Mosaik von Hannes Hegen 95 - Als Gefangene der Pisaner
Aus MosaPedia
(Weitergeleitet von 95)
Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | Oktober 1964 |
Nachdruck in | Heft 229 Die Reise nach Venedig Reprintmappe VIII TaschenMosaik 25 | |
Umfang | 24 Seiten | |
Panel | 79 + Titelbild | |
Katalog | 1.01.095 | |
Serie | Liste aller Digedags-Hefte | |
Hauptserie: Runkel-Serie | ||
Kapitel: In Italien | ||
Heft davor | Feuerzauber auf hoher See | |
Heft danach | Kapitän Fiascos Niederlage |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Comic
[Bearbeiten] Inhalt
- Admiral Totalo Flauti verfasst eine Siegesmeldung, die mit einem Schiff seiner Flotte nach Pisa überbracht werden soll. Ritter Runkel und die Digedags wollen sich bei ihm beschweren, da sie auf dem besiegten Schiff bereits Gefangene waren. Doch für den Admiral sind sie Luft und so bläst er ihnen den Streusand von seinem fertigen Schriftstück in die Augen. Dem Ritter ist das zuviel und er brüllt Totalo Flauti furchtbar an. Als der nicht darauf reagiert, haut Runkel mit den Fäusten auf den Tisch. Während der Admiral mit dem Kinn in den frischen Siegelwachs seines Dokumentes knallt, fliegt das Tintenfass hoch und beschmutzt den Papagei Sokrates mit Tinte. Die ruhmreiche Siegesmeldung verbrennt durch die Flamme der Kerze. Der wütende Admiral lässt den „wandelnden Kombüsenofen“ und seine beiden Spießgesellen entfernen und will sie von Kapitän Fiasco nach Pisa bringen lassen, damit sie dort in den Kerker gesperrt werden.
- Da wegen des starken Seegangs die Gefangenen nicht mit einem Boot auf Fiascos Seelenverkäufer gebracht werden können, sollen sie an einem Seil transportiert werden. Sokrates bekommt den Auftrag, das Seil auf das andere Schiff zu fliegen. Da der Vogel sich bei Ritter Runkel rächen will, ist er trotz der stürmischen See eifrig bei der Sache. Zwar verheddert er sich in der Leine, aber mit etwas Glück schafft er es auf Fiascos Schiff. Dort überwacht er die Übergabe von Runkel und den Digedags. Die drei Gefangenen werden bei der beschwerlichen Überfahrt ins Meer getaucht, durch die Luft gewirbelt und zum Schluss kopfüber in den Laderaum fallen gelassen.
- Während Runkel noch über die Beulen in seiner Rüstung jammert, haben die Digedags schon eine Idee zur Flucht. Sie binden ihren schlafenden Wächter am Holzgitter fest und sägen ein Loch in die morsche Bordwand. Dann klettern sie an Deck und steigen auf die Schleudermaschine. Dabei versucht Sokrates sie aufzuhalten und krächzt Alarm. Doch auch der erwachte Pisaner kann nur zusehen, wie Runkel mit dem Enterbeil das Spannseil durchschlägt und die Gefangenen durch die Luft geschleudert werden. Dig und Dag landen kurze Zeit später am Strand in den zum Trocknen aufgespannten Fischernetzen. Wie auf einem Trampolin hüpfen sie etliche Saltos, bevor sie kopfüber im Sand stecken bleiben. Runkel schafft es nicht bis zum Strand - er landet im Segel eines Fischerbootes und lässt es kentern. Zum Glück kann er im flachen Wasser zu Fuß weiterlaufen, aber die drei Fischer büßen ihren gesamten Fang ein. Sie beschimpfen Runkel als „fliegenden Schrotthaufen“ und als „Rumpelkammergespenst“, während der ihnen den Rübenanbau empfiehlt.
- Als Runkel den Strand erreicht, ist seine Rüstung voller Wasser und Seetang. Mit einem Kopfstand versucht er, das Wasser schnell wieder herauszubekommen. Dabei macht er schmerzliche Bekanntschaft mit einem Krebs. Die Digedags können schließlich die Fischer überzeugen, dass sie Gefangene der Pisaner waren und von deren Schiff geflohen sind. Doch da erscheint schon Kapitän Fiasco in einem Ruderboot und verlangt die sofortige Übergabe der drei Entflohenen. Die Fischer von Villamare empfangen den berüchtigten Räuber mit Steinwürfen, da er androht, ihre Hütten in Grund und Boden zu bombardieren. Nachdem Runkel ihm seinen Krebs ins Gesicht wirft, lässt er seine Männer sofort das Boot wenden. Doch Sokrates kann sich noch bei Runkel rächen. Er schnappt sich einen Pinsel aus einem Topf mit frischem Teer und wirft ihn Runkel ins Gesicht. Mit Hohngelächter folgt er dann Kapitän Fiasco auf sein Schiff, der sich wütend einen Angriffsplan überlegt.
