Bearbeiten von Abu Jussuf
Aus MosaPedia
Du bearbeitest diese Seite unangemeldet. Wenn du speicherst, wird deine aktuelle IP-Adresse in der Versionsgeschichte aufgezeichnet und ist damit unwiderruflich öffentlich einsehbar.
Um die Änderung rückgängig zu machen, bitte die Bearbeitung in der Vergleichsansicht kontrollieren und dann auf „Seite speichern“ klicken.
Aktuelle Version | Dein Text | ||
Zeile 5: | Zeile 5: | ||
== Der Hühnerdiebstahl == | == Der Hühnerdiebstahl == | ||
- | Abu Jussuf wird von einem [[Kläger in Bagdad und seine Frau|Kläger und seiner Frau]] aufgesucht, die einen [[Hühnerdieb in Bagdad|Hühnerdieb]] mitbringen. Als der Kläger dem Richter ein Sitzkissen überreichen will, lehnt er es ab. Er begründet seine Entscheidung damit, dass er ihm sonst einen Gefallen schuldig sei und nicht mehr unabhängig urteilen könne. Der Kläger schildert ihm, dass der Dieb eines seiner Hühner gestohlen habe. Die Frau des Klägers bestätigt, dass sie den Diebstahl mit eigenen Augen gesehen habe: Der Mann sei in ihr Haus gekommen, habe das Huhn aus dem Topf genommen und sei davongerannt. Abu Jussuf verhört kurz die Frau, ist sich | + | Abu Jussuf wird von einem [[Kläger in Bagdad und seine Frau|Kläger und seiner Frau]] aufgesucht, die einen [[Hühnerdieb in Bagdad|Hühnerdieb]] mitbringen. Als der Kläger dem Richter ein Sitzkissen überreichen will, lehnt er es ab. Er begründet seine Entscheidung damit, dass er ihm sonst einen Gefallen schuldig sei und nicht mehr unabhängig urteilen könne. Der Kläger schildert ihm, dass der Dieb eines seiner Hühner gestohlen habe. Die Frau des Klägers bestätigt, dass sie den Diebstahl mit eigenen Augen gesehen habe: Der Mann sei in ihr Haus gekommen, habe das Huhn aus dem Topf genommen und sei davongerannt. Abu Jussuf verhört kurz die Frau, ist sich abner nicht sicher, ob er ihrer Aussage trauen könne, da sie zugeben muss, niemals etwas tun zu wollen, was ihrem Mann schade. |
Dann hört sich Abu Jussuf den Beschuldigten an, der zugibt, das Huhn mitgenommen und gegessen zu haben. Der Kläger verlangt unfassbare zehn [[Dinar]] als Wiedergutmachung, denn das Huhn hätte ja Eier legen können, woraus weitere Hühner hätten wachsen können, welche wiederum hätten Eier legen können, was ihn in zehn Jahren reich gemacht hätte. Abu Jussuf urteilt, der Dieb solle daher ein Brot pflanzen, aus welchem später ein Brotbaum wachsen könne, um den Bestohlenen zu entschädigen. Dieser protestiert empört, denn bekanntlich wachsen Brote nicht an Bäumen. Doch Abu Jussuf entgegnet, wenn ein gekochtes Huhn Eier legen könne, ginge auch das. Schließlich entscheidet er aber, der Hühnerdieb solle dem Kläger zwei Kupfermünzen zahlen. Wenn er das Geld nicht habe, müsse er einen Tag ohne Lohn für den Kläger arbeiten. Kläger und Beklagter ziehen von dannen. | Dann hört sich Abu Jussuf den Beschuldigten an, der zugibt, das Huhn mitgenommen und gegessen zu haben. Der Kläger verlangt unfassbare zehn [[Dinar]] als Wiedergutmachung, denn das Huhn hätte ja Eier legen können, woraus weitere Hühner hätten wachsen können, welche wiederum hätten Eier legen können, was ihn in zehn Jahren reich gemacht hätte. Abu Jussuf urteilt, der Dieb solle daher ein Brot pflanzen, aus welchem später ein Brotbaum wachsen könne, um den Bestohlenen zu entschädigen. Dieser protestiert empört, denn bekanntlich wachsen Brote nicht an Bäumen. Doch Abu Jussuf entgegnet, wenn ein gekochtes Huhn Eier legen könne, ginge auch das. Schließlich entscheidet er aber, der Hühnerdieb solle dem Kläger zwei Kupfermünzen zahlen. Wenn er das Geld nicht habe, müsse er einen Tag ohne Lohn für den Kläger arbeiten. Kläger und Beklagter ziehen von dannen. | ||
Zeile 16: | Zeile 16: | ||
