''capitalis'' ("den Kopf betreffend") ab. Bei der ''Großschreibung'' hingegen werden Majuskeln und [[#Minuskel|<span title="Minuskel">Minuskeln</span>]] entsprechend geltender Rechtschreibregeln nebeneinander eingesetzt. Die heute verwendeten Majuskeln gehen auf die römische Capitalis zurück. | ||
- | In ''Mosaik''- | + | In ''Mosaik''-Heften wird mehrheitlich die Großschreibung angewendet. Lediglich das [[Mosaik von Hannes Hegen 1 - Dig, Dag, Digedag auf der Jagd nach dem Golde|erste ''Mosaik von Hannes Hegen'']] und die Abrafaxe-Hefte [[Mosaik 283 - Ende des 19. Jahrhunderts|283]] bis [[Mosaik 287 - Die Todesfahrt|287]] wiesen die Sprechblasentexte in Kapitalschrift aus. Für die Titel der ''Mosaik''-Hefte auf dem Cover und in der [[Kartusche]] wurde und wird mehrheitlich Kapitalschrift, seltener Großschreibung genutzt. |
===Makulatur=== | ===Makulatur=== | ||
- | Der Begriff ''Makulatur'' geht auf das lateinische Wort ''maculatura'' ("das Befleckte") zurück und beschreibt | + | Der Begriff ''Makulatur'' geht auf das lateinische Wort ''maculatura'' ("das Befleckte") zurück und beschreibt Bedruckstoffabfälle. Beim [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] fällt ein großer Teil der Makulatur beim [[#Andruck|<span title="Andruck">Andruck</span>]] der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] an, da sich hierbei zunächst durch Emulgieren das [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]]-[[#Feuchtmittel|<span title="Feuchtmittel">Feuchtmittel</span>]]-Gleichgewicht einstellen muss. Sofern [[#Druckfehler|<span title="Druckfehler">Druckfehler</span>]] auftreten, können die entsprechenden [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbögen</span>]] ebenfalls als Makulatur aussortiert werden. Darüber hinaus fällt Makulatur auch beim [[#Randbeschnitt|<span title="Randbeschnitt">Randbeschnitt</span>]] von [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblöcken</span>]] und [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschuren</span>]] an. Teile der Makulatur wurden früher als nicht sichtbare Teile von [[#Buch|<span title="Buch">Büchern</span>]] wie Hinterklebungen und dergleichen verwendet. Heute wird Makulatur nahezu vollständig dem Recycling zugeführt. |
- | Bei der Produktion der ''Mosaik''- | + | Bei der Produktion der ''Mosaik''-Hefte wurden früher wegen der streng limitierten Papierkontingente zum Teil auch Makulatur-Bögen mit kleineren Druckfehlern für die [[#Heft|<span title="Heft">Heft</span>]]<nowiki>herstellung</nowiki> herangezogen. |
===Marginalie=== | ===Marginalie=== | ||
[[Bild:Aufriss 429 S5.jpg|right|thumb|x200px|Marginalien auf dem [[Aufriss]] der Seite 5 des Heftes [[Mosaik 429 - Tanz ins Glück|429]]]] | [[Bild:Aufriss 429 S5.jpg|right|thumb|x200px|Marginalien auf dem [[Aufriss]] der Seite 5 des Heftes [[Mosaik 429 - Tanz ins Glück|429]]]] | ||
- | Der Begriff ''Marginalie'' geht auf das lateinische ''marginalis'' ("den Rand betreffend") zurück und beschreibt jegliche Form von Bemerkungen am Seitenrand. Ursprünglich wurden als Marginalie erläuternde handschriftliche oder gedruckte Randbemerkungen bezeichnet, die somit eine Art der [[#Glosse|<span title="Glosse">Glosse</span>]] darstellten. Marginalien konnten jedoch auch eine den Text gliedernde Funktion erfüllen, wodurch sie dann mit den heute verwendeten Abschnittsüberschriften vergleichbar sind. Heute werden die bei der Durchsicht von Manuskripten oder Aufsätzen genutzten Korrekturzeichen in Form von Marginalien angebracht. Auch bei der Prüfung von [[#Druckfahne|<span title="Druckfahne">Druckfahnen</span>]] zur [[#Druckfreigabe|<span title="Druckfreigabe">Druckfreigabe</span>]] werden Marginalien genutzt, um Änderungswünsche anzumerken. Und schließlich beschreibt der Begriff Marginalie auch jede Form von skizzierten oder handschriftlichen spaßigen Kommentaren am Seitenrand, wodurch er heute auch synonym für [[#Glosse|<span title="Glosse">Randglosse</span>]] verwendet wird. Marginalien sind vorwiegend im Bereich des [[#Außensteg|<span title="Außensteg">Außenstegs</span>]] zu finden, können jedoch auch auf einem der übrigen [[#Steg|<span title="Steg">Stege</span>]] vermerkt sein | + | Der Begriff ''Marginalie'' geht auf das lateinische ''marginalis'' ("den Rand betreffend") zurück und beschreibt jegliche Form von Bemerkungen am Seitenrand. Ursprünglich wurden als Marginalie erläuternde handschriftliche oder gedruckte Randbemerkungen bezeichnet, die somit eine Art der [[#Glosse|<span title="Glosse">Glosse</span>]] darstellten. Marginalien konnten jedoch auch eine den Text gliedernde Funktion erfüllen, wodurch sie dann mit den heute verwendeten Abschnittsüberschriften vergleichbar sind. Heute werden die bei der Durchsicht von Manuskripten oder Aufsätzen genutzten Korrekturzeichen in Form von Marginalien angebracht. Auch bei der Prüfung von [[#Druckfahne|<span title="Druckfahne">Druckfahnen</span>]] zur [[#Druckfreigabe|<span title="Druckfreigabe">Druckfreigabe</span>]] werden Marginalien genutzt, um Änderungswünsche anzumerken. Und schließlich beschreibt der Begriff Marginalie auch jede Form von skizzierten oder handschriftlichen spaßigen Kommentaren am Seitenrand, wodurch er heute auch synonym für [[#Glosse|<span title="Glosse">Randglosse</span>]] verwendet wird. Marginalien sind vorwiegend im Bereich des [[#Außensteg|<span title="Außensteg">Außenstegs</span>]] zu finden, können jedoch auch auf einem der übrigen [[#Steg|<span title="Steg">Stege</span>]] vermerkt sein. |