[Bearbeiten] Figuren
- Digedags: Dig und Dag
- Begleiter: Ritter Runkel
- Pisa: Admiral Totalo Flauti und der Rest der Besatzung des pisanischen Admiralsschiffs, Kapitän Fiasco, Pisanische Schlafmütze und der Rest der Besatzung von Fiascos Seelenverkäufer
- Villamare: einer der Brüder Pescarini, drei kenternde Fischer und viele andere Fischer
- Erwähnt: Krebse, Holzwürmer, Mäuse, Sardinen, Knurrhahn
- Tiere: Papagei Sokrates, Fische, Krebs bei Villamare
[Bearbeiten] Bemerkungen
- Erwähnte Orte: Genua, Pisa, schiefer Turm von Pisa, Hölle, Orient, Korsika
- Potz-Flüche:
- Potz Drachenzahn und Morgenstern nochmal!
- Potz Hexenschuss und Bärenfett! (beidemale Ritter Runkel)
- Ritterregeln:
- Ein Rittersmann von Schrot und Korn kennt sich selber nicht im Zorn.
- Wenn man Ritter so verpackt, ist die Lage sehr vertrackt. (Ritterregel Nummer 109)
- Ein Ritter, der ein Stück geflogen, wird meistenteils total verbogen!
- Ein Ritter meide Schiff und Segel, heißt eine alte Ritterregel!
- Es ist des Ritters größtes Pech, fällt ihm Pech ins Rüstungsblech!
- Der Doppelwimpel am Mast der Galeere Totalo Flautis, der im Heft zuvor noch wappenlos war, hat nun ein Wappen (S. 2). Da jeweils unterschiedliche Seiten zu sehen sind, könnte jedoch auch nur die eine damit versehen sein, was jedoch sehr ungewöhnlich wäre.
- Der Personentransport von Schiff zu Schiff per Schiffsseilbahn (S. 8-9) wird einige Jahre später in Heft 208 wiederholt.
- Sehr erfreulich, dass sich in der Gefangenenzelle in Fiascos Seelenverkäufer eine Säge befindet, mit der man sich befreien kann (S. 12).
- Dig prahlt damit, dass er Dag das Anschleichen beigebracht hat (ebenda).
- Die flüchtenden Digedags katapultieren sich später noch ein zweites Mal in ein an Land aufgespanntes Fischernetz, nämlich in Heft 222.
[Bearbeiten] Mitarbeiter
- Künstlerische Leitung: Hannes Hegen
- Texte: Lothar Dräger
- Figurinen: Edith Hegenbarth
- Zeichnungen: Horst Boche, Egon Reitzl, Lona Rietschel, Gisela Zimmermann
- Kolorierung: Joachim Arfert, Manfred Kiedorf, Brigitte Lehmann, Heidi Lehmann
[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten
- Eine kleine Auflage des Heftes wurde textlich und bildlich unverändert auf holzfreiem Papier gedruckt. Diese Hefte wurden an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
- Eine weitere kleine Auflage des Heftes wurde ebenfalls auf holzfreiem Papier jedoch ohne Impressum auf Seite 23 unten gedruckt.
- Das Heft wurde im Dezember 1975 unter der Nummer 229 noch einmal veröffentlicht (Bild 1). Hierbei handelt sich um ein Heft der Runkel-Nachdrucke, die als Überbrückung bis zur Einführung der Abrafaxe eingeschoben wurden.
- Im Sammelband Die Reise nach Venedig wurde für dieses Heft ab der 2.Auflage 1965 ein anderes Cover benutzt.
- Zwischen dem 24. und dem 30. Juli 2008 wurden die Seiten 2 bis 24 dieses Heftes in insgesamt 6 Ausgaben der Tageszeitung Thüringer Allgemeine abgedruckt. Hierbei lief die erste Folge fälschlich unter dem Titel "Digedag als gefangene der Pisaner".
- Von diesem Heft erschien im November 1964 eine finnische Export-Ausgabe auf weißem, holzfreiem Exportpapier.
Bild 1: Nachdruck von 1975 als Nummer 229 |