Da steht [[Abrax]] empört auf und behauptet, das sei ein krasses Fehlurteil. [[Brabax]] widerspricht ihm, denn unter den gegebenen Umständen sei das Urteil schon richtig. | Da steht [[Abrax]] empört auf und behauptet, das sei ein krasses Fehlurteil. [[Brabax]] widerspricht ihm, denn unter den gegebenen Umständen sei das Urteil schon richtig. | ||
- | Abu Jussuf fragt nun den Großwesir, ob er noch mehr gegen Lela vorzubringen habe. Nun nennt Dschaffar ein weit schlimmeres Verbrechen. Sie [[entführ]]te eine wichtige Person des [[Kalifenreich|Reiches]], um sie auf dem [[Sklavenmarkt von Bagdad|Sklavenmarkt]] zu verkaufen. Abu Jussuf möchte nun diese wichtige Person des Reiches in den Zeugenstand rufen. Doch der Großwesir erklärt, dass dies aus Gründen der Staatsräson unmöglich sei. Nun wird Lela befragt, wer die Person gewesen sei. Lela kann sich nicht genau erinnern und meint, dass es ein Mitglied ihrer Gilde mit Spielschulden gewesen sei. Nun springt Abrax auf und ruft, dass es der | + | Abu Jussuf fragt nun den Großwesir, ob er noch mehr gegen Lela vorzubringen habe. Nun nennt Dschaffar ein weit schlimmeres Verbrechen. Sie [[entführ]]te eine wichtige Person des [[Kalifenreich|Reiches]], um sie auf dem [[Sklavenmarkt von Bagdad|Sklavenmarkt]] zu verkaufen. Abu Jussuf möchte nun diese wichtige Person des Reiches in den Zeugenstand rufen. Doch der Großwesir erklärt, dass dies aus Gründen der Staatsräson unmöglich sei. Nun wird Lela befragt, wer die Person gewesen sei. Lela kann sich nicht genau erinnern und meint, dass es ein Mitglied ihrer Gilde mit Spielschulden gewesen sei. Nun springt Abrax auf und ruft, dass es der Kalif von [[Bagdad]] war. Er lag neben ihm auf dem [[Lelas Ochsenkarren|Karren]]! Da der Großwesir sich weigert, diese wichtige Person zu benennen, kann Abu Jussuf weder Lela, nach ihrem Gehilfen etwas vorwerfen. Lela jubelt und fragt, ob sie nun gehen kann. Nicht so eilig, sagt Abu Jussuf. Er holt den goldenen Löffel hervor, der ihm heute gebracht wurde. Er wirft Lela vor, dass sie ihn damit bestechen wollte. Ihre Strafe für dieses Verbrechen sollen sieben Monate Teppichknüpfen im Arbeitshaus des Kalifen sein. Abrax lobt das Urteil und bittet Abu Jussuf, dass auch den [[Waisenkinder in Bagdad|Waisenkindern]] Gerechtigkeit widerfahren soll. Vergeblich versucht Dschaffar zu verhindern, dass er sein Anliegen vorträgt. Abu Jussuf hört sich alles in Ruhe an, doch Dschaffar bestreitet, dass es eine Entführung des Kalifen gab. Da es nun zwei verschiedene Wahrheiten gibt, entscheidet Abu Jussuf, dass die [[Abrafaxe]] Bagdad bis morgen Mittag verlassen müssen. |
== Hintergründe == | == Hintergründe == | ||
- | Abu Jussuf lebte von 729 bzw. 731 bis 798 in Bagdad. Er war ein geachteter Rechtsgehrter und Mitbegründer der hanafitischen Rechtsschule | + | Abu Jussuf lebte von 729 bzw. 731 bis 798 in Bagdad. Er war ein geachteter Rechtsgehrter und Mitbegründer der hanafitischen Rechtsschule. |
Der [[Figurinen]]-Entwurf für Abu Jussuf und einige Informationen über ihn sind mit der App ''[[MOSAIK Magic]]'' im Heft [[561]] auf Seite 7 zu sehen und zu hören. | Der [[Figurinen]]-Entwurf für Abu Jussuf und einige Informationen über ihn sind mit der App ''[[MOSAIK Magic]]'' im Heft [[561]] auf Seite 7 zu sehen und zu hören. | ||
Zeile 25: | Zeile 25: | ||
Der Prozess mit dem Hühnerdieb erinnert an eine Geschichte von [[Hodscha Nasreddin]]. | Der Prozess mit dem Hühnerdieb erinnert an eine Geschichte von [[Hodscha Nasreddin]]. | ||
- | == | + | == Externer Verweis == |
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Ab%C5%AB_Y%C5%ABsuf Abu Yusuf] in der [[Wikipedia]] | *[http://de.wikipedia.org/wiki/Ab%C5%AB_Y%C5%ABsuf Abu Yusuf] in der [[Wikipedia]] | ||
- | |||
== Auftritt in folgenden Mosaikheften == | == Auftritt in folgenden Mosaikheften == | ||
- | [[560]] (Rückseite), [[561]] | + | [[560]] (Rückseite), [[561]] |
- | + | ||
- | + | ||
[[Kategorie:Historische Person (Auftritt)]] | [[Kategorie:Historische Person (Auftritt)]] |