- | Bei der Entstehung eines ''Mosaik''-[[#Heft|<span title="Heft">Heftes</span>]] werden auf den [[Aufriss]]en gelegentlich Marginalien verwendet, um den Zeichnern Hinweise zur Gestaltung zu geben. Darüber hinaus bringen Zeichner auf den [[ | + | Bei der Entstehung eines ''Mosaik''-[[#Heft|<span title="Heft">Heftes</span>]] werden auf den [[Aufriss]]en gelegentlich Marginalien verwendet, um den Zeichnern Hinweise zur Gestaltung zu geben. Darüber hinaus bringen Zeichner auf den [[#Reinzeichnung|<span title="Reinzeichnung">Reinzeichnungen</span>]] zuweilen lustige Kommentare oder Skizzen in Form von Marginalien an, die jedoch meist als Randglossen bezeichnet werden. Und schließlich zeigten und zeigen [[#Imprimatur|<span title="Imprimatur">Imprimate</span>]] Marginalien, die Änderungswünsche für die Druckerei liefern. |
===Maskierung=== | ===Maskierung=== | ||
- | Unter dem Begriff ''Maskierung'' oder ''Maskenverfahren'' werden Techniken zusammengefasst, bei denen in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] mit Hilfe von ''Masken'' oder ''Deckern'' Teile der Bildinformationen eines Druckmotives verändert werden. Die Maskierung diente dabei früher vorrangig der [[#Farbkorrektur|<span title="Farbkorrektur">Farbkorrektur</span>]] und reduzierte die bis dahin notwendigen umfangreichen [[#Retusche|<span title="Retusche">Retuschen</span>]] auf ein Minimum. Die Maskierung konnte und kann jedoch auch durch die Ausblendung von Hintergründen für die Freistellung eines Motives bei der [[#Seitenmontage|<span title="Seitenmontage">Seitenmontage</span>]] (Freistellmasken) oder zur Abdeckung von im Endergebnis störenden Bildinformationen auf einzelnen [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszügen</span>]] (manuelle Decker) genutzt werden. Maskierungen wurden früher mit Maskenfilmen vorgenommen. Die Herstellung der Maskenfilme konnte manuell durch Zuschnitt (Freistellmasken, manuelle Decker) oder auf fotografischem Wege, meist durch [[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] im [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Kontaktkopiergerät">Kontaktkopiergerät</span>]], (Farbkorrekturmasken, Lichter- und Tiefendecker) erfolgen. Farbkorrekturmasken konnten Negative, Positive oder Kompensative (Differenzbilder zwischen positiven und negativen Farbauszügen) sein. Dabei konnten diese Maskenfilme aus demselben Filmmaterial bestehen, wie die [[#Negativfilm|<span title="Negativfilm">Negativ-</span>]] und [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilme</span>]] oder aus speziell dafür entwickeltem Filmmaterial hergestellt werden (Farbstoffmasken, schwarz-weiße Silbermasken). In der Regel wurden Masken zur Farbwertkorrektur (Änderung des Farbtones) unabhängig von solchen für die Tonwertkorrektur (Änderung der Farbtiefe) hergestellt. Darüber hinaus waren oft auch Tiefenmasken (Tiefendecker) oder Lichtermasken (Lichterdecker) nötig, um der bei den vielzähligen | + | Unter dem Begriff ''Maskierung'' oder ''Maskenverfahren'' werden Techniken zusammengefasst, bei denen in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] mit Hilfe von ''Masken'' oder ''Deckern'' Teile der Bildinformationen eines Druckmotives verändert werden. Die Maskierung diente dabei früher vorrangig der [[#Farbkorrektur|<span title="Farbkorrektur">Farbkorrektur</span>]] und reduzierte die bis dahin notwendigen umfangreichen [[#Retusche|<span title="Retusche">Retuschen</span>]] auf ein Minimum. Die Maskierung konnte und kann jedoch auch durch die Ausblendung von Hintergründen für die Freistellung eines Motives bei der [[#Seitenmontage|<span title="Seitenmontage">Seitenmontage</span>]] (Freistellmasken) oder zur Abdeckung von im Endergebnis störenden Bildinformationen auf einzelnen [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszügen</span>]] (manuelle Decker) genutzt werden. Maskierungen wurden früher mit Maskenfilmen vorgenommen. Die Herstellung der Maskenfilme konnte manuell durch Zuschnitt (Freistellmasken, manuelle Decker) oder auf fotografischem Wege, meist durch [[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] im [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Kontaktkopiergerät">Kontaktkopiergerät</span>]], (Farbkorrekturmasken, Lichter- und Tiefendecker) erfolgen. Farbkorrekturmasken konnten Negative, Positive oder Kompensative (Differenzbilder zwischen positiven und negativen Farbauszügen) sein. Dabei konnten diese Maskenfilme aus demselben Filmmaterial bestehen, wie die [[#Negativfilm|<span title="Negativfilm">Negativ-</span>]] und [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilme</span>]] oder aus speziell dafür entwickeltem Filmmaterial hergestellt werden (Farbstoffmasken, schwarz-weiße Silbermasken). In der Regel wurden Masken zur Farbwertkorrektur (Änderung des Farbtones) unabhängig von solchen für die Tonwertkorrektur (Änderung der Farbtiefe) hergestellt. Darüber hinaus waren oft auch Tiefenmasken (Tiefendecker) oder Lichtermasken (Lichterdecker) nötig, um der bei den vielzähligen Kopierverfahren zur Herstellung der [[#Druckfilm|<span title="Druckfilm">Druckfilme</span>]] auftretenden Verflachung (Kontrastabnahme) sehr dunkler oder sehr heller Bildbereiche entgegenzuwirken. Maskierungen konnten schon bei der Belichtung der Halbtonnegative von den [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlagen</span>]] mit der [[#Reproduktionskamera|<span title="Reproduktionskamera">Reproduktionskamera</span>]] notwendig werden, wurden jedoch meist erst bei der Herstellung der Positivfilme von den Halbtonnegativen vorgenommen. Dabei wurden oft mehrere Maskenfilme passgenau übereinander platziert. In der Regel wurde gemeinsam mit der Maskierung auch die [[#Druckraster|<span title="Druckraster">Rasterung</span>]] der Filme vorgenommen. Mit der Einführung des [[#Trommelscanner|<span title="Trommelscanner">Trommelscanners</span>]] verloren Maskenfilme zur Farbkorrektur weitgehend ihre Bedeutung, da entsprechende Korrekturen dann bereits bei der Belichtung der gerasterten Positivfilme verrechnet waren. Maskenfilme blieben zu dieser Zeit hauptsächlich in Form von Freistellmasken bei der Seitenmontage im Einsatz. Heute werden solche Maskierungen mit geeigneten Computerprogrammen durchgeführt. |
===Minuskel=== | ===Minuskel=== | ||
- | Der Begriff ''Minuskel'' leitet sich vom lateinischen ''minusculus'' ("etwas kleiner") ab und ist der Fachbegriff für einen ''Kleinbuchstaben''. Für Minuskel wird auch der Terminus ''Gemeiner'' ("Gewöhnlicher") benutzt, der vorwiegend in der Druckersprache Verwendung findet. Werden in Texten ausschließlich Minuskeln benutzt, spricht man von ''Minuskelschrift'' oder ''Kleinschreibung''. Bei der [[#Majuskel|<span title="Majuskel">Großschreibung</span>]] hingegen werden [[#Majuskel|<span title="Majuskel">Majuskeln</span>]] und Minuskeln entsprechend geltender Rechtschreibregeln nebeneinander eingesetzt. Die heute verwendeten Kleinbuchstaben gehen auf die | + | Der Begriff ''Minuskel'' leitet sich vom lateinischen ''minusculus'' ("etwas kleiner") ab und ist der Fachbegriff für einen ''Kleinbuchstaben''. Für Minuskel wird auch der Terminus ''Gemeiner'' ("Gewöhnlicher") benutzt, der vorwiegend in der Druckersprache Verwendung findet. Werden in Texten ausschließlich Minuskeln benutzt, spricht man von ''Minuskelschrift'' oder ''Kleinschreibung''. Bei der [[#Majuskel|<span title="Majuskel">Großschreibung</span>]] hingegen werden [[#Majuskel|<span title="Majuskel">Majuskeln</span>]] und Minuskeln entsprechend geltender Rechtschreibregeln nebeneinander eingesetzt. Die heute verwendeten Kleinbuchstaben gehen auf die karolingischen Minuskeln zurück. |
- | In ''Mosaik''- | + | In ''Mosaik''-Heften wird mehrheitlich die Großschreibung angewendet. Lediglich in den meisten Ausgaben der [[Templer-Serie]] leiteten auf den Seiten 2 Pergamente in Minuskelschrift in die Hefthandlung ein. Im Hefttitel auf dem Cover wurde bislang nur für die Ausgaben [[Mosaik_194_-_Kreuz_oder_Schwert|194]], [[Mosaik_199_-_Im_Hungerturm|199]] und [[Mosaik_202_-_Die_Schlacht_bei_Legnano|202]] Kleinschreibung genutzt. |
===Moiré-Effekt=== | ===Moiré-Effekt=== | ||
- | Mit ''Moiré-Effekt'', der Begriff leitet sich vom französischen ''moirer'' ("marmorieren") ab, wird die Ausbildung eines groben Rastermusters bezeichnet, das bei der Überlagerung zweier feinerer Raster entstehen kann. Der Moiré-Effekt ist unabhängig von der Art der Rasterelemente (Linien, Punkte); die sich dabei ergebenen Muster sehen solchen aus Interferenzen ähnlich. Der Moiré-Effekt tritt auf, wenn zwei Raster gleicher Teilung in ungünstigem Winkel zueinander | + | Mit ''Moiré-Effekt'', der Begriff leitet sich vom französischen ''moirer'' ("marmorieren") ab, wird die Ausbildung eines groben Rastermusters bezeichnet, das bei der Überlagerung zweier feinerer Raster entstehen kann. Der Moiré-Effekt ist unabhängig von der Art der Rasterelemente (Linien, Punkte); die sich dabei ergebenen Muster sehen solchen aus Interferenzen ähnlich. Der Moiré-Effekt tritt auf, wenn zwei Raster gleicher Teilung in ungünstigem Winkel zueinander übereinander liegen (z.B. Punktraster) und/oder wenn sich die Teilung (also der Abstand der Rasterelemente) dieser zwei Raster minimal unterscheidet (z.B. Punktraster, Linienraster). Bei diversen Anwendungen wird der Moiré-Effekt zu dekorativen oder praktischen Zwecken genutzt. Bei der [[#Druckraster|<span title="Druckraster">Rasterung</span>]] von Druckmotiven in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] ist der Moiré-Effekt jedoch unerwünscht. Hier kann der Moiré-Effekt beispielsweise auftreten, wenn die [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszüge</span>]] für den [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] falsch gerastert sind. Daher nutzt man durchweg Raster gleicher Teilung, die in bestimmten genormten Winkeln zueinander angeordnet sind (Schwarz 45°, Cyan 75°, Magenta 15° und Gelb 0°). Ebenso kann der Moiré-Effekt auftreten, wenn gedruckte, also bereits mit einem Druckraster versehene, [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlagen</span>]] reproduziert werden sollen. Um das alte Druckraster zu beseitigen, hat man sich früher weichzeichnender Filter oder Objektive bedient; heute hingegen erfüllen diesen Zweck entsprechende Software-Routinen in Scanner-Treibern oder Bildverarbeitungsprogrammen. Darüber hinaus kann der Moiré-Effekt auch auftreten, wenn sich das Pixel-Raster digitaler Originalvorlagen mit dem Druckraster überlagert. Um hier Bildschärfeverluste durch Weichzeichnung zu minimieren, werden Bild-Dateien für den Druck in der Regel mit einer Punktdichte (Auflösung) von mindestens 300 dpi (''dots per inch'', "Punkte pro Zoll") bereitgestellt. |
===Montagefilm=== | ===Montagefilm=== | ||
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===neutraler Druckbogen=== | ===neutraler Druckbogen=== | ||
- | + | Als ''neutraler Druckbogen'' oder ''stummer Druckbogen'' wurde ein Zwischenprodukt bei der Herstellung von [[Auslandsausgaben Digedags|Digedags-Auslandsausgaben]] bezeichnet, bei dem es sich um einen im [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] auf einer [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogenoffsetdruck</span>]]<nowiki>machine</nowiki> hergestellten [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogen</span>]] handelte, der zwar den vollständigen Bildteil, nicht aber den Textteil des fertigen Comics enthielt. Für die Anfertigung neutraler Druckbögen wurden in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]], nachdem die [[#Druckvorlage|<span title="Druckvorlage">Druckvorlagen</span>]] für ein deutsches Heft vorbereitet waren, die Texte aus den [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilmen</span>]] heraus[[#Seitenmontage|<span title="Seitenmontage">montiert</span>]]. Dabei wurden aus den Schwarz-[[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Auszügen</span>]] die deutschen Texte, das Impressum, das Nummernoval und gegebenenfalls der Hannes-Hegen-Schriftzug, aus den Magenta-Auszügen die [[#Initiale|<span title="Initiale">Initialen</span>]] sowie aus den jeweils betroffenen Farbauszügen der ''Mosaik''-Schriftzug entfernt. Schließlich fertigte man auf Basis so veränderter [[#Druckfilm|<span title="Druckfilm">Druckfilme</span>]] neue [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] an, mit denen nach dem Druck des deutschen Heftes die neutralen Druckbögen in vorab festgelegter Anzahl hergestellt wurden. In einem weitere Arbeitsschritt wurden auf Basis von [[#Lettering-Overlay|<span title="Lettering-Overlay">Lettering-Overlays</span>]] weitere Druckplatten hergestellt, die dann ausschließlich die übersetzten Texte, ein auf den ausländischen Lizenznehmer zugeschnittenes Impressum, den fremdsprachigen ''Mosaik''-Schriftzug und ein neues Nummernoval enthielten. Mit diesen Druckplatten wurden danach in einem fünften Druckgang die Druckbögen für die Auslandsausgaben vervollständigt. Dabei druckte man in den meisten Fällen nur mit schwarzer [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarbe</span>]], lediglich im Falle der Hefte für die [[Auslandsausgaben Digedags - Niederlande/Belgien|Niederlande]] wurde ein zusätzliches Druckwerk genutzt, um den magentafarbenen Schriftzug ''Dig en Dag op stap'' aufzubringen. Restbestände an neutralen Druckbögen wurden zu einem späteren Zeitpunkt dazu verwendet, um die Hefte der [[Schwarze Serie|schwarzen Serie]] herzustellen. Dazu wurden jedoch keine Lettering-Overlays genutzt, sondern man montierte aus deutschen Druckfilmen für den Schwarz-Anteil jetzt den Bildteil heraus und fügte aus den Magenta-Auszügen die Initialen und den ''Mosaik''-Schriftzug ein. | |
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{| align="center" style="margin-top:1em; border:1px solid #aaaaaa;background-color:#f9f9f9;padding:5px;font-size: 95%;" | {| align="center" style="margin-top:1em; border:1px solid #aaaaaa;background-color:#f9f9f9;padding:5px;font-size: 95%;" | ||
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===Offsetdruck=== | ===Offsetdruck=== | ||
- | Der ''Offsetdruck'' ist ein [[#indirekter Druck|<span title="indirekter Druck">indirektes</span>]] [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]]<nowiki>verfahren</nowiki>, bei dem das Druckbild demnach nicht direkt von der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]] auf den | + | Der ''Offsetdruck'' ist ein [[#indirekter Druck|<span title="indirekter Druck">indirektes</span>]] [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]]<nowiki>verfahren</nowiki>, bei dem das Druckbild demnach nicht direkt von der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]] auf den Bedruckstoff gedruckt, sondern zunächst an einen Zwischenspeicher übergeben und erst von dort auf den Bedruckstoff übertragen wird. Aus dieser Zwischenspeicherung des Druckbildes, dem kurzfristigen "Ablegen" oder "Absetzen" (engl. ''offset'') des Druckmotives auf dem [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituch</span>]], leitet sich auch der Name für das Verfahrens ab. Der Offsetdruck kann je nach [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Maschinen</span>]]<nowiki>bauweise</nowiki> als [[#Rollendruck|<span title="Rollendruck">Rollen-</span>]] oder [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogendruck</span>]] sowie als Einfarb- oder [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Mehrfarbendruck</span>]] ausgeführt werden. Der Offsetdruck ist das heute meist genutzte Druckverfahren. |
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===Paginierung=== | ===Paginierung=== | ||
- | Mit ''Paginierung'' | + | Mit ''Paginierung'' wird die Ausweisung der Seitenzahl, also die ''Seitennummerierung'' in Druckerzeugnissen bezeichnet. Hierbei müssen jedoch nicht alle gezählten Seiten auch eine Seitennummer zeigen. So werden beispielsweise Titelseiten von [[#Buch|<span title="Buch">Büchern</span>]] oder Zeitschriften zwar gezählt, sind jedoch nicht paginiert. Weiterhin können Druckerzeugnisse auch Seiten enthalten, die weder paginiert sind noch gezählt werden. Hierbei handelt es sich in der Regel um [[#Beihefter|<span title="Beihefter">Beihefter</span>]] wie Bildtafeln in Büchern oder die [[redaktionelle Rubrik|redaktionellen]] [[Mittelteil]]e einiger ''Mosaik''-[[#Heft|<span title="Heft">Hefte</span>]] der Jahre [[1991]] und [[1992]]. Und schließlich können Druckerzeugnisse auch zwei oder noch mehr Seitenzählungen enthalten, die durch unterschiedliche Paginierungen ausgewiesen sein können. So ist beispielsweise in den [[Liste aller Abrafaxe-Sammelbände|Abrafaxe-Sammelbänden]] der Comic-Teil mit arabischen Zahlen und der redaktionelle Anhang mit römischen Zahlen paginiert. Paginierungen sind oft auf dem [[#Fußsteg|<span title="Fußsteg">Fußsteg</span>]] oder dem [[#Kopfsteg|<span title="Kopfsteg">Kopfsteg</span>]], seltener an anderen Stellen einer Seite zu finden. ''Mosaik''-Seiten sind auf dem Fußsteg auf Höhe des [[#Außensteg|<span title="Außensteg">Außen</span>]]<nowiki>randes</nowiki> des [[#Satzspiegel|<span title="Satzspiegel">Satzspiegels</span>]] paginiert. |
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- | + | Als ''Passer'' wird beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Mehrfarbendruck</span>]] die Passgenauigkeit oder das Übereinanderpassen der mit den einzelnen [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] erhaltenen Druckbilder, also das [[#Stand|<span title="Stand">stand</span>]]<nowiki>gerechte</nowiki> Drucken in mehreren aufeinander folgenden Druckgängen bezeichnet. Passerfehler können zu Unschärfen, Farbverschiebungen und [[#Blitzer|<span title="Blitzer">Blitzern</span>]] führen und haben ihre Ursache beispielsweise in Ungenauigkeiten bei der Anlage der Bögen im [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogendruck</span>]], in an der [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschine</span>]] vorgenommenen Geschwindigkeitsänderungen oder in während der Lagerung oder während des Drucks veränderten Papiereigenschaften. Während des [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdrucks</span>]] orientieren sich Drucker an bestimmten Druckmarken wie dem Passerkreuz und dem Farbkontrollstreifen, wenn sie den Passer nachregeln. | |
- | Als ''Passer'' wird beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Mehrfarbendruck</span>]] die Passgenauigkeit oder das Übereinanderpassen der mit den einzelnen [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] erhaltenen Druckbilder, also das [[#Stand|<span title="Stand">stand</span>]]<nowiki>gerechte</nowiki> Drucken in mehreren aufeinander folgenden Druckgängen bezeichnet. Passerfehler können zu Unschärfen, Farbverschiebungen und [[#Blitzer|<span title="Blitzer">Blitzern</span>]] führen und haben ihre Ursache beispielsweise in Ungenauigkeiten bei der Anlage der | + | |
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===Plattenkopierer=== | ===Plattenkopierer=== | ||
- | Ein ''Plattenkopierer'', ''Druckplattenkopierer'', ''Plattenkopiergerät'' oder ''Druckplattenkopiergerät'' war ein Gerät in Druckereien, mit dem anhand der aus der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] gelieferten [[#Druckfilm|<span title="Druckfilm">Druckfilme</span>]] die [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] für den [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] [[#Belichtung|<span title="Belichtung">belichtet</span>]] wurden. Als Plattenkopierer wurden zum Teil herkömmliche [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Kontaktkopiergerät">Kontaktkopiergeräte</span>]] oder [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Kontaktkopiergerät">Kopierrahmen</span>]] eingesetzt, die mit Lichtquellen ausgerüstet waren oder kombiniert wurden, die auf die fotografischen Schichten der zu belichtenden Druckplatten abgestimmt waren. In der Regel jedoch wurden speziell für diese Zwecke hergestellte Plattenkopierer verwendet. Solche Geräte bestanden aus einem Kopiertisch mit einem luftdicht verschließbaren Kopierrahmen, in den man zunächst eine unbelichtete Druckplatte legte und darauf einen Druckfilm platzierte. Man schloss den Kopierrahmen, indem man eine Glasplatte | + | Ein ''Plattenkopierer'', ''Druckplattenkopierer'', ''Plattenkopiergerät'' oder ''Druckplattenkopiergerät'' war ein Gerät in Druckereien, mit dem anhand der aus der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] gelieferten [[#Druckfilm|<span title="Druckfilm">Druckfilme</span>]] die [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] für den [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Fortdruck</span>]] [[#Belichtung|<span title="Belichtung">belichtet</span>]] wurden. Als Plattenkopierer wurden zum Teil herkömmliche [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Kontaktkopiergerät">Kontaktkopiergeräte</span>]] oder [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Kontaktkopiergerät">Kopierrahmen</span>]] eingesetzt, die mit Lichtquellen ausgerüstet waren oder kombiniert wurden, die auf die fotografischen Schichten der zu belichtenden Druckplatten abgestimmt waren. In der Regel jedoch wurden speziell für diese Zwecke hergestellte Plattenkopierer verwendet. Solche Geräte bestanden aus einem Kopiertisch mit einem luftdicht verschließbaren Kopierrahmen, in den man zunächst eine unbelichtete Druckplatte legte und darauf einen Druckfilm platzierte. Man schloss den Kopierrahmen, indem man eine Glasplatte herunter klappte und anschließend über entsprechende Anschlüsse Vakuum anlegte, wodurch Lufteinschlüsse zwischen Druckplatte und Druckfilm vermieden wurden, die zu Unschärfen bei der Belichtung führen konnten. Über dem Kopierrahmen befand sich in einigem Abstand eine passende Lichtquelle, in der Regel ein UV-Strahler. Der Raum um die Lichtquelle bis hinunter zum Kopierrahmen konnte durch einen Kastenaufbau mit Glastür oder auch nur durch einen lichtdichten Vorhang abgeschirmt sein. Zur Belichtung wurde das Gerät von außen bedient. Anschließend mussten die Druckplatten [[#Entwicklung|<span title="Entwicklung">entwickelt</span>]] werden. Plattenkopierer wurden in den 1990er Jahren schrittweise von digitalen Plattenbelichtern (''Computer to Plate'') abgelöst. |
===Plattenzylinder=== | ===Plattenzylinder=== | ||
- | Der ''Plattenzylinder'' oder ''Druckplattenzylinder'' ist ein rollenförmiges Maschinenteil in vielen [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschinen</span>]], auf das eine [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]] aufgespannt wird. Zu diesem Zweck besitzt der aus Stahl gefertigte Zylinder einen Plattenspannkanal, in dem mittels Spannschienen die Druckplatte fixiert werden kann. Zur möglichst genauen Einpassung in den Plattenspannkanal sind Druckplatten in der Regel mit U-förmigen Ausstanzungen an den Spannkanten versehen, die beim Aufspannen der Platte auf den Plattenzylinder über die Passbolzen der gelösten Spannschienen geschoben werden. Beim [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] als [[#indirekter Druck|<span title="indirekter Druck">indirekten</span>]] [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]] sitzen am Plattenzylinder das [[#Feuchtmittel|<span title="Feuchtmittel">Feucht</span>]]<nowiki>werk</nowiki> und das [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Farb</span>]]<nowiki>werk</nowiki>, denen gegenüber sich der [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituchzylinder</span>]] als Druckbildspeicher befindet. Der Plattenzylinder kann im Druckwerk axial und radial verschoben werden, was | + | Der ''Plattenzylinder'' oder ''Druckplattenzylinder'' ist ein rollenförmiges Maschinenteil in vielen [[#Druckmaschine|<span title="Druckmaschine">Druckmaschinen</span>]], auf das eine [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatte</span>]] aufgespannt wird. Zu diesem Zweck besitzt der aus Stahl gefertigte Zylinder einen Plattenspannkanal, in dem mittels Spannschienen die Druckplatte fixiert werden kann. Zur möglichst genauen Einpassung in den Plattenspannkanal sind Druckplatten in der Regel mit U-förmigen Ausstanzungen an den Spannkanten versehen, die beim Aufspannen der Platte auf den Plattenzylinder über die Passbolzen der gelösten Spannschienen geschoben werden. Beim [[#Offsetdruck|<span title="Offsetdruck">Offsetdruck</span>]] als [[#indirekter Druck|<span title="indirekter Druck">indirekten</span>]] [[#Flachdruck|<span title="Flachdruck">Flachdruck</span>]] sitzen am Plattenzylinder das [[#Feuchtmittel|<span title="Feuchtmittel">Feucht</span>]]<nowiki>werk</nowiki> und das [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Farb</span>]]<nowiki>werk</nowiki>, denen gegenüber sich der [[#Gummituchzylinder|<span title="Gummituchzylinder">Gummituchzylinder</span>]] als Druckbildspeicher befindet. Der Plattenzylinder kann im Druckwerk axial und radial verschoben werden, was beim [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] dazu genutzt wird, den [[#Passer|<span title="Passer">Passer</span>]] einzuregeln. |
===Positivfilm=== | ===Positivfilm=== | ||
- | Ein ''Positivfilm'' war in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] ein fotografischer Schwarz-Weiß-Film, der aus einem transparenten Trägermaterial und einer fotografischen Schicht bestand und der ausschließlich in den später zu druckenden Bereichen der Druckmotive [[#Belichtung|<span title="Belichtung">belichtet</span>]] war. Er konnte die Größe eines einzelnen Druckmotives, einer Seite oder eines ganzen [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogens</span>]] haben. Positivfilme konnten zudem seltener als | + | Ein ''Positivfilm'' war in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] ein fotografischer Schwarz-Weiß-Film, der aus einem transparenten Trägermaterial und einer fotografischen Schicht bestand und der ausschließlich in den später zu druckenden Bereichen der Druckmotive [[#Belichtung|<span title="Belichtung">belichtet</span>]] war. Er konnte die Größe eines einzelnen Druckmotives, einer Seite oder eines ganzen [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogens</span>]] haben. Positivfilme konnten zudem seltener als Halbtonnegative oder häufiger als [[#Druckraster|<span title="Druckraster">Raster</span>]]<nowiki>positive</nowiki> vorliegen. Für den [[#Vierfarbdruck|<span title="Vierfarbdruck">Vierfarbdruck</span>]] waren pro Motiv vier Positivfilme notwendig, die die vier [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszüge</span>]] für die [[#Druckfarbe|<span title="Druckfarbe">Druckfarben</span>]] [[#CMYK-Farbmodell|<span title="CMYK-Farbmodell">Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz</span>]] umfassten. Früher wurden erste meist gerasterte Positivfilme anhand von [[#Negativfilm|<span title="Negativfilm">Halbtonnegativen</span>]] mit einer [[#Reproduktionskamera|<span title="Reproduktionskamera">Reproduktionskamera</span>]] erhalten. In späteren Kopierschritten belichtete man Positivfilme auf Basis von Negativfilmen auch im [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Kontaktkopiergerät">Kontaktkopiergerät</span>]]. Mit der Einführung des [[#Trommelscanner|<span title="Trommelscanner">Trommelscanners</span>]] entstanden erste gerasterte Positivfilme auf Basis von [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlagen</span>]]. Bei der [[#Seitenmontage|<span title="Seitenmontage">Seiten-</span>]] und [[#Bogenmontage|<span title="Bogenmontage">Bogenmontage</span>]] auf [[#Montagefilm|<span title="Montagefilm">Montagefilmen</span>]] wurden ausschließlich Positivfilme genutzt. Positivfilme wurden in einem folgenden Reproduktionsschritt zur Belichtung von Negativfilmen genutzt. Auch [[#Druckfilm|<span title="Druckfilm">Druckfilme</span>]] zur Belichtung bestimmter [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] waren Positivfilme. |
===Proof=== | ===Proof=== | ||
- | + | Mit dem Begriff ''Proof'' (engl. "Beweis, Beleg") werden vorab erstellte Simulationen des späteren Druckergebnisses bezeichnet. Nach der Art der Ausgabe eines Proofs unterscheidet man zwischen einem ''Soft-Proof'' (Darstellung am Computermonitor) und einem ''Hard-Proof'' (Darstellung auf papierartigem Trägermaterial). Nach ihrem Zweck wird zwischen einem ''Stand-Proof'' und einem ''Kontakt-Proof'' unterschieden. Sofern ein [[#Stand|<span title="Stand">Stand</span>]]-Proof nur die Aufteilung einer Seite wiedergibt, wird er auch als ''Layout-Proof'' bezeichnet. Gibt ein Stand-Proof hingegen die Aufteilung des [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogens</span>]] wieder, wird auch der Begriff ''Form-Proof'' verwendet. Da Stand-Proofs in der Regel nicht farbverbindlich sind, können sie auch verkleinert, schwarz-weiß und, sofern sie als Hard-Proof vorliegen sollen, auf herkömmlichen Bürodruckern ausgegeben werden. Kontakt-Proofs hingegen nehmen das [[#Druckraster|<span title="Druckraster">gerasterte</span>]] Druckbild in allen Einzelheiten vorweg und werden auch als ''farbverbindliche Proofs'' bezeichnet. Farbverbindliche oder Kontakt-Proofs wurden früher in Form von ''analogen Proofs'' hergestellt. Dafür war das Vorhandensein von [[#Druckfilm|<span title="Druckfilm">Druckfilmen</span>]] Voraussetzung. Zunächst wurde ein spezielles Proof-Papier mit einer dünnen lichtempfindlichen Polymerfolie beschichtet und in einem [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Kontaktkopiergerät">Kontaktkopiergerät</span>]] oder einem [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Kontaktkopiergerät">Kopierrahmen</span>]] anhand eines [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">positiven</span>]] Druckfilms mit UV-Licht [[#Belichtung|<span title="Belichtung">belichtet</span>]]. In den belichteten Bereichen wurde die Folie gehärtet, in den unbelichteten Bereichen blieb die Folie klebrig. Im folgenden Arbeitsschritt wurde das dem bei der Belichtung verwendeten [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszug</span>]] entsprechende Farbpigment aufgetragen. Dieser Auftrag konnte früher mit feinkörnigem Pudertoner (Pigmentpulver) oder später mit vorgefertigten Farbfolien erfolgen. In den klebrigen Bereichen der Proof-Folie blieben dann entweder das Farbpuder oder Teile der Farbfolie haften. Diese Arbeitsschritte wurden danach für die übrigen Farbauszüge wiederholt, wobei abweichend zum späteren Fortdruck der Schwarz-Anteil des Druckbildes nicht zu allererst, sondern zum Schluss aufgetragen werden musste, damit die Tiefenzeichnung erhalten blieb. Abschließend wurde eine letzte Polymerschicht aufgetragen und ohne Druckfilm mit UV-Licht bestrahlt, wodurch die gesamte Schicht gehärtet und stabilisiert wurde. Seit der Ablösung der Druckfilme durch die Direktbelichtung der [[#Druckplatte|<span title="Druckplatte">Druckplatten</span>]] (''Computer to Plate'') werden farbverbindliche oder Kontakt-Proofs in Form von ''digitalen Proofs'' hergestellt. Digitale Proofs werden mit speziellen Proof-Druckern angefertigt. Hierbei kamen früher Thermosublimationsdrucker zum Einsatz, während heute fast ausschließlich Tintenstrahldrucker genutzt werden. Im Unterschied zu analogen Proofs können digitale Proofs auf demselben Papier erstellt werden, das später auch für den Fortdruck genutzt wird. Das Proof-Verfahren hat in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] die Anfertigung von [[#Andruck|<span title="Andruck">Andrucken</span>]] abgelöst. Sofern Hard-Proofs der [[#Druckfreigabe|<span title="Druckfreigabe">Druckfreigabe</span>]] dienen, werden sie gelegentlich auch als [[#Druckfahne|<span title="Druckfahne">Druckfahnen</span>]] bezeichnet. Ist für den Fortdruck heute noch eine [[#Andruckskala|<span title="Andruckskala">Farbskala</span>]] nötig, wird diese [[#Druckvorlage|<span title="Druckvorlage">Druckvorlage</span>]] ebenfalls im Proof-Verfahren hergestellt. | |
- | Mit dem Begriff ''Proof'' (engl. "Beweis, Beleg") werden vorab erstellte Simulationen des späteren Druckergebnisses bezeichnet. Nach der Art der Ausgabe eines Proofs unterscheidet man zwischen einem ''Soft-Proof'' (Darstellung am Computermonitor) und einem ''Hard-Proof'' (Darstellung auf papierartigem Trägermaterial). Nach ihrem Zweck wird zwischen einem ''Stand-Proof'' und einem ''Kontakt-Proof'' unterschieden. Sofern ein [[#Stand|<span title="Stand">Stand</span>]]-Proof nur die Aufteilung einer Seite wiedergibt, wird er auch als ''Layout-Proof'' bezeichnet. Gibt ein Stand-Proof hingegen die Aufteilung des [[#Druckbogen|<span title="Druckbogen">Druckbogens</span>]] wieder, wird auch der Begriff ''Form-Proof'' verwendet. Da Stand-Proofs in der Regel nicht farbverbindlich sind, können sie auch verkleinert, schwarz-weiß und, sofern sie als Hard-Proof vorliegen sollen, auf herkömmlichen Bürodruckern ausgegeben werden | + | |
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===RGB-Farbmodell=== | ===RGB-Farbmodell=== | ||
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===Rückstichheftung=== | ===Rückstichheftung=== | ||
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===Seitenmontage=== | ===Seitenmontage=== | ||
- | Bei der ''Seitenmontage'' in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] wird für ein herzustellendes Druckerzeugnis die Aufteilung der einzelnen Seiten festgeschrieben. Früher nutzte man für die Seitenmontage [[#Montagefilm|<span title="Montagefilm">Montagefolien</span>]] in der Größe einer Seite, auf denen man für jeden [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszug</span>]] die entsprechenden [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilme</span>]] für die einzelnen Seitenelemente (Text, Zeichnung und Foto) mittels transparenter Klebestreifen oder flüssigem Filmkleber fixierte. Um sicherzustellen, dass die Seitenaufteilung auf allen Montagefilmen identisch erfolgte, wurden die Folien mit Lochregistern versehen und bei der Montage | + | Bei der ''Seitenmontage'' in der [[#Druckvorstufe|<span title="Druckvorstufe">Druckvorstufe</span>]] wird für ein herzustellendes Druckerzeugnis die Aufteilung der einzelnen Seiten festgeschrieben. Früher nutzte man für die Seitenmontage [[#Montagefilm|<span title="Montagefilm">Montagefolien</span>]] in der Größe einer Seite, auf denen man für jeden [[#Farbauszug|<span title="Farbauszug">Farbauszug</span>]] die entsprechenden [[#Positivfilm|<span title="Positivfilm">Positivfilme</span>]] für die einzelnen Seitenelemente (Text, Zeichnung und Foto) mittels transparenter Klebestreifen oder flüssigem Filmkleber fixierte. Um sicherzustellen, dass die Seitenaufteilung auf allen Montagefilmen identisch erfolgte, wurden die Folien mit Lochregistern versehen und bei der Montage eine Unterlage mit Millimetereinteilung oder ein gedruckter oder gezeichneter [[#Stand|<span title="Stand">Stand</span>]]<nowiki>bogen</nowiki>, der die genaue Seitenaufteilung anzeigte, unter die Montagefolien gelegt. Von den komplettierten Montagefilmen wurden im [[#Kontaktkopiergerät|<span title="Komtaktkopiergerät">Kontaktkopiergerät</span>]] [[#Negativfilm|<span title="Negativfilm">Negative</span>]] [[#Belichtung|<span title="Belichtung">belichtet</span>]], wobei Streufolien (Streulichtfolien, Diffusfolien) dafür sorgten, dass die Kanten der montierten Positivfilme und der Klebestreifen nicht übertragen wurden. Die erhaltenen Negative wurden als Kontaktkopiervorlage für Positivfilme der komplettierten Seiten genutzt. Bei komplexeren Seitenaufteilungen konnten pro Farbauszug auch zwei oder mehrere Montagefilme notwendig sein, die erst in einem späteren Arbeitsschritt zusammenkopiert wurden. Heute erfolgt die Seitenmontage meist im Hause des Auftraggebers (Redaktion) mit geeigneten Computerprogrammen. Im Falle von wenig aufwändigen Seitenmontagen konnten und können Seitenmontage und [[#Bogenmontage|<span title="Bogenmontage">Bogenmontage</span>]] auch in einem Schritt erfolgen. |
- | Bis 1975 waren beim deutschsprachigen ''Mosaik'' komplexere Seitenmontagen wohl eher die Ausnahme. Bis dahin wurden vermutlich nur die Heftimpressen einmontiert oder einkopiert. | + | Bis 1975 waren beim deutschsprachigen ''Mosaik'' komplexere Seitenmontagen wohl eher die Ausnahme. Bis dahin wurden vermutlich nur die Heftimpressen einmontiert oder einkopiert. Nur für die [[Auslandsausgaben Digedags|Auslandsausgaben]] montierte man aus den jeweils betroffenen Farbauszügen sämtliche deutschen Texte heraus, druckte [[#neutraler Druckbogen|<span title="neutraler Druckbogen">neutrale Druckbögen</span>]] (ohne Text) in allen vier Farben und fügte durch einen fünften Druckgang die übersetzten und als [[#Lettering-Overlay|<span title="Lettering-Overlay">Lettering-Overlays</span>]] gelieferten fremdsprachigen Texte ein. Um aus den Restbeständen an neutralen Druckbögen später die Hefte der [[Schwarze Serie|schwarzen Serie]] zu drucken, montierte man aus den Schwarzfilmen den Bildteil heraus und setzte in den verbliebenen Textteil die Initialen und den ''Mosaik''-Schriftzug ein. Ab 1976 wurden auch für deutsche Hefte Lettering-Overlays als [[#Originalvorlage|<span title="Originalvorlage">Originalvorlagen</span>]] geliefert, auf deren Basis Positivfilme angefertigt wurden. Die Seitenmontage bestand nun darin, die Zeichnungskonturen und den Textteil in ein und denselben Schwarz-Film zu montieren bzw. zu kopieren. Für die [[Auslandsausgaben Abrafaxe|Auslandsausgaben]] wurden bis 1990 gesonderte Lettering-Overlays geliefert, mit denen analog verfahren wurde. Zudem waren hier weitere Seitenmontagen nötig, um den neuen Heftkopf mit dem fremdsprachigen ''Mosaik''-Schriftzug und gegebenenfalls abgeänderte Panels einzumontieren. Heutzutage werden Seitenmontagen in der ''Mosaik''-Redaktion durchgeführt. Hierzu gehören sowohl die Seitenaufteilung für den [[Redaktionelle Rubrik|redaktionellen]] [[Mittelteil|Teil]] als auch das Lettering über digitale Lettering-Overlays. Sofern Lizenznehmer ausländische Ausgaben drucken wollen, erhalten sie digitale Bildvorlagen, in die sie selbst die übersetzten Texte einmontieren können. |
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[[Bild:SB Am 1 Probe.jpg|right|frame|die erste ''Mosaik''-Weichbroschur von 1974]] | [[Bild:SB Am 1 Probe.jpg|right|frame|die erste ''Mosaik''-Weichbroschur von 1974]] | ||
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<div id="Übersicht aller Begriffe"></div> | <div id="Übersicht aller Begriffe"></div> | ||
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- | [[#Abklatsch|<span title="Abklatsch">Abklatsch</span>]] • [[#Andruckpresse|<span title="Andruckpresse">Abziehpresse</span>]] • [[#Abliegen|<span title="Abliegen">Abliegen</span>]] • [[#Druckraster|<span title="Druckraster">AM-Raster</span>]] • [[#Proof|<span title="Proof">analoger Proof</span>]] • [[#Andruck|<span title="Andruck">Andruck</span>]] • [[#Andruckpresse|<span title="Andruckpresse">Andruckpresse</span>]] • [[#Andruckskala|<span title="Andruckskala">Andruckskala</span>]] • [[#langes s (ſ)|<span title="langes s (ſ)">Anlaut-s | + | [[#Abklatsch|<span title="Abklatsch">Abklatsch</span>]] • [[#Andruckpresse|<span title="Andruckpresse">Abziehpresse</span>]] • [[#Abliegen|<span title="Abliegen">Abliegen</span>]] • [[#Druckraster|<span title="Druckraster">AM-Raster</span>]] • [[#Proof|<span title="Proof">analoger Proof</span>]] • [[#Andruck|<span title="Andruck">Andruck</span>]] • [[#Andruckpresse|<span title="Andruckpresse">Andruckpresse</span>]] • [[#Andruckskala|<span title="Andruckskala">Andruckskala</span>]] • [[#langes s (ſ)|<span title="langes s (ſ)">Anlaut-s</span>]] • [[#Fortdruck|<span title="Fortdruck">Auflagendruck</span>]] • [[#Ausschießen|<span title="Ausschießen">Ausschießen</span>]] • [[#Ausschießschema|<span title="Ausschießschema">Ausschießmuster</span>]] • [[#Ausschießschema|<span title="Ausschießschema">Ausschießschema</span>]] • [[#Außensteg|<span title="Außensteg">Außensteg</span>]] |
- | + | [[#Beihefter|<span title="Beihefter">Beihefter</span>]] • [[#Beikleber|<span title="Beikleber">Beikleber</span>]] • [[#Beilage|<span title="Beilage">Beilage</span>]] • [[#Belichtung|<span title="Belichtung">Belichtung</span>]] • [[#Blauandruck|<span title="Blauandruck">Blauandruck</span>]] • [[#Blauandruck|<span title="Blauandruck">Blaudruck</span>]] • [[#Blitzer|<span title="Blitzer">Blitzer</span>]] • [[#Blockheftung|<span title="Blockheftung">Blockheftung</span>]] • [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogendruck</span>]] • [[#Bogenmontage|<span title="Bogenmontage">Bogenmontage</span>]] • [[#Bogendruck|<span title="Bogendruck">Bogenoffsetdruck</span>]] • [[#Broschur|<span title="Broschur">Broschur</span>]] • [[#Broschüre|<span title="Broschüre">Broschüre</span>]] • [[#Buch|<span title="Buch">Buch</span>]] • [[#Buchblock|<span title="Buchblock">Buchblock</span>]] • [[#Bundsteg|<span title="Bundsteg">Bundsteg</span>]] • [[#Butzen|<span title="Butzen">Butzen</span>]] | |
[[#Majuskel|<span title="Majuskel">Capitalis</span>]] • [[#CMYK-Farbmodell|<span title="CMYK-Farbmodell">CMYK-Farbmodell</span>]] | [[#Majuskel|<span title="Majuskel">Capitalis</span>]] • [[#CMYK-Farbmodell|<span title="CMYK-Farbmodell">CMYK-Farbmodell</span>]] | ||
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